____________________________________________________________________________ Indem der Revolutionär die Macht übernimmt, übernimmt er die Ungerechtigkeit der Macht.
Lass mal, Peter, hiermit hat er ja eigentlich Recht:
Zitat Nur mit Bildung kommen wir aus der Misere.
Das Problem ist nur, dass die von ihm geschätzten Kritiker der Hartz4-Dekadenz nicht wirklich und konsequent gleiche Bildungschancen für alle haben wollen, denn das könnte ja zur Folge haben, dass ihre Kinder von irgendwelchen Schmuddelkindern beim Abi-Schnitt überholt und in niedrigere Einkommensstufen gedrängt werden. Klassenkampfparole? Nein, gnadenlose und nachweisbare Realität! Das ist eine mindestens genauso große Verdrängungsgeschichte wie das o.g. Rententhema. Wobei ich zugeben muss, dass die akademische Annahme, dass es so sei, ein Hasenpfurz gegen jahrelange praktische Erfahrungen ist, dass es tatsächlich so ist.
Zitat Kinder und Geld in einen Topf zu hauen, zeugt meines Erachtens von der traurigen Situation, in der sich dieses Land befindet. Sorry Steve, du scheinst ja auch den Wert eines Kindes nur in Euro zu zählen.
Tatsache ist dass ein Kind vom Tag er Geburt einen Haufen Geld kostet den ein Vater alleine heute kaum noch einfach so verdienen kann um für eine halbwegs annehmbare Chancengleichheit zu sorgen. Denn ganz ohne irgendwelche kostenpflichtige Frühförderung hast du leider deinem Kind viele Chancen verbaut. Nein, kein dummes Gelaber, selber Mutter. Ich erlebe diesen Wahnsinn grad am eigenen Leibe. Das kann ein einfacher Arbeiter kaum noch bezahlen.... Und da ist keine Playstation u.ä. dabei
Zitat Das Problem ist nur, dass die von ihm geschätzten Kritiker der Hartz4-Dekadenz nicht wirklich und konsequent gleiche Bildungschancen für alle haben wollen, denn das könnte ja zur Folge haben, dass ihre Kinder von irgendwelchen Schmuddelkindern beim Abi-Schnitt überholt und in niedrigere Einkommensstufen gedrängt werden. Klassenkampfparole? Nein, gnadenlose und nachweisbare Realität!
Bestes Beispiel hab ich im Bekanntenkreis: Mama sitzen gelassen worden, Zusammenbruch, HartzIV, Tochter (15) auf dem Gymi. Alleine die benötigen Schulsachen die nicht übernommen werden sprengen den Rahmen, dann wird Internet für Recherche vorausgesetzt (keins vorhanden, mädel stöbert öfters bei uns usw)und die Ausgrenzung weil sie keine angesagten Klamotten unw hat kommt gratis dazu. Das Mädel hat Super Noten und gehört zu den Klassenbesten, hat aber sogar bei den lehrern als "Sozialfall" immer ein Problem. Sobald Stress losgeht ist sie die Dumme. Pöbel hat halt dort nix zu suchen, dafür gibt es Hauptschulen.
Ich glaube schon längst nicht mehr an soziale Gerechtigkeit und Rente werde ich wohl kaum noch erhalten.
Zitat Mama sitzen gelassen worden, Zusammenbruch, HartzIV, Tochter (15) auf dem Gymi. Alleine die benötigen Schulsachen die nicht übernommen werden sprengen den Rahmen, dann wird Internet für Recherche vorausgesetzt (keins vorhanden, mädel stöbert öfters bei uns usw)und die Ausgrenzung weil sie keine angesagten Klamotten unw hat kommt gratis dazu.
Fast noch eine harmlose, auf jeden Fall sehr verbreitete Situation. Ich meinte eher noch die Kinder aus vermeintlichen oder tatsächlichen "Schlicht-Verhältnissen". Welches Potential da häufig trotz widriger Umstände in den Grundschulen noch zum Vorschein, aber später mangels Förderung nicht zum Tragen kommt, ist wirklich unfassbar.
