Was ich immer noch nicht begreife, eine Doktorarbeit wird normalerweise vom Dotkorvater begleitet und diesem auch ab und zu vorgelegt, wieso zum Henker hat der nichts gemerkt? Man sollte doch von einem Professor erwarten können, daß dieser erkennt wenn irgendwo massiv abgeschrieben wurde, denn schließlich beschäftigt der sich ja den lieben langen Tag mit irgendwelchen Texten zum Thema. Mir scheint da wurde ganz übel geschmiert und gemauschelt und das wird jetzt mal wieder hübsch unter den Teppich gekehrt.
Den Eindruck haben wohl die meisten. Trotzdem will ich auch einem qualifizierten Doktorvater mal zugute halten, dass er nicht alle die vielen Texte kennt, die zu einem solchen Allerweltsthema veröffentlicht werden. Aber das getroffene Hunde bellen, hat man ja schon an den Reaktionen aus Bayreuth gesehen ...
naja, dass dem doktervadder angesichts der plagiierei mal fuenfe hat grad sein lassen, dass moechte ich ihm nicht unterstellen. denn da hat er eigentlich nix davon. im gegenteil, wenn es auffliegt, dann kann er sich seinen akademischen ruf ans bein schmieren, siehe den jetzigen fall. und dass das plagiat irgendwann auffliegt, das kann er sich an den fingern abzaehlen. damit muesste er also ein kompletter narr sein, sich bewusst auf das faule spiel einzulassen.
meine hypothese ist hingegen die: KT wollte wirklich ernsthaft den dokter machen und hat auch brav in bayreuth angefangen, hat dann aber mit den jahren gemerkt, wie schwer es ist, job, familie und studium zu stemmen. aus den urspruenglich avisierten drei jahren zur promotion wurden ganz schnell sieben, und dann hat sein doktervater ihm eroeffnet, dass er langsam mal in die gaenge kommen muesse, denn er (der doktervater) sei ja auch nimmer ewig am leben, und am end arbeitet wer anders am selben thema usw usw - kurz, er solle jetzt mal so langsam zum schluss kommen. tja, und dann wurden halt die abkuerzungen genommen. der doktervater hatte dann einige monate spaeter endlich das produkt in haenden, und nachdem er den KT ja als einen redlichen und aufrechten doktoranden kennt, hat er es dann mit dem durchlesen auch nimmer soooo genau genommen. das genaue thema ist eh ein bisserl weg von seinen eigenen forschungen - so weit weg, dass ihm die plagiate nciht unbedingt auffallen muessen, aber immer noch nah genug, dass er sich ein redliches urteil bilden kann. der zweitkorrektor schliesst sich dann eh in der regel dem urteil des erstkorrektors an, und schon war der doktor vor dem namen.
dass er dem KT dann aber auch noch mit einem summa cum laude die stirne hat kraenzen muessen, mei, den dreckfleck bringt er nimmer aus dem kittel raus, da bleibt ein gstaenkerl haengen...
soderle.
(edith: und waehrend ich am ausformuliern bin, muss mir der malefizige falcone wieder zuvorkommen. ja sakranoans!)
Zitat von manx minx... dass er dem KT dann aber auch noch mit einem summa cum laude die stirne hat kraenzen muessen, mei, den dreckfleck bringt er nimmer aus dem kittel raus, da bleibt ein gstaenkerl haengen...
Zitat der doktervater hatte dann einige monate spaeter endlich das produkt in haenden
So läuft das aber normalerweise nicht, zumindest weiß ich aus der Pharmazie, daß man praktisch in ständigem Kontakt mit seinem DV ist und eben hin und wieder von diesem aufgefordert wird den bisherigen Erguß mal vorzulegen und da kann es dann durchaus sein, das der Doktorand nochmal von vorne anfangen muß, wenn's dem DV nicht gefällt bzw. der der Meinung ist, daß sich der Doktorand zu weit von seinem Thema entfernt und bei der Häufung an Abgeschriebenem hätte das m.E. dem DV auffallen müssen.
Zitat dann ist der wissenschaftliche Ertrag der Arbeit bescheiden
Und auch da hätte eigentlich der DV während der Arbeit schonmal drauf hinweisen müssen.
Mag natürlich sein, daß das bei den Juristen anders gehandhabt wird, aber glauben tu ich's nicht.
