So meine Herrn, entschuldigt bitte die späte Antwort aber ihr wisst ja wie das ist im Urlaub mit Kind und Kegel... heute bin ich leider nicht mehr zum ordentlichen Nachsehen gekommen. Ich hoffe das Wetter in Österreich ist morgen wieder besser dann setz ich mich da dran. Ich werde auch mal Bilder vom Schauglas machen. Schon mal vielen Dank für eure Hilfe!!
Ich wünsche euch schon mal nen schönen Abend. Bis morgen...
So gesagt getan ich hab heute mal das Schauglas fotografiert.
Hier ist es einmal in "kaltem Zustand" und auf der ebensten Fläche die ich auf dem Campingplatz in den Alpen finden konnte. Die W steht hierbei auf dem Hauptständer und das Hinterrad hat Bodenkontakt: IMG_0458.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Hier habe ich es nach ein paar Kilometern an deiner Tankstelle ebenfalls auf dem Hauptständer mit Bodenkontakt des Hinterrads fotografiert: IMG_0466.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Also entweder hab ich beim ersten Bild nen Fehler gemacht oder das Öl hat sich im heißen Zustand ganz schön "ausgedehnt". Also an der Tankstelle war ich dann der Meinung, dass ich doch nix dazukippen muss AAABER jetzt frag ich mich ob das Öl noch gut ist, denn es sieht ganz schön milchig bzw. wie ein verwässerter Kaffee aus. Kann man glaub ich auf dem ersten Bildern am besten sehen, da ich da beim Fotografieren die Sonne im Rücken hatte. Wie gesagt die 1000er Inspektion wurde wohl gemacht und jetzt hat sie 3.200km. Darf das Öl da so aussehen?
Vom Ölstand her ist also alles in Ordnung. Übrigens ging das den meisten W-Neulingen hier so, dass sie anfangs in Grübeln wegen der unterschiedlichen Ölstände kamen und auch schon mal nervös wurden. Wenn es also nicht einen konkreten Verdacht auf Ölverbrauch gibt, reicht es auch aus, regelmäßig in der heimischen Garage nach dem Ölschauglas zu schauen, und zwar immer mit dem Motorrad an derselben Stelle stehend und immer etwa eine Viertelstunde nach dem Abstellen.
Das milchige Öl gefällt mir nicht. Das sollte nicht sein. Es zeigte sich über die Jahre aber, dass dies durchaus hin und wieder mal bei Ws auftritt und zwar dann, wenn das Motorrad öfters auf Kurzstrecken bewegt wurde oder auch sonst nicht richtig warm wurde, zum Beispiel nach längeren Regen- oder Bummelfahrten. Dann bildet sich Kondenswasser im Motor, dass sich mit dem Öl zu einer Emulsion vermengt und das sieht dann so milchig aus. Wenn das die Ursache ist, dann reicht es in der Regel aus, den Motor mal richtig warm zu fahren, z.B. mal 50 km auf der Autobahn bei etwas höherem Tempo. Danach sollte das Öl seine Milchigkeit verloren haben, da das Wasser verdampft und durch die Entlüftung ausgeschieden wird.
Sollte das bei dir wider Erwarten nicht helfen, melde dich noch mal.
Diese Emulsion schadet im Übrigen erst mal nicht, sollte aber dennoch alsbald abgestellt werden, denn sonst beginnt im Inneren des Motors irgendwann die Korrosion.