Wissen ist Macht - und Macht ist, den Zugang zum Wissen einzuschränken.
Die Kleine hat noch Glück gehabt. Hier auf dem platten Lande ist es schon fast normal dass die "Assikinder" keine Empfehlung fürs Gymi kriegen, die Lehrerstochter trotz schlechterer Noten aber garantiert dorthin geht.
Zitat Okay, das ist hier nicht so. Wusste gar nicht, dass Österreich in dieser Beziehung so krass ist.
Bei uns diskutieren sie die längste Zeit darüber. Wie das kommt, weiß ich auch nicht, dürfte aber an Kindergeld und solchen Geschichten liegen. Miete wird auch bezahlt, wenn ma wenig verdient.
Zitat Ich dachte, im Zweifelsfall würden die Leistungsbezieher als Schmarotzer diffamiert.
Eh. Aber in dem Beitrag, auf den ich mich ursprünglich bezogen habe, gabs die Behauptung, es würden die unteren zwei Drittel blechen, damit das obere Drittel schmarotzen könnte.
Zitat Ihr habt doch nicht 2/3 HartzIV-Pendant-Empfänger. Oder meinst du die geringen Steuersätze bei den unteren (bis mittleren?) Löhnen ?
Kindergeld, Wohnbeihilfe, Gratis-Kinderarten, Nebengeräusche. Mit der Steuer hat das nur insofern was zu tun, dass bei uns eine oder zwei Millionen Arbeitnehmer überhaupt keine Steuer mehr zahlen, das obere Drittel aber so gut wie alles. Verdient einer brutto 1.800 Euronen, bleiben ihm trotz Sozialversicherung und Lohnsteuer 2.800 Euro. Hat einer 3.800 Euro brutto, kann er trotz Kindergeld netto ebenfalls 2.800 verjubeln.
Zitat Hier auf dem platten Lande ist es schon fast normal dass die "Assikinder" keine Empfehlung fürs Gymi kriegen, die Lehrerstochter trotz schlechterer Noten aber garantiert dorthin geht.
Ich weiß nicht, wie es bei euch ist, aber hier bestimmen nicht die Grundschullehrer, auf welche weiterführende Schule das Kind geht. Empfehlungen werden aber natürlich schon abgegeben, aber ganz sicher nicht aufgrund der Herkunft, sondern aufgrund der schulischen Leistung. Auch hier ist zu beobachten, dass bei entsprechender Förderung einige Kinder aus einfachen Verhältnissen gute bis sehr gute Leistung abgeben. Leider ist das aber die Ausnahme, auffällig ist, dass (zu) viele Kinder aus einfachen Verhältnissen mit massiven Störungen in den Sozialkontakten in den Kindergarten und in die Schule kommen, einfach, weil die Eltern sich nicht kümmern wollen oder können. Die haben es dann natürlich sehr schwer. Manche sind aber auch gar nicht mehr in der Lage, dem Stoff zu folgen. Dabei haben wir hier auf dem Lande noch ideale Verhältnisse. Kleine Klassen, genügend Lehrer und die Möglichkeiten, spezielle Fördermaßnahmen bereitzustellen. In der Stadt ist vieles davon sicher gar nicht mehr leistbar. Lustig es es allerdings hin und wieder, wenn Eltern gehobener Verhältnisse Kinder haben, die eher schlechte Leistungen bringen. Da wird dann natürlich gepuscht, geschoben bis hin zu Erpressungsversuchen - nur damit der Nachwuchs aufs Gymnasium kommt. Da fliegen dann manchmal wirklich fast die Fetzen. Kurz - ich kann hier nur für mein Erfahrungsfenster sprechen. Hier haben Kinder aus einfachen vVerhältnissen zumindest von Seiten der Schulen noch alle Chancen. Manche Eltern entziehen sich aber nur zu gerne ihren Pflichten und geben die Kinder und die Verantwortung für sie gerne an die Schule ab, ohne sich selbst noch kümmern zu wollen. Eine Ganztagsschule wäre in diesen Fällen sicher eine gute Lösung.
