nachdem wir letztes Jahr überraschenderweise recht erfolgreich in der Klassik Trophy mitgeschwommen sind, geben wir uns dieses Jahrmal die volle dröhnung und fahren die gesamte Trophy mit. Natürlich wurde promt das Reglement geändert. Jetzt dürfen wir uns mit unserem 600er Motörchen in dem F2 mit den 100ern mit den älteren F1-Chassis balgen.
Wie immer haben wir uns über den Winter gnadenlos gut vorbereitet: Hans hat heute den zerdengelten Kotflügel vom Beiwagen fertig lackiert, das Gespann wurde vorgestern und gestern technisch durchgesehen, das vergammelte Stück ersetzt, ein Griff umgesetzt, die Tür von unserem "neuen Wohnmobil" ist immerhin halb umgebaut, packen kann ich erst am Dienstag morgen, weil meine bessere Hälfte Montag abends noch jemandem Zeugs durch die Gegend fährt. Abfahrt ist übrigens Dienstag um eins.
Auftakt der Rennsaison in Italien, das hat schon was. Inzwischen sitze ich hier inmitten von Taschen und Kisten und würde die gerne verladen, aber weil wir doch weiter weg sind darf ich den Wohnwagen und das Wohnmobil nicht überladen und muss mich gedulden. Außerdem fallen mir noch tausend Sachen ein, die ich erledigen wollte/sollte.
Da bin ich immer gerne gefahren. Allerdings zu Formelzeitenn mit zweifelhaften Ergebnis: 2 Starts, zwei hochgejagte Motoren. Vollgasfest war da gefragt. Mit dem Gespann ging es dort besser. Übrigens gegen den Uhrzeigersinn, schlecht für BMW´s.
Natürlich haben wir wieder einmal bis zum letzten Moment gerödelt wie die Wilden. Aber leicht verspätet zogen wir um halb drei endlich los. Ein DAF-Wohnmobil mit einem zum Renntransporter umgebauten Wohnwagen dran, ein Ducato, wir zwei, Schwiegervater und mein Zwerg. In Franciacorta sollten dann noch zwei weitere Teams samt Anhang dazukommen. Die waren auch schon alle unterwegs. Na ja, wer zuerst ankommt blockiert halt genug Platz. Es war ein wenig windig... Was d alles vor uns durch die Gegend geflogen ist war schon grenzwertig. Aber wir kamen recht gut durch. Na ja, ging halt so. Wir fuhren durch bis zu der Tanke direkt hinter dem grenztunnel und übernachteten in Österreich bei stürmischen Wetter.
Am nächsten Morgen wollten wir eigentlich um 5 aufstehen. Hat nicht so ganz geklappt, aber um 7 hab ich meinen Tee bekommenh und nach nem Frühstück sah die weiße Pampe, die überall rumlag auch nicht mehr ganz so scheiße aus. Die Räumfahrzeuge fuhren hin und her und der Schnee fiel fröhlich weiter vom Himmel. Prima, einmal Fernpass, einmal Reschen, das kann witzig werden...
Um 8 zuckelten wir los, kamen aber erstaunlich gut durch. Als wir den Fernpass hinter uns hatten hab ich dann das Radio angemacht und gehört, dass der fernpass inzwischen wegen einem LKW-Unfall gesperrt ist. Schwein gehabt! Weiter im text, inzwischen wars richtig heftig am schneien. Immer weiter bergauf, dann bergab, der Himmel wurde immer heller, der Schnee ließ nach und als wir in Italien ankamen, lachte uns ein strahlend blauer Himmel an, Sonne satt, Frühling überall.
Ich weiß jetzt auch, dass es doof ist, dass wir dem navi nicht sagen können, dass es unter keinen Umständen richtung Schweiz soll, weil es uns direkt vor die Schweizer Grenze gebracht hat.Ok, wäre nur ein kleiner Zipfel Schweiz gewesen, aber nööööööööööööööööööö, das wollten wir uns nicht geben. Auch doof ist es, keine Mautstrecken anzugeben wenn man ankommen möchte. Wir zuckelten also bei schönstem Sonnenschein am Gardasee entlang, auf der Seite mit den vielen Tunneln. Wunderschön, laaaaaaangsam und sehr, sehr zäh zu fahren mit dem Tross. Natürlich haben wir uns dann kurz vorm Ziel noch kräftig verfranst und mussten feststellen, dass Italiener anscheinend aus Prinzip kein Wort Englisch oder gar Deutsch können, aber als wir erklärten Autodromo und Gespannrennsport wurde unter viel Palaver eine kleine Karte für uns gemalt. Wir waren eigentlich schon fast da.......
Einige waren schon da,lautes Hallo. Aber von unserem Anhang war nix zu sehen. Na gut, wir haben einen Claim abgesteckt, der ungefähr hinkommen müsste, bauten auf und genossen das erste Bierchen. So drei Stunden später kam das erste Ablegerteam an. Sie hingen am Fernpass fest. Unser drittes Team wollte aus irgendeinem Schwachsinnsgrund unbedingt durch die Schweiz fahren. Weil es für die 200 km kürzer gewesen wäre. Und weil irgendeiner gesagt hat, wäre doch alles gar nicht so wild. Sie brauchten auch nur 25 Stempel vom deutschen Zoll, auf die sie insgesamt 4.5 Stunden gewartet haben. Die Schweizer haben beim Einfahren erst mal überlegt, ob das Renngespann überhaupt ein Fahrzeug sei und war mehr mit den deutschen Zollunterlagen beschäftigt, als mit der eigentlichen Beladung. Auf der anderen Seite wurde der LKW (Sonderkfz Wohnmobil) dann vermessen, ob das Wohnabteil auch garantiert größer sei als der beladbare Teil. Denen ging es aber nur um die Maut, die Beladung hat wieder keine Sau interessiert. Und die Italiener wollten das deutsche Zollpapier, das zurückgeschickt werden muss, damit der Transit durch die Schweiz bestätigt wird, gar nicht erst haben. Da kommt garantiert noch was nach.
Und dann standen sie zur Strafe noch stundenlang vorm Gotthardtunnel.
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Na ja, wer zuerst ankommt blockiert halt genug Platz. 
