ZitatDas Navi hat doch die Möglichkeit einer sicheren Stromversorgung über die Halterung, warum nutzt Du sie nicht?
Das frage ich mich ebenfalls ?
wenn er dann noch OSM Karten aufs Garmin lädt sich div. Routen aus dem Internet besorgt diese mit Fremdprogrammen "optimiert" anschließend noch den Kurvenmodus drüber schickt sind alle Voraussetzungen für ein Scheitern gegeben !!!
Hallo Navigatoren, um mal hier vom Lötkolben wieder auf Grundsätzliches zu kommen, ein etwas umfänglicher Erfahrungsbericht meiner letzten Motorrad-reise aus reiner Navi-Sicht.
Als eingefleischter Garmin-Jünger war es schon ein großer Schritt, als ich mir für meine Nordland-Tour vornahm, komplett auf Garmin zu verzichten und alles per Handy-Navigation zu machen.
Das Tool meiner Wahl war die Android-app von kurviger.de in der pro Version. Zunächst wollte ich sicherheitshalber wenigstens noch mein GPSmap64 als Backup mitnehmen, habe es dann aber doch gelassen.
Die Konfiguration sah so aus. Da ich vor kurzem mein geliebtes Samsung A5 hin geschmissen hatte und nun der Bildschirm die unschöne "Spider-app" zeigte, sonst aber völlig funktionstüchtig war, sollte das mein Navi werden. (Das Teil hat irgendeine ip Zertifizierung, gilt also als wasserdicht.) Mein neues Telefon sollte sicher im Tarusa verwahrt den Hotspot spielen, für den Fall, dass man online gehen müsste. (Dazu später mehr.)
Halterung ist eine RAM-mount Handyhalterung, so ein x-förmiges Ding, mit dem nahezu jedes Handy festgehalten werden kann. Keine Schutzhülle.
Als Karten hatte ich mir von der kurviger-Seite die OSM-Karten von NO, S, FIN, DK und D runtergeladen. Die Routen waren als *gpx Dateien auf beiden Handys sowie noch auf einem cloud-Speicher gespeichert.
Die Tour war insgesamt gut 7.000km lang und die Navigation hat grundsätzlich prima funktioniert. Was mich an der Handy-Navigation u.a. begeistert, ist die quasi nahtlose Integration verschiedenen Anwendungen. So hatte ich z.B eine app für Campingplätze in Skandinavien dabei, die u.a. Einrichtung, Qualität und Bewertung angab. Da konnte man dann per klick die Adresse direkt in die Naviapp übergeben. Mit dem Garmin hätte ich das dann händisch machen müssen, wobei teilweise die Postanschrift gar nicht vermerkt war, man also mit Koordinaten hätte arbeiten müssen. Zweiter Punkt, der mir an der Handynavigation im Vergleich zu meinen Garmins gut gefällt, ist die realistische Kartendarstellung. Besonders gut gefällt mir die Onlinekarte von kurviger.de, basierend auf OpenTopoMap, aber auch die Offlinekarten sehen deutlich mehr nach "Landkarte" aus, als die Garminkarten auf meinem Zumo.
Stromversorgung ist bei den Handys im Navieinsatz ja immer ein Thema, besonders dann, wenn das Handy wie in meinem Fall schon 2 Jahre alt ist und damit der Akku nicht mehr taufrisch. Einen Tag hat das Samsung nie durchgehalten, meist war nach 5 bis 6 Stunden der Akku auf weniger als 15% sodass dann zum Stromsparen der Bildschirm stark abgedunkelt wurde. Da ich im Cockpit der W keine Steckdose habe, habe ich mir so geholfen, dass ich im Tarusa einen Powerpack mit 20100mAh hatte der mehrere Tage Strom liefern konnte. Selbst wenn ich nicht ab und zu in Hütten (mit Strom) übernachtet hätte, war die Stromversorgung gesichert, denn im Beiwagen habe ich eine Steckdose, an der der der Powerpack dann ggf. aufgeladen wurde.
Also alles eitel Sonnenschein? Jein, nicht ganz, bzw. eher ein grundsätzliches Fragezeichen.
Nur wenige Tage nach dem Start hat sich nämlich das neue, tolle Oberklasse-Killer Smartphone aus Schina verabschiedet, nach kaum 6 Wochen Betrieb. Das hat zwar mit der Navigation nix zu tun und hat diese auch nicht beeinflusst, nur musste jetzt das alte Samsung, welches ja eigentlich nur als Navi "mitgefahren" war, plötzlich wieder den Job des Smartphones übernehmen!
