Zitat von Ulf Wir haben uns stundenlang den Arsch abgesucht und wirklich phantastische Hypothesen, auf die ich heute noch stolz bin, aufgestellt und überprüft. Mit viel Aufwand und unbefriedigenden Ergebnissen. Es war eine leicht defekte Kerze.Jeder Bäckerbursche hätte die als Erstes getauscht. Man lernt nie aus
1.: Irgendwie klar , dass Männer auf so was auch noch stolz sind. 2. Schön, wie du Serpel hier zur Seite springst. Das nenn ich Männersolidarität. (110)
Zitat von SerpelIch werde den Töff nächste Woche umgehend in Stand setzen lassen und hier berichten. (Auch wenn nur zu wenig Bremsflüssigkeit im Vorratsbehälter war ).
Gruß Serpel, der schon wüsste, was er an Wännäs Stelle jetzt machen täte
Zitat von Serpel... Durch den zu niedrigen Pegel im Vorratsbehälter ist in gewissen Situationen Luft ins die Handpumpe gekommen (wer hets denkt). Dies hat zur fortwährenden Vergrößerung des Leerwegs während der Fahrt geführt. ... Was ich nun aber noch gar nicht verstehe (neben der Frage, ob das System leckt):...
Lassen wir mal die Häme, was ich nicht verstehe: wie können die beiden (oder besser drei) Kreise einerseits komplett getrennt sein, andererseits bei ABS Totalausfall wiederum zusammen wirken?? Oder sind die Kreise durch dichtende und sich verschiebende Kolben getrennt? Dann wäre mein Unken über das Steuergerät als solches gar nicht so abwegig. Wo letztendlich die fehlende Flüssigkeit geblieben ist, die Frage ist ja auch noch offen (genauso, wie die Frage nach der Occasion ).
Zitat von Axel Jwie können die beiden (oder besser drei) Kreise einerseits komplett getrennt sein, andererseits bei ABS Totalausfall wiederum zusammen wirken?? Oder sind die Kreise durch dichtende und sich verschiebende Kolben getrennt?
Sie sind natürlich mechanisch miteinander verbunden (Bild unterer Teil/Radkreis rot), aber so raffiniert konstruiert, dass diese Mechanik in ihrer Wirkung bei funktionierender Elektronik außer Kraft gesetzt wird (Bild oberer Teil/Radkreis rosa):
Dabei wird die auf der Steuerstange (zentrales verbindendes Element der beiden Kreise) sitzende Kugel durch den von der elektrohydraulischen Pumpe des BKV ("pump") aufgebauten Staudruck offen gehalten (in der Zeichnung nicht wirklich als offen zu erkennen ), so dass der im rechten Teil des Druckmodulators sitzende Restbremskolben (der mit dem Federkern) nicht in Aktion tritt. Der gesamte Druck für die Radbremskolben wird dabei von der Pumpe geliefert.
Fällt die Elektronik aus, so fehlt der Staudruck auf die Kugel, die unmittelbar schließt und so für starren "Durchtrieb" sorgt. Dann funktioniert die Bremse wie eine herkömmliche, nur mit einem etwas ungünstigeren Übersetzungsverhältnis vielleicht.
Somit ist übrigens auch klar, dass und warum so eine BMW-Bremse niemals allein auf Grund fehlerhafter Elektronik wirklich versagen kann ...
Zitat Und, was soll ich sagen: Im Moment fühlt sich die Bremse an, wie sie sich immer angefühlt hatte. Der Leerweg ist definitiv wieder auf das ursprüngliche Maß zurückgegangen!
Moin,
das verstehe ich nicht, wo kam denn die fehlende Bremsflüssigkeit her?
Oder ist das hier mehr so ein Beitrag wider dem tierischen Ernst ?
„Ein Intellektueller zu sein, ist eine Berufung für jedermann: es bedeutet, den eigenen Verstand zu gebrauchen, um Angelegenheiten voranzubringen, die für die Menschheit wichtig sind. Einige Leute sind privilegiert, mächtig und gewöhnlich konformistisch genug, um ihren Weg in die Öffentlichkeit zu nehmen. Das macht sie keineswegs intellektueller als einen Taxifahrer, der zufällig über die gleichen Dinge nachdenkt und das möglicherweise klüger und weniger oberflächlich als sie. Denn das ist eine Frage der Macht.“
das verstehe ich nicht, wo kam denn die fehlende Bremsflüssigkeit her?
