Zitat von Serpel im Beitrag #129Manchmal hab ich den Eindruck, die EU sei die Oase der gescheiterten Provinzpolitiker
In echt is dann aber so, dass ehemalige Provonzpolitiker in Brüssel plötzlich zu weltoffenen Leuten werden, die mehr zsamm bringen als sie in der heimischen Provinz jemals konnten.
Das kann ma von der Schweiz aus halt ned segn, weil die dortigen Provinzler daheim bleiben müssen.
Zitat natürlich, weil sie dort mehr verdienen können.
der Geldbetrag ist höher... um bei den Freunden in Deutschland Neid und Missgunst zu erzeugen ! serpel: was kosten noch mal die Haribo Goldbären bei euch ???
. . Gruß Hobby
der mit drei W-Treffen im europäischen Ausland....
Leute, was diese Abstimmung überall für Wellen schlägt - unglaublich. Wenn ich hier manchem jetzt auch Öl ins Feuer kippe, eines muß ich doch loswerden:
Ich verstehe die Schweizer und in einem Punkt bin sogar ein wenig neidisch:
Die haben die Möglichkeit einer echten Volksabstimmung ! (wie das jetzt umgesetzt wird, wird man sehen und blöd sind die bestimmt nicht)
Wenn ich dagegen unsere Möglichkeiten der "Volksbestimmung" anschaue wird es mir manchmal ganz schlecht - Stichwort: Stuttgart 21
Wenn man's genau nimmt, geht's uns Deutsche eigentlich nix an, denn es ist eine innere Angelegenheit der Schweiz. Nichtsdestotrotz dürfen wir uns darüber Gedanken machen, denn dies wiederum ist eine innere Angelegenheit unserer Gehirne. Horst Haitzinger hat dazu ein nettes Bildchen gezeichnet:
Wenn jetzt die Schweiz, so wie die EU einen GRENZENLOSEN Zuzug zulassen würde, dann würde sich doch auch zwangsläufig die Zahl der arbeitslos Gemeldeten erhöhen, rein rechnerisch. Und diese dann in die Sozialsysteme strömen (so wie bei uns z.B.)
blödfug seit 1999 gibt es das freizügikeitsabkommen zwischen der Schweiz und der EU - ich und du und alle Spanier usw. dürfen rein in die schweiz und die schweizer dürfen nach D, GB, NL usw.
ich denke mal (ohne es jedoch genau zu wissen) das Albaner oder Nigerianer sich schon jetzt nicht so einfach in der Schweiz niederlassen können.
Zitat von susuwas mich am meisten stört, auch hinsichtlich der Politiker in Deutschland, ist die angebliche Lehre, die daraus zu ziehen ist. nämlich die, man habe die Leute nicht genug aufgeklärt und die Vorteile nicht hinreichend "rübergebracht. In dieser Einstellung gegenüber dem Abstimmungsergebnis sehe ich das Hauptproblem. die Leute sind nicht alle blöd und haben es nur nicht verstanden. es gibt Probleme. Die unterliegen aber einem Tabu. Zu glauben, dass ich Ängste und konkrete Probleme damit aus der Welt schaffe, dass ich nur genügend "aufkläre" und über die Vorteile rede, schafft bestehende Probleme aber nicht aus der Welt.
ich sehe allerding genau dort das Problem - zwar nicht bei denen die sich gegen den zuzug entschieden haben (die haben entweder konkrete gründe die für sie die nachteile überwiegen oder irationale Ängste gegen die man auch mit besten Tatsachen nicht ankommen kann), sondern bei denen die sich nicht an der abstimmung beteiligt haben, weil ihnen nicht bewust war, was das das für negative Folgen haben kann.
ich bin Motorradfahrer, kein Motorradposer. fuck you NSA
Mir fiel auf, dass die Wahlbeteiligung - mit 56 % angegeben - als recht hoch bezeichnet wurde. Wenn man bedenkt, dass im vermeintlich wahlmüden Deutsch- land zumindest bei Bundestagswahlen über 70% erreicht werden, so erscheint mir die Beteiligung in der Schweiz eher niedrig. Eine Volksabstimmung zu einem einzelnen Thema sollte doch mehr Wahlberechtigte an die Urnen locken.
