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Dieses Thema hat 652 Antworten
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 Motorrad
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Maggi Online




Beiträge: 48.718

31.05.2020 20:10
#136 RE: Neuer Vorstoß... Antworten

Bei mir funktioniert's und es liest sich dann teilweise doch etwas anders als in der Presse breitgewalzt.

Ich hängs mal im Klartext an:

Bundesrat Drucksache 125/20 (Beschluss)
15.05.20
Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln
Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de
ISSN 0720-2946
Beschluss
des Bundesrates
Entschließung des Bundesrates zur wirksamen Minderung und
Kontrolle von Motorradlärm
Der Bundesrat hat in seiner 989. Sitzung am 15. Mai 2020 beschlossen, die aus der
Anlage ersichtliche Entschließung zu fassen.

Drucksache 125/20 (Beschluss)
Anlage
Entschließung des Bundesrates zur wirksamen Minderung und
Kontrolle von Motorradlärm
1. Der Bundesrat bittet die Bundesregierung, sich bei der EU-Kommission für
strengere Lärmemissionswerte durch Verschärfung der in der EU geltenden
Grenzwerte bei der Genehmigung und Zulassung neuer Motorräder einzusetzen.
Der Bundesrat hält dabei eine Begrenzung der Geräuschemissionen in allen
Fahrzuständen (Real Driving Sound Emissions) auf einen Grenzwert von maximal 80 dB(A), der für alle Neufahrzeuge über alle Betriebszustände einzuhalten ist, für zielführend.
2. Der Bundesrat bittet die Bundesregierung, die Strafen bei Manipulationen am
Auspuff, Luftfilter sowie bei sonstigen Eingriffen, die eine erhebliche Steigerung der Lärmemissionen zur Folge haben, deutlich zu verschärfen. In diesem
Zusammenhang bittet der Bundesrat die Bundesregierung, ein rechtlich sicheres
Instrument zu entwickeln, das den Polizeibehörden der Länder bei gravierenden
Überschreitungen der Lärmemissionen die sofortige Sicherstellung oder Beschlagnahme des Fahrzeugs an Ort und Stelle ermöglicht.
3. Der Bundesrat bittet die Bundesregierung, die Initiative „Silent Rider” und ähnliche Initiativen zu unterstützen. Durch eine bundesweite Kampagne sollten –
beispielweise in Anlehnung an die Rettungsgassen-Kampagne – die Motorradfahrer für eine angemessene Fahrweise sensibilisiert werden.
Drucksache 125/20 (Beschluss) - 2 -
4. Der Bundesrat fordert die Bundesregierung auf, Motorsteuerungen an Motorrädern zu verbieten, die individuell vom Fahrer einstellbare Soundkulissen
(„Sound-Design“) ermöglichen und durch welches störende und belästigende
Geräusche erzeugt werden können. In diesem Zusammenhang bittet der Bundesrat die Bundesregierung sich dafür einzusetzen, dass die Möglichkeiten des
„Sound-Designs“ genutzt werden, um Lärmemissionen zu reduzieren.
5. Der Bundesrat bittet die Bundesregierung, den Umstieg auf nachhaltige und
lärmarme Mobilität in Form von lärmarmen Motorrädern mit alternativen Antriebstechniken wie den Elektroantrieb zu unterstützen.
6. Der Bundesrat bittet die Bundesregierung sich für wirksame Messverfahren
einzusetzen, um die rechtlichen, technischen und personellen Kontrollmöglichkeiten bei offensichtlich überlauten Motorrädern auszuweiten.
7. Der Bundesrat sieht dringenden Handlungsbedarf, für besondere Konfliktfälle
Geschwindigkeitsbeschränkungen und zeitlich beschränkte Verkehrsverbote an
