Auch das sehe ich so. Das müsste nach meinem Dafürhalten auch deutlich beschränkt werden. Ich habe so ein bisschen das Gefühl, dass das wieder aus dem Fokus geraten ist, seit dem alles und jeder auf Griechenland schaut. Es gab ja schon ein paar Ansätze.
Zitat von Falcone im Beitrag #715Stammtisch ist, wenn jemand mit (un)gesundem Halbwissen sagt, so isses, und dass noch populistisch untermauert. Am besten noch mit einem am Stammtisch nicht widerlegbaren Totschlagargument. Dich würden sie sofort vom Stammtisch verbannen, Monti!
Komisch, sobald ein Politiker vor ein Mikro tritt dann hör ich mehr Stammtisch als alles andere. Ich erinnere nur an Muttis alternativlose Aktionen.
Zitatwas ist denn bitte eigentlich eine "echte Diskussion"?
In der Regel das Gegenteil von dem, was an Stammtischen geschieht (oder auch hier im Forum) Ich zitiere mal: "Zu einem guten Diskussionsstil (siehe auch Streitkultur) gehört neben wechselseitigem Respekt unter anderem, gegenteilige Argumente und Meinungen zuzulassen und genau zu prüfen, anstatt diese vorschnell zu verwerfen. Ein guter Diskutant hört zu, lässt ausreden und ist konzentriert genug, um auf das vom Gegenüber Gesagte einzugehen und seine eigenen Argumente sachlich darzustellen. Im Idealfall ist er gelassen und höflich."
Und as vermisse ich in der Politik enorm. Da gibts meinung A und die ist dann so. Und jeder, der was anderes sagt ist dumm, Lechts oder rinks, hat keine Ahnung und sowieso, da gibt es doch eine Studie zu. Das ist Stammtisch, nur verbal eher in Richtung inkohärente Logorrhoe.
Ich bleibe dabei: "Wir Deutschen" haben schlicht kein Recht, eine von ihrem Volk gewählte und unterstützte Regierung abzuwatschen wie ein kleines Kind, nur weil deren Politik nicht mit dem übereinstimmt, was Mutti uns so sagt oder gerne hätte. Das ist Demokratie, und nur weil das anderen nicht passt, dürfen die sich nicht einmischen. Das ist in meinen Augen Kindergarten auf ganz neuem Niveau.
Ich habe bereits beim ersten Hilfspaket gesagt, das kann so nicht funktionieren, weil diese Pakete nur zum Schuldentilgen gut waren und wenig Einfluss auf die Wirtschaft hatten. Diese Neuschulden waren also überwiegend zum füttern von Banken, Großkonzernen und Versicherungskonzernen da. Und die hatten durchaus ein Rieseninteresse daran, den Mist aufrecht zu erhalten. Doof ist nur, wenn dadurch die Schuldenlast so hochgepuscht wird, dass sie irgendwann nicht mehr zu bezahlen ist. Und da "Wir" ebenfalls Schulden gemacht haben, um das Geld weiterzuverleihen, kommt jetzt die megakacke: die bösen Griechen können (vorhersagbar) nicht mehr zahlen, also bekommen "wir" unser Geld nicht zurück und können dementsprechend unsere eigenen Schulden nicht bezahlen. Und wer war jetzt doof, derjenige, der sich erpressen ließ, neue Schulden aufzunehmen, oder derjenige, der Schulden gemacht hat, um damit Kohle zu verdienen?
Wenn allen der Verbleib Griechenlands sooo wichtig ist, dann wird der komplette Schuldenschnitt kommen müssen. Das dumme Wahlvolk hat nichts mehr zu verlieren. Wenn das jetzt nochmal verschaukelt und ausgequetscht wird (wie es in "unseren" Plänen ja auch vorgesehen ist), dann brennt Griechenland. Und dann können unsere Politiker mal sehen, wie viel Macht so ein Volk dann doch noch hat.
Zitat von Falcone im Beitrag #736Das müsste nach meinem Dafürhalten auch deutlich beschränkt werden. Ich habe so ein bisschen das Gefühl, dass das wieder aus dem Fokus geraten ist, seit dem alles und jeder auf Griechenland schaut. Es gab ja schon ein paar Ansätze.
Wie willstn da definieren, was Spekulation is und was Geschäft?
A Omama, die sich Goldmünzen ins Wäschekastl legt, is a lupenreine Spekulantin. Sie hofft, dass der Goldpreis stärker steigt als die Inflation vom Sparbuch wegfrisst.
Die Meier AG verkauft am 1. 1. eine Maschine nach Aland. Wert a Million Euro, Liefertag 31. Dezember.
Die Müller AG kauft am 1. 1. a Warenladung aus Bland. Wert a Million Euro, Liefertag 31. Dezember.
Beide Fakturieren sind in Dollar, der Dollar steht zum Euro eins zu eins.
Ändert sich der Dollarkurs, macht einer der beiden ein viel besseres, der andere ein Defizitgeschäft. Also wird Herr Meier zum Hean Müller sagen, tausch ma ab. Ich geb dir am 31. Dezember die Dollar, du mir die Euro. Beide können sich drauf verlassen, dass ihre Kalkulation aufgeht.
So was macht die ganze Wirtschaft dauernd. Machts jemand ned, kann er ned verlässlich kalkulieren. Seinerzeit wurden zB Airlines geprügelt, wenn sie die Spritpreise ned gehedged haben.
Mit der Forderung, so was zu verbieten bedient ma wirtschaftskundliche Analphabeten, die selbst einfache Zusammenhänge ned verstehen. Die selben Leut finden aber Goldpreisspekulation eh ganz leiwand.
