Zitat da es ziemlich wurscht ist, ob man weniger als 2000 Euro brutto verdient oder 4000. Netto kommt das Selbe raus.
Okay, das ist hier nicht so. Wusste gar nicht, dass Österreich in dieser Beziehung so krass ist.
Zitat wenn man diese zahlende Mittelschicht als Schmarotzer bezeichnet, die angeblich auf Kosten der zwei Drittel Leistungsbezieher leben.
Versteh ich nicht. Ich dachte, im Zweifelsfall würden die Leistungsbezieher als Schmarotzer diffamiert. Aber welche Leistungen meinst du überhaupt ? Ihr habt doch nicht 2/3 HartzIV-Pendant-Empfänger. Oder meinst du die geringen Steuersätze bei den unteren (bis mittleren?) Löhnen ?
____________________________________________________________________________ Indem der Revolutionär die Macht übernimmt, übernimmt er die Ungerechtigkeit der Macht.
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Zitat Solange mich mein Verstand nicht verlässt, werde ich wohl nicht in den Genuß kommen.
Schade dass er dich verlässt, wenn du sowas schreibst. Sicherlich kann man für jedes Beispiel ein Gegenbeispiel bringen, aber selbst wenn man das als rechnerische Grundlage nähme, würdest du immer noch jeden 2. Hartz-IV-Empfänger grundlos beleidigen.
Mit den zahlreichen alleinerziehenden Müttern jüngerer Kinder, um nur mal eine "Pech-gehabt"-Gruppe herauszugreifen, habe ich übrigens täglich zu tun. Da sind ganz schön viele mit gutem Schulabschluss und Grips im Kopf dabei. Über zahlreiche andere Gruppen landen wir dann irgendwann bei denen, die keinen Bock auf Arbeit haben, obwohl sie könnten. Aber auch dazu gehören immer noch 2 Seiten.
Zitat Mit den zahlreichen alleinerziehenden Müttern jüngerer Kinder, um nur mal eine "Pech-gehabt"-Gruppe herauszugreifen, habe ich übrigens täglich zu tun. Da sind ganz schön viele mit gutem Schulabschluss und Grips im Kopf dabei.
Und bevor wieder einige plärren selber schuld: Da sind unglaublich viele dabei wo der Vater sich schlicht vom Acker gemacht hat. Da biste innerhalb weniger Wochen ganz unten angelangt. Selber ausgetestet, ich war erstaunt wie flott das gehen kann. Und dann komm da mal wieder raus! Viele Arbeitgeber registrieren durchaus die langen Zeiten Arbeitslosigkeit und dann biste ne faule Sau weil du zwei Jahre auf Staatskosten daheim gesessen hast. Gott sei Dank hab ich da Ausbildung Nummer Drei gemacht sonst sähe es echt Schexxe aus im Lebenslauf. Auch wenn ich die sogar selbst bezahlen musste, das war es mir wert. Natürlich gibt es die Mamies die passend immer wieder ein Kind nachschieben. Und da sind viele drunter die einfach aufgegeben haben und sich mit der Situation abfinden. Wer unten war bleibt auch viel zu oft unten. Und Arbeiten gehen um dann doch wieder beim Staat betteln zu müssen damit ich überhaupt existieren kann ist doch mehr als daneben, oder?
Die Diskussion bringt alte Erinnerungen an mein Grundstudium zurück: Was ist Gerechtigkeit? Die Wesentlichen waren, meine ich:
- Jedem das, was er benötigt - Jedem das gleiche - Jedem das, was er erreicht
Es gibt wahrscheinlich kaum einen Begriff, der subjektiver ist und der - gern auch in Kombination mit "sozial" - so häufig politisch/gesellschaftlich missbraucht wird. Je weiter links auf der politischen Bank, umso monopolistischer der Anspruch auf Deutungshoheit.
Ich denke, der Begriff "soziale Gerechtigkeit" wird von dem Begriff "Generationengerechtigkeit" immer mehr in den Hintergrund gedrängt. Umverteilung zwischen den Einkommensschichten wird zwar immer ein Thema bleiben, aber vor dem Hintergrund, dass die meisten Menschen monatlich einen großen Teil ihres Einkommens bei der BFA "verbrennen" und mit Schuldenbergen in die Zukunft gehen müssen, sinkt die Bedeutung.
Beeindruckend finde ich, wie sehr das Thema Demographie und die Folgen für die persönliche Altersvorsorge auf kleiner Flamme gehalten werden kann. Wir haben jetzt zwar Riester und über Norbert Blüm wird allgemein gelächelt, dass aber die jüngeren von uns von ihren BFA-Beiträgen nur eine Grundrente auf Hartz IV-Niveau zu erwarten haben, wird kollektiv verdrängt. Denn die Alternative wäre für die meisten bitter - Rücklagenbildung, Rücklagenbildung, ..., so dass in der Gegenwart gefühlt bereits ein Leben in Armut stattfinden würde.
Und kaum einer wehrt sich wirklich dagegen. Das Thema wird nahezu totgeschwiegen. Demographieforscher und Versicherungsmathematiker, die zukünftige Rentenniveaus berechnen und damit an die Öffentlichkeit gehen, werden auf breiter Fläche ignoriert. Die BFA-Beitragszahler bekommen jährlich Post mit zukünftigen Rentenerwartungen, die für die jüngeren von denen das Papier nicht wert sind, auf dem sie geschrieben stehen. In Wahljahren werden Gesetze zur Rentenanpassung verabschiedet, die die bei weitem unzureichenden Rentenformeln auch noch außer Kraft setzen. Dieses Thema ist so unpopulär, dass es von sämtlichen Parteien einheitlich gemieden wird wie die Pest. Wahrscheinlich wird sich die öffentliche Diskussion dazu erst ändern, wenn die ersten Rentnerjahrgänge in den karikativen Kleiderkammern und Suppenküchen auftauchen.
Ist das Thema nicht einfach deswegen unpopulär, weil es vor Augen führt, dass wir ein Leben wie wir es heute haben uns in Zukunft nicht mehr werden leisten können? Denn dann muss raus, das HartzIV zu teuer ist, dass die Rente auf Basis der Allgemeinheit nicht mehr finanzierbar ist, dass die Lohnnebenkosten zu hoch sind, dass wir keine medizinische Rundumversorgung mehr erwarten können usw usw - kurz, das unser Soziales Netz einfach zu gut und damit unbezahlbar geworden ist. Und das ist schwer erträglich. Da gibt es dann einige, die glauben, wir müssten am besten schnell wieder raus aus der EU und uns hier einigeln in der Kleinstaaterei und dann werden es die da oben schon wieder richten. Das erstaunt mich.
Zitat von Falcone Da gibt es dann einige, die glauben, wir müssten am besten schnell wieder raus aus der EU und uns hier einigeln in der Kleinstaaterei und dann werden es die da oben schon wieder richten.
Ich will die Mark zurück!
"Haste mal 'n Euro", wie klingt'n das?
Gruß Hans-Peter
Wo kämen wir denn hin, wenn jeder sagte "Wo kämen wir denn hin" und keiner ginge, um zu gucken, wohin wir kämen, wenn wir gingen?
____________________________________________________________________________ Indem der Revolutionär die Macht übernimmt, übernimmt er die Ungerechtigkeit der Macht.
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