Ruhig bleiben. Ich habe niemals nicht behauptet das irgendjemand den Radaubrüdern beispringt, noch habe ich behauptet dass das Geschäftsmodell der DUH toll ist. Die DUH ist aber erstens nicht immer involviert ist und solange in dieser Diskussion den Befürwortern von Streckensperrungen Munition geliefert wird solange hat die DUH die Grundlage für den Erfolg ihres Geschäftsmodels. Ganz ehrlich, wenn ich jahrelang mit Bitten und Betteln, mit Unterstützung von Motorradfahrerverbänden, mit Plakaten und wasweißichnoch kaum vorwärts gekommen bin dann kann es halt passieren das die Winkeladvokaten der DUH willkommen sind. Oder anders formuliert: man versucht ja mit vielen anderen Aktionen der Eskalation des Lärms entgegenzuwirken, ohne Verbote oder Sperrungen, leider mit nur wenig Erfolg. Und das treibt so manche in die Arme der DUH. Da kann ich mich zu Recht über die DUH aufregen, hilft aber nix.
Die genervten Anwohner kann ich nur zu gut verstehen, das habe ich bei jeder sich bietenden Gelegenheit immer wieder betont.
Aber - als Einziges hilft doch nur, in erster Linie die Radaubrüder und Rennfahrer nachhaltig aus dem Verkehr zu ziehen. Es gibt aber im südniedersächsischen Raum m. W. nur eine Zweirad-Kontrollgruppe der Polizei, die zudem noch unzulängliche juristische Möglichkeiten zur Hand hat. In der Schweiz oder Italien sehen solche Vögel ihre Tatwerkzeuge nicht wieder. Damit ist anschließende Ruhe einschließlich der Abschreckung anderer Täter garantiert.
Mit anderen Worten: Mit den 100.000 Euro, die der niedersächsische Umweltmninister Meyer (Wohnort Holzminden) der DUH aus unseren Steuergeldern zur Verfügung gestellt hat, hätte man die Polizei durchaus unterstützen können.
Erstaunlicherweise scheinen nun auch die Mittel für die Überwachnung der Sperrungen vorhanden zu sein, auch wenn es dazu keiner speziell geschulten Kontrollgruppe bedarf. Früher sah man an den Wochenenden im LK Holzminden so gut wie nie ein Polizeifahrzeug auf den Straßen.
Nun aber geht es gegen alle Motorradfahrer. Dafür hat die DUH die gewünschte Vorlage geliefert, ausdrücklich als Pilotprojekt und Modellversuch apostrophiert.
Es sollte uns allen klar sein, was damit auf uns zukommt.
Kluge Geschäftsleute generieren Folgeaufträge und geistig schlichte Politiker stoßen auch den Gutwilligen vor den Kopf.
Gruß, Caboose
Überall macht sich der Fachkräftemangel bemerkbar. Am deutlichsten zeigt sich dieses Problem bei allzu vielen unserer derzeitigen Volksvertreter.
Es sollte aber auch allen klar sein, dass es hier nicht um lokale Probleme geht, sondern um globales politisches Gebaren, das von der Bevölkerung durch ihr Wahlverhalten an der Urne bestimmt wurde und künftig bestimmt werden kann. Wer hier nach lokalen Lösungen sucht, greift zu kurz.
Darum wies ich auch ausdrücklich auf den Charakter dieser Verbote als Pilotprojekt und Modellversuch hin.
Besonders interessant, dass seit neuestem die DUH die gesetzlichen Vorlagen erarbeitet und im zuständigen politischen Gremium nur noch willfährige Kopfnicker sitzen, die von der Materie noch weniger Ahnung haben. Hauptsache, sie sperren möglichst viele Motorradfahrer aus, auch wenn die Grundlage hinsichtlich 90 dB Standgeräusch(!) nicht der Rechts- auffassung der Nds. Landesregierung entspricht.
Wer dieser Tage einige Diskussionen auf bestimmten YouTube-Beiträgen zu diesem Thema verfolgt hat, dem dürfte nicht entgangen sein, dass auch hier die Herrschaften einer eindeutigen politischen Richtung versuchen, auf den Zug aufzuspringen mit dem Hinweis, beim nächsten Mal doch ,richtig' zu wählen.
Unsere ,Etablierten' liefern den Extremen in allzu kurzsichtiger Weise auf vielen Ebenen die Munition. Letztlich wird das uns allen auf die Füße fallen.
Zitat von Ello im Beitrag #505Und schon schießt man sich auf die DUH als Feindbild ein. Kann man ja machen, ignoriert dabei aber völlig das die meisten Streckensperrungen aufgrund von Anwohnerbeschwerden und Unfallschwerpunkten stattfinden. Hat mit der DUH mal so gar nix zu tun.
