Zitat von Falcone im Beitrag #177 Eine ganz feine Sache ist, dass man nicht schalten muss. Ganz davon abgesehen, dass die Leistung immer voll zur Verfügung steht, fährt man auch viel flüssiger, hat keine Lastwechsel, keine Schaltpausen und kann sich gänzlich auf die ideale Kurve konzentrieren.
Ist es nicht das Schalten von und das Fahren in verschiedenen Gängen, in denen sich ein Motorradmotor immer etwas anders 'anfühlt für Ewiggesteige', die einen wesentlichen Teil der Freude am Motorradfahren ausmachen?
Selbst wenn ich häufig im großen Gang meiner Motorräder unterwegs bin und deren Art des Gummibandeffekts genieße, die sie in ihrer Weise durch den Drehmomentverlauf ihrer Maschinen ermöglichen und beim Autofahren inzwischen das Fahren mit Automatik vorziehe, möchte ich dennoch ein Schaltgetriebe bei einem Motorrad nicht missen. Nicht zuletzt auch deswegen, weil mir die Koordination von Händen und Füßen auch beim Motorradfahren in den meisten Schaltsituationen, nicht allen...., Freude bereitet.
Also ich habe das Schalten schon immer als einen gewissen Anachronismus empfunden, beim Auto allerdings noch mehr als beim Motorrad. Das es überflüssig ist und der Wegfall den Fahrgenuss eher steigert, hatte mir vor zwei Jahren schon die erste Zero-Probefahrt gezeigt, auf dem Vorgängermodell, zu dem damals die MOTORRAD schrieb:
"Aus dem Stand beginnt der Schub zunächst noch sanft, wohl um Hinterreifen und Antrieb zu schonen. Doch es folgt ein wahres Fortissimo: Zwischenspurts von 60 auf 100 km/h schüttelt die Zero SR in spektakulären 2,2 Sekunden aus dem Handgelenk. Da muss jeder Verbrenner passen. Weil der E-Antrieb ja keinen Durchzug im letzten Gang, sondern immer maximale Beschleunigung abliefert, geht es rasant weiter: von Tempo 100 auf 140 in vier Sekunden. Dies ist immerhin noch Big Bike-Niveau." Meine hat jetzt einen noch etwas stärkeren Motor als die getestete und einen Akku mit um 25% gestiegener Kapazität.
Hier der realistische Bericht in der MOTORRAD. (Stand 12-2014)
P.S. Ich hatte in den 70ern schon mal eine Guzzi I-Convert. Schon damals zweifelte ich an der Sinnhaftigkeit von Schaltungen.
Hier habe ich mal den Vergleich zwischen dem Drehmoment einer W650 (Kurve von Ulf vor dem Tuning) und einer Zero skizziert - um den Unterschied etwas zu verdeutlichen:
Zitat von Falcone im Beitrag #182Also ich habe das Schalten schon immer als einen gewissen Anachronismus empfunden, beim Auto allerdings noch mehr als beim Motorrad. Das es überflüssig ist.....
Beim Autofahren kann ich gut auf's Schalten verzichten, wie ich bereits schrieb. Um so mehr, wenn der Wagen ein stufenloses Automatikgetriebe, wie beispielsweise das Planetengetriebe eines ist, besitzt. Das automatische Durcharbeiten von Gängen, wie es bei vielen Automatikautos meist der Fall ist, finde ich nicht in gleicher Weise ansprechend.
Als Drummer und Motorradfahrer ist die ganze Schalt- oder Nichtschaltsituation für mich anders gelagert. Bin froh, wenn die Extremitäten etwas zu tun kriegen beim Fahren. Nicht auf allen Strecken einmal in Fahrt, doch hin und wieder vermehrt.
'Nur am Quirl drehen', Bremsen mal außenvorgelassen, so zum Geschwindigkeitsabbau denn nötig, um wie zügig auch immer in Bewegung zu bleiben, mag reizvoll sein. Würde mich vermutlich nicht auf Dauer beim Motorradfahren erfüllen.
Ob Schaltvorgänge vergleichsweise Zeit kosten, vielleicht Lastwechsel bedingen oder zunächst Leistungs- und Kraftverlust mitsichbringen können, ist bei meiner Art des Motorradfahrens, oft eher des -Wanderns, unerheblicher, als es für den idealliniensuchenden Sportivfahrer sein mag.
Zitat von Falcone im Beitrag #183Hier habe ich mal den Vergleich zwischen dem Drehmoment einer W650 (Kurve von Ulf vor dem Tuning) und einer Zero skizziert - um den Unterschied etwas zu verdeutlichen:
Dass das Drehmoment des Elektromotors haushoch über dem Verbrenner liegt, heißt erst mal gar nichts. Ohne zugehöriges Drehzahlniveau ist das physikalisch gesehen absolut bedeutungslos.
