Da hatten wir auch so eine Aha-Erlebnis. Als unsere erste Garage gebaut wurde, brauchten die Bauleute Starkstrom für irgendeine Gerätschaft. Wir haben Starkstom in der Waschküche, kein Problem. Aber der war den Werkern wohl nicht gut genug, der Chef hätte so einen "Würfel" (was immer das sein mag). Weder Chef noch Würfel waren vor Ort und wir im Urlaub. Gerätschaft an den normalen Strom angeschlossen und Sicherung rausgehauen. Wir standen auf Malle hoch oben auf einem Berg als uns telefonisch die Frage ereilte, wie man an den Hausschlüssel kommen könne, um die Sicherung wieder reinzudrücken und wo wohl unser Starkstromanschluss wäre .
Aber "unser" Dachdecker, ein kleiner Krauter mit sich selber als einzigem Mitarbeiter, der ist richtig klasse. Immer gut aufgelegt und super ordentlich. Bei unserem Terrassendach ist er extra am Samstag aus völlig freien Stücken angekommen weil ihm eingefallen ist, daß irgenwo auf dem Holz schnutzige Fingerabdrücke sind (war uns gar nicht aufgefallen). Und statt des Dachstuhls hätte er auch eine Holzuhr in gleicher Größe schnitzen können, die garantiert immer richtig gegangen wäre. Dagmar
Wenn ich so meine Erfahrungen mit Handwerksbetrieben revue passieren lasse, so müsste ich analog der hier oftmals üblichen Urteilsfindung und der damit verbundenen Wortwahl eigentlich sagen: Handwerker sind faul, unfähig, extrem überheblich, unpünktlich und geldgierig. Natürlich weiß ich, dass das nicht stimmt und auch nicht so ist. Trotzdem ist mein Bild getrübt, nicht von ungefähr. Und deswegen möchte ich auch lieber einen positiven Fall herausheben (es gibt aber noch mehr als diesen einen): Wer schon mal bei uns war, kennt die Schränke, die Bänke, die Stühle, den Tisch im Wohnbereich, die den alten Originalen fein nachempfundenen Fenster, die Fensterläden und die Einbauküche. Alles von mir entworfen und in wunderbar verlaufender Abstimmung von "unserem" Tischler gebaut. Geht nicht gabs nicht. Ich bin vermutlich ein guter Kunde, er ist auf jeden fall ein geschätzter Handwerker und bei uns immer gerne gesehen, nicht nur zum Arbeiten.
Ja, Ich habe einen GU, und zwei Gewerke selbst eingesteuert. Seit die auf der Baustelle sind, sind die an an allem Schuld. Top sind die Gartenbauer und der Dachdecker.
Zitat von Falcone im Beitrag #77... von "unserem" Tischler gebaut. Geht nicht gabs nicht. ...
So einen Tischler hatten wir hier im Ort, seine zwei Brüder und sein Sohn haben es nicht bei ihm, besser ... in seinem Betrieb ... ausgehalten. Er war an Genauigkeit nicht zu überbieten, allerdings waren seine Preise auch dementsprechend und für Einheimische mit Ortsüblichem Einkommen war er schlicht unbezahlbar.
Er hat sein Geld später in Hamburg bei den sog. "Pfeffersäcken" verdient, Geld spielte dort keine Rolle,... "Geht nicht, gibt nicht" ... zählte.
PS: Was macht "euer" Tischler momentan, unser starb als sehr einsamer Mensch ...
Wie gut jemand mit ihm zusammenarbeiten kann, kann ich nicht beurteilen. Es ist ein sehr ruhiger, immer freundlicher Typ, dem sein Job sichtlich Spaß macht. Er hatte vor Jahren schon seine Tischlerei verkleinert und arbeitet nur alleine und kann es sich wohl leisten, vorwiegend Aufträge anzunehmen, die ihm auch Freude machen. Es sind aber nicht nur Möbelstücke, er hat auch den kompletten Innenausbau meines Arbeitszimmers gemacht samt Schreibtisch nach Maß und Vorgabe. Er ist nicht so absolut perfektionistisch, es ging auch mal was schief, aber das wurde dann in Absprache korrigiert. Billig ist er nicht, seine Möbel-Preise halte ich aber für angemesen. Die Stunde kostet 38 Euro netto.
"Unser" Tischler hat seine Tischlerei leider ganz aufgegeben und arbeitet jetzt nur noch als Bestatter. Hat er vorher auch schon mit gemacht, hatte aber in der Werkstatt einen sehr fähigen Gesellen und auch regelmäßig gute bis sehr gute Auszubildende. Also ein Holzwurm im besten Sinne des Wortes. Für uns macht er noch kleinere Arbeiten und eigentlich sind wir auch befreundet und treffen uns auch mal einfach so.