Sonn- und Feiertagen aus Gründen des Lärmschutzes zu ermöglichen. Der
Bundesrat bittet die Bundesregierung, die hierzu einschlägigen Regelungen anzupassen. Motorräder mit alternativen Antriebstechniken wie beispielsweise
Elektroantrieb sollten von möglichen Verkehrsverboten ausgenommen werden.
8. Der Bundesrat fordert die Bundesregierung auf, eine Lösung zu finden, damit
„Raser“ oder „Belästiger“ einer Strafe nicht entgehen können. Motorradfahrer
sind aufgrund der Helmpflicht und eines fehlenden Frontkennzeichens am Motorrad nicht zu identifizieren und können somit bei einem Verstoß nicht belangt
werden.
9. Der Bundesrat bittet die Bundesregierung, die Möglichkeit der Einführung einer
Regelung zur unmittelbaren Haftung, bei der das Schuldprinzip nicht zur Anwendung kommt, unter verfassungsrechtlichen Gesichtspunkten zu prüfen (Halterhaftung).
10. Der Bundesrat fordert die Bundesregierung auf, die Führung eines Fahrtenbuchs
nach Rechtsverstößen nicht ermittelbarer Fahrer verpflichtend einzuführen. Ein
Fahrtenbuch dient der Sensibilisierung und Datengewinnung, um bei mehrfachen Verstößen von einzelnen Motorradfahrern reagieren zu können.
- 3 - Drucksache 125/20 (Beschluss)
Begründung:
Motorradfahren ist für viele Menschen in der Bundesrepublik Freizeitvergnügen und Hobby. Zahlreiche Ausflugziele sind in vielen Regionen der Bundesrepublik landschaftlich schön gelegen. Das zieht viele Motorrad fahrende Touristen aus dem In- und Ausland an.
Für viele Anwohner bedeutet das Freizeitvergnügen der Motorrad Fahrenden
jedoch eine Lärmbelästigung, wenn diese die Geschwindigkeitsbegrenzung
überschreiten oder auf extralaut getunten Motorrädern unterwegs sind. Im
Rahmen der Freizeitgestaltung sind Motorräder oft an Ruhetagen (Wochenende, Feiertage) unterwegs, wo sie durch absichtlich erzeugten Lärm auch als
Einzelfahrzeuge extrem belästigen können. Dabei sind ein rücksichtsvolles
Miteinander, die Einhaltung geltender Gesetze und Geschwindigkeitsregelungen Voraussetzung, um Interessenskonflikte und Verbotszonen zu vermeiden.
Die berechtigten Interessen der Anwohner und die der Motorrad Fahrenden gilt
es, in einen fairen Ausgleich zu bringen.
Ansätze zur Lärmminderung und Erhöhung der Verkehrssicherheit können sich
durch Förderung von Verständnis und Toleranz zwischen den Verkehrsteilnehmern ergeben. Durch eine bundesweite Kampagne kann eine höhere Sensibilisierung erreicht werden. Solche weichen Maßnahmen müssen von wirkungsvollen Kontrollen und Sanktionen flankiert werden. Bei eklatanten Verstößen gegen die Geräuschvorschriften müssen die Polizeibehörden der Länder
zudem ein wirkungsvolles Instrumentarium in die Hand bekommen, um die betroffenen Fahrzeuge unmittelbar aus dem Verkehr zu ziehen.
Das Geräuschverhalten von Kraftfahrzeugen wird in EU-Vorschriften und in internationalen Vorschriften der UN (UNECE-Regelungen) sowie im nationalen
Recht im Rahmen der Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung (StVZO) geregelt.
Die Genehmigungs- und Zulassungsregelungen reichen bislang allerdings nicht
aus. Die Fahrzeuge müssen nicht nur bei der Typprüfung, bei der die vorgeschlagene Höchstgrenze von 80 dB (A) bereits in der Regel eingehalten werden
muss, sondern vor allem im normalen Fahrgeschehen deutlich leiser werden
(Real Driving Sound Emissions).