Zitat Bestes Beispiel hab ich im Bekanntenkreis: Mama sitzen gelassen worden, Zusammenbruch, HartzIV, Tochter (15) auf dem Gymi. Alleine die benötigen Schulsachen die nicht übernommen werden sprengen den Rahmen, dann wird Internet für Recherche vorausgesetzt (keins vorhanden, mädel stöbert öfters bei uns usw)und die Ausgrenzung weil sie keine angesagten Klamotten unw hat kommt gratis dazu. Das Mädel hat Super Noten und gehört zu den Klassenbesten, hat aber sogar bei den lehrern als "Sozialfall" immer ein Problem. Sobald Stress losgeht ist sie die Dumme. Pöbel hat halt dort nix zu suchen, dafür gibt es Hauptschulen.
so isses ! Ich hab im Moment 2 , nächstes Jahr 3 Kinder auf dem Gymmi , für die 16,-jährige ist der Schulbus voll von den Eltern zu bezahlen ( 50 Euro ) weil die Schulpflicht mit 16 endet ,für die 2 Kleinen müssen wir die Hälfte selber zahlen weil der Kreis nur di kosten des Tranports zur nächsten Hauptschule übernimmt ( damit wäre der Schulpflicht ja Genüge getan )
Zitat Hier auf dem platten Lande ist es schon fast normal dass die "Assikinder" keine Empfehlung fürs Gymi kriegen, die Lehrerstochter trotz schlechterer Noten aber garantiert dorthin geht.
Ich kennen Leute , da hat das Kind die Gymnasialempfehlung nicht bekommen weil " bei dem sozialen Hintergrung macht das keinen Sinn " ( Mutter alleinerziehend )
Exkursionen ( ausserschulische Lernorte ) Literatur usw usf das kann nichtsogutverdiener sehr stark belasten und dann müsste man sein Kind eigentlich auch noch mit Kultur füttern können - Konzert und Theaterbesuche und Instrumentalunterricht oä sind aber auch nicht billig - und bestimmt nicht im Regelsatz vorgesehen... Vor diesem Hintergrund ist das ewige Pisagejammere heuchlerisch und unverschämt.
Bankraub ist eine Initiative von Dilettanten. Wahre Profis gründen eine Bank. Bertold Brecht
Zitat Ich weiß nicht, wie es bei euch ist, aber hier bestimmen nicht die Grundschullehrer, auf welche weiterführende Schule das Kind geht.
hier in RP geht ohne die Empfehlung nicht mehr viel - da musst du schon sehr gut argumentieren, wenn du dein Kind auf eine " höhere" Schule als die Empfohlene anmelden willst. Nach der 5. und 6. Klasse gibts jeweils wieder eine Empfehlung und nach der 6. zählt der Elternwille garnichtsmehr - wenn die Empfehlung schlechter ist, als die in der besuchten Schule, dann muss das Kind die Schulart, der letzten ausgesprochenen Empfehlung besuchen.
Die Empfehlungen werden von den Klassenkonferenzen ausgesprochen und je nach Lehrer können soziale Hintergründe durchaus da einfliessen. ( zumal an den Grundschulen ja oft nur 1 Lehrer die Klasse unterrichtet )
Zitat Hier haben Kinder aus einfachen Verhältnissen zumindest von Seiten der Schulen noch alle Chancen.
Die individuelle Förderung der Kinder ist laut Schulgesetz Aufgabe und Bildungsauftrag der Schulen. Leider wird da oft zuviel auf die Eltern zurückgeschoben . Wir hatten hier schon Lehrer, die hatten noch nicht mal einen Blick in die Schulakte unseres Kindes geworfen - wir hatten aber auch Lehrer, ohne die unser Kind nicht da wäre , wo es heute ist.