@torre Welch eine Wortspielerei.. aber nen Espresso könnte ich jetzt echt vertragen. :-)
@falcone wie immer danke ich dir für deine Hilfe. Ich muss echt mal sagen, dass ich immer wieder dein schier unendliches Wissen rund um die Ws bewundere. Sowie deine Geduld mit uns technisch weniger Wissenden. Ich werde das Öl weiter beobachten. Das mit den Kurzstrecken könnte auf mich leider zutreffen, da ich bisher leider nur zwei Touren geschafft habe und sonst hauptsächlich kleine Ausfahrten von 50 bis 80km mache. Kann ich dieser Wasserbildung irgendwie entgegenwirken? Außer natürlich nur noch Langstrecken zu fahren... :-) ab wann beginnt eigentlich "Langstrecke"? Natürlich halte ich dich auf dem Laufenden!!! Beste Grüße
Tja Mattes nu bin ich so schlau wie vorher... also da ich dem Grunde nach ein Schönwetterfahrer bin kommt es in der Regel nicht zu Fahrten bei kalten Temperaturen. Mein bisheriges Nutzungsverhalten beim Motorrad sieht wie folgt aus... ich fahre maximal fünf mal die Woche 50 km zur Arbeit (nämlich morgens 25 km hin und abends 25 km wieder zurück) und ggf. ne 100 - 200 km Tour am Wochenende bzw. zwei bis drei Touren um die 1200 km im Jahr. Ist die W dann für mein Nutzungsverhalten nicht gemacht??
Oder kann ich durch Wechsel der Ölsorte dem entgegen wirken?
Ausreichendes Warmfahren zum Verdunsten von sich im Öl befindlichen Wassers hängt auch sehr stark von den Drehzahlen ab, mit denen gefahren wird. Niedertourig vor sich hingecruist wird nicht schnell den gewünschten Erfolg bringen. Selbst über eine längere Strecke, zu denen ich die erwähnten 50 bis 80km zähle, könnte so ein Verdunsten des Wassers schwierig werden in kälterer Jahreszeit. Kenne es von meiner 800er, dass selbst nach Standzeiten vom einem Tag, besonders in Zeiten der rainy seasons, die Fahrt mit einer Emulsion im Schauglas beginnt. Nach der Fahrt ist sie verschwunden, um beim nächsten Fahrtantritt wieder da zu sein, als wäre nichts gewesen. Endloses Emulsionsspiel. Das sich ausgedehnte, warme Öl zieht sich erkaltend zusammen, Luft, jetzt z.B. die mit einer hohen Luftfeuchtigkeit, strömt nach über die Getriebegehäuseentlüftung und eine homöopathische Dosis Wasser gelangt so ins Öl, im Schauglass nett als Emulsionsbeschlag anzuschauen.
Sollte allerdings das Öl eine Cremefarbe annehmen, wie im ersten gezeigten Photo, oder liegt's nur an der Belichtung des Bildes?, mein Schauglass zeigt nie diesen Anblick, würde für mich Grund zur Besorgnis bestehen und ich die W beobachtend mit frischem Öl weiterfahren.
Hey Wisedrum, danke für deinen Beitrag. Also ich gebe mir stehts die Mühe die W ordentlich warm zu fahren bevor ich in den höheren Drehzahlbereich komme. Ich lasse sie auch nicht lange nach dem Starten vor sich hin ruckeln sondern setzt mich gleich drauf und fahr gleich los...
Sollte allerdings das Öl eine Cremefarbe annehmen, wie im ersten gezeigten Photo, oder liegt's nur an der Belichtung des Bildes?, mein Schauglass zeigt nie diesen Anblick, würde für mich Grund zur Besorgnis bestehen und ich die W beobachtend mit frischem Öl weiterfahren.
Wisedrum
Wenn du als erfahrener Biker schon besorgt bist bin ich das jetzt auch 😰
Ist es ratsam damit überhaupt noch weiter zu fahren oder sollte ich sie lieber einpacken und nach dem Urlaub mal zur Werkstatt fahren?
Ich kann mich täuschen vielleicht ist es auch nur Wunschdenken aber das sieht doch schon deutlich besser aus als am Vortag?!? Am Tag VOR der Aufnahme des milchigen Öls bin ich in einen ganzen schönen Regensturz gekommen und es hat in den Bergen auch ein wenig gedauert, bis ich einen Unterstand gefunden habe... kann das damit etwas Züblin haben? Kann ein Motorrad Regenwasser "einatmen"? Wisedrum du hattest doch von solchen Problemen in den rain seasons gesprochen oder?!
