Interessant, wie man durchaus richtige Fakten so geschickt vermengen kann, dass ein falsches Bild entsteht. Einiges seiner Aussagen ist durchaus richtig, Schlüsse daraus gehen aber in falsche Richtungen bzw Aussagen werden so getroffen, dass falsche Schlüsse gezogen werden (müssen). Von Reitzle hätte ich da mehr Sachverstand erwartet. Manchmal habe ich den Eindruck, dass alte Männer einfach nicht wahrhaben wollen, dass das, was sie das ganze Leben lang durchaus verdienstvoll gemacht haben, einfach keine Zukunft mehr hat. Und dass man was dafür tun muss, die Lage zu verändern. Mich gleichgesinnten Fröschen auf der Bühne zu sitzen und das Austrocknen des Teiches zu beklagen, bringt niemanden weiter, und bringt schon gar nicht eine Verlangsamung des Klimawandels.
Besonders absurd finde ich die Szene, wo er sein Handy zum Beweis hoch hält, um den CO²-Abdruck zu belegen.
Röhrl ist ja inzwischen auch so ein alter Mann, und er sitzt in dieser Runde außen rechts.
Im Interview hat er auch so eine niederschmetternd altmodische Meinung zum Batterieauto:
Aber man nimmt es ihm nicht übel, weil es von Herzen kommt und weil er ohnehin eine Ikone des deutschen Automobilsports ist. Unvergessen seine Rekordfahrt auf den Pikes Peak, wo er kam, sah und siegte und die Rekordzeit von Unser im Boden versenkte.
Röhrl hatte ich gleich erspäht und mir gedacht: Da sitzen schon die richtigen zusammen ... Er hat sich ja nicht zum ersten Mal so geäußert. Tesla-Besitzer als Sekte zu bezeichnen - hm - hat er da vielleicht etwas verschlafen?
Ich bin überzeugt, diese Herren sind bewusst so eingeladen worden, weil das Publikum bei dieser Veranstaltung solche Stellungnahmen erwartet.
Dem Reitzle unterstelle ich zudem, dass er noch ein Hühnchen mit der Autoindustrie zu rupfen hat - mit BMW auf jeden Fall. Ein Putin-Freund scheint er obendrein noch gewesen zu sein.
Ja, dem Reizle hat der Kuehnheim übel mitgespielt. Da gibt es auch ein Video aus der Reihe "Alte Schule" zu, wo er ganz offen darüber spricht.
Aber ich muss ja auch sagen - je länger der Spuk dauert, desto eher bestätigt sich meine Überzeugung, dass es einfach der Natur zuwider läuft, ständig 300 Kilogramm (oder wie viele sind’s?) leer herumzufahren. Die Natur toleriert auf Dauer nur optimierte Minimallösungen.
Na ja, ich kann die alten Herren gut verstehen weil ich selbst dazu gehöre...Walter Röhl ist für mich eine Ikone des Motorsports und ich werde so lange es machbar ist einen Verbrenner fahren.
Warum ? Weil ich es einfach möchte...
Grüße PeWe
..."ich weis längst, daß ich nicht Motorrad fahren kann, dass muß ich niemanden mehr beweisen!"
Ich kenne den Film. Da ist ihm ja offensichtlich das Hirn stehen geblieben - wie er ja selbst sagt. Anders kann ich mir nicht erklären, warum er so oft gegen E-Autos wettert. Aber eins ist klar: Die allermeisten, die einmal ein E-Auto eine Zeit lang gefahren haben, werden kaum noch zu Verbrennern zurück wollen.
Der kürzlich verstorbene Carl Hahn, zu seinem 95. Geburtstag bekannte er, es sei im Nachhinein schwer zu verstehen, wieso die Vorteile der Elektromobilität so lange verkannt wurden.
Etwas Umdenken funktioniert also auch noch im hohen Alter, zumindest manchmal.