1972 (oder wars 73?) hatte ich einen Käfer gewonnen. Damals experimentierte VW mit Vergasern, mit dem Erfolg, dass die Käfer soffen. Mein seliger 56er kam mit ~ 8 Litern aus, manchmal etwas weniger. Über den gewonnenen Käfer konnte ich mich erst freuen, als ich einen Käufer für ihn hatte.
Der ging dann in goldmetallic an einen Herrn in Wolfenbüttel.
Käfer habe ich gelegentlich gefahren, aber nie einen selbst besessen.
Soweit ich mich erinnere, waren es wohl hauptsächlich die 1300er Typen, die sich so krass betranken. Man nannte sie auch ironisch 13-Loch-2 und 13-Loch-3.
Aber was meinst du mit dem Experimentieren mit Vergasern? Wurden innerhalb der Baureihen unterschiedliche Vergasertypen verbaut?
VW Mexiko hatte dem oder den letzten Typen sogar noch eine Einspritzanlage verpasst, um dem Übel des hohen Verbrauchs abzuhelfen. Die kamen aber, soweit mir bekannt, nicht mehr nach Deutschland.
Meine 1200er kamen mit ca.8 Litern aus. Die 1600er mit 8,5. Man muss aber schon alles gut einstellen. In meinem Cabrio fahre ich einen Bosch 009 Zündverteiler und 1700ccm mit Serienvergaser, sonnst alles Original. Bei gemäßigter Fahrweise geht das mit 7,5 Liter Verbrauch.
Einer der damaligen VW-Chefs, Heinrich Nordhoff soll einmal gesagt haben: "Der Käfer hat mehr Fehler als ein Hund Flöhe." Folgendes habe ich in meiner ersten ,Orientierungsphase' erlebt. Fahrschule auf einem Golf I Diesel. Der war zwar sehr handlich und übersichtlich - davon träumen heutige Autobesitzer nur - aber vieeeeel zu teuer. Als Diesel sowieso nicht, denn der testete vorhandene Zahnplomben erstmal auf festen Sitz.
Käfer? Probefahrt! Um Himmels Willen, was ist das denn? Zielgenauigkeit - zwei Fingerbreit Spiel in der Lenkung eines nagelneuen Mexiko-Käfers - und Temperament wie eine Wanderdüne. Übersichtlichkeit? Ähmmm, reden wir nicht drüber. Sitzposition? Die Windschutzscheibe direkt vor der Nase. Extrem seitenwindempfindlich. Bei Windböen fuhr er überall hin - irgendwie habe ich ihn aber doch auf der Straße behalten. Nee, danke! Zur Glaubensgemein- schaft der Käferfahrer wollte ich nicht - die glaubten, dass sie ein Auto fahren. Dazu noch die Gepäckräumchen. Witzig war, dass der Druck der Scheibenwaschanlage mittels eines Schlauches aus dem Reserverad kam. Das war 1980! Nur der unverwechselbare Brabbelton des Motors gefiel mir. Der hatte so etwas Gemütliches, wenn auch 'n büschen laut.
Renault R4 - nur weil er hier erwähnt wurde. Tolle Konstruktion! Mit geringstmöglichem Aufwand wurde hier ein Maximun an Auto geboten. Bei geparkten R 4 stellte ich leider fest, dass die Dinger extrem früh und schnell rosteten. Der kam also auch nicht infrage.
Nach einigen Irrungen und Wirrungen landete ich im Jahre 1988 bei meinem ersten Japaner. Von da an war Ruhe. Seit- dem habe ich nur noch Reisschüsseln gefahrten. Den einen oder anderen Defekt gab's bei höher Betagten zwar auch, aber das hielt sich in überschaubaren Grenzen - bis auf einen Mazda, der furchtbar rostete.
Und wenn heute die meisten deutsche Autos in Sachen Qualität problemlos mithalten können, so ist das letzten Endes der Konkurrenz aus Fernost zu verdanken.
