Ich habe dieser Tage meine BMW K1 bei mobile angeboten.
Ziemlich schnell kam folgende Mail:
"Ich bin ein BMW K1-Liebhaber (habe bereits eine blaue und eine gelbe) und bin an ihre rote K1, interessiert. Ich würde mich freuen wenn sie mir bitte, ein Foto mit guter Bildqualität über die Fahgestellt-Nr. am Rahmen, zusenden könnten. Mein Wohnort ist Nord-Spanien (Kantabrien) und würde ie Maschine selbst bei Ihnen abholen kommen und in bar bezahlen. Auf Ihre Nachricht freue ich mich und verbleibe mit freundlichen Grüssen..."
Klingt nach Betrug. Aber was fängt er mit der Nummer an?
„Wenn eine Gesellschaft gegenüber offen intoleranten Menschen tolerant ist, geht das nicht gut für diese Gesellschaft aus.“ Sir Karl Popper, „Die offene Gesellschaft und ihre Feinde“
Ich würde ihn fragen wie er heißt und warum er ein Foto haben will. Wenn es plausiebel ist, würde ich ein Foto von seinem Ausweis verlangen und dann siehst du ob er beim Namen gelogen hat.
Ich tät mir gern so ein Geschwür unter den Nagel reißen. Aber teuro!
Man kann aber heutzutage allerhand machen mit dem Fotoschop, und wenn nicht selber, dann was im Internetz bestellen. Sag ma, einen (bei uns so genannten) Zulassungsschein. In dem steht vor allem Marke, Typ, Fahrgestellnummer, Motornummer, Eigentümer.
Mit dem (spanischen) Schein und einer passenden Nummertafel unter der Kutte fahr ich probefahren. Als Pfand lass ich einen Ausweis da, auch ausm Fotoschop.
Schon hab ich mit geringem Aufwand ein prächtiches Motorradl. Und weil oft die Motornummern zum Fahrgestell passend gestempelt werden muss ich mich nicht einmal vor Polizeikontrollen fürchten, so lang die Maschine nicht in der Sachenfahndung auftaucht.
„Wenn eine Gesellschaft gegenüber offen intoleranten Menschen tolerant ist, geht das nicht gut für diese Gesellschaft aus.“ Sir Karl Popper, „Die offene Gesellschaft und ihre Feinde“
Ich war auch sehr skeptisch. So vertrauensselig wie Soulie bin ich nicht. Mein Verdacht war, dass die Nummer gebraucht werden könnte, um mit Fotos (von meiner oder einer anderen K1) eine fingierte Anzeige aufzugeben, also eher keinen Betrug mir gegenüber, sondern anderen. Misstrauisch war ich auch, weil die Anfrage doch in recht gutem Deutsch kam. Ich habe also geschrieben, dass ich deswegen die Nummer nicht fotografieren möchte, habe ihm aber die Nummer durchgegeben, damit er sich überzeugen konnte, dass es eine originale K1 ist (die haben besondere Nummern). Daraufhin kam dann seine volle Adresse und auch eine Handynummer - und dass er meine Vorsicht gut verstehen könne. Google Maps zeigte ein Optiker-Geschäft in der Nähe von Santander. Erst war ich immer noch misstrauisch, denn so was lässt sich ja prima fingieren. Ich googelte den Namen und fand heraus, dass es der Vorsitzende des BMW K1 Clubs in Spanien ist. Das beruhigte mich dann und ich setzte mich mit ihm über WhatsApp in Verbindung. Er kündigte Barzahlung bei Abholung durch einen Freund am übernächsten Tag an. Etwas mulmig war mir schon beim Rausgeben der Adresse. Aber tatsächlich kam dieser Freund dann pünktlich, war hochzufrieden über den Zustand und zahlte bar. Alles bestens.
Na ja, es geht halt zunehmend nicht mehr gut. Zum einen sind da die zahlreichen Anfragen, die eigentlich nur die Mailadresse haben wollen. Eher lästig als gefährlich. Aber dann gibt es halt noch ausgebuffte Betrüger. Erst kürzlich tappte ein Bekannter von mir in eine solche Falle: Er fand im Internet einen sehr guten R4 zu einem fairen Preis. In Dänemark. Name und Adresse wurden angegeben, es gab rundum gute Fotos, die Papiere wurden auch gezeigt. Bei Maps sah man einen Hof, auf dem sichtbar weitere R4 standen. Der Verkäufer gab sich als R4-Spezialist aus. Lieferung frei Haus wurde vereinbart, eine Anzahlung geleistet. Zum vereinbarten Termin kam das Auto nicht, aber eine glaubwürdige Entschuldigung. So ging es noch zweimal, dann war Funkstille. Bei einer Fahrt nach Dänemark stellte sich dann heraus, dass man von der ganzen Sache dort nichts wusste. Norbert hatte es doch auch schon erlebt, dass Fotos eines seiner Motorräder im Netz von Betrügern verwendet wurden.
Deine Vorsicht ist auch sehr angebracht. Meine Frau hatte Karten für Depeche Mode bei Ebay-KLeineanzeigen gefunden. Nach unsres Skepsis kam ein Foto vom Ausweis mit einem Video per WhatsUp, welches den Besitzer vom Ausweis mit diesem in der Hand zeigt.Auch das Internet ergab keinerlei Problem. Man konnte den Inhaber finden und es war scheinbar Alles OK.
Geld überiwesen. Dann erklärte er, dass es sich um VIP Karten handelt und er nochmals 50€ pro Karte haben wollte. Dann habe ich mich eingeschaltet und auf meine Frau eingewirkt erst zu bezahlen, wenn die Karten da sind.
Ende vom Lied . Geld ist weg, Anzeige bei der Polizei und kein Konzertbesuch.
-------------------------- "Es ist schwieriger, eine vorgefaßte Meinung zu zertrümmern als ein Atom." Albert Einstein
ZitatNa ja, es geht halt zunehmend nicht mehr gut.
so sieht es leider aus ! ich gebe fast nie meine Telefonnummer raus sondern warte bis ich eine bekomme Abholung bzw. Kauf immer am jeweiligen Wohnort und natürlich mit Bargeld !! ich rede jetzt von "Kleinkram" bei kleinanzeigen ... was ich da Geschichten von Kollegen etc. mitbekomme ist schon krass da gibt es Käufer/Verkäufer die schreiben scheinbar nur aus Langeweile !! tagelang... die Sachen die ich mit diesem paypal gekauft habe sind zum Glück bei mir immer gut gegangen !