Der springende Punkt ist eben das tiefe Drehzahlniveau des E-Motors, der (gemäß Diagramm) nur bis 4600/min dreht. Heraus kommen am Ende dann doch nur ca. 70 PS, was das eindrucksvoll erscheinende Diagramm nicht unbedingt suggeriert. Und für Vortrieb sorgen am Ende nur die PS, nicht die Nm.
Gruß Serpel
"DA SIND WIR LETZTES MAL AUCH GESESSEN MIT BLICK AUF DAS MURMELTIER!"
Zahlenspiele mit durchschlagender und fazinierender Wirkung.
Spätestens seit Kauf der Bullet hab' ich festgestellt, dass das alles von immer geringer Bedeutung ist.
Freu' mich trotzdem über die 'reichlich' Nm bei geringen Drehzahlen und einige bescheidene PS, obwohl es wohl viele Pferdchen sind, die zügig schnell machen....warum und wofür, wenn das Eile mit Weile spannend ist?
Ich erinnere in diesem Zusammenhang an die unverschämten 95 bis 100km/h, die der Marathonmann mit seiner Zero dahindümpelte, um ein halbwegs ausgewogenes und annehmbares Gleichgewicht von zügig und ach Du grüne Neune, doch schon wieder Zeit zum Stromnachfassen, zu erreichen. Das ist beeindruckend. Vor allem für den Preis, werden Kritiker solcher E-Mobile denken, die den Sinn und Zweck dieser Fahrzeuge zumindest für die Kohle in Fragen stellen. Vielleicht verstehen sie auch einfach nicht, bemüht zu begreifen.
Aber es ja geht um nahtlosen Durchzug im Zeitraffer....
ZitatUnd für Vortrieb sorgen am Ende nur die PS, nicht die Nm.
Dann ist der enorme Vortrieb also nur Illusion. Interessant.
Dass nur wenig PS sind (68) bereitstehen, merkt man allerdings daran, dass die Höchstgeschwindigkeit bei 168 liegt. Doch das ist mir reichlich egal. Das haben mir auch RC8 und SuperDuke gezeigt. Bei der SuperDuke kann ich zum Beispiel den 6. Gang als neu in Zahlung geben. Wo auf der Landstraße braucht man einen Gang, der erst bei 130 ansetzt? Darunter kann die Duke dass auch, rumpelt aber dann wie eine Harley. Das Drehmoment der Duke, das dieses wunderbare lässigleichte Fahren ermöglicht, hat mir aber schon sehr gut gefallen. Insofern ist die Zero eigentlich ideal für meine Einsatzzwecke, wenn nicht - aber das hatten wir ja schon.
ZitatUnd für Vortrieb sorgen am Ende nur die PS, nicht die Nm.
Dann ist der enorme Vortrieb also nur Illusion. Interessant.
Nein, gar nicht! Die 68 PS werden eben schon bei 3600/min erreicht und dann mehr oder weniger konstant über einen Bereich von weiteren 1000/min beibehalten. Deswegen meine Frage, wie sich das anfühlt.
Gruß Serpel
"DA SIND WIR LETZTES MAL AUCH GESESSEN MIT BLICK AUF DAS MURMELTIER!"
Also ich finde es toll, an den echten Pionier-Er-Fahrungen teilhaben zu können. E-Kräder sind doch eine super interessante Ergänzung der Zweiradwelt. Dass man mit einem Modell nicht alle Geschmäcker verschiedener Fahrer(-innen) unter einen Hut bringt, das darf nicht wundern.
Bei größeren Losgrößen kann ich mir auch vorstellen, dass die Design-Zwänge bei E-Fahrzeugen geringer sind als bei Verbrennern. Von daher kann man sehr gespannt sein.
Dass die Reichweite ein Thema ist, steckt in der momentanen Natur der Sache. Wenn ich aber darüber nachdenke, um welchen Faktor sich der durchschnittliche Spritverbrauch bei den Benzinern in den letzten Jahren verändert hat und das mit der Entwicklung der Akkuleistung in Vergleich bringe, dann kann ich mir gut vorstellen, dass E-Fahrzeugen mehr Zukunft gehört als den Verbrennern.
Schalten: Ich bin mal so ein BMW C1 gefahren. da fand ich die Automatik (vor allem aus der Sicht eines Motorradfahreres) wirklich furchtbar. Beim Auto ist so ein modernes DSG aber schon sehr nett.
Wenn ich einen regelmäßigen Arbeitsweg zu bewältigen hätte und ein Roller in Frage käme, dann würde das wohl auch eher ein E-, denn ein B-Roller werden.
Ich würd mich freuen, wenn wir hier weiter auf dem Laufenden gehalten werden.
Falcones Kosmos ist ganz klar Forschung und Entwicklung, wenn er dafür schon seine bildschöne RC-8 opfert………
Die Zukunft ist faszinierend aber zum Glück noch nicht da. Das dauert noch so lange bis der Sprit bei über 2€ liegt und die Batterien doppelt so gut bei halbem Preis sein werden. So in etwa 10 Jahren ?