Das letzte Mal, dass mir ein Garmin-Navi so abgekackt ist, dass ich es nicht mehr nutzen konnte, ist schon ca. 10 Jahre her und das war vermutlich sogar teilweise ein Bedienerfehler. Mir ist allerdings auch bis dahin noch nie ein Smartphone derart ausgestiegen.
Ich nachhinein wäre es schlimmer gewesen, ich hätte zur Navigation das Garmin und nur mein neues Phone mitgenommen, denn dann hätte ich von jetzt auf gleich ohne Kommunikation dagestanden.
Zur Navigation im Alltag. kurviger kennt verschiedene Arten, eine Route zu speichern. Zunächst hatte ich mir zuhause grobe Tages-Etappen zusammengestellt und diese als *gpx gespeichert. Lädt man die ins Handy, so braucht es Internetzugang um die Route zu berechnen. Speichert man die Route jedoch im Format *.kurviger, so kann diese Route mit Abbiege-hinweisen abgefahren werden auch ohne Internetverbindung. Für Neuberechnungen unterwegs sind, egal welches Format die Route hatte, Internetzugang erforderlich, ebenso für die Suchfunktion.
Stichwort Suchfunktion. Auch hier brilliert die Integration, denn die Suche aus der kurviger-app greift nahtlos aufs Internet zu, d.h. wenn man z.B. eine Werkstatt sucht, werden einem direkt auch die Öffnungszeiten etc. angezeigt. Das liefern die statischen POI meines Zumo so nicht. Umgekehrt geht ohne Internet gar nichts in der Suche.
Mein Tagesablauf sah dann meist so aus, dass ich mir abends die Tour des nächstens Tages zurecht gelegt habe, da es auf fast allen Campingplätzen WLAN gab, kein Problem. Diese habe ich dann im kurviger-Format gespeichert, sodass ich auch navigieren konnte, falls es unterwegs mal keine Netzabdeckung gab.
Insgesamt und angesichts der relativ dünn besiedelten Gegend durch die ich gefahren bin, hat das klasse funktioniert und ich hatte ganz selten mal kein Netz.
Mein persönliches Fazit: Aus meiner Sicht gehört der Handy-basierten Navigation die Zukunft. Alleine die Schnelligkeit und die Kurven-Algorithmen, die die etablierten Anbieter so kaum bieten sind ein Argument. Es braucht in den seltensten Fällen ein teures Extra Device à la Garmin/TomTom. Das Samsung war am Lenker, egal bei welchem Wetter und hat definitiv Regenfälle, auch mal einen ganzen Tag klaglos ausgehalten. (Nur abends meine es beim Anschluss ans Ladegerät, seine USB-Buchse sei feucht und ich solle sie erst trocknen, bevor ich es lade.)
Ich hatte viel Sonne und bestes Wetter, trotzdem nie Probleme den Bildschirm abzulesen. Allerdings war die Helligkeit auf Automatik und damit immer max. hell. (siehe Stromverbrauch) Die Integration in die ganze Android (oder Apple) app Welt ist klasse, sowas versucht Garmin bei den neueren Geräten mit dem Smartphone-Link.
In Zentral-Europa, wo man i.d.R. mit Netzabdeckung rechnen kann, funktioniert die Online-Berechnung sehr schnell. Wenn das Handy Netz hatte (und ich die Neuberechnung nicht ausgeschaltet hatte), war die Neuberechnung nach einem Verfahrer rasend schnell, deutlich schneller, als ich es von meinem Garmin kenne.
Entgegen meiner sonstigen Gewohnheit, habe ich die Sprachausgabe nicht genutzt, sondern bin nur nach Bildschirm gefahren. Hätte ich per Sprache navigiert und den Bildschirm entsprechend dunkel oder ganz aus geschaltet, hätte der Akku wohl auch einen Tag durch gehalten.
Momentan hoffe ich, dass mein aktueller Zumo, den ich für die berufsmäßigen Reisen nutze, noch eine Zeit lang hält. Ich werde mir aber vermutlich kein konventionelles Navi mehr kaufen, sondern auch in Zukunft mehr und mehr auf die Handy-Navigation setzen.
Für alle, die bis hier her durch gehalten haben: Danke für Eure Aufmerksamkeit.
Danke für diese klasse Einschätzung und Beschreibung!
Sollte mein zumo mal den Geist aufgeben, werde ich wohl auch kein echtes Navi mehr anschaffen, alleine schon die Aussicht nicht mehr soviel nerdiges Geraffel(Navi, Smartfon, Powerbank, Netzteile etc.) mitnehmen zu müssen, würde mir gefallen.;) Allerdings würde ich mir eine vernünftige Stromversorgungslösung ans Mopped bauen. Vielleicht schafft es Deutschland ja bis dahin auch mal sein Mobilfunknetz flächendeckend auszubauen.