Es steht und fällt immer noch zuviel mit der persönlichen Eignung und Arbeitsbereitschaft Einzelner Lehrer - auf der Strecke bleiben die Schwächsten - die Kinder
Zitat Eine Ganztagsschule wäre in diesen Fällen sicher eine gute Lösung.
Für mich die Einzuge vernünftige Möglichkeit, die Bildungsmisere zu beheben :
die GS bietet: - genügend Zeit Lerninhalte zu vermitteln - auch in Gruppen mit unterschiedlichem Leistungsstand , so dass schwache und gute Kinder entsprechend gefördert werden können - sozialschwache Kinder sind versorgt ( Mittagessen) und werden integriert - für alle Kinder ist nach 5 Uhr Feierabend
das geht natürlich nur, wenn es auch wirkliche Ganztagsschulen gibt - nicht normale mit Nachmittagsbetreuung
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Zitat Es steht und fällt immer noch zuviel mit der persönlichen Eignung und Arbeitsbereitschaft Einzelner Lehrer
Absolute Zustimmung. Bei der Lehrerqualifikation und besonders Nachschulung ändert sich zwar schon was, aber noch zu langsam und in sehr kleinen Schritten.
Zitat Für mich die Einzuge vernünftige Möglichkeit, die Bildungsmisere zu beheben :
die GS bietet: - genügend Zeit Lerninhalte zu vermitteln - auch in Gruppen mit unterschiedlichem Leistungsstand , so dass schwache und gute Kinder entsprechend gefördert werden können - sozialschwache Kinder sind versorgt ( Mittagessen) und werden integriert - für alle Kinder ist nach 5 Uhr Feierabend
Du bringst es auf den Punkt. Es darf in diesem Zusammenhang zumindest in der Grundschule auch mal das starre Klassensystem hinterfragt werden.
Wenn es soweit ist bin ich die erste hier im Ort die ihr Kind auf eine Ganztagesschule bringt. Denn das kommt noh dazu: Dann soll Mama/Papa noch nach der Arbeit (Und hier gehen fast alle arbeiten) abends dem ebenfalls müden Kind noch die Berge an Hausaufgaben erklären. Da meine bessere Hälfte zwei ältere Kinder hat erlebe ich auch das Live mit und bei der Großen auf dem Gymi kommen vor allem er und seine Eltern jetzt schon an die Grenzen wo sie selber noch etwas verstehen. Ich war auf nem Internat und hatte nachmittags ausgiebig Zeit und genügend Hilfe um das was ich nicht verstanden habe zu lernen ohne dass es in familiären Streit ausgeartet ist. Das ist unbezahlbar. Und ich habe es genossen. Ich frag mich auch immer wo das Problem liegt dass sich so viele Eltern mit Händen und Füßen dagegen wehren....
Zitat Ich kennen Leute , da hat das Kind die Gymnasialempfehlung nicht bekommen weil " bei dem sozialen Hintergrung macht das keinen Sinn " ( Mutter alleinerziehend )
Das ist bittere Realität und je mehr du aufs Land rausfährst desto schlimmer wird das. Und hier haben die Lehrer fast schon den Freibrief zur Entscheidung. Da werden viele kluge Köpfe einfach ignoriert weil Papa ein arbeitsloser Ungelernter ist. Und selbst wenn das Kind die Empfehlung bekommt heißt das nicht dass es auch einen Platz auf einem Gymi bekommt. Dann sind alle Klassen voll.
in dem Zusammenhang muss ich gestehen , dass es mir schleierhaft ist, warum auf den Anmeldeformularen der Schulen immer noch nach den Berufen der Eltern gefragt wird
edith fällt gerade noch ein , dass Veits erste Lehrerin gemeint hat, dass ein Kind, dessen Mutter berufstätig ist , in der Schule sowieso nix werden kann - sie wollte ihn nach 6 Monaten als schulunfähig wieder ausschulen
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