Zitat von SR-Wolfgang im Beitrag #10513Die Marke Simca ist wirklich fast spurlos verschwunden.
Weil sich die Peugeot damals einen marketingtechnischen Supergau zugefügt hat. Die eingeführte Marke Simca wurde durch die im Autogeschäft unbekannte Marke Talbot ersetzt (ein eingegangener Hersteller von Eisenbahnwagons). Ein von Simca fertig entwickeltes Auto wurde als Peugeot 309 herausgebracht, der ausschaute wie ein verlängerter 205 und die Modellserie ruinierte. Ein neuer Markenname und eine Modellpalette, die aus Peugeots mit runden Scheinwerfern bestand garantierte das rasche Ende von Simca/Talbot.
„Wenn eine Gesellschaft gegenüber offen intoleranten Menschen tolerant ist, geht das nicht gut für diese Gesellschaft aus.“ Sir Karl Popper, „Die offene Gesellschaft und ihre Feinde“
Na ja, das muss ich jetzt doch mal einiges richtigstellen: Talbot war in Frankreich ein Hersteller exclusiver Automobile (Talbot-Lago) bis 1959, Bestandteil der Firma Darracq, zu der auch Sunbeam gehörte. Die Firma Talbot wurde 1955 von Simca aufgekauft, die bis dahin Fiats in Lizenz bauten. Simca wurde dann wiederum von Chrysler gekauft. Und Chrysler Europe wurde dann von Peugeot übernommen. Peugeot wollte weder die Namen Chrysler noch Simca weiterführen (was eventuell ein Fehler war) und so wurden alle Simca/Chrysler-Vertretungen in Talbot umbenannt und die Autopalette unter Simca-Talbot, Talbot-Sunbeam oder Talbot-Matra weitergeführt. Allein diese drei Namen zu verwenden, war schon nicht so ganz glücklich. Man erhoffte sich durch den immer noch berühmten und klangvollen Namen Talbot bessere Akzeptanz, zumal die Simca-Produkte unter Chrysler etwas im Ruf gelitten hatten. In Deutschland liefen die Autos unter Talbot (Horizon, Solara, Tagora, Rancho und Murena). Das waren aber keine Peugeots mit runden Scheinwerfern, sonder ehemalige Simca- oder Matra-Entwicklungen. Lediglich der auch bei Simca entwickelte Tagora verwendete dann Technik-Element aus dem 604. Der 309 war dann eine Peugeot-Entwicklung, die allerdings ursprünglich als Talbot-Arizona auf den Markt kommen sollte. Durch die Aufgabe von Talbot wurde dann doch der Peugeot 309 daraus. Die deutsche(!) Waggonfabrik Talbot (Teil der Bombardier-Gruppe) hat außer der Namensgleichheit absolut nichts mit der Automarke Talbot zu tun. Dort wurde zeitweise auch der Streetscooter für die Post hergestellt. Also nicht eingegangen, sonder durchaus noch am Leben - heute wieder eigenständig unter Talbot-Services.
Die Simcas hießen bei uns immer, inklusive Ranchero und Bagheera, Simca.
Talbot gabs nicht lang. Ich erinnere mich nur an den Samba, der ein kurzer 104 war. Aber auch nur, weil ihn die damalige Muckine als Henkel-Cabrio für den Sommer hatte.
„Wenn eine Gesellschaft gegenüber offen intoleranten Menschen tolerant ist, geht das nicht gut für diese Gesellschaft aus.“ Sir Karl Popper, „Die offene Gesellschaft und ihre Feinde“
Der Messerschmitt hat Seilzugbremsen. Ein Quell ewigen Frustes. Vor einigen Jahren habe ich alles erneuert: Beläge, Trommeln, Drehknebel + Buchsen im Übermaß, neue Züge. Trotzdem bremst das Ding, wie es will. Mal nach links, mal nach rechts, ohne jedes System, nicht einstellbar. Man lernt damit zu leben. Letzte Woche 900 Kilometer Kleinwagentour, da hat es gereicht. Ich werde alles erneuern , habe ich gezetert.
