Wie wär's denn wenn wir mal auf Möbelverkäufern, Schreinern, Klempnern oder Bäckern rumhacken würden, für das bißchen Verantwortung verdienen die m.E. viel zu viel.
Zitat von MaggiWie wär's denn wenn wir mal auf Möbelverkäufern, Schreinern, Klempnern oder Bäckern rumhacken würden, für das bißchen Verantwortung verdienen die m.E. viel zu viel...
Das hast Du mistverstanden Maggi: es muß heißen "Möbelverkäufer, Schreiner, Klempner oder Bäcker" liegen alle unter Hartz 4 Satz und werden gnadenlos ausgebeutet, relativ gesehen
Axel
PS @Maggi: mit einer konkreten Zahl des steuerpflichtigen Einkommens kann ich nicht dienen, wenn ich die anderen Einkünfte (gut, dass ich die habe!!) rausrechne komme ich auf ca. 35.000
Da ist der Stundenlohn auch exorbitant hoch, sozusagen unendlich
Nein Theo, ernsthaft, ich versuche eigentlich nur, das Märchen der am Hungertuch leidenden Assistenzärzte und der kurz vor der Insolvenz stehenden niedergelassenen Ärzte ins rechte Licht zu setzen. Die Ärztelobby hat halt einen guten Job gemacht, wie man bspw. hier wieder sieht. Das sollte absolut nicht zu einer Neiddebatte oder dergleichen führen.
Axel
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Peter67
(
gelöscht
)
Beiträge:
28.08.2011 18:12
#231 RE: "Sie kennen die Situation der Arztpraxen"
Zitat von Peter67.. Na ja, sooo dolle ist das auch nicht! Als Industriemeister Metall gibt`s das auch.
Das wiederum bestärkt mich in meiner Aussage, dass ein Assistenzarzt nicht am Hungertuch nagen muß, oder gehört der Industriemeister zu den Niedriglöhnern
Axel
Hallo Axel
Definitiv nein! Die am Hungertuch nagenden sind, sagen wir es mal vorsichtig -beschissene Generation- ! Ein heute etwa 30 jähriger mit mittlerem Bildungsabschluß, hat vor 13 Jahren eine Ausbildung als Metaller begonnen. Mit etwa 20,5J war er fertig und voller Tatendrang. Danach rief der Bund (oder Ersatz). Zurück vom Dienst als "Bürger in Uniform" oder vom "wertvollen Dienst an der Allgemeinheit", konnte er nur schwer im Berufsleben Fuß fassen. Meist blieb ihm nur die Chance einen unterbezahlten Job (8Euro/h Brutto) bei "Verleihnix" (Zeitarbeit) anzunehmen. Er hat in seinem erlernten Beruf also weitergearbeitet und mußte sich so Sprüche wie "nehmen Sie das doch als Chance wahr" anhören. Ganz banale Wünsche eines jungen Mannes der mit seiner Hände Arbeit ehrlich versuchte Fuß zu fassen, musten hinten angestellt werden. Ich meine damit eine eigene Wohnung um mit seiner Freundin zusammenziehen zu können, einen Führerschein, ein eigenes Fahrzeug, eine Familie zu gründen etc.
Bei "Verleihnix" wurde er alle 364Tage für eine Woche arbeitslos, um dann wieder beim gleichen oder nächsten angestellt zu werden. Natürlich wieder zu den gleichen Konditionen. Kein Führerschein, nicht mobil, also "unflexibel". Und weiter geht`s im Niedriglohnsektor trotz Facharbeiterbrief.Heute ist so ein Mann Ü30, unverheiratet, bei Mutti wohnend, kennt geile Moppeds nur aus Zeitungen und ist ohne Freundin, da diese schon vor Jahren davonflog von diesem Looser.
Er darf sich heute so Fragen anhören wie "was haben Sie denn in der Zwischenzeit so alles gemacht" oder "warum haben Sie sich nicht fortgebildet?".
