Hab gerade die neuen Reifen auf Herz und Nieren getestet, so gut (mir) das auf öffentlichen Straßen möglich ist.
Die ersten Fahreindrücke haben sich im Grunde voll bestätigt: weniger komfortabel, strafferes, aber gleichzeitig deutlich agileres Fahrverhalten, zielgenauer und in schnellen Kurven spürbar stabiler. Vorderrad fühlt sich auf der Bremse weniger teigig an als Pilot Road 3 (mit den vielen Querlamellen), und vor allem: endlich hab ich auf der BMW mal einen Reifen, bei dem der Angstrand bereits nach der ersten richtigen Ausfahrt Geschichte ist:
Interessant auch die Zweikomponenten Lauffläche, die speziell im Blitzlicht gut zu erkennen ist:
Jetzt hoffe ich nur, dass er entweder in der kälteren Jahreszeit nicht gar so schlecht klebt wie mehrfach angekündigt oder bis dahin bereits wieder runter ist.
Serpel, ich muss dich ein klein wenig bei deiner Freude über den verschwundenen Angstrand enttäuschen. Beim Qualifier II schafft den fast jeder, die Reifenkontur ist so flach, dass der Angstrand eigentlich gar keine Chance hat. Michelin und Conti sind da schon andere Kaliber. Beim Qualifier II habe ich das erste Mal kleine "Rubbelchen" am Rand erzeugt, beim Roadattac gelingt mir das schon nicht mehr - aber der Angstrand ist jetzt auch verschwunden.
Zitat Serpel, ich muss dich ein klein wenig bei deiner Freude über den verschwundenen Angstrand enttäuschen. Beim Qualifier II schafft den fast jeder, die Reifenkontur ist so flach, dass der Angstrand eigentlich gar keine Chance hat. Michelin und Conti sind da schon andere Kaliber. Beim Qualifier II habe ich das erste Mal kleine "Rubbelchen" am Rand erzeugt, beim Roadattac gelingt mir das schon nicht mehr - aber der Angstrand ist jetzt auch verschwunden.
Martin, du musst schon Sportreifen und Tourensportreifen klar trennen. Der Qualifier ist ein Sportreifen, der Road Attack ein Tourensportler.
Tourensportler haben einen runderen Reifenquerschnitt und gehen an der Flanke weiter "rum" als reine Sportler. Deswegen ist es auch nahezu nicht möglich, die bis zur Kante zu fahren. Hängt natürlich auch von der Felgenbreite ab, und Ausnahmen bestätigen die Regel.
Die flachere Flanke von Sportreifen ist natürlich nicht Zufall, sondern dient einerseits dem besseren Handling (schmalere Auflagefläche in der Mitte) und andererseits der besseren Haftung und stabileren Kurvenlage bei maximaler Schräglage (breitere Auflagefläche am Rand).
Dass Dunlop nicht in der Lage ist, die richtige maximale Schräglage in ihren Sportreifen hinein zu konstruieren, kann ich mir nicht vorstellen. Es sei denn, sie wollten mit dem Qualifier II speziell einen Reifen für Anfänger auf den Markt bringen ...
Gruß Serpel
Edit: Die Ausführungen beziehen sich zur Hauptsache auf den Hinterreifen ...
Egal. Ich war jedenfalls mächtig stolz, mit dem Qualifier gleich auf Anhieb den Angstrand weggeschafft zu haben. Beim Roadattac muss ich mich ein wenig anstrengen ...
War es nicht Metzler, die so eine Skala mit Schräglagenwinkel am Rand haben? Eigentlich müsste das für die meisten doch sehr peinlich sein und eher eine Verkaufshindernis als eine Verkaufsförderung darstellen.
Zitat Eigentlich müsste das für die meisten doch sehr peinlich sein und eher eine Verkaufshindernis als eine Verkaufsförderung darstellen.
Nur wenn man keinen Lifter für die Schwinge und kein 80er Schleifpapier (am besten mit Schwingschleifer, sonst gibt es bestimmt unglaubwürdige Längsriefen) im Haus hat...
Dorthin zurückzugehen, wo man begonnen hat, ist nicht das Gleiche, wie nie zu gehen.
Zitat von Serpel man glaubt gar nicht, wie schnell bei diesem Tempo der Hauptständer auf Grund geht (trotz maximal angehobener Federbasis)!
Gruß Serpel
Bei all der Diskussion, um mögliche Schräglagen mit Sportreifen an der BMW, scheint mir dem Hauptständer doch eine entscheidende Rolle zu zukommen. Wird der jetzt abgebaut?
Im Rahmen einer Diskussion, was gerade die Unterschiede der beiden Reifentypen sind und was die Anschaffung von Sportreifen rechtfertigt, finde ich das alles andere als egal.
Denn neben der anderen Gummimischung (die bei Sportlern erst bei höheren Temperaturen richtig funktioniert, dafür aber mehr Reserven hat) und vermutlich einem anderem Karkassaufbau, ist gerade der Querschnitt wesentlich verantwortlich für das Fahrverhalten eines Reifens. Und hier bietet ein reiner Sportler mit seiner V-Form einfach große Vorteile gegenüber einem Tourer. Jedenfalls wenn es in erster Linie um den Fahrspaß geht und die Langstreckenqualitäten hinten angestellt werden.
Wie ich bereits angedeutet habe, simuliert die Spitze des "V" mit ihrer schmaleren Aufstandsfläche dünnere Reifen mit all ihren Vorteilen bezüglich Handlichkeit und Kurvenwilligkeit, während die flache und breite Flanke des "V" spürbar mehr Stabilität und Sicherheit in (maximaler) Schräglage bringt.
Das ist beim Tourensportler gerade umgekehrt: ein relativ breiter und runder Reifenzenith sorgt zwar für hohe Laufleistung, macht das Motorrad aber indifferent und kippelig in kurvigem Geläuf, während die relativ schmale Flanke in größerer Schräglage wenig Sicherheit vermittelt und vermutlich effektiv auch bietet.
So weit war das natürlich vorher (theoretisch) bereits klar, aber nun bin ich um die Erfahrung reicher, dass das in der Praxis tatsächlich so ist. Zwar (längst) nicht so ausgeprägt, wie die Phantasie beim Lesen dieser Zeilen suggerieren mag, aber immerhin "erfahrbar". Wenn ich jetzt noch die 8000 km-Reichweite damit knacken kann, stimmt das Gesamtpaket für mich so, denn schließlich sind Tourensportler ja ein ganzes Stück teurer.
Zitat von BrundiBei all der Diskussion, um mögliche Schräglagen mit Sportreifen an der BMW, scheint mir dem Hauptständer doch eine entscheidende Rolle zu zukommen. Wird der jetzt abgebaut?
Fährst du sonst nicht mit?
Ist halt schon ne rechte Äktschön, nur wegen - sagen wir mal - vier Runden Nordschleife den ganzen Kladderadatsch abzubauen. Und dann wieder dranzumurksen ...
@ Serpel: Kannst Du mir noch mal eben erklären, warum eine Runde Lauffläche das Motorrad kippelig macht? Bei einer viereckig gefahreen ist das ja für mich nachvollziehbar (starker und aprupter Versatz der Aufstandspunkts), aber bei einer Runden?
Dorthin zurückzugehen, wo man begonnen hat, ist nicht das Gleiche, wie nie zu gehen.