Zitat So läuft das aber normalerweise nicht, zumindest weiß ich aus der Pharmazie, daß man praktisch in ständigem Kontakt mit seinem DV ist
ja farmakoloogen! da is das freilich so, da muss man ja auch staendig staendig kontrollieren, dass sie die finger aus dem belladonnaschrank lassen.
nee, ernsthaft: zumindest fuer die geisteswissenschaften kann ich sagen, dass das auch so funktioniert, wenn der doktorand entweder in ein promotionsprogramm mit finanzieller stuetze eingebunden ist oder eine assistenzstelle am lehrstuhl hat. verdient der doktorand seine broetchen aber anders und wickelt die dis neben seinem tagesjob ab, dann ist der praktisch staendige kontakt mit dem prof einfach nicht machbar. und so betreut der prof dann, sagen wir mal, acht doktoranden - zwei mit halber assistenz am lehrstuhl, zwei mit stipendium (neid...), einen, der genug ruecklagen hat, sich voll auf die dis zu konzentrieren, und drei, die das ganze irgendwie neben dem job lavieren. die ersten fuenf werden die promotion einigermassen zuegig durchziehen, bei den letzteren drei wird es dauern, und es kann auch sein, dass es keiner der drei packt. kein wunder, dass die abbrecherquote bei dissertationsvorhaben so hoch ist.
Zitat bei der Häufung an Abgeschriebenem hätte das m.E. dem DV auffallen müssen
nochmal meine hypothese: die ersten versionen brav unplagioes, da wurde noch aufrecht und lauter gearbeitet. und die hat der prof auch mit interesse gelesen und zu recht als tadelfrei empfunden. dann kam lang nix mehr, und dann der druck vom prof, endlich mal abzuschliessen. dann wurde vom dissertanden geschummelt. KT und prof wollen das leidige thema dis einfach nur noch los sein, KT nimmt abkuerzungen, prof liest nur noch fluechtig (hat schon laengst ein fuder anderer dissertanden am tropf), nickt ab und gibt ein unverdientes scl.
du unterstellst kriminelles vorgehen des prof. ich unterstell bislang erstmal simple schlamperei (wegen in dubio etc) und ein packerl gefallentun - das summa eben. genau wissen werden wir es wohl nie, denn der prof hat sich in sein schamhuetterl zurueckgezogen und KT mauert freilich. ist aber eh wurscht, denn trotz des weihrauchschwengelns der springerpresse hat ihn die gerechtigkeit eingeholt und er ist amt und wuerden los. ich hoff bloss, dass der zorn ihn wieder einholen wird, wenn er in ein paar jahren wieder durch die politischen hallen zu irrlichtgestaltern gedenkt.
aber ganz nebenbei noch was zum untermauern deiner these: is der KT eigentlich corporiert? und sein prof? da waer vielleicht ein g'ruecherl auszumachen, wenns denn so waer.
Kann man ja fast annehmen - aber seine Verbindung wird wahrscheinlich ihre Bierchen zur Zeit ganz heimlich, still und leise unter dem Schanktisch trinken, damit sie nicht auffällt.
Bei Guttenberg ist das Plagiatentum letztendlich auch ein Resultat der unter Eliten praktizierten Angeberei. Am Besten mit Dreissig eine Familie mit fünf Kindern, ein Start-Up, das gerade den Börsengang absolviert, und selbstverständlich noch einen Doktortitel, im Idealfall eine Professur. Alle nehmen das dann bewundernd als Gegeben hin. Hat aber einer schon mal hinterfragt, dass bei solchen Karrieren etwas auf der Strecke bleibt? In dem Fall war es die wissenschaftliche Integrität. Andere opfern Gesundheit, Partnerschaft, Kinder...... Ein hoher Preis, für dieses Geprotze.
Zitat nochmal meine hypothese: die ersten versionen brav unplagioes, da wurde noch aufrecht und lauter gearbeitet. und die hat der prof auch mit interesse gelesen und zu recht als tadelfrei empfunden. dann kam lang nix mehr, und dann der druck vom prof, endlich mal abzuschliessen. dann wurde vom dissertanden geschummelt. KT und prof wollen das leidige thema dis einfach nur noch los sein, KT nimmt abkuerzungen, prof liest nur noch fluechtig (hat schon laengst ein fuder anderer dissertanden am tropf), nickt ab und gibt ein unverdientes scl.
meine These (völlig aus der luft gegriffen und ohne jeden nachweiß das es wahr ist): der doktor ist ein CSU-mitglied das den aufstrebenden Politiker protegieren wollte, oder fan von guttis Vater (nicht ganz unbedeutender Dirigent) und "wusste" schon bevor er die aller erste zeile gesehen hat das der junge gutti ein SCL bekommt ...