Er ist das Ergebnis einer fehlgeleiteten Politik das mit so blumigen Worten wie "Ausbildungspakt" beweihräuchert wurde. Für jeden Azubi gab es Kohle. Es wurde über Bedarf ausgebildet. Die Taschen haben sich andere vollgemacht. Davon will heute niemand etwas hören.
Stattdessen geht die Diskussion in Richtung Rente mit 67 oder 70 Jahren. Der junge Mann der älter geworden ist, hat aufgrund seiner Erwerbsbiographie nur den Mindestsatz an die LVA abführen können und wird mit hoher Wahrscheinlichkeit trotz lebenslanger Tätigkeit als Arbeitnehmer, im Alter in Armut enden.
Jetzt gehen wir nur einen Schritt spekulativ weiter. Nehmen wir mal an ein charismatischer, heilsbringender Messias (egal welcher coleur) erklärt ihm das andere für sein Schicksal verantwortlich sind.....
Hatten wir das nicht schon mal?????
Ich möchte jetzt nicht weiter ausholen. Das ist Realität! Beileibe kein "bedauerlicher Einzelfall"! Jeder der mit halbwegs geöffneten Augen durchs Leben geht, wird auch in seinem Umfeld solche Fälle kennen. Wer in der Industrie tätig ist (egal welche Branche) weiß was ich meine. Das sind die namenlosen "Kollegen" die mit dir täglich zusammenarbeiten und in der Pause mit dir einen Kaffee trinken. Wenn du denen dann erzählst wie geil so eine "W" ist, oder dich mit der Finanzierung deiner Familienkutsche oder deines Häuschen auseinander setzt, prallen 2 Welten aufeinander! Ich habe auch länger gebraucht den Zusammenhang (Arbeit/ verfuschtes Leben) zu erkennen.
Eure Diskussion über das Gehalt eines Artztes oder Öffendlicher Dienst, ist ein beklagen auf hohem Nivau! Die Ursache die es zu bekämpfen gilt heißt nicht Lohnangleichung, sondern Chancengleichheit für alle. Das meine ich für alle Berufsgruppen. Vom Facharbeiter über den diplomierten Ing bis zum studierten Schreibtischtäter.
Ich glaube das Grundübel liegt in der ungezügelten Gier des Individiums. Der lange Zeit propagandierte Raubtierkapitalismus nach dem Zusammenbruch in der Ära der 2 Systeme, zeigt uns so langsam sein wahres Gesicht und den Beginn des Untergangs.
Definitiv nein! Die am Hungertuch nagenden sind, sagen wir es mal vorsichtig -beschissene Generation- ! Ein heute etwa 30 jähriger mit mittlerem Bildungsabschluß, hat vor 13 Jahren eine Ausbildung als Metaller begonnen. Mit etwa 20,5J war er fertig und voller Tatendrang. Danach rief der Bund (oder Ersatz). Zurück vom Dienst als "Bürger in Uniform" oder vom "wertvollen Dienst an der Allgemeinheit", konnte er nur schwer im Berufsleben Fuß fassen. Meist blieb ihm nur die Chance einen unterbezahlten Job (8Euro/h Brutto) bei "Verleihnix" (Zeitarbeit) anzunehmen. Er hat in seinem erlernten Beruf also weitergearbeitet und mußte sich so Sprüche wie "nehmen Sie das doch als Chance wahr" anhören. Ganz banale Wünsche eines jungen Mannes der mit seiner Hände Arbeit ehrlich versuchte Fuß zu fassen, musten hinten angestellt werden. Ich meine damit eine eigene Wohnung um mit seiner Freundin zusammenziehen zu können, einen Führerschein, ein eigenes Fahrzeug, eine Familie zu gründen etc.
Bei "Verleihnix" wurde er alle 364Tage für eine Woche arbeitslos, um dann wieder beim gleichen oder nächsten angestellt zu werden. Natürlich wieder zu den gleichen Konditionen. Kein Führerschein, nicht mobil, also "unflexibel". Und weiter geht`s im Niedriglohnsektor trotz Facharbeiterbrief.Heute ist so ein Mann Ü30, unverheiratet, bei Mutti wohnend, kennt geile Moppeds nur aus Zeitungen und ist ohne Freundin, da diese schon vor Jahren davonflog von diesem Looser.