Dann lassen wir es halt Dinge zu regulieren von denen wir glauben dass sie unverhältnismäßigen Schaden anrichten. Das Paradies für die Neoliberalen und jene die tatsächlich es für das Beste halten wenn der Markt alles selbst reguliert. Aber dann können wir eigentlich auch gleich auf unsere Zivilisationsgeschichte scheissen. Es wird wieder so sein dass nur der Stärkere überlebt. Es braucht bloß keine Knüppel mehr, einzig und allein die Finanzkraft entscheidet.
Herzlichen Glückwunsch! Du zeigst perfekt vor, wie der Stammtisch funktioniert. Wurscht, worum es geht, ich hab meine Vorurteile und an überall passenden Standardsündenbock.
Das ist doch alles nur eine große "Nebelwandaktion".
Die Griechen haben über Monate die anderen EU-Länder mit abstrusen Vorschlägen Kirre gemacht um dann heute mit einem Vorschlag zu kommen, der vor Monaten nie und nimmer akzeptiert worden wäre aber jetzt von allen Dankbar aufgenommen und umgesetzt wird.
Wenn es für Dich Stammtisch ist kann ich es auch nicht ändern. Ich habe meinen Standpunkt, zugegebenermaßen spitz und drastisch formuliert aber bin davon überzeugt dass viele unserer globalen ökonomischen Probleme auf einem generellen Verteilungsproblem basieren. Die wirtschaftsliberale Politik hat sich so lange von der Wirtschaftslobby ins Ohr flüstern lassen dass staatl. Regulierung die Wirtschaft knebeln und der freie Markt schon alles regeln würde bis man nach und nach die gesetzlichen Kontrollmechanismen abgebaut hat, so dass die ökonomischen Stellschrauben von der Finanzwirtschaft nach belieben bedient werden konnten. Die einzelnen Mechanismen im Detail sind für uns im Einzelnen wahrscheinlich zu komplex um sie nachvollziehen zu können, aber die groben Zusammenhänge scheinen mir schon nachvollziehbar. Wir kranken an einer entfesselnden Finanzbranche und der volkswirtschaftliche Schaden ist jener dass Gewinne privatisiert werden und Verluste durch den Staat und somit durch die Steuergelder aufgefangen werden. Wenn man z.B. bei den Finanzmärkten von einer Spielkasinomentalität spricht ist das möglicherweise polemisch, dass heißt aber nicht dass es in seiner angedachten Bedeutung falsch ist.
Meine Meinung war lediglich jene, dass wenn überhaupt möglich, man selbstverständlich versuchen muß dem entgegen zu steuern. Ich habe das Kind beim Namen genannt und Du sagst ich suche mir einen Sündenbock. Bitte, ich lasse mir gerne erklären, so weit dies überzeugend geschieht dass ich damit falsch liege, einen Sündenbock brauche ich wahrlich nicht.
Sascha, ich kann dir da nur zustimmen. Stammtisch sind eh immer nur die anderen. Bisweilen kann man Probleme auch komplizieren, um so die Bevölkerung vom wahren Kern einer Angelegenheit abzulenken.
Zitat um dann heute mit einem Vorschlag zu kommen, der vor Monaten nie und nimmer akzeptiert worden wäre aber jetzt von allen Dankbar aufgenommen und umgesetzt wird.
Ach was - ich tippe mal die Verhandlungen werden abgeblasen der Stecker gezogen und Griechenland unter den Gläubigern aufgeteilt - jeder von denen bekommt soviele Prozente vom Konkursstaat, wie er prozentuel Gelder vorgeschossen hat ...
... ab morgen können dann Vorschläge zur Verteilung eingereicht werden ...
Schotte (husch und wech)
Edit: auch ja, nach Jauch gestern gehts freilich auch heute bei "hart aber fair" um ... na, was wohl? Griechenland! (wer noch nicht genug Griechenlanddiskutiersendungen hatte)
_______________________________________________________________ Lieber ne gesunde Verdorbenheit, wie ne verdorbene Gesundheit!
Zitatwer noch nicht genug Griechenlanddiskutiersendungen hatte
mensch, das is schon traurig, dass die dir seit monaten die abendunterhaltung vermasseln. aber da gibts eine ganz elegante abhilfe, oben rechts an der fernbedienung, der rote knopf. einmal gedrueckt und schon ist griechenland aussenvor und friede herrscht im haus
und dann eventuell (schluck) ein buch in die hand, vielleicht von nikos kazantzakis. und schon siehst du griechenland mit ganz anderen augen, ein wohlgefuehl stellt sich ein und ein ploetzliches verlangen nach einem schaelchen oliven plus fetabroeckerln und einem glaserl asprolithi. und die welt ist dein freund
Zitatdass die dir seit monaten die abendunterhaltung vermasseln.
Wie kommste denn da drauf? Hab ich geschrieben, das ich die alle angucke? Und heute kann man ja unter anderem zwischen Polizeiruf im MDR und Tatort im rbb wählen ...
... und die Dokukanäle haben sicher auch was im Angebot ..
Schotte
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) Ich zitiere mal: "Zu einem guten Diskussionsstil (siehe auch Streitkultur) gehört neben wechselseitigem Respekt unter anderem, gegenteilige Argumente und Meinungen zuzulassen und genau zu prüfen, anstatt diese vorschnell zu verwerfen. Ein guter Diskutant hört zu, lässt ausreden und ist konzentriert genug, um auf das vom Gegenüber Gesagte einzugehen und seine eigenen Argumente sachlich darzustellen. Im Idealfall ist er gelassen und höflich." 