Ich sage ja nicht, daß es keine fähigen Handwerker gibt, ich durfte auch den ein oder anderen erleben, aber irgendwie scheint es, daß die Anzahl der Unfähigen größer ist.
Wir hatte hier auch einen Schreiner, der sehr genau gearbeitet hat und dabei noch relativ günstig war. Man mußte allerdings ein bißchen Geduld haben. Er wurde von seinen Kollegen praktisch ausgelacht, ob seines Arbeitsverhaltens und seiner Preise. Aber ich habe selten einen so ruhig und akribisch arbeitenden Menschen gesehen. Leider ist er vor ein paar Jahren an Krebs verstorben.
Der Schreiner, der meine Moppedgarage gebaut hat, war allerdings eine absolute Katastrophe.
-- Blog Ich springe hoch, ich springe weit, warum auch nicht, ich hab' ja Zeit. Frei nach H.E.
Wie bereits geschrieben (aber noch nicht auch von mir ), gibt es so'ne und so'ne ...
bei unserem Ruinenreanimationsprojekt hier (die Älteren im Forum werden sich erinnern ) gab es ulkigerweise nur bei denen was zu meckern, die hier gewerblich gearbeitet haben , und das hatte rein garnichts damit zu tun, daß alle anderen lieben Helfer dies aus Freunschaft und für lau taten !
Eine andere schöne Geschichte habe ich im Hinterkopf, von einer Frau (ja, die war auch in der Emanzipationsbewegung aktiv), die ihr Bad vollkommen umgestalten, bzw. neu machen ließ. Nach vorheriger Absprache sollte das WC unter die Dachschräge kommen - als sie abends zur Baustelle kam, war es auf der anderen Seite des Raumes installiert. Auf ihre Frage, warum das so sei, sagte ihr der Handwerker, unter der Schräge ginge nicht, weil man ja da nicht im Stehen pinkeln könne ...
kam nicht gut an, die Eigeninitiative ...
andererseits habe ich auch reichlich mit ihrer Ungeschicklichkeit kokettierende Bildungsbürger kennengelernt, die mit einer für mich unerträglichen Arroganz auf handwerklich arbeitende Menschen herabblicken, mit dem Tenor "muß es ja auch geben" ... solchen Leuten, die auch meist wirklich keinen Nagel gerade in ein Pfund Butter einschlagen können, wünsche ich von Herzen deftige Preise und lange Wartezeiten .
@ pele: die klogeschichte ist doch erfunden, oder????
nach einigem nachdenken fällt mir auch noch was negatives ein. auch ich hatte schon schlechte erfahrungen mit handwerkern. beide male waren es motorüberholungen, bei denen fehler passiert sind. aber zumindest in dem schwerwiegenderen fall wurde nachbesserung angeboten und auch durchgeführt.
unter gekommen ist, also ob sie mir erzählt worden ist, oder ich sie irgendwo gelesen habe, ich habe sie auch nur aus zweiter oder dritter Hand. Soll aber tatsächlich so gewesen sein, und der Installateur hat auch garnicht verstanden, warum die Dame so sauer über sein Mitdenken war ...
Und wenn die Geschichte nicht so war, so ist sie doch zumindest gut erfunden.
Meine Erfahrungen mit Handwerkern sind überwiegend positiv. Nur der Mann, der die GWS-Installation in meinem Haus ausgeführt hat, war eine Katastrophe. Ich weiß icht mehr, wie oft er noch einmal zur Nachbesserung erscheinen musste.
Alles in allem habe ich über die Jahrzehnte hinweg die entsprechenden Leute kennen- gelernt, die gute Arbeit abliefern und ihr Geld wert sind. Fast überflüssig zu erwähnen, dass sich ein freundlicher und wertschätzender Umgang mit solchen Handwerkern auszahlt.
Man merkt manchmal richtig, wie diese Leute sich entspannen, wenn man sie eben nicht ,von oben herab' behandelt.
Zitat--...aber irgendwie scheint es,das die Zahl der Unfähigen größer ist...
...und wird.
Das erklärt sich durch den Zeitgeist und wird in Blödmännern/m² gemessen, der so genannten Deppendichte.--
Das ist leider nicht falsch zu bezeichnen.
Ich bin quasi jeden Tag "an der Front" und könnte Bücher darüber schreiben. Wieder mal ein eindeutiges Zeichen dafür,das unsere westliche Welt ihren Höhepunkt schon längst überschritten hat.