Er darf sich heute so Fragen anhören wie "was haben Sie denn in der Zwischenzeit so alles gemacht" oder "warum haben Sie sich nicht fortgebildet?".
Er ist das Ergebnis einer fehlgeleiteten Politik das mit so blumigen Worten wie "Ausbildungspakt" beweihräuchert wurde. Für jeden Azubi gab es Kohle. Es wurde über Bedarf ausgebildet. Die Taschen haben sich andere vollgemacht. Davon will heute niemand etwas hören.
Stattdessen geht die Diskussion in Richtung Rente mit 67 oder 70 Jahren. Der junge Mann der älter geworden ist, hat aufgrund seiner Erwerbsbiographie nur den Mindestsatz an die LVA abführen können und wird mit hoher Wahrscheinlichkeit trotz lebenslanger Tätigkeit als Arbeitnehmer, im Alter in Armut enden.
Jetzt gehen wir nur einen Schritt spekulativ weiter. Nehmen wir mal an ein charismatischer, heilsbringender Messias (egal welcher coleur) erklärt ihm das andere für sein Schicksal verantwortlich sind.....
Hatten wir das nicht schon mal?????
Ich möchte jetzt nicht weiter ausholen. Das ist Realität! Beileibe kein "bedauerlicher Einzelfall"! Jeder der mit halbwegs geöffneten Augen durchs Leben geht, wird auch in seinem Umfeld solche Fälle kennen. Wer in der Industrie tätig ist (egal welche Branche) weiß was ich meine. Das sind die namenlosen "Kollegen" die mit dir täglich zusammenarbeiten und in der Pause mit dir einen Kaffee trinken. Wenn du denen dann erzählst wie geil so eine "W" ist, oder dich mit der Finanzierung deiner Familienkutsche oder deines Häuschen auseinander setzt, prallen 2 Welten aufeinander! Ich habe auch länger gebraucht den Zusammenhang (Arbeit/ verfuschtes Leben) zu erkennen.
Eure Diskussion über das Gehalt eines Artztes oder Öffendlicher Dienst, ist ein beklagen auf hohem Nivau! Die Ursache die es zu bekämpfen gilt heißt nicht Lohnangleichung, sondern Chancengleichheit für alle. Das meine ich für alle Berufsgruppen. Vom Facharbeiter über den diplomierten Ing bis zum studierten Schreibtischtäter.
Ich glaube das Grundübel liegt in der ungezügelten Gier des Individiums. Der lange Zeit propagandierte Raubtierkapitalismus nach dem Zusammenbruch in der Ära der 2 Systeme, zeigt uns so langsam sein wahres Gesicht und den Beginn des Untergangs.
Es gibt wichtigeres als GELD!
Hallo Peter,
ich gebe Dir zu 98% recht, wenn Du den Anfang dieses Monsterfreds auch gelesen hast, dann siehst Du das. Die anderen 2% beziehen sich auf die Gier und Deine Schlussfolgerungen daraus
Zitat Nein Theo, ernsthaft, ich versuche eigentlich nur, das Märchen der am Hungertuch leidenden Assistenzärzte und der kurz vor der Insolvenz stehenden niedergelassenen Ärzte ins rechte Licht zu setzen. Die Ärztelobby hat halt einen guten Job gemacht, wie man bspw. hier wieder sieht. Das sollte absolut nicht zu einer Neiddebatte oder dergleichen führen.
Ich würde mal glatt behaupten dass es früher als Akademiker generell einfacher war richtig viel Asche zu verdienen als heute. Und wenn ich mir so das Pädagogen - Und Lehrgut in meiner Familie ansehe haben die im endeffekt das beste aus ihrem verkackten und oft Sicheren und bequemen Job gemacht. Eine Cousine von mir (Lehrerin) meinte nur wer so blöde ist im Schuldienst richtig zu arbeiten brennt halt aus und ist weg. Aber wer es sich bequem hat hat sehr viel Zeit. Und das bei einem gar nicht mal so üblen Verdienst.
