ZitatDas ist die Erklärung, warum diese Werkstätten das nehmen müssen, nicht aber, warum die Kundschaft bereit ist, das zu zahlen.
Ein Grund könnte sein, weil dem Kunden suggeriert wird, daß er sich Nachteile einhandelt, wenn er sein Auto nicht bei der Vertragswerkstatt reparieren lässt, z.B. Verlust der Mobilitätsgarantie, etc.
Eine kleine Geschichte dazu:
Vor Aeonen war es üblich, bei neuen Autos nach 1000 km +/- das Öl zu wechseln. Einfahrkontrolle hieß das. Dabei sollten verschiedene Punkte überprüft und auch das Öl mit Filter gewechselt werden. Böse Zungen behaupten, dass das Öl von Maier in den Motor vom Müller kam. Aber das sind wohl Legenden. Jedenfalls war die abgestempelte Einfahrkontrolle garantierelevant und somit kamen alle dieser Vorschrift nach und zahlten fröhlich ihre Rechnung in der Gewissheit, ihrem Eselskarren etwas Gutes getan zu haben.
Irgendwann einmal wurde das vom Hersteller gestrichen. Keine Einfahrkontrolle mehr! Der Aufschrei war groß! Etwa gleich groß bei Händlern und Kunden. Die einen wurden einem sicheren Teil Werkstattauslastung beraubt. Die anderen konnten nachts nicht schlafen angesichts der Verunsicherung, ob das Auto die Leasingzeit überstehen wird. Die Abhilfe für beide sah dann so aus: Bei Auslieferung des Neuwagens bekam der Kunde einen Gutschein von der Werkstatt für einen Ölwechselservice nach 1000 km. Dort stand dann sinngemäß, dass der Hersteller eine Einfahrkontrolle nicht mehr für notwendig halten würde und das auch technisch sicherlich begründet wäre, das Autohaus allerdings im Sinne eines besseren Bauchgefühls des Kunden diesen Service auch weiterhin anbieten würde. Und auch wie vorher würden nur Öl und Filter in Rechnung gestellt. Dick und fett stand dabei, dass das alles nicht verpflichtend wäre und keinen Einfluss auf Garantieleistungen hätte.
Ich dachte, so blöd könne die Menschheit gar nicht sein. Ist sie aber! Allein für ein besseres Bauchgefühl machten damals 3/4 der Kunden von dem Angebot Gebrauch.
Ich war gestern bei meiner Frau Doktor zum Routinecheck. Beim Empfang hat die Igel-Fachverkäuferin (hieß früher Sprechstundenhilfe) erst einmal meine Ängste geschürt und mich in meinem eigenen Interesse auf die Möglichkeit diverser Untersuchungen aufmerksam gemacht, die die Krankenkasse nicht zahlen würde. Die Antwort auf die Aussage: "Ich bräuchte dann noch ihr Kärtchen!" ließ sie verstummen: "Ich hab' keins. Ich bin privat versichert!" Auf meine Frage, ob ich dann trotzdem ein paar Igel bekäme, meinte sie als Privatpatient solle ich das mit der Frau Doktor bereden.
Keine Routinechecks machen zu lassen, ist meine Routine....
Als ich einen Hausarzt, es war mittlererweile eine die Praxis übernommen habende Ärztin, vor längerer und nach langer Zeit aufsuchen musste, ging ziemlich bald dieser ganze Budenzauber los mit, Sie sollten in ihrem Alter drigend mal diese und jene Vorsorgeuntersuchung...
Bepackt mit irgendwelchen Utensilien für Proben verließ ich die Praxis und blieb seither weiterhin ununtersucht. Der Weg des möglicherweise naiv unbedachten Furchtlosen, was das angeht...
Dazu zitiere ich aber "gerne" einen Proktologen, der zu einem Kollegen sagte: "Wer heute noch an Darmkrebs stirbt, ist selbst schuld." Früh erkannt sei das der Krebs, der am besten und einfachsten zu heilen sei.
Der bewusste Kollege ist übrigens daran gestorben.
Zitat von tom_s im Beitrag #143 Früh erkannt sei das der Krebs, der am besten und einfachsten zu heilen sei.
Mit diesem Argument versuchte die Ärztin, mir diverse Prophylaxeuntersuchungen schmackhaft zu machen. Sie fing mich nicht, obwohl sie wohl recht hat.
I believe in God and that God loves me. Eine Garantie für lebenslange Unversehrheit ist das nicht, I know. But I still live on. Yet and til the end of my days. Ein TÜV-Termin für's Auto hab' mir geholt, da konnte ich nicht wählen...
Zitat von Falcone im Beitrag #97 Alle drei Geschichten sind von der Art, dass man sie zwar für lustig aber eigentlich doch für unmöglich hält. Sind aber tatsächlich so passiert.
Das erinnert mich an einen Umbau unseres Altbaus 1982. Ich muss dazu sagen mein Vater war Bergmann durch und durch. Geht nich gippt nich!!! Heißt geh da ma wech, lass dat den Armin machen.
In 90 Prozent aller Fälle war auch alles gut bis sehr gut, nun wir hatten vor unsere Dachgauben zu vergrößern, für dieses Vorhaben mussten wir eine große Pfette in den Dachstuhl verbauen. Als wir mit dem Auskoffern des zweiten Auflagers beschäftigt waren, haben wir einfach vergessen, oder verdrängt, das im Dachstuhl die Trennmauer zum Nachbarn nur eine Halbsteinwand war.
Uuuuund bumms da waren wir auf der anderen Seite und die Steine und der Schutt lagen beim Nachbarn in der Unterwäsche in dem auf der anderen Seite befindlichen selbst gebauten Kleiderschrank ohne eigene Rückwand.
Ich höre sie noch schreien, hömma die Kaminskis sind durch.
Ist wie beim Streckenvortrieb u.T. o. im Tunnelbau. wir können einfach nicht anders
Aber alles war entspannt, wir sprechen immer noch mit einander, geht eben nix über entspannte Nachbarn und gute Handwerker