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Dieses Thema hat 325 Antworten
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 Reiseberichte / Motorradgeschichten
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der Underfrange Offline



Beiträge: 12.487

02.01.2008 17:47
#76 RE: USA 2007 - There ain´t no bugs on me! Antworten
..und weil das eines McGyvers nicht würdig wäre.....
Duck Dunn Offline




Beiträge: 35.248

02.01.2008 21:19
#77 RE: USA 2007 - There ain´t no bugs on me! Antworten

und warum hast Du das rubber mounted bracket nicht in irgendeinem der hunderte von Harleydealern aufm Weech einfach gekauft?

egal. mach weiter.
ich freu mich schon jetzt auf morgen
P.S. wann warst Du nochmals im Westen? Juli? August?
Besser Ende September fahren, wechen der Saunatemperaturen

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srtom Offline




Beiträge: 6.040

03.01.2008 06:24
#78 RE: USA 2007 - There ain´t no bugs on me! Antworten

Nanu, nix da

Irgendwo versackt gestern Abend

Falcone Offline




Beiträge: 113.813

03.01.2008 09:05
#79 RE: USA 2007 - There ain´t no bugs on me! Antworten
In Antwort auf:
irgendeinem der hunderte von Harleydealern


Ducky, wenn ich nicht wüsste, dass du schon mal da warst, würde ich jetzt fragen, warst du noch nie dort?

Ich häte natürlich auch den Verleiher anrufen können (wenn ich ein Handy gehabt hätte) und mir per Hubschrauber eine andere Harley bestellen können ...

Harley-Händler mit Ersatzteilbestand sind auf dem Lande fast so selten wie hierzulande Rolls-Royce-Niederlassungen. Prüf es mal auf der Harley-Seite nach. Ich hatte mit die Händlerliste für wirkliche Notfälle extra ausgedruckt und mitgenommen. Und extra in eine Stadt fahren war das Blechle mir nicht wert. Aber lies weiter ...

In Antwort auf:
Besser Ende September fahren, wechen der Saunatemperaturen

Frag Frau Wolf mal, ob sie die Sommerferien dorthin verlegt. Und Sauna ist nicht, die Luft ist total trocken. Kein bisschen schwitzen. Nur irgendwann fällst du einfach tot um. Vertrocknet.

@ Tom. Ja, versackt. 10jähriges Jubiläum im Oldtimer-Café ...

Grüße
Falcone, der noch aus der Generation von Motorradfahrern stammt, die nicht gleich nach der Mammi ruft, wenn was nicht funktioniert.

There ain´t no bugs on me!

Falcone Offline




Beiträge: 113.813

03.01.2008 10:19
#80 RE: USA 2007 - There ain´t no bugs on me! Antworten
So, nun gehts weiter:

10. Tag – In vier Bundesstaaten und nach ganz weit nach oben

Heute starteten wir um 6.45 Uhr und bei angenehmen 19 Grad. Wieder zurück ins Indianerland und zurück nach Arizona – wieder Uhren umstellen auf Pacific-Time – eine Stunde zurück.
Obwohl sich das gar nicht lohnte, denn rund 30 Kilometer weiter kamen wir an die Four Corners, die ein wenig abseits der Route 160 liegen. Four Corners ist die Bezeichnung für einen geographischen Punkt und für die einzige Stelle der USA, an der mit Arizona, Colorado, New Mexico und Utah vier Bundesstaaten aufeinandertreffen. Er befindet sich wieder im Navajo-Indianerreservat auf dem Colorado-Plateau und ist mit einem Denkmal – dem Four Corners Monument – gekennzeichnet. Wir sind früh. Es ist noch menschenleer. Die Verkaufsstände der Indianer, die sich rund um das Monument gruppieren, sind noch nicht bezogen. In einer Baracke wird man über die Vergangenheit der Indianer aufgeklärt. Während das im „weißen“ Amerika immer recht beschönigend dargestellt wird, zeigen hier Karten und alte Fotos sehr anschaulich, wie sich die Bevölkerung der Indianer von Dekade zu Dekade rasant dezimierte, wie sie zurückgedrängt wurde und wie ihnen die wirklich unbrauchbarsten Landstücke zugewiesen wurden: die Wüsten. Und wenn man dort Bodenschätze fand, wurden die Indianer wieder weiter vertrieben. Auf einmal wird es einem deutlich, warum viele Indianer noch so abweisend reagieren. Nicht einmal hundert Jahre haben die Erinnerung noch nicht verblassen lassen.
Wir nutzen die Gelegenheit, hier allein zu sein, um ein paar Fotos auf den „Vier Ecken“ zu machen, auf die man sonst wohl nicht drauf kommt, ohne sich in eine Schlange einzureihen.
Von den Four Corners geht es weiter nach Colorado hinein, Mountain Time.