Da fragt mich jemand nach den Zügen. "Die dicken Züge vom Club, alles neu."
Die seien schlecht, erklärt mir der Kollege, sie würden mittlerweile allenthalben ausgetauscht, weil sie kaum einstellbar wären.
Und das kommt so: Die dicken Züge (dicker als die Originale) sollten höhere Fußkräfte übertragen können, ohne sich zu längen. Um sie leicht laufen zu lassen, hat man die Seele, also den Drahtzug, in eine Teflonhülle verpackt. Das geht auch zu Anfang, dann aber beginnt sich die Beschichtung unter Druck zu verformen und aufzureiben. Nun verkehrt sich der anfängliche Vorteil ins Gegenteil, der Zug hakelt und geht schwer.
Nun gut, ich heute ins Lager und gesucht: 6 gebrauchte, intakte Züge gefunden. Und die beiden damals getauschten separat. Und siehe da, die alten, etwas dünneren Züge laufen leicht und locker, die teflonisierten, damals getauschten schon dicken Züge gehen schwer und haken. Da kann nichts gleichmäßig ziehen.
Nächste Tage werde ich zwei alte Züge mit Öl vollpumpen und einbauen.
Heute mit dem Z3 bei besten Spätsommerwetter eine kleine Spessarttour zusammen mit meiner Frau unter die Räder genommen....
Einkehr an der Bayrischen Schanz (eine historischen Waldschänke und ehemalige Zollstation an der Birkenhainer Landstraße), weil ich Leckermaul nachmittags gerne einen guten Kaffee und einen richtig guten Kuchen zu mir nehme...
Zurück nach Hessen am Main entlang nach Lohr und über kleine Landstraßen wieder nach Hause. Am Ende 150km mehr auf dem Tacho und einen schönen Nachmittag gehabt...
Beste Grüße PeWe
..."ich weis längst, daß ich nicht Motorrad fahren kann, dass muß ich niemanden mehr beweisen!"
Zitat von PeWe im Beitrag #10525Heute mit dem Z3 bei besten Spätsommerwetter eine kleine Spessarttour zusammen mit meiner Frau unter die Räder genommen....
Also ich würde meine Frau nicht unter die Räder nehmen.
Zitat von Zephyr im Beitrag #10523Der Messerschmitt hat ... C4
Es kann nicht schlimmer kommen??? Oh doch...
Züge mit Caramba geflutet, Messi aufgebockt, Räder ab und, Moment, was wackelt das linke Vorderrad denn so?? Und hatte es vorhin beim Rangieren nicht auch im Radkasten gekratzt?? Und hatte die Lenkung nicht in letzter Zeit etwas Spiel gehabt? Merkwürdig.
Also mal mit freihängenden Rädern die Lenkung getestet. Eindeutig hat das linke Rad erheblich zu viel Luft.
Das kenne ich schon, hatte deswegen vor 12 Jahren alle Lenklager gewechselt. Und hier liegt auch der Grund. Diese Lager sind aus Vulkanol, einem extrem festen Kunststoff (wird z.B. als Laufrollenmaterial bei Hubwagen oder Elektroflurfahrzeugen verwendet). Diese Buchsen werden in die Spurstangenköpfe eingepreßt, Schraube durch, fertig. Schwachpunkt ist das mittlere Lager, auf das beide Spurstangen gepreßt werden. Die Auflagefläche pro Stange ist gering, die einwirkende Kraft groß. Das geht aber, solange das Material frisch ist. Altert die Buchse, beginnt der ursprünglich elastische Kunststoff zu verspröden. Im Lager hatte ich mal alte neue Buchsen, die ich zwischen den Fingern zerbröseln konnte.
Die mittlere Buchse ist also hin, gebröselt.
Das hat das Bremsproblem sicher nochmal verstärkt, da nun das Rad selbständig lenken konnte.
Buchsen sind geordert, Projekt Messi hat Pause. Bilder folgen.