Zitat von SerpelIch hab zwischenzeitlich noch die beiden relevanten Bilder ergänzt. Manchmal gibt es Zufälle, die gibt’s eigentlich gar nicht! (Maggi hatte offenbar schöneres Wetter ... ) Gruß Serpel
Danke Serpel dann baruche ich Dich jetzt auch nicht mit weiteren musikalischen Ergüssen bedrohen
--- WWL-Befugte und Anführerin des Pott-Chapters DOW --- Neuerdings Zwölfe mit Zurr, Plöpp, doing, doing, doing Buy a W and get HEITITEI for free
Sogar eine riesengroße!!! "Hildesheimer Börde" Merke: Es kann nur eine geben!!! Und das ist die Magdeburger Börde! Alels andere sind doch nur Abkopierer und Trittbrettfahrer!!!
Zitat Diese Hessen ... Aber weil der Martin so schöne Reiseberichte schreibt, wollen wir mal ein Auge zudrücken.
Grüße Soulie
Aber gerade mal so ...mittlerweile hat er ja alerhand Böcke geschossen ...also ob ich an seiner Stelle mich noch mal nach Schottland trauen würde ....
Zitat Zitat -------------------------------------------------------------------------------- Aber weil der Martin so schöne Reiseberichte schreibt, --------------------------------------------------------------------------------
Ein bisschen werdet ihr schon noch auf die Probe gestellt. Ich hoffe, es sind keine Edinburgh-Freunde hier ...
Na da werde ich mich erst mal mit ner kräftigen Mahlzeit stärken bevor ich weiterlese ... das gibz mir die nötige innere Ruhe ...
@ Serpel
Sieh das doch mal so: ein zu langer Zapfen stört doch nur ...
Schotte
_______________________________________________________________ Lieber ne gesunde Verdorbenheit, wie ne verdorbene Gesundheit!
Ne, Tagebuch wird von Falconette geschrieben, bzw. wir erinnern uns bei Pausen oder abends gemeinsam an das Erlebte und sie schreibt es nieder. Ohne diese Notizen würde sehr viel verloren gehen. Trotzdem entstehen manchmal noch Erinnerungslücken, die dann beim Schreiben des Berichtes offenbar werden und dann trotz der Google-Möglichkeiten manchmal viel Zeit kosten. Wir werden das Dokumentieren noch etwas optimieren müssen. Grüße Falcone
Am nächsten Morgen war das Frühstückszimmer gefüllt von der raumgreifenden schottischen Familie, die sich laut auf Gälisch unterhielt, so dass wir noch nicht mal was verstehen konnten. Schon des Nachts hatten sie auf sich aufmerksam gemacht, indem sie ein Sägewerk in Gang setzten, so dass ich mit Ohrstöpseln schlafen musste. Das Frühstück war eher nur Mittelklasse, überhaupt merkte man dem Haus an, dass Ullapool viel von Reisenden frequentiert wird und dass dieses B&B vorrangig als Einnahmequelle gesehen wird. Das ansonsten meist liebevolle Herrichten der Räume und das Umsorgen der Gäste war nicht vorhanden. Es war eher "Gewinnmaximierung" zu spüren – wobei es aber rein sachlich betrachtet an nichts fehlte. Für diesen Tag setzten wir die Halbinsel Applecross aufs Programm und danach wieder ein Seitenwechsel an die Ostküste. Also fuhren wir erst mal am Loch Broom entlang nach Süden, bogen dann an seinem Ende nach Westen ab. Die Straße stieg an, man konnte noch mal einen Blick auf Loch Broom werfen und dann ging es hoch in die Berge. Bald kamen wir an Little Loch Broom vorbei und dann an die Gruinard Bay. Es war windig und regnete immer mal wieder kurz und heftig. Dummerweise hatten wir in Ullapool nicht getankt und so langsam hätten wir mal eine Tankstelle gebrauchen können. Bis Gairloch muss es noch reichen, aber die Reserveanzeige blinkte schon. In Gairloch fanden wir jedoch an unserer Straße keine Tankstelle, also bogen