An den Four Corners, noch ganz alleine auf weiter Flur.


Das Pflichtfoto: Einmal in vier Ländern gleichzeitig sein.
@Serpel: Gibt es diese Möglichkeit sonst noch mal auf der Welt?

Four Corners in den 50er Jahren – altes Foto aus dem Museum


Bundesstaat Nr. 5 auf unserer Reise


Blick zurück nach Arizona mit seinen Wüsten und Cliffs


Wir fahren durch Wüste, aber es geht kontinuierlich leicht bergan. Große Bergbauanlagen mit sich in der ferne verlierenden Förderbändern sehen wir neben der Straße, vermutlich Kohleabbau. Oder Erz? Wir bekommen es nicht heraus. Gleich außerhalb des Navajo-Reservates treffen wir auf die größere Stadt Cortez, die wir auf einem Highway durchfahren. Am Ortsende kehren wir das erste Mal bei einem „Denny`s“ ein, einer Restaurant-Kette, die berühmt ist für ihr opulentes Frühstück. Dieses hier gefiel sogar durch seinen schönen 50er-Jahre-Stil. Das Frühstück beinhaltete dann auch Hamburger, Bacon, Würstchen, Spiegeleier („howudjulaikem?“ – „Sunny side up, please.“) und Pfannkuchen mit Ahornsirup und Sahne.


Denny´s in Cortez


Foll Fettes Frühstück bei Denny´s

Hinter Cortez kamen wir an der Zufahrt zur „Mesa Verde“ vorbei, ließen aber den Besuch ausfallen, weil der Weg dorthin über 20 Meilen „Gravelroad“ ging. Das wollten wir uns nicht zumuten. zum einen war es schon wieder recht warm und zum anderen hatten wir irgendwie schon keine Lust mehr auf Touristenziele. So richtig begründen konnten wir es nicht – aber es zog und nicht hin und wir wollten lieber weiter vagabundieren. So ein Ziel erschien uns wie ein Muss. Und ein Muss mussten wir nicht haben. Nö!
Bald darauf machten wir im Wald eine Pause, beobachteten Insekten, schöne Schmetterlinge und bunte Heuschrecken und hielten ein Nickerchen. Weiter ging es in die Rocky Mountains. Es wurde deutlich bergiger, die Vegetation ändert sich merklich.
Nächstes Ziel war die Westernstadt Durango. Eine durchaus reizvolle Stadt, in die wir auch hinein fuhren. Allerdings war in der City der Verkehr dicht und die Hitze unerträglich. Wir sahen zu, wieder raus zu kommen und erreichten den Hwy 550, den spektakulären „Million Dollar Highway“, den wir uns auch unbedingt ansehen wollten. Die Landschaft wurde zunehmend alpiner, als wir in einem Tal Durango verließen. Nach etwa 20 Meilen hielten wir an einer Blockhaus-Tankstelle. Henny telefonierte mit der Tochter und dann tranken wir einen Kaffee. Das erste Mal sahen wir Bären-Warnschilder. Anschließend wand sich die Straße immer höher.


Blockhaustankstelle nördlich Durango – unser Brandschutz hätte seine helle Freude gehabt


Drinnen sah es tatsächlich so schon roh und unbearbeitet aus.


Bären-Warnschild

Am Molas-Pass, auf 3325 Metern Höhe machten wir Halt und genossen sowohl unseren neuen Höhenrekord als auch das grandiose Panorama auf die umliegenden Viertausender.
Leider fing es an zu nieseln.




Die Pass-Bezwinger


Blich auf Grenadier Range (links) und Peak Two (13478 ft.)


