Was soll daran großartig sein? Erstens geht einen von mir beauftragten Handwerker es gar nichts an, wo ich was arbeite. Zweitens habe ich grade eine großartige Haussanierung mit Fachfirmen durch. Von „Wir fanden das halt schöner als das Abgesprochene“, bis einfach schlechter Arbeit auf Heimwerkerniveau, dem Hin und Herschieben der Verantwortung zwischen den Gewerken mit NachmirdieSintflutmentalität, war alles dabei. Am besten war noch die Maurerfachfirma, die auf zu niedrige Türrohbaumaße bestand, später meinte, die könnte man kürzen, und dumm guckte, daß das Normglastüren waren. Von Termineinhaltungen reden wir besser nicht. Und das alles nicht bei billigen Jakobs, sondern die angesehenen Fachfirmen vor Ort. Die stecken grade alle bis zum Arsch voll mit Aufträgen, da kann man die Fresse gut aufreißen.
Moin, ich habe fast 20 Jahre bei Siemens gearbeitet. Ich hab doch einiges erlebt und kennengelernt. Es gab, wie in jedem Betrieb, klasse Meister und Ingenieure. Aber, die "Erbsenzähler" unter denen waren wirklich hochkarätig. Und wenn o.g. Handwerker an so einen geraten ist, kann ich ihn gut verstehen.
das "großartig" bezieht sich auf die ähnlichkeit der erfahrungen von handwerkern in ganz unterschiedlichen gewerken in unterschiedlichen landstrichen.
wenn man als selbständiger handwerker einige jahre erfahrung gesammelt hat, wird man - bewusst oder weniger bewusst - zu einer art von alltagssoziologe. man schaut sich die projekte an, die mit problemen behaftet waren und überlegt, woran das denn liegen könnte. ein möglicher erklärungsfaktor wäre der beruf des kunden.
der herr schmiedl hat nun im laufe seiner tätigkeit festgestellt, dass sich unter seinen problemkunden überdurchschnittliche viele ingenieure der beiden konzerne in seinem landstrich befinden.
als ich das heute morgen beim frühstück gelesen habe, musste ich also laut auflachen. wir haben hier in mittelfranken ja die zentrale eines der beiden genannten unternehmen. und meine alltassoziologische analyse hat auch schon seit jahren zu einer gewissen vorsicht bei der auftragsannahme geführt, wenn es sich bei den kunden um konzernmitarbeiter handelt.
film- & theater ist keine so große branche in niederbayern.
meine eltern (selbständige handwerker) haben früher auch oft trouble mit lehrern gehabt.
@woolf: "fresse aufreißen" finde ich doch etwas überzogen. der gute herr schmiedl hat sich auf seiner website schon die mühe gemacht und seine entscheidung sachlich begründet.
Erbsenzähler gibt es überall, und jeder muß sich mit denen halt rumärgern. Ich halte die Show für eine vom ganz hohen Roß aus, was sich jederzeit ändern kann. Und jeder, der die andere Seite kennt, kann sich über so einen Hansel nur aufregen.
Ich würde jedenfalls an einen solchen Handwerker keine Aufträge vergeben und ich denke, eine solche schon sehr seltsame Haltung spricht sich bei der Kundschaft ganz schnell rum, die nun mal das Geld hat - und dann wird das ganze zum Bummerang. Was ich dann auch ok finde. Er kann das ja für sich so denken und umsetzen, aber das öffentlich zu machen zeugt schon für ein gerüttelt Maß an Dummheit. Und sicherlich mangelnde Selbstreflektion in Bezug auf die Qualität seiner Arbeit.
Ich bin, nein, war ja nun auch Handwerker, Zahntechniker, und ich kann sagen, wenn auf dem Auftragszettel als Patientenname eine Frau mit Doppelnamen stand, war die Wahrscheinlichkeit sehr groß, dass die Arbeit mehrfach korrigiert werden musste...
generell ist ja in ganz deutschland die baubranche massiv am prosperieren. aber speziell in der gegend ist momentan ein boom zu verzeichnen. insofern kann er sich das natürlich erlauben.
aber ich wage jetzt mal zu behaupten, dass fast jeder handwerker im vorfeld stets bemüht ist, mögliche problemkunden von vornherein auszusieben. denn es gibt nichts teureres als ein problemprojekt.
ich bin fest davon überzeugt, dass es kundenkreise gibt, die es auf grund ihres berufes oder sonstiger allgemeiner lebensumstände nicht gewohnt sind, handwerker zu beauftragen. und die auch von den kostenstrukturen im zusammenhang mit handwerklicher fertigung wenig bis keine ahnung haben.
edit (holsteiner war schneller):auch ein sehr schönes beispiel von alltagssoziologie des handwerkers ;-)
Zitat... als Patientenname eine Frau mit Doppelnamen stand, war die Wahrscheinlichkeit sehr groß, dass die Arbeit mehrfach korrigiert werden musste...
Vorurteile gehen da oftmals in handfeste Erfahrungen über und umgekehrt. Aber so was öffentlich zu machen, zeugt schon für ein seltsames Selbstbewusstsein.
Zitatdass fast jeder handwerker im vorfeld stets bemüht ist, mögliche problemkunden von vornherein auszusieben. denn es gibt nichts teureres als ein problemprojekt.