Da kaufe ich nach einiger Zeit mal wieder eine Motorradzeitschrift, MOTORRADNEWS 11/20, und stelle nach dem Lesen fest, der Bericht über eine 2.000km Tour mit einer Zero hat mich am meisten angesprochen in diesem Blatt. Eigenartig. Es ist nicht die Zero, mit der gereist wurde, die mich in den Bann zog, es sind die aufgeschriebenen Gedanken des Fahrers, die sie auf der Fahrt in ihm auslöste über die Unruhe der Welt und die Ruhe eines Elektromotorrades, das Entstehen und Nutzen von Pausen und Zeit, die unweigerlich durch das längere Fahren mit ihm entstehen, der Verbrauch von ressourcenschonendem erneubaren Strom statt dem fossilen Brennstoff Öl, die hohen Kosten einer solcher Maschine in Relation gesetzt zu anderen Gegenständen.
Das alles unterhaltsam serviert von Jürgen Becker, der sonst eine Guzzi fährt, die zum Vergleich ins Spiel gebracht wird. Das mir mal ein Bericht über ein, bzw. mit einem Elektromotorrad gefallen könnte, hätte ich nicht gedacht. Verwunderlich. Es dient hier allerdings für mein Empfinden nur als Vehikel für und Auslöser von Assoziationen, die Herr Becker gern mal loswerden wollte. Das gelingt der Zero gut, so wie es ihm gut gelingt, sie in Worte zu fassen.
Zitat... das Entstehen und Nutzen von Pausen und Zeit ...
... gab es seinerzeit auf meinen ersten Touren mit billigstem "Geraffel" und ohne nennenswerte Ersatzteilversorgung in der Sowjetzone reichlich aber unfreiwillig. Das brauche ich heute nicht mehr ... sowas ließe sich mit ein bißchen gutem Willen heute bestimmt auch noch organisieren - also komplett ohne teures Elektrokratt ... bei Plan- bzw. Fantasielosigkeit kann die AIA sicher helfen?! ...
Tja, so was habe ich befürchtet. Ist Indra nicht inzwischen auch Ehren-Aluhut-Träger?
Das Blatt habe ich jetzt doch auch noch gekauft (nachdem es vor einiger Zeit aus meiner Liste der lesenswerten Zeitungen gestrichen wurde) und ich muss sagen, obwohl ich von der Kolumne des Herrn Becker nicht so sonderlich viel halte, ist der Bericht seiner Zero-Reise doch sehr gelungen. Er hat es verstanden.
Zitat von Falcone im Beitrag #952 Das Blatt habe ich jetzt doch auch noch gekauft (nachdem es vor einiger Zeit aus meiner Liste der lesenswerten Zeitungen gestrichen wurde) und ich muss sagen, obwohl ich von der Kolumne des Herrn Becker nicht so sonderlich viel halte, ist der Bericht seiner Zero-Reise doch sehr gelungen. Er hat es verstanden.
Freut mich, dass Du den Reisegedanken des Herrn Becker so viel abgewinnen kannst. Ich werde diese seine Schilderungen ab und an mal wieder lesen, denn in seinem 'Rundumschlag' zu Welt und Wirklichkeit gibt es manch gute Gedankenanregung. Aber nicht dass jetzt jemand auf komische Gedanken kommt, eine Zero werd ich nicht kaufen. Dann schon eher für die Kohle ein Haus in MeckPom in der Walachai. Nein, das auch nicht.
Interessant. Hat zwar wahrscheinlich weniger mit E-Motorisierung zu tun, aber es könnte den Zweck haben, kurzfristig viel Leistung zur Verfügung zu stellen, also quasi ein Booster. Damit könnte der Motor klein bleiben, der Verbrauch gering. Wenn man mal überlegt, wie viel der Leistung bei über 100-PS-starken Motorrädern normalerweise nur abgerufen wird und wie selten man mal die volle Beschleunigung ausnutzt, könnte das ein zukunftsträchtiger Ansatz sein.
"Im Automobilbau sind Hybridantriebe schon ein ganz alter Hut und haben sich schon millionenfach bewährt."
So ist's. Und wie sie sich bewährt haben. Besonders gewisse.
Der Hybridantrieb hat im Rollerbau bereits seit geraumer Zeit Einzug gehalten. Bei Motorrädern dann nun vielleicht a little bit late auch.
Nicht nur bei über 100PS wird die volle Leistung bei Motorrädern beispielsweise beim Beschleunigen eher selten abgerufen. Auch bei weit weniger Leistung, wie die der W etwa, dürfte es auch nicht an der Tagesordnung sein, den Motor häufiger so auszuquetschen. Zum Mitschwimmen im Verkehr reichen oft nur wenige PS. Sportlich ambitioniert nicht.