wir rechts ab in den Ort hinein und fuhren am Loch Gairloch entlang durch den Ort. Keine Tankstelle. Es fing an zu regnen. Es regnete mehr. Es regnete stark. Der Regen wurde regelrecht an die Küste gepeitscht. Motorradfahren ging nicht mehr – das alles innerhalb etwa eins, zwei Minuten. Wir suchten Schutz an einer Hauswand, stiegen ab und drehten die Motorräder mit der Nase in den Wind, damit sie nicht umgeworfen wurden. Der Regen wurde waagrecht vorm orkanartigen Sturm hereingepeitscht. Fliegenden Mülltonnen mussten wir ausweichen! Wir konnten uns kaum auf den Beinen halten und flüchteten in einen kleinen Andenkenladen, wo unsere in der kurzen Zeit völlig durchnässten Klamotten gleich ziemliche Pfützen auf dem Boden hinterließen. Der Inhaber war aber sehr freundlich und legte ein paar Handtücher um uns aus. Wir fragten ihn dann auch nach einer Tankstelle. Wir hätten nur gut hundert Meter auf unserer Straße weiter fahren müssen. Man sähe sie aber schlecht, da fast hinter einem Haus. Aber vielleicht war es ganz gut so. Gar nicht dran zu denken, wenn wir gleich getankt hätten und uns dieser Orkan uns dann an der freien bergigen Küste erwischt hätte, ohne jeden Schutz! Glück gehabt, kann man im Nachhinein nur sagen.
Blick auf Little Loch Broom
Gruynard Bay, eigentlich recht schön, wenn das Wetter besser gewesen wäre.
Kurvige, enge und auch steile Straßen nach Gairloch – bei schönem Wetter sicher auch reizvoll.
Waagerecht peitscht der Regen in Gairloch
Als der Regen nachließ und auch der Sturm sich wieder in Wind zurückverwandelt hat, tankten wir, tranken noch einen Kaffee und rollten nach Südosten am Loch Maree entlang. Eigentlich war geplant, bei Killowewe auf die Halbinsel Applecross abzubiegen, aber das unbeständige Wetter an der Küste lies uns davon Abstand nehmen. Wer weiß, ob wir noch mal das Glück haben würden, uns irgendwo hin retten zu können. So fuhren wir weiter, durch ein Tal mit dem Namen Strath Bran, durch das eine Eisenbahnlinie von Kyle of Lochalsh nach Inverness führt, also einmal quer von Küste zu Küste, so wie wir auch gerade fuhren. Bei Gorstan trafen wir auf die Fernstraße von Ullapool nach Inverness und ließen uns jetzt vom Navi auf direktem Weg durch kleinste Straßen nach Drumnadrochit am Loch Ness leiten, fuhren also teilweise die gleiche Straße in Gegenrichtung wie zwei Tage zuvor. In Drumnadrochit hielten wir an. Das Wetter war auf einmal ganz prima geworden und es war nicht allzu viel los in dem Touristenort. So beschlossen wir, einen Rundgang zu machen. Wir schlenderten durch den kleinen Ort, in dem es sicherlich mehr als 1000mal so viele Nessie-Figuren, -Bilder, -Stofftiere usw. gibt als Einwohner. Bei unserem Rundgang fuhren drei schöne alte Indian Chief aus Holland an uns vorbei, die Fahrer sehr stilsicher gekleidet, der Klang aus den ungedämpften Rohren einfach toll. Irgendwie ritt uns der Teufel, als wir meinten, wenn wir schon mal da sind, können wir auch mal in das Loch-Ness-Museum rein schauen. Man kann es sich echt sparen, unheimlich aufgebauscht, aufwändig, verbrämt und langatmig dargestellt erfährt man: nix. Aber das Geld ist fort. Und um aus dem Museum raus zu kommen, muss man durch einen riesigen Andenkenladen. Ratet mal, was dort verkauft wird? Wir gingen wieder zu dem großen Dorfplatz zurück, an dem unsere Motorräder standen und an dem es auch ein paar hübsche Häuschen anzuschauen gab, und tranken dort einen Kaffee. Auch die drei Indian-Fahrer waren angekommen.
