Wunderte mich heute morgen auch über die Schneedecke ringsum. Sie taut und hindert mich nicht daran, abends zum Theater zur Generalprobe des wiederaufgenommenen Stückes "Lazarus" von David Bowie mit dem E-MTB zu fahren. Erfreulich ist die Ausbeute mit der 1. selbstverfahrenen Ladung des 400Wh Akkus. 150km mit einem übriggebliebenen Ladestandsbalken und es ist Winter. Meine Bedenken bezüglich eines zu kleinen Akkus vorm Kauf sind verflogen. Das E-Bike lässt sich in der Ebene gut ohne Motor mit seinem 29 Zoll Rädern fahren und wenn eine Unterstützung angebracht erscheint, reicht Eco, selten ist Tour nötig. Die höheren Unterstützungen sehe ich als Goodie zur Spielerei in der Gegend, in der ich wohne.
Es ist ein Bulls Copperhead 3E mit 56cm Rahmen und 29 Zoll Rädern aus 2019, 11.500km gelaufen, 75Nm Bosch Perfomance Line CX Motor, gebraucht für 400€ nach Verhandlung vom Erstbesitzer gekauft. Er ließ es vor einem Jahr noch frisch inspizieren inklusive Software Update, neuen Bremsbelägen und Kettensatz. Zustand der Schwalbe Marathon Plus auch sehr gut. Da sagte ich nicht nein. Mit Schutzblechen, Gepäckträger und Beleuchtung beim Erstkauf versehen, ist es für mich mehr ein Straßenrad, als das es auch eingesetzt wird, anstatt es seiner eigentlichen Bestimmung nach als Mountainbike im Gelände zu malträtieren und zu zerdengeln. Neu hätte ich kein E-Bike gekauft, vor allem nicht für die aufgerufenen Preise.
Der Verkäufer wollte auf ein kleineres E-Bike umsteigen, weil er 'Rücken hat' und inserierte es im Dezember auf Kleinanzeigen mit der VB 500€ bereits vergleichsweise recht günstig. Außer ein paar Anfragen und ergebnislosen Anworten seinerseits konnte er's aber nicht vor Weihnachten verkaufen. Dann fuhr er in den Urlaub. Ich kaufte es als Interessent in der Nähe, fuhr kurz vorbei und Probe, drückte den Preis, lud das Rad ins Auto und tschüs.
Bislang ist mir nichts Negatives am Rad aufgefallen. Der Inhaber des "Drahtesels" sah die Kiste einmal, befand sie als gut und sagte, dass sie locker 1.000€ wert sei. Kann sein, is' mich eins. Er hat etliche Jahre in der ZEG Group als Mechaniker gearbeitet, die auch Bulls vertreibt, kennt die 'Schüsseln' gut und gab ein paar wohlgemeinte Tipps für gelingende und anhaltend störungsfreie Fahrten.
Mal sehen, wie lange der Motor, Akku und das Rad insgesamt durchhalten, jetzt bald 12.000km gelaufen und 6 Jahre alt. Dazu gibt's sehr unterschiedliche Meinungen unter E-Bikern im Netz. Aber wie das dann mit Meinungen immer so ist, opinions are like usw., ich bilde mir diesbezüglich lieber nun meine eigene durch Erfahrung und vermeide fiese E-Bike Behandlung wie Heizen durchs Gelände und Wasserkontakt der schädlichen Art in großen Pfützen, Durchfahren von flachen 'Flüssen' und vor allem die Verwendung von Hochdruckreinigern und Wasser'werfern' sämtlicher Art zur Reinigung wie bereits schon vorher bei meinen Motorrädern. Dann wird das Bulls noch 'ne längere Weile durchhalten, nehme ich an.
Fuhr für das Bulls von KI nach Eck'fö' in die kleine Küstenoase 35km entfernt. Also auch > 20km. Mit dem Auto kein Problem. Empfand dies verglichen mit anderen vielleicht in Frage kommenden Angeboten, die preislich in weitaus höheren Regionen angesiedelt waren, als sehr nearby. Zudem ließ sich das Rad vor Ort easy auschecken, ohne eine Katze im Sack zugesendet zu kaufen aus einem für mich viel entlegenerem Ort in D.