...in den Ballungsgebieten der Großstädte gibt es auch Beschwerden und Unfälle durch illegale Autorennen und/oder Krawall der getunten Kisten (meist ab 22Uhr)...aber niemand käme auf die Idee alle Autofahrer in einen Topf zu schmeißen und die Strassen für PKW zu sperren.
Das Problem ist, dass man sich in den betroffenen Gebieten generell auf Motorradfahrer eingeschossen hat...egal ob laut oder leise. Und wenn man dann liest , dass in einer betroffenen Wohnstrasse 120 Motorräder/h (zu Spitzenzeiten) gezählt wurden, dann greift man sich echt an den Kopf...das wird doch schon längst nicht mehr neutral bewertet
Zitat von Gexx im Beitrag #516...in den Ballungsgebieten der Großstädte gibt es auch Beschwerden und Unfälle durch illegale Autorennen und/oder Krawall der getunten Kisten (meist ab 22Uhr)...aber niemand käme auf die Idee alle Autofahrer in einen Topf zu schmeißen und die Strassen für PKW zu sperren....
Genau das ist hier in Essen gemacht worden. Am Wochenende sind die Strasse(n) an der ThyssenKrupp Hauptverwaltung gesperrt worden. Es trifft also nicht nur Motorräder.
Na ja, da gibt es aber mind. zwei Unterschiede...1. Es wird nur ein bestimmter Bereich gesperrt, der eh kein wirklicher Durchgangsverkehr ist. Mit der Sperrung werden also die "normalen" Fahrer nicht wirklich beeinträchtigt. 2. Die Sperrung betrifft alle Verkehrsteilnehmer und nicht nur die Autoposer
Wenn man es genauso wie bei den Motorradstrecken machen würde, dann würde man in Essen die B224 nur für PKW sperren oder nur für PKW gilt 30km/h Das gleiche dann auf der Kurt-Schumacher-Str in GE und allen Seitenstraßen.
Fährt man nun in den betreffenden Ortschaften 40 statt 50 km/h, so dürfte das im Hinblick auf mögliche Unfälle bzw. deren Folgen durchaus sinnvoll sein. Bezogen auf die Geräuschemissionen jedoch wird es wohl eher kontra- produktiv, da man mit den meisten Fahrzeugen um einen Gang herunterschalten muss. Es wird also eher lauter statt leiser bzw. die Geräuschemission hält auf der Strecke länger an.
Streckensperrungen nun wechselweise auf den beiden Strecken an einem Sonntag im Monat - und an den übrigen können sich die Herren Knieschleifer mit ihren Brülltüten, fünfstelligen Drehzahlen und unsinnigem Hin- und Herfahren weiter austoben.
Nach einem Jahr wird man folglich feststellen, dass die Maßnahmen nichts oder nur wenig viel gebracht haben.
Und dann?
Solange nicht verursacherbezogen vorgegangen wird, ist auch diese Maßnahmen- fassung weitgehend sinnbefreit.
Zitat…Man möge doch die Geistesgestörten unter den Motorradfahrern endlich zu Fuß gehen lassen. Damit wäre der Allgemeinheit insgesamt gedient.
Also engmaschigere Kontrollen, höhere Bußgelder, Erleichterungen zur Stilllegung von Fahrzeugen, leichterer Entzug von Führerscheinen, etc. Sowas? Ok, dann muss man aber sagen das gilt dann für alle. Könnte man so machen. Aber was glaubst Du was dann hier los ist? „Überwachungsstaat!“, „Bevormundung!“, „Gängelei!“ und der Untergang der individuellen Mobilität sind wahrscheinlich noch die harmloseren Sachen die da kommen. Vor allem wenn man daran denkt das ein Tempolimit trotz mehrheitlicher Befürwortung nicht kommt und z.B. allein schon die Planung von Radwegen den Untergang bedeutet. Aber nehmen wir mal an es kommt so. Dann heißt es mit Sicherheit wieder:
Zitat… Aber wenn Politiker wieder einmal über Dinge befinden, von denen sie wenig bis gar keine Ahnung haben, kann nur Unsinn dabei herauskommen.
Ich halte nicht dagegen. Ich mache nur darauf aufmerksam das allzu plakative Lösungen möglicherweise eben nicht so einfach durchzusetzen sind und das eventuell nicht nur an der „Dämlichkeit der Politiker“ liegt. Mehr nicht. Und eine einfache Lösung hätte ich: die „Radaubrüder“ lassen die Brülltüten weg, die Klappen werden freiwillig entfernt oder nicht genutzt, die Gashand bleibt ruhig, die Poser in ihren aufgemotzten Kisten fahren normal, etc., etc. Lacht da grad einer?