Frage an die E-Mobulitätsfachleute. Ich stieß vor gelangweilter Coronakrankschreibung beim Stöbern bei Mobile auf den Audi A3 35/40 etron als Hybridfahrzeug (wir müssen uns hier nicht über die Sinnhaftigkeit eines Hybrids auseinandersetzen) und wunderte mich diesbezüglich über die Preise junger Gebrauchter. Warum werden die "relativ" günstig angeboten? Sind das Leasingrückläufer die sich schlecht verkaufen oder ist es die ungewisse Akkulebensdauer? Nach meiner Netz-Recherche ist der Akku nach acht bis zehn Jahren hinüber. Und eine Neuanschaffung liegt zwischen 6000 und 10000 Euronen. Kann das jemand bestätigen oder hat Erfahrungen gemacht? Was wäre das denn für ein Geschäftsmodell?
Zitat von Tommy im Beitrag #5075Warum werden die "relativ" günstig angeboten?
Ich bin kein Fachmann für die Preise, aber wenn es Förderprämien gibt oder Hersteller ihre Preise senken, sinken auch die Preise für gebrauchte Fahrzeuge. Das hat mit dem Antrieb nichts zu tun.
Auf der Suche nach gebrauchten E-Autos, fand ich die geforderten Preise eher hoch. Ob diese Preise auch gezahlt werden, weiß ich natürlich nicht.
Wie die Einschätzung der Käufer zur Batterielebensdauer ist, kann ich nichts sagen. Unser älteres E-Auto läuft nunmehr seit über 9 Jahren problemlos. Da es einen kleinen Akku hat wird es immer voll geladen, unser neueres E-Auto laden wir üblicherweise nur bis 80%, das sollte die Lebensdauer verlängern. Irgendeine Zeitangabe für die Batterielebensdauer ist unseriös.
Der Batteriezustand ist nicht direkt ablesbar (ähnlich wie der Zustand der Kolbenringe und der Getriebezahnräder auch nicht direkt prüfbar ist). Es gibt daher hilfsweise Methoden den Zustand zu dokumentieren. Das alles wird sich noch etwas einspielen müssen.
Zitat von Falcone im Beitrag #5076Wo hast du denn diese seltsamen Werte recherchiert?
Das sind Angaben vom Hersteller und bei Tests bekannter Autozeitschriften stand das geschrieben. Es handelt sich dabei nicht um Neuwagen, sondern etwa dreijährige A3 TFSI 35 oder 40 e-tron. Die werden derzeit für 19000-23000 Euronen angeboten. Ich fahre meine Autos zwischen 15 und 20 Jahre, daher interessiert mich schon die Lebensdauer des Akkus.
Ich bin mir ganz sicher, dass Audi die Lebensdauer der Akkus nicht mit 8 bis 10 Jahren angibt. Und in Tests steht das auch nicht, denn es ist ja noch gar nicht möglich, das zu wissen. Es gibt Studien zum Akku-Recycling, die davon ausgehen, dass in 8 bis 10 Jahren die ersten Akkus in den Recycling-Prozess gelangen werden. Das hat aber nichts mit der zu erwartenden Lebensdauer heutiger Batterien zu tun. Je nach Technologie der Batterie geht man von unterschiedlichen Zahlen an Ladezyklen aus. Als Minimum werden da inzwischen meist 1000 Zyklen angegeben. Wenn du nun weißt, wie viele Kilometer du mit einer Ladung fährst, kannst du dir in etwa ausrechnen, wie lange die Batterie hält. Bei einem Hybrid ist das natürlich ziemlich schwierig. Die einen nutzen überwiegend den Verbrenner, andere wiederum fahren größtenteils Kurzstrecke, für die die Batterie ausreicht. Bei einem Elektroauto hingegen kann man das ganz gut überschlagen: Bei einer realistischen Reichweite von 300 km sind 1000 Ladezyklen also 300.000 km, also rund 15.000 km pro Jahr, wenn du den Wagen 20 Jahre behältst - was du ja sowieso nicht tust.
"Alle Hochvoltbatterien für Audi Plug-in-Hybride und vollelektrische Modelle sind für eine lange Lebensdauer ausgelegt und Audi übernimmt für diese eine Garantie für acht Jahre nach der erstmaligen Auslieferung bzw. für die ersten 160.000 Kilometer....." (offizielle Audiseite)
Da steht was von garantiert acht Jahren. D.h., wenn der Akku danach den Geist aufgibt zahle ich aus eigener Tasche einen Neuen. Kein Problem bei Verschleißteilen, alles gut und normal. Wenn der Akku aber 5000 bis 10000 Euro kosten soll (was man ja in 10 Jahren schlicht nicht weiß), ist das schon recht viel. Ich könnte bei meiner Skepsis alternativ natürlich zum reinen Benziner greifen.
Ach, sieh an. Jetzt kommen wir der Wahrheit ja schon etwas näher. Ich würde an deiner Stelle wirklich beim Verbrenner bleiben. Motorschäden zahlt Auto ja, solange du das Auto fährst. Oder etwa nicht?
Meine bisherigen Autos hatten keine Motorschäden. Aber nach Ablauf der Akkugarantie möglicherweise solche Reparatursummen oder Ersatzteilsummen aufzurufen grenzt an eine Farce.
Ich denke mal zurück an die TFSI-Motoren im VAG-Konzern vor ca. 10 Jahren. Unser erster Motor hat ca 50 K KM gehalten (Kosten wurden annähernd kompl. vom Werk bzw. der Werkstatt getragen) - der hatte das Kolbenringproblem. Der AT-Motor hielt dann wieder ca 50 K KM (mit weitaus schlechterer Kostenübernahme) - der hatte das Steuerkettenproblem - und als dann 20 K KM später der Turbo (ok - war noch der erste) den Geist aufgab, haben wir das Auto verkauft. Aktuell zB laut AMS: Öl-Stopp-Kabel bei Mercedes. Im „günstigsten“ Fall reicht ein Austausch des Kabelbaums. Es könnte aber auch zusätzlich das Steuergerät hinüber sein - oder, wenn dieses falsche Signale an zB den Motor gibt, auch Motor-Hardware. Abhilfe ist trotz des Wissens um die Problematik nicht für alle Modelle verfügbar. Und für die, für die es keine Nachrüstteile vom Hersteller gibt, gibt’s angeblich das Problem nicht … (eigene Erfahrung). Ich fahre auch noch Benzin-verbrauchende Autos (aus unterschiedlichen Gründen). Aber in der Akku-Diskussion sollten mE nicht Äpfel mit Birnen verglichen werden. Die Schadensmöglichkeiten und -Fälle sind auch bei den Benzinern vorhanden.
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