Ausm Vorratsbehälter. Für Geradeausfahrt in der Ebene war schon noch genügend drin, aber bergab oder bergauf und auf Bodenwellen schwappte das halt bisweilen ein wenig zur Seite und gab so den Weg in den Kanal frei.
Wenn wir schon gerade dabei sind - und den Axel interessiert ’s vielleicht sogar: Wie funktioniert so ein sagenumwobenes BMW-(Teil)integralsystem eigentlich?
Im Prinzip - also theoretisch - eigentlich ganz einfach, ich versuch ’s mal für den von der Handbremspumpe gesteuerten integralen Teil zu erklären (der andere funktioniert analog):
1. Wird der Handhebel gezogen, baut sich im Steuerkreis (blau) ein Druck auf, der vom p/U-Sensor aufgenommen und als elektronisches Signal die Pumpe des BKV im Radkreis (rot) in Gang setzt. Gleichzeitig werden die Steuerkolben in den beiden Druckmodulatoren ("Regelventil") nach "rechts" geschoben - der obere (Hinterrad) dabei schneller, aber mit weniger Kraft als der untere (Vorderrad), auf Grund des im Vergleich zum Steuerkolben kleineren Integralkolbens.
2. Die Pumpe im Radkreis baut ein Druckpotential auf, das die Bremsflüssigkeit im Verzweigungspunkt einerseits nach rechts in den Radbremszylinder drückt, womit der Bremskolben bewegt wird, und andererseits nach links in den Druckmodulator entgegen der Bewegungsrichtung des Steuerkolbens direkt auf das Kugelventil lenkt. Von dort führt eine Leitung zurück zum Vorratsbehälter der Pumpe, womit der linksseitige Teil des Radkreises geschlossen ist. An der Kugel entsteht ein Staudruck - umso größer, je weiter das Ventil geschlossen, d. h. je weiter der Bremshebel gezogen ist - der sich "rückwärts" bis in den Radbremszylinder hinein fortpflanzt und so die Steuerung der Bremskraft ermöglicht.
3. Ist der Bremsdruck im Radkreis zu hoch (zweiter p/U-Sensor) und meldet der Radsensor (nicht eingezeichnet) Schlupf, so werden die elektromagnetischen Spulen (grün) angesteuert, die den Steuerkolben unmittelbar "zurückholen", in der Zeichnung also nach links - entgegen der Handkraft - ziehen, womit der vom Kugelventil aufgebaute Staudruck und damit auch der Bremsdruck im Radbremszylinder reduziert werden. Der durch diese ABS-Funktion bedingte Rückfluss der Bremsflüssigkeit in die Handbremsarmatur ist dabei als "Pumpen" im Handhebel zu spüren.
Das isses im Prinzip schon, den Notfallplan hab ich ja bereits erklärt. Aber jetzt ist auch klar, warum ohne elektrische Unterstützung von Seiten des BKV keine Integralwirkung mehr vorhanden ist: Für den Aufbau des nötigen Drucks auf den Steuerkolben des Hinterradkreislaufs ist der Integralkolben schlicht zu klein. Er reicht lediglich für die richtige Bemessung des Staudrucks im Kugelventil.
Von der Theorie her also eine genial einfache Konstruktion, die deswegen in der Praxis ebenso wirkungsvoll wie zuverlässig funktioniert!
Das ist die ausfühlichste Erklärung warum es gut ist, daß ich mir keine BMW kaufen sollte. Eine einfachere wie (sieht .... aus) hätte es aber auch getan. Ihr sucht Fehler die durch Überentwickling entstanden sind, die "normale" Moppeds gar nicht haben können.
Jetzt weiß ich auch, das ich eine solche BMW garantiert nicht im Winter einsetzen würde - das kann niemalsnienicht gut gehen. Manchmal bin ich doch sehr froh, wenn ich es mit einfacher Technik zu tun habe. Aber der Mensch wächst ja mit seinen Aufgaben ...