Blick vom Pass auf die Viertausender-Kette der Silverton Group

Wir fuhren weiter, die Straße wurde wieder trocken und nach einer wunderbaren Kurvenstraße durch eine faszinierende hochalpine Bergwelt – aber meist noch unterhalb der Baumgrenze, die hier viel höher liegt als in den Alpen – öffnete sich ein Tal, in dem ein Städtchen lag: Silverton, eine ehemalige Silberbergbau-Stadt, die jetzt in erste Linie von Tourismus und Wintersport lebt.


Silverton Valley


Wir hielten an, genossen den Ausblick und sahen, dass unten eine Dampflok unter Dampf stand, klein wie Spielzeug. Die wollten wir uns ansehen, bevor sie abdampfte. Wir beeilten uns und fanden eine richtig schöne alte Dampfeisenbahn der Durango & Silverton Narrow Gauge Railroad vor, die gerade aufgeheizt wurde, um die letzte Fahrt des Tages von Silverton nach Durango zu absolvieren. Im ganzen Bahnhofsbereich von Silverton schien die Zeit stehen geblieben zu sein.


Eine der Lokomotiven der Durango & Silverton


Der Gegenzug kommt ins Tal


Diesellok in Silverton


Man erzählte uns, die sollen alle noch restauriert werden – viel Spaß!


Neuerwerb der Eisenbahnfreunde: Rio Grande Schmalspur-Lok

Hier noch ein Link für die Eisenbahnfreunde unter euch:
http://www.durangotrain.com/

Und hier auch noch ein akustischer Eindruck: http://www.youtube.com/watch?v=kQWb-Lccpfg
Das Geräusch der Dampfpfeife in den Gebirgstälern ist wirklich einmalig, es jagt einem Schauer den Rücken runter. Bei Google und Youtube findet man viele schöne Information zur Durango & Silverton Railroad


Es fing an zu regnen und wir fuhren zu einem kleinen Supermarkt, wo wir was zu essen kauften, uns auf die Veranda setzten und in den Regen hinaus schauten.
Da es nicht so aussah, als würde sich das Wetter bessern – die Wolken hatten sich im Talkessel so richtig festgesetzt, beschlossen wir hier zu übernachten und fanden ein sehr ansprechendes Motel an der Hauptstraße, in lila, grün und terracotta gehalten.
Der Regen lies nach und wir brachen zu einer Erkundung durch den Ort auf, in dem die Western-Vergangenheit allgegenwärtig war. Kaum verließ man die Hauptstraße, waren die Nebenstraßen geschottert oder gar schlammig, es gab fast nur Geländewagen, alle über und über schlammbespritzt, es gab Saloons und Bars und Geschäfte, in denen die Zeit stehen geblieben war. Leider hatten einige schon zu. Es gab aber auch echte Rocker auf Harleys, die natürlich ohne irgendwelche Schalldämpfung und auch ohne Helm unterwegs waren. Und es gab die Bahnanlage mit uraltem rollendem Material, teilweise sehr verwittert und verfallen und teilweise schon wieder schön restauriert. Wir sahen das Silverton Gail, das offen stand und wir kamen am Chattanooga-Café vorbei. Herumstehende Snowmobile und Schneepflüge vergegenwärtigten, dass es hier einen langen und harten Winter gibt. Es war ein sehr spannender und kurzweiliger langer Spaziergang. Erstaunt hat uns, dass man kaum bemerkte, dass man sich hier auf etwa 2900 Meter Höhe befindet, Atembeschwerden gab es keine. Aber die Luft war unglaublich klar.

Eindrücke aus Silverton – ziemlich unverfälschte Westernstimmung im Hochgebirge


Im Winter liegt hoch der Schnee, fast an jedem haus sahen wir ein Snowmobile stehen, allerdings meist etwas moderner.


Unser Motel in aparter Farbgebung


Das Avon Hotel in Silverton (moderne Hotelgebäude haben wir keine gesehen)


Miners Tavern


Auch zur Kirche in Silverton …


… fährt man gerne klassisch
(Der Mustang sah tadellos aus und wäre für 9000 Dollar zu haben gewesen)


Silvertons „Ausfallstraße“ nach Westen


Brown Bear Cafe


Schaufensterauslage


Chattanooga Cafe


Ohne Worte.


Empire Street, Ecke 12th – die zentrale Kreuzung in Silverton


Shady Lady Saloon. Man beachte, wie immer, die Fahrzeuge. Limousinen gibt es so gut wie keine.