Noch eine kleine Anmerkung zu den Äpfeln, der große Nachteil in der Apple-Welt ist bisher ja die Datenübertragung gewesen, eine GPX Datei auf's iPhone zu bekommen ist ein echter Krampf, aber mit der kommenden iOS 13 Version scheint sich da in der Richtung endlich was zu tun.
-- Blog Ich springe hoch, ich springe weit, warum auch nicht, ich hab' ja Zeit. Frei nach H.E.
Bin gerade 3 Wochen ohne Navi aber mit einem S9 und Google Maps im UK und Irland unterwegs gewesen. Die Idee mit der Powerbank im TasRuSa klingt gut. Die Stromversorgung des S9 wurde über eine an-und ausschaltbare USB-Steckdose gelöst, die ich an ein Rahmenrohr hinterm Motor rechts montierte. Das funktioniert gut, es darf während des Ladens nur nicht regnen, richtig regnen. Das S9, eigentlich wasserfest, meldete mehrmals ein Feuchtigskeitsproblem am USB-Port und war dann nicht mehr zu laden. Eine Fehlermeldung, an der ich rumdoktore, denn sie ist dem S9 als Andenken an die Reise geblieben. Da ich's auch mit einer Ladeschale laden kann, charge ich es zuhause nun so.
Die erste Grenze der Smartphonenavigation.
Zum Navigieren lag es im Kartenfach des TaRuSas. Ablesbarkeit, wenn das beschlägt, mittelprächtig bis schlecht. Bei Sonneneinstrahlung verhindert die Folie des Kartenfachs das Ablesen. Das ist sicher deutlich besser, wenn das Teil in einer Lenkerhalterung hängt. Wie sich das bei Regen ausgeht, mag ich mir nicht vorstellen.
Zweite Grenze ist eine Überhitzungungsmeldung, nach der das Smartphone erst wieder abkühlen muss, um einsetzbar zu sein. So leider auch durch direkte Sonneneinstrahlung von oben in Irland erlebt. Kannte ich aus dem Balkan, dort trat das Problem häufiger auf. Auch hier stell' ich mir die Plazierung am Lenker nicht günstig vor. Aber wo sollte es sonst hin? Es fallen mir nur diese beiden Möglichkeiten ein.
Wenn sie funktioniert, finde ich die Smartphonenavigation gut. Da ich aber überwiegend nach Karte fahre und das Smartphone zum Navigieren meist nur abends einsetzte zum Leiten zu einem Campingplatz, kam ich meist damit zurecht. Ab und an auch um Routen zu finden. Über eine Powerbank denke ich fürs nächste Jahr nach. So richtig sicher und jederzeit einsetzbar ist das System leider nicht. In Ländern wie Albanien, in der das Auslandsroaming nicht zu Preisen wie in D und weiteren EU-Ländern das Guthaben an MB verbraucht, sondern ganz andere Kosten verursacht, kann eine Smartphonenavigation sehr ins Geld gehen. Leider selbst so erlebt.
Bei Calimoto kann man im Web-Tourenplaner gpx-Dateien importieren. Sind diese dann als Tour gespeichert landen sie auch in der App. Die App für Kurviger heißt bei Apple Scenic. Auf kurviger.de erstellte Touren mit importierten gpx-Dateien können an die Scenic App geschickt werden. Edit: es gibt mittlerweile Halterungen mit wasserdichter Schutzhülle, da ist auch der USB-Port geschützt. Sollte man machen, alles andere ist Krampf
Wo ist das Problem? Das Einzige was man benötigt ist ein Nickname und ne Mailadresse. Und letztendlich könnte der Frederöffner recht haben, die Zukunft liegt eben nicht darauf alles auf ein Gerät zu packen sondern zumindest in Teilbereichen Serverbasiert zu arbeiten. Und schließlich bauen die Navihersteller ja schon Schnittstellen für das Smartphone ein, warum machen die das? Wahrscheinlich weil sie auf die Netzfunktionen zugreifen wollen. Es geht also schon in die Richtung.
Einen feinen Bericht haste da geschrieben Thomas !!
ZitatAus meiner Sicht gehört der Handy-basierten Navigation die Zukunft.
da hast du bestimmt recht !! bzw. trifft das auf die Merhrheit der Nutzer zu...
für mich natürlich nicht !! weil: erstens will ich nicht zur Mehrheit gehören und zweitens will ich ein Navi mit Knöpfen bedienen !