--
Blog
Ich springe hoch, ich springe weit,
warum auch nicht, ich hab' ja Zeit.
Frei nach H.E.

ingokiel ( gelöscht )
Beiträge:

31.05.2020 23:31
#137 RE: Neuer Vorstoß... Antworten

Zu viel Text, ich bin raus.

Dienstag Bildzeitung und ich weiß Bescheid.

Hobby Offline




Beiträge: 42.338

31.05.2020 23:57
#138 RE: Neuer Vorstoß... Antworten

Zweirad Bild ❔❔🤪

.
.
Gruß Hobby

Falcone Offline




Beiträge: 113.746

01.06.2020 09:01
#139 RE: Neuer Vorstoß... Antworten

Danke Caboose, danke Maggi.
Ja, sehe ich auch so: Deutlich sachlicher und nachvollziehbarer, als es in der Presse dargestellt wird.
Ich bin mal gespannt, wie ein angestrebtes weiteres Herabsetzen der Lärmgrenzwerte technisch geregelt werden soll. Im Grunde müssten noch mal die Messverfahren geändert werden. Technisch kämen noch Kapselung von Motor und Kette in Frage. Droht und ein Revival der Yoghurtbecher?

Grüße
Falcone

Wisedrum Offline




Beiträge: 8.707

01.06.2020 09:10
#140 RE: Neuer Vorstoß... Antworten

Kapselung von Dichtring-Ketten wie O, , X, usw., ist das ohne technische Nachteile wie Überhitzung und dadurch Beschädigung solcher Dichtringketten überhaupt möglich? Dachte, sie wäre das Aus für die Kapselung gewesen, die es früher an manchen Motorrrädern in Form eines Kettenkastens vor Einführung der O-Ring Kette gab. Von Becker beispielsweise. Oder wird dann wieder von modernen Ketten abgerückt?

Wisedrum

piko Offline




Beiträge: 16.462

01.06.2020 09:38
#141 RE: Neuer Vorstoß... Antworten

Es gibt doch aber schon längst Kräder die die aktuellen Grenzwerte deutlich unterbieten ... meine 25jahre alte CB500 hat eingetragene 85dB(A) - und so wie die(original) "säuselt" glaube ich die auch ... vielleicht sollte man einfach das "Soundtuning" zugunsten des technisch sinnvollen bzw. machbaren aufgeben?!

piko

warum einfach, wenn's auch kompliziert geht

decet Offline




Beiträge: 7.701

01.06.2020 09:41
#142 RE: Neuer Vorstoß... Antworten

Gegen eine Kapselung von Kettentrieben sprechen sicher keine technischen Gründe. Schließlich laufen bei sehr vielen Viertaktern die Steuerketten innerhalb des Motorgehäuses. Es ist wohl eher eine Kostenfrage.

Dieter

Alkoholfreies Bier... schmeckt richtig, ist aber falsch.

piko Offline




Beiträge: 16.462

01.06.2020 09:57
#143 RE: Neuer Vorstoß... Antworten

In dem Fall aber ohne Dichtringe ... darum ging es dem Wisedrum

Ich kenne die Problematik von MZ ... wer's zu gut meinte und O-Ring-Ketten verbaute wurde mit "Schmiermittelverlust" und frühem Kettentod bestraft. Aber es spräche auch nix gegen dichtringfreie Ketten, wenn selbige keinem Dreck mehr ausgesetzt sind ... nur fehlt mir der Glaube daran, daß ein gekapselter Kettentrieb effektiv zur Verringerung der Standgeräuschkulisse beitragen könnte?!

piko

warum einfach, wenn's auch kompliziert geht

Caboose Offline




Beiträge: 12.812

01.06.2020 10:11
#144 RE: Neuer Vorstoß... Antworten

An den Kettenkasten der MZ musste ich auch
unwillkürlich denken. Wenn man die Original-
kette - an den Dingern platzten gerne die
Rollen ab - gegen IWIS, Reynolds & Co. aus-
tauschte, natürlich ohne O-Ringe, dann
wurden die zu regelrechten Dauerläufern.
Sicher, im Maximum hatte sie nur 21 PS zu
übertragen. Aber alles in allem war das eine
vernünftige Angelegenheit. Und der Antrieb
blieb beim Hinterradausbau drin, eine Sache,
die die Japaner bis heute nicht für nötig
befunden haben.

Ein Kettenkasten mindert sicher die Geräusche.
Bei einer vorbeifahrenden MZ hat man keine
Kettenlaufgeräusche gehört, während die
Japaner im Vergleich wie Schlossgespenster mit
ihren Ketten rasselten - bis heute. Das ist
mir bei einer Probefahrt mit einer NC 750 X
wieder aufgefallen.