Die Hauptstraße des Ortes: Silverton Empire Street


Silverton Jail – the door is open …


… und die einzige Gefangene war Paris Hilton. Recht so.


Typisches Auto in typischem Zustand in den Rockies


Nein, kein Museum – dieser Bankschalter ist ganz normal in Betrieb ...


… aber einen modernen Tresor hat man schon.


moderne Outlaws


Auch eine Art Snowmobil


Und Pete kennt die Welt – na ja, ein bisschen …



Silverton ist jedenfalls ein schönes Erlebnis gewesen. Die Rockies sind einfach toll und irgendwie ist da wirklich auch die zeit stehengeblieben. Die Grenzen zwischen ganz normalem Alltag und musealer Wirklichkeit sind fließend. Der stundenlange Rundgang hat uns viel Freude gemacht, hinter jeder Ecke war was Neues zu sehen – und da der Ort nicht sehr groß ist, haben wir auch alle Straßen durchstreift.

Müde fielen wir in die Betten. Der obligatorische Wetterbericht kündigte erstmals schlechtes Wetter an, zumindest dann, wenn wir weiter in die Rockies fahren würden. Nebel und Regen bei Temperaturen um 10 bis 15 Grad. Nach Süden hin blieb es bei Sonne mit „isolated thunderstorms“ am Nachmittag. Vor dem Einschlafen hörte ich gerade noch den kleinen Hund singen: „There ain´t no bugs on me ..“

There ain´t no bugs on me!

PeWe Offline




Beiträge: 21.970

03.01.2008 17:57
#81 RE: USA 2007 - There ain´t no bugs on me! Antworten

Danke, Martin...

Immer wieder toll zu lesen und die Bilder......allererste Sahne.....

Grüße
PeWe

"Das sicherste Mittel, arm zu bleiben, ist ein ehrlicher Mensch zu sein."

Highlander Offline




Beiträge: 78

03.01.2008 19:55
#82 RE: USA 2007 - There ain´t no bugs on me! Antworten

Wunnebar Falcone,
jeden Tag veschlinge ich den nächsten Tagesbericht.
Könnte mal wieder ein Streckenkartenabschnitt folgen,
damit die wo da sich nich so auskenned de Überblick net verliered ?
Weiter so.

Highlander

Bei uns muß keiner hungern ohne zu frieren.

Falcone Offline




Beiträge: 113.813

03.01.2008 20:13
#83 RE: USA 2007 - There ain´t no bugs on me! Antworten

Das war gedankenübertragung!
Hab ihn gerade fertig gemacht.
Hier bitte:




Grüße
Falcone

There ain´t no bugs on me!

Duck Dunn Offline




Beiträge: 35.248

03.01.2008 21:20
#84 RE: USA 2007 - There ain´t no bugs on me! Antworten
Danke Falco! Einfach GEIL!!!
Zitat: nd wenn man dort Bodenschätze fand, wurden die Indianer wieder weiter vertrieben. Auf einmal wird es einem deutlich, warum viele Indianer noch so abweisend reagieren. Nicht einmal hundert Jahre haben die Erinnerung noch nicht verblassen lassen.
***********************************************************************************************************
genau die selbe Erfahrung machte ich auch. Erst war ich richtig sauer, dass die so abweisend waren, aber je mehr ich mich damit beschäftigte umso mehr verstand ich dieses Volk.
Freu mich schon auf morgen.
Nacht.

Falco: hier, für Dich: http://www.youtube.com/watch?v=mJS8j9YYB9w

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Falcone Offline




Beiträge: 113.813

03.01.2008 23:58
#85 RE: USA 2007 - There ain´t no bugs on me! Antworten
11. Tag - 550 Millionen Dollar

Start um 7.45 Uhr. Wir haben ein wenig getrödelt, weil die Temperatur bei mittlerweile ungewohnten 7 Grad lag. Weiter ging es auf dem Million Dollar Highway, dem Hwy 550, über eine wunderschöne Bergstrecke mit weit geschwungenen aber auch ziemlich engen Serpentinen bis zum Red Mountain Pass mit einem neuen Höhenrekord: 3355 Meter (zum Vergleich: Der höchste legal erfahrbare Alpenpass, der Col Sommeiller, hat „nur“ 3050 Meter). Hinunter ging es wieder über Serpentinen in das Tal des Uncompaghre River und in das Bergbaustädtchen Ouray, heute bekannt als Stadt der Jeeps. Und tatsächlich, wohin man schaut findet man den Wrangler in allen Variationen. Jeep-Verleihs bieten Touren über Schotterpisten hoch in die Berge an, wobei der nahe gelegene Mount Sneffels mit 4313 Metern der höchste ist.