Kleiner Schienenbus im Coast to Coast-Verkehr
Indians in Drumnadrochit
Nessies körbeweise und …
Nessies regaleweise.
Zwei Nette Häuschen in Drumnadrochit
Dorfplatz Drumnadrochit
Da standen sie, die drei Indians.
Wir fuhren jetzt wieder am Westufer des Loch Ness in Richtung Süden, und bei Fort Augustus um die Südspitze herum. Schon wieder war ein Trupp Indians auf der Straße. Da muss ein Nest sein – also hinterher. Kurze Zeit später hatten wir sie schon gefunden. Am Wochenende zuvor war das Welt-Indian-Treffen in den Uplands südlich von Edinburgh gewesen und einige haben natürlich noch einen Urlaub damit verbunden, erkunden an diesem Tag die Gegend um Loch Ness und bis hin nach Skye und trafen nun bei Fort Augustus so langsam zum Verbringen eines gemeinsamen Abends ein. Unsere Suzukis wurden etwas misstrauisch beäugt, so lies ich mal durchblicken, dass ich mich für die Indians interessiere weil ich eine Mabeco besitze. Das war der Schlüssel. Gleich wurden wir nach dem Woher-Wohin gefragt und wir kamen mit einigen ins Gespräch. Wir plauderten eine ganze Weile mit Amerikanern, Australiern, Österreichern und einem Berliner, der dann auch erzählte, dass der Berthold vom Kornsand schon im Grunde mit dabei sei, aber sich wohl noch irgendwo rumtreibe. Schade! Das wäre eine Überraschung gewesen.
Indian-Treffen
Etwas abseits vom Loch Ness fuhren wir in die Monadhliath Mountains und parallel zum Loch Ness wieder nach Nordosten. Nahe bei Inverness stießen wir auf die gut ausgebaute A9, der wir ein Stück nach Südosten folgten. Dann bogen wir hinter Stchd auf eine kleine Nebenstraße ab, fuhren auf single track roads über Carrbridge mit seiner fotogenen Brücke bis Grantown of Spey und dann wieder auf schmalen Wegen nach Südosten in die Grampian Mountains. Hier war es deutlich einsamer als an den meisten Stellen der Highlands im dünn besiedelten Norden Schottlands. In Carrbridge hatten wir noch mal angehalten und in einem kleinen Laden etwas zum essen gekauft. Wir wussten ja nicht, wo wir abends landen würden und ob es da etwas zu essen gibt. Nett fanden wir das "Hundeparkplatz" Schild.
