Zitat von Serpel im Beitrag #57...Freude durch "gute" Vibrationen macht.
Joo, die sind gut. Ich trage eine mechanische Armbanduhr, und die hat den Boxer immer ignoriert - auf der W bleibt sie nach wenigen Kilometern stehen und läuft erst weiter, wenn ich den Lenker am Ende der Tour loslasse. Nicht kaputt, nur beleidigt
Dieter (gut, daß ich noch eine zweite Uhr dabei hab )
Da ich eine Engländerin hatte und in der XS einen stabileren Nachfolger gesucht hatte, wurde ich schnell eines schlechteren Feelings belehrt.
Die XS hat nicht ansatzweise den Bumms von unten gehabt, den eine Triumph Tiger bieten konnte. Das klang zwar alles so einigermaßen doll und rappelte auch, aber Drehmoment kam erst bei Drehzahlen. Da geht meine W besser weg.
Da hat er aber Recht, der Wännä. Eine XS konnte damals (wie heute) genausowenig das Engländer-Twin-Gefühl vermitteln wie eine XT/SR das echte Einzylinder-Gefühl.
Zitat Bin vor dem Beginn meines 2-ten Motorradlebens (1994) kurzzeitig dieses Teil gefahren. Einfach sagenhaft, dieses Engländer-Feeling, das DIE hatte !
Gruss Paul.
was man sich so im kopf zusammen träumt was ein sagenhaftes engländer-feeling ist, ist schon traumhaft. biste den wenigstens schon mal mit einem echten engländer jefahren mein lieber paul? ich glaubs mal ned. und die geliebte norton commando kannst schon vergessen. weichgespühlt dank isolastic.
Zitat erklär doch mal was du unter commando-weichgespült verstehst?
Der Motor der Commando ist völlig und ziemlich raffiniert in Gummi gelagert, so dass er überhaupt keine Vibrationen durchlässt, wenn die Isolastik richtig justiert ist.
@ DarAge Perfekt ist sicher nicht der richtige Ausdruck - wie sollte das objetiv beurteilbar sein?
Was sicher (zumindest von meiner Seite her) rübergebracht werden sollte, ist, dass die Japaner es seinerzeit schafften, Motoren zu bauen, die unkomplizierter, zuverlässiger und deutlich weichgespülter liefen, als es die klassischen englischen Ein- und Zweizylinder taten. Wir harten Kerle damals kämmten uns also den Flaum von der Oberlippe, kletterten enttäuscht von einer XL 250, XT 500 oder XS 650 herunter und meinten: "Der Bock läuft ja wie eine Nähmaschine und das soll ein Motorrad sein? Nimm das Japsengeraffel mal wieder zurück!" Dann stiegen wir auf unsere richtigen Motorräder, traten sie richtig (ohne Schauglas) an und donnerten unter vollster Verachtung davon und rührten nie wieder einen Japaner an, bis uns dann irgend so ein Töffel eine W unterjubelte. Du verstehst?
Ich glaube, daß ich mir in etwa vorstellen kann, was du meinst. Umso moderner ein Gefährt, desto "besser" ist es von der technischen Seite, was wiederum aus emotionaler Sicht ein Rückschritt ist bzw. sein kann.
Gerade darum finde ich es toll, daß es heutzutage noch eine W650, ein Leitner Diesel Wiesel oder einen Nissan Figaro gibt (wobei letzterer auch schon fast ein Youngtimer ist)...
Was ich nicht verstehe: Zwei Motoren gleicher Bauart mit gleichem Hubraum sollten theoretisch und praktisch annähernd gleich stark schwingen.
Alles, was da ohne externen Ausgleich zu justieren ist, ist der unterschiedliche Wuchtgrad der Kurbelwelle. Im Resultat reicht das dann von rein oszillierenden Vertikalschwingungen bis hin zu (rückwärts) kreisförmig umlaufender Massenkraft 1. Ordnung, wenn die Kurbelwelle zu 50% überwuchtet ist. Das ist die einzige Möglichkeit (neben der Aufhängung im Rahmen), worin das angeblich "weichgespülte" Schwingungsverhalten des XS-Motors begründet sein könnte.
Weiß von den alten Hasen da jemand Genaueres drüber?
Zitat Geniale Motorenkonzepte, die völlig ohne zusätzlichen, externen Massenausgleich richtig fahrbar sind, sind beim Zweizylinder nur der Boxer und der echte V2,
Und den Boxer empfinde ich als eine fürchterbare Rüttelplatte der mich mit seinen Vibrationen wahnsinnig macht (bei den neueren wird es grad so eben erträglich), während der XS-Motor zwar auch rüttelt und schüttelt, aber für mich die angenehmeren Vibrationen rüberbringt.
Das ist halt schlicht geschmackssache. Manchen fällt das gerüttel kaum auf, anderen schüttelt es die Plomben aus den Zähnen und die Wirbelsäule durcheinander.
Ach, endlich mal wieder, früher war alles besser, da waren die Männer noch aus Eisen und die Schiffe aus Holz und ein Motorrad nur ein Motorrad, wenn sich die hauchdünnen Gabelrohre, mit den zwei, zum legendären Doppelschleifenrohrrahmen zusammengeklebten Fahrradfahrgestellen, im Konglomerat mit einer Rohrschwinge in Dimension eines mittelprächtigen Bügelschlosses, zu einer wabernden Masse vereinten, wie ich so was vermisse
Auch wenn Uwe sicherlich recht mit diesen Nervensägen mit ihrer BMWs hat, da bekomme ich ebenfalls regelmäßig Kotzanfälle, allerdings geht es mir genauso bei dem Klientel der harten Männer, die einem immer erzählt, früher war alles besser und technische Unlänglichkeiten als Charakter bei einem Motorrad bezeichnen, wobei ich mich immer frage, was soll eigentlich Charakter bei einem Motorrad sein, ich kann es auf jeden Fall nicht wirklich erklären, beschissene Fahrwerke, Bremsen und Vibrationen, die einen die Plomben raus hauen, gehören sicherlich nicht dazu. Und: Klar, man kann auch mit einer Rumpelkiste bis nach Kaukasien fahren, ging ja früher aus, allerdings glaube ich kaum, dass man früher mit solchen Rumpelkisten dahin gefahren wäre, wenn es die Maschinen von heute gäbe, es wird immer wieder gerne vergessen, dass das, was da heute gerne glorifiziert wird, damals die einzige Alternative war und damit irgendwie nicht alles besser