Der Millon Dollar Highway bei Chattanooga, vor uns der Red Mountain Pass.


Ouray Main Street


Ouray ist an einem Hang gebaut, die Straßen sind steil und man muss genau schauen, wie man das Motorrad parkt, damit es nicht kippt und man vor allem vorwärts wieder losfahren kann. Rückwärts bergauf ziehen ist bei dem Gewicht der Harleys auch zu zweit nicht möglich. Die Einheimischen lassen daher die Motorräder immer im 90-Gard-Winkel rückwärts an den Gehsteig rollen. So stehen sie sicher. Auch die Autos parken alle mit voll eingeschlagenen Vorderrädern. Wir machen einen Spaziergang und wohl wegen der Steigungen merken wir an unserer Kurzatmigkeit hier die Höhe. Angezogen werden wir vom „Mouse Café“, dem ersten Kaffee-Haus, in dem der Kaffee selbst geröstet und auch entsprechend zelebriert wird. Später werden wir diesen Einrichtungen noch öfters begegnen.
Wir bekommen einen Platz am Fenster in der Sonne und können schön dem Treiben auf der Hauptstraße zuschauen. Der Verkehr besteht aus Jeep, Jeeps, Jeeps, ein paar Pickups, etlichen Geländemotorrädern und vielen Quads. Ein gelegentlich durchkommender PKW trägt sicher ein auswärtiges Kennzeichen. Ein wirklich schöner Platz, dieses Ouray.


Im Mouse Café in Oray …


… werden verschiedene Kaffee-Sorten frisch geröstet …


… und die Schokoladentheke gäbe auch ein lohnendes Ziel für einen Ausflug unserer Marzipan-Gang ab.


Aber für unsere harten Jungs gibt es natürlich auch eine passende Lokalität


Vom Mouse Cafe aus hat man einen Blick auf die große Anlage des Jeep-Verleihs, bei dem ein dauerndes Kommen und Gehen war.


Währen die Damenwelt eher hier ein Auge riskiert.


Auf dieser Straße müssen wir nun wieder raus aus Ouray, leider – es bleibt nur …


… ein letzter Blick auf das schöne Städtchen.


Entsprechend dem ab Mittag angekündigten Regen in den Bergen hatten wir beschlossen, in Ouray wieder umzudrehen und die Rockies nach Süden wieder zu verlassen. Kurvenreiche Strecken bei Regen, Temperaturen um 10 Grad und den Holzreifen der Harleys erschienen uns nicht sehr verlockend. Henny war geschockt, als es den Weg wieder zurückgehen sollte. Sie hatte doch großen Respekt vor den Serpentinen. Mein Vernunftsargument, dass da ja schließlich auch LKWs rumkommen, überzeugte nur halb. Es half nichts, los ging´s. Und es funktionierte ohne Probleme – der Mensch wächst mit seinen Aufgaben. Henny fuhr erst einmal alleine Voraus, ich hielt noch ein paar mal an und machte Fotos. Der Million Dollar Highway ist wirklich eine Empfehlung, schöne Kurven, toller Ausblick, wunderbare Viertausenderkulisse, enge Schluchten, alles da. Hier ein paar Eindrücke:








Hier beginnt der Jeep and Dirtbike Trail, der bis zu den Viertausendern hinauf führt.


Aber auch sonst eine durchaus fahraktive Strecke


Am Red Mountain Pass – interessant: während die Baumgrenze in den deutschen Alpen noch unter 2000 Metern liegt, liegt sie hier bei etwa 3500 Metern



Kurz hinter dem Red Mountain Pass wurde ich von einer Gruppe Sportmotorräder überholt, eine Spezies, die wir in den Rockies erstmalig in USA zu Gesicht bekamen, und ich lies mich verleiten, ihnen zu folgen. Erstaunlich, wie flott man mit so einem Eisenhaufen unterwegs sein kann! Bald hatte ich Henny überholt.