Wieviele Schweizer waren insgesamt stimmberechtigt?
Gruß, Caboose .
. Es ist immer wieder faszinierend, über Dinge zu staunen, die anderen Menschen Freude bereiten.
Ich habe heute mit meiner Tante über das "fortschrittliche" Schweizer Wahlrecht gesprochen: Sie hatte für mich dazu eine lustige Urlaubsgeschichte aus den 1960er Jahren :
Kleine Pension am Thuner See, Gespräch mit dem Patron: Wie denn seine Meinung zum Frauenwahlrecht wäre ? Antwort:" In der Schweiz brauchen wir kein Frauenwahlrecht, weil: So wie die Frau als Mutter und Ehefrau in der Familie wirkt, das ist auch schon politisch, so strahlt das auch auf den Ehemann aus, der diese Politik und Einstellung nach außen trägt und in diesem Sinne auch wählt. Die Frau bestimmt so die Grundsätze der Politik, ohne extra wählen zu müssen."
Auf die Frage, wie dann die ledigen Frauen ihren Wahlwillen äußern könnten, klare Antwort: heiraten, was sonst.
Es waren halt die 1960er Jahre, aber im Kanton Innerrhoden da wurde das Frauenwahlrecht erst 1990 eingeführt.
Es gibt unglaublich viele Leute, denen es einfach egal ist. Sie denken, die Politiker machen sowieso was sie wollen, auch wenn sie abstimmen. Die Jugend zuhause haben wir dazu erzogen, dass wir, wenn die Stimmcouverts kommen an den Tisch sitzen und über die Vorlagen reden. Dann stimmt jeder ab wie er will. Dann kommt noch hinzu, dass viele Volksinitiativen auch massiv mit Geld gesponsert werden und zum Teil sinnvolle Initiativen keine Chance haben, weil man nicht genug Unterschriften hinbekommt. Man braucht 100 000 Unterschriften in 18 Monaten.
P.S. Etwas wichtiges hat sich gezeigt bei der genauen Auswertung. Und das stimmt mit meiner Vermutung eines steigenden Unmutes überein. Matchentscheidend bei der Abstimmung vom letzten Sonntag waren die Agglomerationsgemeinden der Städte. Das waren sie, weil sich deren Stimmverhalten in den letzten 10-15 Jahren gedreht hat. D.h. die Städte sind vom Wahlverhalten Städte geblieben, ebenso sind die ländlichen Gemeinden ihren Grundsätzen treu geblieben, aber die dazwischen eben nicht. Hier haben die Probleme eben massiv zugenommen. Viel mehr Bautätigkeit, teuerere Wohnungen, Verlust des Dorfcharakters, man kennt sich nicht mehr usw. Diese Menschen wollten der ungebremsten Entwicklung mal einen Riegel schieben.
Und ich bin zwischenzeitlich mal Knorris Empfehlung gefolgt und hab hartaberfair geguckt. Spannend wie ein Krimi und teilweise auch brillante Beiträge.
Welche mir besonders gut gefallen haben, sag ich jetzt aber nicht.
Zitat von Caboose im Beitrag #191Und autofahren dürfen Frauen dort auch!
Damit ist die Schweiz fortschrittlicher als Saudi-Arabien.
Jetzt hört halt auf, die Schweizer Demokratie zu veralbern. Auch auf die Prämisse hin, daß meine Großmutter und auch meine Mutter seit 1930 in der Türkei das passive wie das aktive Wahlrecht besaßen, mußte meine Mutter, sowie alle anderen verheirateten Frauen in Deutschland bis 1977, die Zustimmung ihres Ehegatten vorlegen, wenn sie eine neue Arbeitsstelle antraten.