Hingegen hat die Assistenzärztin in meiner Verwandtschaft bei 24-Stundendiensten, hoher Belastung und einem immens hohem Leistungs- und Erwartungsdruck, ganz abgesehen von dem Scheiß und dem Leid den sie jeden Tag sieht und behandeln muß einen geradezu lächerlichen Verdienst.
Ich habe noch kein Lehrgut 24-Stundenschichten schieben sehen, keinen Linienbusfahrer ununterbrochen voll konzentriert Behandlungen an den verschiedensten Fahrgästen durchführen sehen und viele Handwerker würden für die Belastung ihren Kopf nicht hinhalten. Wenn jemand mein Leben und meine Gesundheit in den Händen hält und dafür gutes Geld verdient hat er es verdient und ich gönne ihm das. Ich finde es dann nur dreist wenn jemand der wenig oder gar keine eigene Verantwortung für den Mist trägt den er verbockt sich darüber aufregt dass Ärzte zu gut verdienen.
Und ich als Pädagogenkind bin der Meinung dass Lehrgut definitiv zuviel verdient für das was die meisten abliefern. Nur mal so als Beispiel.
Zu den Statistiken: Eine Statistik ist so gut wie derjenige der die Zahlen eingibt- Laut Statistik haben wir ein Durchschnittsgehalt von über 3000 Euronen im Monat. Und dann geh mal raus und frag deinen Handwerker, Mechaniker, Bäckerei- und Fleischereiverkäuferin, deine Frisörin, deinen Physiotherapeuten oder deinen Busfahrer was er verdient.
Statistiken sind zwar einen nette Spielerei, haben aber mit der Realität in den Meisten Fällen herzlich wenig zu tun. Außerdem gibt es keine nicht geschönte Statistik. Oder glaubt hier tatsächlich jemand das Mähr von den knapp drei Millionen Arbeitslosen?
Sorge Dich mehr um Deinen Charakter als um Deinen Ruf, denn Dein Charakter ist das, was Du wirklich bist, während Dein Ruf nur das ist ,was andere von Dir denken....
Nu laß mal die armen Pädagogen zufrieden: der Axel hat nach eigenen Angaben 35.000 Brutto, da bleiben dann so etwa 2000 netto zu 12 Monatsraten, der ist schon arm dran. Das läßt eigentlich nur drei Schlüsse zu: entweder er arbeitet nur 20 Wochenstunden oder er hat seine eigene Statistik gebogen oder er arbeitet viel nebenher. Die ganzen Urlaube und Reisen kosten ja schließlich. Wahrscheinlich will er uns einfach nur auf den Arm nehmen.
Klischees halten sich einfach gerne, lange und hartnäckig......
Dazu gehört, dass Lehrer faule Dauerurlauber sind, Selbstständige eigentlich immer reich sind da sie ja sowieso alles abschreiben können und danach mehr haben als zuvor, Krankenschwestern am Hungertuch nagen und eben Ärzte unter Aufbietung ihrer letzten Kräfte den Menschen tagtäglich 24Std lang das Leben retten und das auch noch zu einem Hungerlohn.
Wie Axel weiter oben schon mehrfach erwähnte: Die Ärztelobby hat hier ganze Arbeit geleistet und dieses Bild des aufopferungsvollen Arztes fest in die Köpfe der Menschen einbetoniert. Die 50er Jahre lassen grüßen
Nochmal: Ich glaube, dass es hier unbestritten Konsens ist, dass Menschen die gute Arbeit leisten und dafür hart arbeiten auch gut bezahlt werden sollen. Nicht mehr und nicht weniger.
Es ist aber Kindergarten, wenn man eine Berufsgruppe und deren Auftreten kritisiert und dann sofort als Reaktion hört, dass die anderen ja noch viel fauler und relativ überbezahlter seien.