Im Norden der Monadhliath Mountains
Alte Steinbrücke in Carrbridge
Hundeparkplatz
Einsame Straße bei Tomintoul
Es war schon kurz vor sechs und so langsam mussten wir auch eine Übernachtung finden. Der Aufenthalt bei den Indianern hat es spät werden lassen. Ab Tomintoul wurde es ziemlich einsam, kein Mensch oder Auto zu sehen. Am Straßenrand stand zwar auf einmal ein Schild B&B, dazu gehörte aber nur ein großer Wohnwagen von der Art, wie man ihn auf Dauercamper-Plätzen sieht. Es wurde auch Essen geboten und die Übernachtung sollte nur 15 Pfund kosten. Aber irgendwie hatten wir kein gutes Gefühl, es wirkte nicht sehr einladend. Also weiter. Da kam ein einsam gelegenes Gehöft mit einem Alt- und einem Neubau. Und, welch Freude, auch einem B&B-Schild. Das passte, denn wie meist abends, fing es auch gerade wieder an zu regnen. In der Küche bekamen wir gleich erst mal einen Creamtea serviert (Creamtea ist nicht, wie wir anfangs dachten ein Tee mit Sahne, sondern ein Tee mit, meist selbstgebackenem, Kuchen), dann bezogen wir unser Zimmer und für die Motorräder gab es sogar einen trockenen Platz in der gegenüberliegenden Scheune. So aßen wir später unser Mitgebrachtes im Zimmer und für mich gab es ein Bier und für Falconette ein Strongbow. Die Schweineflöhe erwiesen sich noch als gesund und munter und waren weiterhin Thema im TV. Der Wetterbericht für morgen kündigte wie immer durchwachsenes Wetter, also nicht schlecht, sondern eben Schauer und Sonne. Draußen war es jedoch regnerisch und ziemlich stürmisch, trotzdem musste ich in der Dämmerung noch mal an mein Motorrad, das Ladegerät für das Handy holen, als ich es rascheln hörte. Und tatsächlich: Haggis! Endlich bekam ich die kleinen Biester mal zu Gesicht. So klein sind sie eigentlich gar nicht, etwa so groß wie Bisamratten. Ich hatte das Glück, einen Haggis auf einem Mauervorsprung mit der Handy-Kamera fotografieren zu können. Höchst zufrieden ging ich schlafen. Schade, dass ihn Falconette nicht sehen konnte.
B&B bei Tomintoul
Falconette lässt sich das Strongbow schmecken, während ich ..
14. Tag, Mittwoch, der 29.7.09 Tomintoul bis Cupar und Dundee
Wieder gab es ein full scottish breakfast, zubereitet und serviert direkt in der Küche des Hofes. Der Bauer kam herein und fragte uns ein wenig aus. Dass ein Paar mit zwei Motorrädern reist, war schon oft auf unseren Reisen auf Unverständnis gestoßen. Falconette erntete aber immer wieder unverhohlen Bewunderung für das Beherrschen eines solch großen Motorrades.
Ufff. Watt mutt, dat mutt!
Nach erledigter Frühstückspflicht ging ich in die Scheune, die Motorräder aufsatteln. Der Bauer kam mit und stellte viele Fragen zu den Motorrädern. Ich fragte ihn wiederum nach den Haggis. Er grinste und meinte, dass er wohl wisse, dass es die kleinen Räuber hier gäbe. Aber man bekäme sie nur selten zu Gesicht. Ich zeigte ihm das Foto auf dem Handy und er war ganz erstaunt, denn mir war es gelungen, sogar einen der selten sabre toothed haggis zu erwischen. Dies sind alte, überaus scheue und vorsichtige Männchen, die einem ganzen Haggis-Clan vorstehen.
Weiter ging es durch die Grampian Mountains zwischen Inverness und Perth. Hier ein paar Fotos, die die einsame Gegend im Cairngorms National Park wiedergeben.
Sicher noch schöner, wenn dort die Erika voll in ihrer lila Blüte steht – eins, zwei Wochen später wäre es schon soweit gewesen.
Die Straßen waren so gut wie verkehrsfrei und solche Schilder halten wahrscheinlich auch den einen oder anderen Touristen ab.
Im Gegensatz zu den touristisch gut frequentierten Nordwest-Highlands haben wir hier wirkliche Einsamkeit erlebt und genossen. Höchstens mal vierbeiniger Verkehr kreuzte unseren Weg.
Auch das Spiel der wechselnden Lichtverhältnisse war hier schön zu beobachten.
Auf jeden Fall erregten wir bei den Einwohnern Interesse.
Die Wolken wechselten sehr schnell, mal leicht und von Sonne umspielt, um sich gleich wieder dick und schwarz dräuend zu häufen
Dass es im Winter hier auch sehr unwirtlich sein kann, davon zeugten die zahlreichen Schneepfosten am Straßenrand.