Es gibt keine Garantien dafür, dass irgendwas passiert oder nicht passieren wird, wenn Du mit der W weiterfährst. Sei nicht so besorgt, selbst nicht zu Beginn deiner 'W-Karriere', in der man dazu neigt, alles kritisch zu beäugen, die Flöhe husten hört oder tanzen sieht, damit ja nichts schiefgeht.
Der W-Motor ist ein geduldig robuster Kerl, den so schnell nichts aus der Ruhe bringt. Ich halte ihn auf Grund meiner Erfahrung dafür.
Zu wenig Öl wird auch ihm zusetzen. Dein Motor hat nach den Bildern zu urteilen genug davon. Warum die Farbe des Öls so eine 'eigenartiges' Aussehen für meinen Geschmack angenommen hat, Emulsionen sehen eher weisslich geflockt wie schlecht gewordene Kaffesahne aus, ist mir rätselhaft, zumal dein letzter Ölwechsel nicht so lange her ist. Bei meiner W bleibt die Farbe des Öls zunächst eine Weile goldgelb, um sich dann in ein Dunkelbraun bis Schwarz bis zum Ende seines Verbleibs im Motor zu verwandeln. Das sind die Farben, die mir vertraut vorkommen und die ich bei der Kontrolle erwarte.
Als ich damals meine LTD Twin auf den ersten Kilometern fuhr nach dem Erwerb, fing ziemlich schnell die Ölkontrolllampe an zu flackern. Ich füllte etwas Öl nach, mich wieder frisch mit der Materie 'Motorrad' auseinandersetzend. Das Flackern blieb, es fing gar an zu leuchten. Ein Zeichen mangelnden Öldrucks oder eines zugesetzten Ölfilters wegen Wartungsverschlampung, da der Filter nicht von aussen leicht zugänglich war wie bei W? Denke schon. Darauf machte ich einen Ölwechsel, weil ich dem soundsovielten Besitzer dieses älteren Motorrads nicht traute, bzw. ihm nichts zutraute. Danach hatte ich Ruhe und es hatte der Kawa nicht geschadet. Der Motor hielt noch sehr lange, seinen Exitus erlebte ich nicht. So viel zum Thema Angst und Besorgnis um einen Motor getragen von dem Gedanken, mit dem Öl könnte etwas nicht stimmen.
Du schreibst, dass die W einfache 25km lange Strecken zur Arbeit abspult. Kann gut sein, dass diese Strecke nicht ausreicht, das Öl vom Kondenswasser zu befreien. Es summiert sich dann zwangsläufig. Bei meiner W würd' diese Strecke meist nicht reichen nach dem Blick aufs Schauglas zu urteilen unterwegs, gerade weil ich oft eher cruisend und schonend fahre. Ab 40km hättest Du bessere Chancen.
Nachtrag zum zwischenzeitlich hinzugekommem Bildpost:
Das sieht nun alles sehr erfreulich aus! Und ja, denke, dass in Regenphasen die Kondenswasserbildung im Öl zunimmt. Habe auch schon erlebt, das bei Trockenwarmperioden eine völlig ungetrübte Sicht aufs Öl im Schauglas vorherrschte, egal zu welchem Zeitpunkt der Betrachtung. Solange das Wasser im Öl auch wieder verdunstet, stört's mich nicht und dieses Emulsionsspiel ist nun mal eine offensichtliche Eigenart der W. Die LTD spielte es auch gut. Meine Honda spielt es mehr im Verborgenen, wenn sie es überhaupt kennt. Dabei ist sie noch schwerer zu erwärmen als die W.
Hey Wisedrum, danke dir für die ausführliche Erläuterung. Du hast recht ich ertappe mich oft dabei wie ich beim Fahren auf jedes Rascheln oder Surren höre und mir überlege war das schon immer? Darf das das? Ich denke ich sollte da ruhiger und gelassener werden.
Vielen Dank das beruhigt mich ungemein Falcone. Dann hoffe ich, dass das Wetter in Kärnten bald wieder besser wird und ich noch ein paar Kilometer in den Alpen mitnehmen kann bevor der Urlaub zu Ende ist!!