Nach einer großen Restaurierung war er dann aber Weiß. Und entgegen dem damaligen "Porsche-Trend" von der Karosse original. Aber mit vielen kleinen Veränderungen - besonders im Innenraum und e weng auch im Motorraum .... Über Verbrauch rede ich dann nicht mehr. Der war egal ...
Zitat von Caboose im Beitrag #10462 Nach einigen Irriungen und Wirrungen landete ich schließ- lich bei meinem ersten Japaner. Von da an war Ruhe.
Und wenn heute die meisten deutsche Autos in Sachen Qualität problemlos mithalten können, so ist das letzten Endes der Konkurrenz aus Fernost zu verdanken.
So gings mir auch. Mal mehr oder weniger geirrt und gewirrt. Die Ruhe danach seit über einem Jahrzehnt tut sehr gut.
Ob an der Behauptung zur heutigen Qualität von Autos aus D, 'kleine' Erweiterung auf Fabrikate von Herstellern aus Europa und Amerika, etwas dran ist, ist die große Frage. Ich werde sie selbst nicht mehr ausprobieren, um es herauszufinden.
Nach vier Nissan bin ich nach deren Fusion mit Renault - das schien mir nichts Gutes zu verheißen - bei Mazda gelandet. Der erste war gut. Er schied aus dem Leben, nachdem einer hinten draufgefahren und den Wagen noch auf den Vordermann geschoben hatte. Der zweite Mazda war eine Qualitätskatastrophe - Rost, Rost und nochmals Rost. Seit 2010 Toyota.
Hab keine Umwege über andere japanische Hersteller nach dem Irrgarten gemacht, sondern begab mich schnurstracks direkt zu Toyota. Eine denkbare Alternative für automobile Sorgenfreiheit hätte Honda sein können. In einem 2.Leben teste ich das dann vielleicht mal gejazzt an.
Den Käfer habe ich früher immer als grandiose Fehlkonstruktion erlebt: Riesige Grundfläche bei minimalem Innenraum, spärliche Fahreigenschaften bei hohem Verbrauch, Lüftung und Heizung usw usw. Als Alltagsauto damals nicht vorstellbar. Gut, man muß das sicher im Kontext seiner Entstehungszeit und der Wiederaufbaauzeit sehen, denn zuverlässig und billig war er ja immer.
Im Sinne der Oldtimerei aber gibt es kaum etwas Zuverlässigeres: Hammer , Draht, Klebeband und ein Keilriemen, dann läuft er. Und Altmechaniker oder Teilehändler überall, man kommt immer weiter, falls wirklich mal wwas ist
Und wichtig auch, daß der Käfer einis der seltenen viersitzigen Cabrios im Oldtimerbereich ist.
Toyota war mir erst zu teuer. Das Rostdesaster mit dem zweiten Mazda fiel ausgerechnet in die Phase, in der Toyota in den USA für mehrere schwere Unfälle verantwortlich gemacht wurde und auch in Europa Absatzprobleme bekam. Auf einmal gab es den angepeilten Toyota, einen damals vierjährigen Leasingrückläufer, 1.000 Mäuse günstiger. Da habe ich zugeschlagen. Den Wagen fahre ich heute noch.
Toyota hat die Preise im Laufe der Jahre weniger nett angezogen. Ein neuer Yaris Hybrid beispielsweise der gerade in den Handel gelangten letzten Generation ist preislich komplett überrissen jenseits von Gut und Böse angesiedelt. Parallele zur W800. Das kann Honda mit dem neuen Jazz Hybrid aber auch im gleichen Maße.
Einzig derzeit laufende Red Deals, u.a. 16% Mehrwertsteuer entfallen, tragen noch einen Anflug von Erschwinglichkeit. Mal sehen, was morgen früh im geplanten Kaufgespräch in so einem über einen Aygo, guter Kleinstwagen, für ein Familienmitglied drin ist.
Erstaunlicherweise verbilligt lachendes Bargeld den Wagen laut geschriebenen Deal-Bedingungen um über weitere 10%. Das erlebte ich lange nicht mehr. Dem Händler war immer eine Finanzierung über seine Hausbank lieber. Bargeldzahlung veranlasste ihn nicht zu einem deswegen eingeräumten Rabatt.