Denkmal, Grab oder einfach nur ein Steinhaufen? Wir wissen es nicht.
Das Heidekraut fängt an Südhängen bereits zaghaft an zu blühen
Das Motorrad kann man auch einfach mal an der Straße abstellen. Kommt ohnehin nie jemand.
Und nachdem wir genug von der Einsamkeit hatten, besuchten wir die Queen in Balmoral Castle
Was soll uns dieses Schild sagen? Achtung Motorradfahrer, jetzt beginnt eine zwei Meilen lange feine Straße! Oder: Achtung Autofahrer, tieffliegende Motorräder in den Kurven!
Nach der Durchquerung der Grampians kamen wir nach Blairgrowrie, der ersten größeren Ortschaft seit Inverness. Ich rollte gerade in den Ort rein, als mir bei einem Blick auf den Tacho zur Geschwindigkeitskontrolle auffiel, dass da ja gar nichts mehr angezeigt wird. Alle Maschinenzeiger stehen auf Null. Das kann nichts Gutes bedeuten. Ich fuhr noch langsam die Straße runter und in eine kleine Seitenstraße hinein, wo ich dann den Motor abstellte. Danach ging gar nix mehr, niente. Anders als bei der W fängt der Motor auch nicht erst mal zu stottern an, sondern die Instrumente fallen einfach komplett aus, wenn die Spannung zu tief gesunken ist. Der Motor schafft es jedoch mit einer Art Notlaufprogramm noch ein Weilchen, am Leben zu bleiben. Aber jetzt stand ich erst mal da wie ein gestrandeter Walfisch und erklärte Falconette, dass wir wohl ein etwas ernsthafteres Problem haben. Natürlich klammerte ich mich zuerst noch an die Hoffnung, dass nur die Batterie kaputt sein möge, die ja auch schon fünf Jahre auf dem Buckel hatte. Gegenüber unseres Havarie-Platzes residierte ein Ford-Händler. Ich baute die Batterie aus, wir nahmen sie mit zu dem Händler und fragten, ob man hier im Ort irgendwo solch eine Batterie bekommen könne. Das junge Mädel am Tresen guckte etwas verdutzt auf mich, verstand dann, inspizierte die Batterie, griff zum Telefon und sagte kurz darauf, dass in etwa zwei Stunden eine neue hier sein werde. Ich war schon etwas baff, muss ich sagen!
Na gut. Ich ging mit Falconette in die Stadt, um einen Kaffee zu trinken. Ein bisschen genervt war ich schon. Nur die Batterie? So einfach ist es leider selten. Ich fragte in einem Fernsehladen, ob sie ein Voltmeter zu verkaufen hätten. Nein, aber wenn ich mit dem Motorrad vorbeikomme, könnte er es mal durchmessen. Hm, etwa einen halben Kilometer den Berg hoch schieben? Ich bedankte mich erst mal. Dann sah ich einen Haushaltswarenladen, so einen richtigen Tante-Emma-Laden. Und tatsächlich – dort gab es auch ein Multimeter zu kaufen. Freu! Falconette blieb zurück im Park, wahrscheinlich, weil ich etwas unleidlich werde, wenn ich nicht weiß, woran ich bin, und ich ging zurück zu den Motorrädern. Ich baute die Batterie von Falconettes Suzi aus und bei mir ein, startete den Motor und maß die Spannung, 12,3 Volt – gleichbleibend. Also kommt kein Ladestrom. Weiter im Text: Koffer runter, Gepäckträger abbauen, Seitenverkleidungen abbauen (Sch…-Design-Plastik-Gelumps), Tank anheben. Nun kam ich an die Steckverbindungen. Alle auseinander genommen und geprüft. Keine Korrosion feststellbar, trotzdem noch mal etwas gereinigt und mit einem tropfen Öl versehen. Leider ohne Erfolg. Dann den Ausgang der Lichtmaschine gemessen – leider auch saft- und kraftlos. Also Lima im Eimer. Mist. Notfallplan: Wenn die neue Batterie kommt, wird sie