Ach was, is' dasselbe, so grob Pi mal übern Daumen gepeilt. Die optische Nähe, der Aufbau des Motors, das Leistungsangebot usw. wiegen mir zu stark. Ob dabei eine Welle verdreht anders kurbelt, geschenkt. 2 Zylinder parallel und luftgekühlt nebeneinander angeordnet müssen nicht zwangslaufig das Gleiche tun, schon klar. Hätte dennoch kein Interesse, den Unterschied parallel zu erfahren.
Nein. Wird auch in absehbarer nicht geschehen. Why should I, wenn es Sahnehappen gibt? Todays Wasserkühlung schockt mich ferner nicht so an und das Interesse an gebrauchten, good old Luftgekühlten tendiert asymptotisch gen Null.
Das wiederum vermag ich mangels Erfahrung nicht zu beurteilen. Ein Kieler Bonnevillefahrer ist mit seiner Kiste aus der frühen Erstserie und mitttlerweile an die 80.000km gelaufen glücklich und ich denke, dass er nicht von ihrem Motor gelangweilt ist. Gut, er ist Engländer, vielleicht ist das von Bedeutung in diesem Zusammenhang.
Wie das mit der Langeweile so sein kann. Es gibt auch Fahrer, die den W-Motor als langweilig und wenig spannend empfinden. So gelesen in Tests und in Foren. Vielleicht liegt es am Gelangweiltsein des Fahrers, das seine Ursache in etwas anderem begründet haben kann als dem Motorrad, auf dem er sitzt, und es das Empfinden der Maschine gegenüber unglücklich färbt. Es ist halt immer eine Frage der eigenen Ansprüche, Befindlichkeiten und Vorstellungen und was man aus und mit dem Gebotenen macht. Dabei kann es in Bezug auf Motorräder zu ungünstigen Paarungen kommen. Sehr unglücklichen. Hier auch im Forum an entsprechenden Stellen nachzulesen.
Der Motor der W 800 ist in seiner Kultiviertheit und überragenden Elastizität ein absolutes Gedicht.
Nur - ich vergleiche fast zwangsläufig hier mit meiner ollen Gummikuh - sind die Lebensäußerungen des W-Motors kaum vorhanden. Keineswegs rede ich lauten Motorrädern das Wort. Aber die alte BMW produziert in fast jeden Drehzahlbereich gewisse Vibrationen, von ganz geringfügig bis heftig, wenn man sie untertourig fährt, etwa unter 2.000 U/min. (Darüber grinst man auf der Weh, ich weiß). Aber die BMW lebt, auch von den akustischen Lebens- äußerungen her, selbst wenn man mit niedrigen und anwohnergerechten Drehzahlen durch eine Ortschaft fährt.
Bei der W dagegen fehlt mir einfach etwas.
Dass es auch anders geht, beweist zb. Honda mit der NC 750 X. Der Motor, der sich herrlich drehzahl- faul bewegen lässt, produziert keine Vibrationen, sondern pulsiert tatsächlich, und das auf eine sehr angenehme Weise, unterstrichen von einem dezenten, aber jederzeit präsenten Motorengeräusch.
Die Maschine lebt jedenfalls. Kritiker des spöttisch als Krüppeltwin bezeichneten Konzepts sollten dieses Motorrad einfach mal fahren.
Vermutlich hat Triumph bei der aktuellen Bonneville gerade deshalb auch auf die 270 Grad-Kurbelwellen- kröpfung gesetzt, weil sich auf diese Weise eine gewisse Lebendigkeit mit den heutigen Geräusch- bestimmungen besser vereinen lässt.
In der neuesten MOTORRAD Classik ist eine ausführliche Besprechung der R 75/5 als Weiterentwicklung, wird dort mit Zeitenwende umschrieben, der R 50 S enthalten. Diese BMW in Schwarz finde ich sehr ansprechend. Würd' ich gern mal fahren. Obwohl sich ein Vergleich mit der W als ihr Fahrer unvermeidlich aufdrängen wird, ist das nicht der Grund dafür. Es ist schlichtes Interesse, so eine alte BMW mal zu fahren.
Die Optik ist mir ein Graus, womöglich noch mit dem Toaster-Tank und den unmöglichen Rahmendreiecks- deckeln. 24-Liter Tank drauf, Seitendeckel weggelassen, und wenn es dann die Version mit der langen Hinterrad- schwinge war, wurde allmählich etwas draus. Aber immer noch mit Trommel hinten und vorne und Vierganggetriebe.
Bei BMW hat man das auch gemerkt, denn die /6-Serie hatte das alles und auch der 18-Liter-Tank besaß keine Chromblenden mehr. Fünfgang-Getriebe und ab 750 ccm vorne Scheibenbremse.
R 90 S und /7-Serie sehen nach meinenm unmaßgeblichen Geschmack sehr gut aus. Die 90 S ist heute nur noch zu Mondpreisen zu ergattern.
Die R 75/7 war für mich sozusagen die goldene Mitte, sie gilt auch als die ausgewogenste BMW dieser Zeit.
Nur habe ich sie mit Niederquerschnittsreifen und Lucas- Girling-Bremsbelägen ausgerüstet, denn der Bremsweg hätte vorher allenfalls einem Güterzug zur Ehre gereicht.
Zitat von Wisedrum im Beitrag #232Es ist schlichtes Interesse, so eine alte BMW mal zu fahren. Wisedrum
Falls Du nur moderne(re) Motorräder gewohnt bist, wirst Du Dich vermutlich sehr erschrecken!
Das geht bei der Bedienung des Getriebes los. Ich habe eine Weile gebraucht, bis ich es wirklich geräuschlos schalten konnte. Erst die Getriebe ab `79 waren deutlich besser zu schalten. Es geht bei den Kardanreaktionen weiter (Fahrstuhleffekt). Und es gibt noch ein paar andere Scherze an diesen Dingern.
Diese Motorräder sind mit dem Begriff ,gewöhnungsbedürftig' nur sehr unzureichend beschrieben.
Ich kann es daher absolut verstehen, wenn jemand kreide- bleich zurückkommt - wenn überhaupt - und nur noch stammelt: "Um Gottes Willen, was ist das denn?!"
Entweder man mag sie oder man hasst sie - beides aus vollem Herzen!
Der nach hinten gekippte Boxer-Motor ist einfach ein Design-Kardinalfehler. Das lässt sich weder durch einen anderen Tank noch durch andere oder keine Seitendeckel kaschieren.
Gruß Serpel
"DA SIND WIR LETZTES MAL AUCH GESESSEN MIT BLICK AUF DAS MURMELTIER!"
Friedo hatte einen Artikel aus der MO intern weiter gereicht, da es sonst hier im Forum Copyright-Probleme geben würde. Der Artikel bringt aber keine wirklichen Erkenntnisse, ist eigentlich jämmerlich schlecht geschrieben. Wäre er in der MOTORRAD erschienen, würde ich ihn als Totalverriss interpretieren, bei der MO hat er aber keine Aussagekraft. Man kann auch "Dampfplauderei" dazu sagen.