Während ich auf Henny wartete, kam ein BMW-Fahrer vorbei, unterhielt sich ein Weilchen mit mir und machte dann mit meiner Kamera dieses Foto von mir. Nett!

Bei Silverton wartete ich auf Henny, die es etwas gemütlicher angehen lies und schaute vom Berg herab dem Treiben auf dem historischen Bahnhof zu. Auf der Strecke zurück nach Durango beobachteten wir dann auch die teilweise abenteuerlich in den Berg gebaute Bahnstrecke, noch mit alten Holzbrücken, auf der pfeifend und schnaubend der Dampfzug mit seinen leuchtend gelben Wagen entlang kroch.
Durango-Silverton ist wohl weltweit eine der faszinierendsten Bahnstrecken, allerdings kostet die dreieinhalbstündige Fahrt auch 165 Dollar. Wir legten die parallel dazu verlaufende Strecke von 50 Meilen auf den Motorrädern in ruhiger Fahrt in eineinhalb Stunden zurück. An der Blockhaus-Tankstelle vor Durango machten wir wieder Pause. Dort stand ein etwas heruntergekommener Steyr-Puch Pinzgauer. Wie der wohl den Weg in die Rockies gefunden hatte?


Pinzgauer, fern der Heimat


Durango durchfahren wir wieder und schwenken ab nach Osten entlang des Fußes der Rockies durch eine sanfte und leicht bewaldete Hügellandschaft. Es ist wieder ziemlich warm. In Pagosa Springs kehren wir bei „Subways“ ein, essen ein Baguette und trinken einen riesigen kalten Obstsaft. Während man zu Hause automatisch ein halbes Baguette bekommt, muss man es hier ausdrücklich bestellen, sonst bekommt man ein ganzes.
In der Nähe des Navajo Peak (3450 Meter) fing es an leicht zu regnen, doch richtig nass werden wir nicht. Wir querten die Grenze von Colorado zurück nach New Mexico. Daraufhin machten wir auf einem Rastplatz eine Pause und schliefen auf den Bänken kurz ein.


Colorado liegt hinter uns – düstere Wolken dräuen über uns.

Kaum wieder auf der Straße werden wir heftig geduscht. Das sind also dann wohl die „isolated thunderstorms“ Komischerweise lassen die sich anhand des Wolkenzuges schlecht abschätzen. Wir hatten aber auch das Pech, bei Charma der 84 folgend nach Osten abbiegen zu müssen – und da waren nun mal die dicken schwarzen Wolken. Henny war am Fluchen. Regentropfen auf der Scheibe, Regentropfen von innen an der Scheibe und Regentropfen auf der Brille – das läuft auf einen annähernden Blindflug hinaus. Es nützt nichts, anhalten bringt nix und wir fahren weiter. Der Schauer ist bald vorbei und der Fahrtwind trocknet uns erfreulich schnell wieder. Wir orientieren uns auf einem Parkplatz. Ein Einheimischer zieht sich Regenklamotten an, sagt aber, er müsse nach links, dem Gewitter entgegen, während wir der 84 folgend nach recht abbiegen, in Richtung Tierra Amarilla. In dieser Richtung war der Himmel heller und wir queren den Rio Grande – der hier noch nicht so „grande“ ist. Am Straßenrand schauen uns des Öfteren Präriehunde hinterher.
Wir gaben jetzt etwas Gas um möglichst trocken in Santa Fe anzukommen. Leider gelang uns das nicht ganz. Auf dem Freeway nach Santa Fe rein konnten wir einem heftigen Gewitter mit Platzregen und Blitzen überall nicht mehr rechtzeitig ausweichen. Schnell runter von der Autobahn und unter eine Brücke flüchten. Ein Sheriff, der an der Abfahrt stand und den Verkehr mit der Radarpistole kontrollierte (übrigens der einzige, den wir auf der ganzen Tour zu Gesicht bekamen), schaute etwas verdutzt.
Unter der Brücke trafen wir einen Rennradfahrer. Er erklärte uns, dass es noch ca. fünf Meilen nach Santa Fe sind und beschrieb uns, wie viel Ampeln wir queren sollten und in welcher Straße wir Motels finden würden. Es ist die Carillo Road.
Als der Regen etwas nachließ, fuhren wir weiter. Eine Ampel wurde gelb, als ich gerade drunter durch fuhr. Henny wollte bremsen, schaffte aber nicht, auf dem kurzen Stück bis zur Haltelinie zum stehen zu kommen, denn die Ampel ist ja auf der anderen Seite der Kreuzung. Die Harley schlingerte auf der nassen Straße, Henny gab zum Glück wieder Gas und war schwupps auch schon über der Kreuzung. Noch mal gut gegangen.