Gruß, Caboose

Wisedrum Offline




Beiträge: 8.707

01.06.2020 10:14
#145 RE: Neuer Vorstoß... Antworten

Bei der W als luft-ölgekühltes Motorrad sind schon diverse Motorgehäuseteile von innen gegen Lärm, der nach außen dringt, gedämmt worden. Bei der überwiegend vertretenen Zahl von wassergekühlten Motorrädern weiß ich nicht, ob so eine Dämmung zusätzlich zur Wasserkühlung vorgenommen wird. Wenn, dann vermutlich nur da, wo die Wasserummantelung nicht anliegt. Bei diesem geräuschabsenkenden Soundtuning zusätzlich zu lärmreduzierten Auspuffanlagen ist sicherlich noch Potential vorhanden, ohne die Maschine christolike mit schnödem Plastik zu verhüllen, wenn Hersteller wollten oder wollen müssen. Aber Leisetreter verkaufen sich wahrscheinlich schlechter als Motorräder, denen noch irgendetwas Vergleichbares wie Sound geblieben ist.

Wisedrum

ingokiel ( gelöscht )
Beiträge:

01.06.2020 10:27
#146 RE: Neuer Vorstoß... Antworten

An meiner XJ 650 hab ich auch nie die Kette gehört und vor allem, nie gewechselet

An der MZ Augusta hat mir am Besten der Auspuff gefallen, nicht kurz aber lang....

Wisedrum Offline




Beiträge: 8.707

01.06.2020 10:35
#147 RE: Neuer Vorstoß... Antworten

Der wahr wahrlich ausladend beindruckend an meiner ETS 250. Genauso wie deren Büffeltank.

Die Bullet hat wieder so ein ansehliches Ofenrohr. Bei ihr find ich übrigens u.a. gut, dass sie als Euro3-Modell noch so etwas wie Klang erzeugen darf, ohne damit andere zu belästigen. Am Rahmen ist ein Schild angebracht, das 90db bei 2.655U/min als Standgeräusch vermeldet. Das ist erfeulich nett und gerade in Tunnel und Unterführungen wohlgefällig vernehmbar. Dem 4er Modell geht dieses Klangerlebnis EU-abgeschnürt flüstertütender flöten.

Bei der W800 ist's umgekehrt. Da darf überraschenderweise der Nachfolger lauter sein, oder ist's nur anders klingen? Müsste mal so eine 2er Kiste live hören. Obwohl, meine W ist aus der Not heraus soundgetunt, da wird ein direkter Vergleich nicht ganz fair. Der gute TÜV-Mensch sah keinen Grund zur Beanstandung. Die W war warm, sie ist dann leiser. Gut das. Unter u.1 in den Papieren steht 86db Standgeräusch bei 3.250U/min. Das langt locker für Tirol. Aber will ich dahin? Überleg. Kalt wird sie die aber genauso locker jetzt reißen.

Wisedrum

Maggi Online




Beiträge: 48.718

01.06.2020 11:38
#148 RE: Neuer Vorstoß... Antworten

Zitat
Es gibt doch aber schon längst Kräder die die aktuellen Grenzwerte deutlich unterbieten


Naja, es gibt aber auch genug, die die gesetzlichen Regelungen und die Messverfahren so "auslegen", daß die Dinger trotzdem noch recht laut sind.
Es reicht doch schon ein Vergleich zwischen W800/1 und W800/2, die 2er ist schon wesentlich lauter als die 1er.
Oder die Bonneville SE meiner Frau ist recht leise, eine neue Street Twin um einiges lauter, als meine Frau damit auf den Hof fuhr war ich von einer Zubehörauspuffanlage ausgegangen, ob der Lautstärke, dem war aber nicht so.
Da scheinen die Hersteller mal wieder irgendein Schlupfloch im Messverfahren gefunden zu haben, um die Dinger wieder lauter zu bekommen.

--
Blog
Ich springe hoch, ich springe weit,
warum auch nicht, ich hab' ja Zeit.
Frei nach H.E.

piko Offline




Beiträge: 16.462

01.06.2020 18:48
#149 RE: Neuer Vorstoß... Antworten

Sorry Maggi, aber du bestätigst doch im Grunde meine Aussage ...
... wozu dann die Relativierung im ersten Satz?!

Und gegen das Schließen der "Schlupflöcher" habe ich auch nix ...

... werde aber vermutlich eh' nicht gefragt ... piko

warum einfach, wenn's auch kompliziert geht

Falcone Offline




Beiträge: 113.746

01.06.2020 19:45
#150 RE: Neuer Vorstoß... Antworten

Würde mich mal interessieren, welche Geräuschwerte bei der W800A und der W800 B/C/D in den Papieren steht. Ist die jüngere wirklich objektiv lauter oder kommt es einem nur so vor?

Grüße
Falcone

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