Die Gründe warum immer mehr auf so ein Wischphone umsteigen haste schon beschrieben ! und wenn jemand alle 24 Monate auf irgendwelche abgelegten Geräte von Bekannten zugreifen kann für ganz kleines Geld mag das auch von den Kosten bisschen günstiger sein...als Zweitgerät auf dem Moped... Nehme ich ein neues Apple Smartphone zum Vergleich kannste das teuerste Produkt von Garmin plus so ein TomTom von Tante Louise kaufen !
für mich sind gewisse Punkte beim Smarty ein klarer Nachteil unterm Strich ! und zwar: Display (du erwähntes oben deinen GPSmap64) Mini usb Gefrickel zwecks Strom "Hitzetod" Nässe, falls nicht mit IPX-Kennziffer Touchscreen Bedienung manche Dinge gehen nur online... und von der "Überwachung" Bewegungsprofil bzw. Zugriff auf sonst noch was bei so einem App gar nicht zu reden... was aber auch so beim Smarty zutrifft !
auf der anderen Seite lese ich in div. Navi Foren das wohl immer mehr Nutzer aus was für Gründen auch immer, zusätzlich einen Track parallel zur erstellen Route mit ins Gerät laden ! ich dachte immer Autorouting gibt es schon seit ca. 20 Jahren !!! irgendwas scheint ja faul zu sein mit den neuen Navis !?! ich werde es hoffentlich noch dieses Jahr feststellen mit meinem 276Cx ... im Auto hab ich schon öfter mal mein Smarty für so eine A nach B Fahrt genutzt !! wenn es endlich mal ging, gings flott...
HAbe auch mein altes Huawei P8 als Navi umgerüstet mit diversen App`s.
Zur Problematik der Blendung durch die Sonne: Einfach ne Anti-Reflexfolie auf das Handy kleben- Wirkt Wunder. Absolut Top.
Letztes Wochenende in RAnsel gewesen- Top Wetter- alles schön schick erkannt. Im NAchtmodus auf dem Händy- Alles super zu erkennen und frisst nicht so viel Energie.
Weiterer Tipp: Eine sogenannte 360 Grad Silikonhülle drum- Warum? Schützt zusätzlich vor Wasser(Ich klebe die Öffungen oben und hinten einfach ab)und man hat so Micro Noppen von innen- damit alles abdampfen kann- diese ermöglichen die Touch Funktion des Handys auch mit Handschuhen- ergo fällt das leidige Handschuhe ausziehen für kleine Änderungen weg. Ich finde es praktisch. Kosten um 6 -7 Teuro
was gibt es denn da "einfaches" für ein Android Handy ?? ich hatte ja auf meinem alten WindowsPhone logischerweise dieses HERE installiert ! ob da Verkehrsinfo mit drauf war hab ich schon vergessen aber: offline Karten, Favoriten/ letzte Ziele, Tempolimit, paar Vermeidungen,paar Einstellungen, verschiedene Profile... FERTIG ! alles ohne Anmeldung, Cloudspeicher oder 30Tage Karten wie heute üblich ! würde ja auch einmalig zahlen für eine unkomplizierte und einfache App ! hab jetzt mal dieses MAPS.me installiert ! natürlich kein Vergleich zum alten oben genannten App !
edit: hab mich eben noch mal ausführlich mit diesem MapsMe beschäftigt ! doch nicht sooo schlimm wie nach nur 10min gucken...
Ich bin jetzt seit der Wistade mit der Calimoto App unterwegs. Und zwar in der Regel offline, online brauch ich nur, wenn ich über 2 Karten navigiere. Aber hier unten im Balkan hats 1 Karte für alle Länder, also bin ich immer offline. Stromversorgung erfolgt über ein langes Kabel, die USB Steckdose sitzt unter der Rückbank. Klappt in der Regel gut. Allerdings bin ich gelegentlich auf grenzwertige Strässchen, sagen wir lieber steinige Feldwege geführt worden. Seitdem prüfe ich immer noch in der Karte, wo mich die App denn hinführen will.
Richtig schlecht ist die Ablesbarkeit zu bestimmten hellen Tageszeiten. Da muss man schon mal im Schatten anhalten, um zu sehen, ob man noch auf Kurs und wie weit weg der nächste Abzweiger ist. Abschalten wegen Überhitzung tut sich nur die Kamera, und dass, obwohl es zeitweise echt brüllheiss war. Mein Handy ist ein Sony Experia Compact, also ziemlich kleines Display. Wenn ein neues Handy aktuell wird, würde ich ein grösseres und helleres suchen.