in Betrieb genommen und bei Falconette eingebaut und dort während der Fahrt fertig geladen. Falconettes Batterie kommt statt dessen, da ja frisch geladen, in mein Mopped. Die leere Batterie nehme ich erst mal mit und baue sie später in Falconettes Suzi ein, während die neue Batterie dann in meine Suzi wandert. Kapische? Nö? Auch nicht schlimm! Mit diesem Ringtausch wird immer eine Batterie geladen und eine entladen und eine ist in Reserve, falls mal meine zu früh leer werden sollte. So kann man erst mal weiter fahren. Blöd war nur, dass die Batterie meiner Suzuki ein klein wenig größer war als die von Falconettes Suzuki, wobei nur die Höhe eine Rolle spielte. Aber das bekam ich auch hin, indem ich das Rahmenheck ein klein wenig anhob und die Batterieunterlage raus lies. Passte gerade so, auf den Millimeter. Nun rief ich beim ADAC in München an, die mich an eine Stelle für Auslandspannen weiterverbanden. Dort fragte eine nette Französin in unvergleichlichem Akzent nach meinem Problem. Ich schilderte es und bat darum, einfach nur eine Werkstatt in der Nähe benannt zu bekommen. Ja, machen wir. Wir rufen zurück. Nun begann das Warten auf die neue Batterie. Ein Nachbar kam, und sagte, dass der von uns belegte Platz eigentlich für das Auto einer jungen Dame reserviert sei, die hier wohne. Ich schilderte ihm die Situation und er sah das ein. Freundlich wie alle hier. Ein anderer Nachbar kam und fragte nach, was los ist. Ich erklärte es ihm, so gut ich konnte und er verstand, verschwand und brachte ein Ladegerät und einen Tee sowie zwei Stühle. Wow! Inzwischen kam auch die junge Dame, fand trotzdem noch Platz für ihr Auto und fragte uns in fließendem Deutsch, ob sie helfen könne und ob wir vielleicht einen Tee möchten. Inzwischen waren die zwei Stunden rum. Der ADAC hat sich nicht gemeldet und ich rief noch mal an. Das sei in Bearbeitung. Man melde sich. Grrrr. Ist es so schwer, im Internet die Adresse eines Suzuki-Händlers ausfindig zu machen?
Warten auf die Batterie
Wir gingen wieder zu Ford. Die Batterie war da und auf Nachfrage suchte uns die junge Frau auch gleich noch die Adressen von zwei Suzuki-Händlern raus, einen in Edinburgh und einen in Cupar, etwas näher. Dort riefen wir an und man beschied uns, dass wir gleich vorbeikommen sollten, sie hätten noch geöffnet und notfalls würde man auf uns warten. Also Batterien wie geplant einbauen, alles zusammenschrauben und los.
Frischer Saft von allen Seiten!
Klappte auch ganz prima und so kamen wir bald und auch deutlich vor Ladenschluss in Cupar an. Dort nahm man sich des Problems an, besorgte uns ein Hotelzimmer und wir verblieben, dass wir am nächsten Morgen nachfragen, wie es weiter geht. Wir packten also unsere Koffer um, so dass das Benötigte mit einem Motorrad mitgenommen werden konnte (gut, wenn das gleiche Gepäcksystem an beiden Motorrädern vorhanden ist), das restliche Gepäck verwahrte man für uns auf, und bedankten uns erst mal und machten uns auf den Weg wieder zurück nach Norden über den Firth of Tay nach Dundee in das empfohlene Hotel. Dank Navi war es auch gut zu finden, natürlich am anderen Ende der Stadt. Dort bezogen wir das reservierte Zimmer und aßen noch etwas im Restaurant – noch mal in die Stadt zu fahren, dazu waren wir zu müde.
Abendlicher Himmel über dem Premier Inn in Dundee.