Aber - wo ist die Bremsflüssigkeit denn hin? Ich denke, du hast neue Beläge drin - dann kann die doch nicht einfach verschwinden. Oder hat jemand beim Flüssigkeitswechsel zu wenig rein gekippt?
Auf die Idee, dass da evtl. zu wenig Bremsflüssigkeit drin sein könnte, bin ich erst gar nicht gekommen, weil das Ding ja regelmäßig gewartet wird (wie ich bereits erwähnt habe) und weil im Schauglas nix zu sehen war (was ich fälschlicherweise als "(zu) voll" interpretiert hatte).
Jetzt steht natürlich die Frage im Raum, ob mein Freundlicher das über Jahre vernachlässigt hat (auf Anfrage bestätigte er mir heute, dass er letztes Mal nur den Radkreis gewechselt habe), oder ob im System was undicht ist. Und selbst, wenn ersteres der Fall ist, wo kann die Flüssigkeit des Steuerkreises hin? Ist außerdem thermisch kaum belastet, so dass ein Wechsel in diesem Kreis nicht vorrangig ist. (Dies wird sich mein Freundlicher wohl auch gedacht haben.)
Momentan scheint jedenfalls alles in bester Ordnung: während der 120 km Probefahrt blieb der Druckpunkt knackig wie zu seinen besten Zeiten und der Leerweg war gleichbleibend angenehm kurz. Jetzt kommt es drauf an, wie sich die Sache entwickelt. Bleibt der Pegel im Behälter konstant, muss ich wohl meinen Freundlichen (und mich selbst) in die Verantwortung nehmen, geht der Pegel langsam zurück, dann geht ’s wieder von vorne los. Aber dann ist immerhin klar, dass ein Leck im Steuerkreis die Ursache ist.
Gruß Serpel
@Ulf: Der "Knack" war vermutlich das erste mal, dass Luft oben in den Geberzylinder reingedrückt wurde. Irgendwie "digital" vom BKV verstärkt, was den Eindruck eines "Knackens" machte.
@Falcone: Weiß nicht, ob die Belagstärke eine Rolle spielt, da es ja (im Prinzip) zwei getrennte Kreise sind. Aber, du hast recht, sämtliche Beläge sind jedenfalls so gut wie neu.
Zitat Weiß nicht, ob die Belagstärke eine Rolle spielt, da es ja (im Prinzip) zwei getrennte Kreise sind. Aber, du hast recht, sämtliche Beläge sind jedenfalls so gut wie neu.
Fassen wir also mal zusammen ... es war(ist) entgegen Serpel's Behauptung ein Fehler an der BMW-Bremsanlage aufgetreten, der so def. nicht an jeder beliebigen Motorradbremse dieser Welt auftreten könnte, weil dort und insbesondere an der W650-Bremse ja die komplette Brems-Flüssigkeit regelmäßig kontrolliert, gewechselt bzw. beim Belagwechsel in den Ausgleichbehälter zurückgedrückt wird. Desweiteren kann dieser Fehler bei praktisch veranlagten Kradlern, die regelmäßig die Betriebsstoffe und Toleranzen selbst prüfen, garnicht erst auftreten - selbst mit einer BMW inkl. deren komplexem und schlecht zu wartendem Bremssystem ...
Aber schön zu wissen, daß du jetzt wieder sicher unterwegs bist, lieber Serpel ... ... wir hatten uns hier schon alle Sorgen gemacht ...
Ich hab das alles gar nicht so richtig verstanden, was du schreibst, piko, habe aber irgendwie den Eindruck, du machst dich über mich lustig ...
Aber immerhin ist jetzt die ursprüngliche Frage nach dem Leerweg des Bremshebels geklärt:
Durch den zu niedrigen Pegel im Vorratsbehälter ist in gewissen Situationen Luft ins die Handpumpe gekommen (wer hets denkt). Dies hat zur fortwährenden Vergrößerung des Leerwegs während der Fahrt geführt. Am Anfang nur ganz wenig, dann immer mehr und auf der letzten Fahrt beängstigend, so dass ich schon Bedenken wegen des Risikos hatte.
Was ich nun aber noch gar nicht verstehe (neben der Frage, ob das System leckt): Wieso führt ein während zehn Minuten gezogener Handgriff zur unmittelbaren und vollständigen Entlüftung des Systems, während das Pumpen mit dem Hebel wirkungslos bleibt, selbst wenn das im Stand und sehr ausdauernd gemacht wird?
ich war mal 15 Stunden damit beschäftigt, zusammen mit einem anderen Tuner das Gemisch einer Ducati abzustimmen. Immer, wenn ich dachte, daß wir jetzt endlich alle Werte richtig zusammenhätten, gerieten die beim Nachmessen wieder durcheinander. Dann stellte sich heraus, daß der Kollege eine Lambdasonde nicht richtig festgeschraubt hatte. Danach das Ganze nochmal von vorne, aber schon nach kurzer Zeit war die Karre wieder am Spinnen. Wir haben uns stundenlang den Arsch abgesucht und wirklich phantastische Hypothesen, auf die ich heute noch stolz bin, aufgestellt und überprüft. Mit viel Aufwand und unbefriedigenden Ergebnissen.
OK Es war eine leicht defekte Kerze. Jeder Bäckerbursche hätte die als Erstes getauscht.