Unser Motel in Santa Fe

Wir fanden an einer Ausfallstraße ein nettes Motel im Adobe-Baustil, etwas älter, aber durchaus gemütlich. Henny versuchte, noch etwas zu essen aufzutreiben, aber trotz eines ziemlichen Fußmarsches gelang ihr das nicht. Es gab in der Nähe weder Tankstelle noch Supermarkt. Aber bei einem Chinesen gab es etwas Fastfood und zwei kalte Getränke aus dem Automat. Leider kein Bier heute Abend und auch keinen „Butterfinger“ zum Nachtisch.
Der Wetterbericht unverändert, vormittags Sonne, ab Nachmittag „isolated Thunderstorms“. na ja , wenigstens wissen wir inzwischen, was das ist. Den Animal Channel gab es auch, und natürlich hat der kleine Hund noch immer keinen „bugs on me“. Gute Nacht.


Hier noch ein geklautes Foto von einem Prariehund – es hat leider keiner still gehalten, bis ich ihn vor die Linse bekam.

There ain´t no bugs on me!

pelegrino Offline




Beiträge: 51.656

04.01.2008 15:09
#86 RE: USA 2007 - There ain´t no bugs on me! Antworten

In Antwort auf:
...Falco: hier, für Dich: ...

Nicht nur für ihn ...

...soll jetzt kein Wettbewerb werden, aber wenn ich entspannt und ein bischen neidisch den Bericht so lese, kommt mir immer wieder diese Musik hier in den Sinn:

http://www.youtube.com/watch?v=-lNWTMMOlAQ&feature=related

So stelle ich mir den Inbegriff einer stilechten Harleytour durch den Westen der USA vor (bis auf das JimmBimm-Süßzeug ) ...

.


Neues Jahr, neuer Spruch.
Jahr ist da, Spruch kommt noch ...

Steve Dabbeljuh Offline




Beiträge: 12.197

04.01.2008 15:34
#87 RE: USA 2007 - There ain´t no bugs on me! Antworten

In Antwort auf:
Inbegriff einer stilechten Harleytour durch den Westen der USA vor (bis auf das JimmBimm-Süßzeug )

Und ohne das hier: http://www.youtube.com/watch?v=LMc-T6z0YyM
Gott was hat mich das damals beim ersten Mal erschüttert.
Roaddusted memories...


Falcone Offline




Beiträge: 113.813

04.01.2008 17:52
#88 RE: USA 2007 - There ain´t no bugs on me! Antworten

Jo, Pele, der Song und die Bilder passen schon verdammt gut - und da gibt es auch schon so einige Parallelen: Einfach treiben lassen, nicht wissen, wo man am Abend schlafen wird - nicht wissen, was der nächste Tag bringt.
Ich würde am liebsten gleiche heute noch mal zu so eine Tour starten.

Grüße
Falcone, der jetzt mal die Bilder für den nächsten Beitrag hochladen wir.

There ain´t no bugs on me!

Duck Dunn Offline




Beiträge: 35.248

04.01.2008 20:05
#89 RE: USA 2007 - There ain´t no bugs on me! Antworten

@Steve: DAS ..sorry Steve, das gehört nu ma zu einem guten Film dazu. Noch dazu zu einem Road-Movie.
Spinns doch mal weiter, sie haben Ihr Ziel erreicht, New Orleans, n guten Tripp geschmissen, gut gefickt und nu? Wenns Geld ausm Tank aus wär, hätten se sich n Job aufn Bau gesucht??? Think about that greetz

@Falcone: Geil, mehr davon, mehr!!!! Fixluja!!!! Das is echt grad meine "Daily Soap"

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Steve Dabbeljuh Offline




Beiträge: 12.197

04.01.2008 21:20
#90 RE: USA 2007 - There ain´t no bugs on me! Antworten

In Antwort auf:
das gehört nu ma zu einem guten Film dazu. Noch dazu zu einem Road-Movie.

Da geb ich dir Recht.
Kann einen trotzdem mitnehmen...


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