Bis dahin stehe ich und fast alle hier auf alles was die Sinne anspricht: feiner Sound, Geruch, Vibrationen, Runterschalten, Hochdrehen, Schrauben, Macken, Gestalten, Freude am Fahren, Drüberstreicheln, Besitzerstolz und ganz viel Unvernunft. Wir leben jetzt genau in der richtigen Zeit. Alles ist möglich, sogar E-Säuseln mit harmloser Optik und irrem Preis.
Dreht die Situation mal rum: Gäbe es nur Massen-E-Bikes und einer käme auf die spinnerte Idee einen röhrenden, stinkenden Verbrennungsmotor in Motorradoptik zu bauen - der könnte sich nicht retten vor Käufern. In Filmen wie „I Robot“ oder „Tron“ gut nachvollziehbar.
Falcone: nur weiter so ! Deine veraltete, unvernünftige Sammlung mit Nichtjapanern und den paar Ws (die ja nicht zählen) findet schon noch verrückte Käufer.
Mir graut so'n büschn davor, nix zu hören, wenn sich von hinten was Schnelleres Elektrisches lautlos nähert. Egal, ob Auto oder Krad. Mal sehen, wie das weiter geht ...
Es ist nicht lautlos. Nahezu lautlos ist es nur in Schrittgeschwindigkeit. Im normalen Verkehr geht allerdings das singende Geräusch weitgehend unter, weil die andren so laut sind.
Zitat von Soulie im Beitrag #191Mir graut so'n büschn davor, nix zu hören, wenn sich von hinten was Schnelleres Elektrisches lautlos nähert. Egal, ob Auto oder Krad. Mal sehen, wie das weiter geht ...
Grüße aus dem Süden Soulie
aber die sich von hinten nähern hör ich jetzt ja auch nicht, weil eigene bikes und der wind genug geräusche erzeugen. abgesehen dass sich sehr selten jemand von hinten anschleicht....ok, wenn ich mit der HD fahre, dann evtl.
bin auch ein fan von elektrofzgen, wir haben im unternehmen einige e-pkw und sogar e-lkw. mit dem i3 fahr ich gerne, macht keinen lärm, keine schaltung und geht super ab. hab mir die zero auch schon angesehen, aber das todschlagargument reichweite war bei mir auch letztendlich der grund dies nicht weiter zu verfolgen. selbst die kleine runde geht bei mir 80-120km über sehr hügelige strecken, da hätt ich permanent die sorge nicht wieder nach hause zu kommen. stromsparen ist nun mal kein erstrebenswertes ziel beim motorradfahren.
Zitat von Falcone im Beitrag #187... Bei der SuperDuke kann ich zum Beispiel den 6. Gang als neu in Zahlung geben. Wo auf der Landstraße braucht man einen Gang, der erst bei 130 ansetzt? Darunter kann die Duke dass auch, rumpelt aber dann wie eine Harley...
Äußerst interressant, diese Falconesche Evolution . Vom besessenen, krawalligen Gängewechsler zum Gourmet des Eingangfahrens. Also weg von der zweizylindrigen Fehlkonstruktion, oder auch auf Marketingschönsprech: Charaktermotor, hin zum seelenlosen Perfektionismus . Oh, Martin, wie haste dir verändert
Eigentlich bist du da gelandet, wo unsere Testervorfahren mit ihren Elastizitätsmessungen (3. Gang (mehr gab es damals nicht!) 40 - 120 km/h). Mein Reden schon seit langem. Darum liebäugele ich auch seit längerem mit solch einem Elektromopped. Nur ist die Reichweite halt (noch) nix für meine Einsatzzwecke. Für die Mehrzahl der "Biker" wäre das aber etwas, Beispiel von gestern:
Ich schau mir bei Yamaha Zentrum Rhein-Ruhr West die Tracer 900 GT an und moniere im Gespräch die mickrigen 20 L Koffer. Antwort: der durchschnittliche "Biker" braucht nicht mehr, der fährt ca. 3000 km im Jahr. Und für einen Wochenendausflug reicht das doch!
Na denn, dann könnte er genausogut elektrisch fahren.
Aber ich denke auch, dass es nicht mehr sehr lange dauern wird und die E-Moppeds mit mehr Reichweite gesegnet und günstiger sein werden. Ich sehe da allerdings weniger Zero, eher einen der großen Japaner, die für die Massenmärkte aktiv werden. Oder sogar Royal Enfield als Massenhersteller.
A propos Enfield: die Bullits werden zum 1. November um die 300 Euro günstiger, falls irgendwer neu kaufen möchte.
Zitataber die sich von hinten nähern hör ich jetzt ja auch nicht, weil eigene bikes und der wind genug geräusche erzeugen.
Ich hab dabei ans Radfahren gedacht. Die Italiener lieben es, auf Tuchfühlung zu fahren. Wenn die dann noch lautlos kommen, dann könnte es mal richtig eng werden.