Ich kann ja schon die Autohändler ein bisschen verstehen, wenn sie gerne von Elektroautos abraten (nicht nur, weil sie oftmals wegen hoher Nachfrage und geringer Produktion einfach keine liefern können). Diese Nachricht von Tesla zeigt, dass es Werkstätten künftig recht schwer haben werden: "... macht Teslas beständiger Anpassungstrieb auch vor dem Serviceangebot nicht Halt: So geht der Elektroautobauer von seinem jährlichen Serviceintervall zu einem Programm über, bei dem Autos nur zur Wartung müssen, wenn ein Teileaustausch nötig ist. Hintergrund ist, dass Tesla festgestellt hat, dass die Fahrzeuge weniger als gedacht verschleißen." Bei Tesla kommt noch speziell dazu, dass gar keine Werkstätten mehr gegründet werden und bestehende teilweise abgebaut, weil man auf einen mobilen Reparaturservice gesetzt hat. Die Werkstatt kommt quasi nach Hause. Man wird sich noch ganz schön umstellen müssen.
Im Kommunikationsmuseum in Frankfurt gibt es jetzt eine Ausstellung zur Elektromobilität. Untertitel: Geschichte und Gegenwart einer Zukunftstechnologie. Vielleicht interessiert sich ja jemand der hiesigen Diskutanten dafür?
Zitat von Falcone im Beitrag #1686Aber ich befürchte, wenn die Ausstellung über den vergangen Winter hin konzipiert wurde, ist sie im kommenden Herbst schon Schnee von gestern
Unwahrscheinlich. Es geht ja um Geschichte (und Gegenwart). Schön, das da auch die alten Post-Elektrowagen gezeigt werden. Da darf man dann auch rätseln, warum eine Technologie aus dem vorletzten Jahrhundert jetzt wieder zur Zukunftstechnologie avanciert bzw. zwischenzeitlich fast verschwunden war. Bei DB und DP waren Elektrowagen schon mal deutlich häufiger anzutreffen. Zurück in die Zukunft?
Zitat..warum eine Technologie ... fast verschwunden war..
Ich hab mal gehört, dass sich der Verbrenner deswegen durchgesetzt hat, weil sich die anstehenden Weltkriege und die Versorgung einer immer wechselnden Front nur mit Tanks (im wahrsten Sinne) gewährleisten ließ. Außerdem hat dann auch noch die Erfindung des Anlassers (statt der Kurbel) das Gewicht zugunsten der Verbrenner verschoben.
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Zitat von Falcone im Beitrag #1681"... macht Teslas beständiger Anpassungstrieb auch vor dem Serviceangebot nicht Halt: So geht der Elektroautobauer von seinem jährlichen Serviceintervall zu einem Programm über, bei dem Autos nur zur Wartung müssen, wenn ein Teileaustausch nötig ist. Hintergrund ist, dass Tesla festgestellt hat, dass die Fahrzeuge weniger als gedacht verschleißen." Bei Tesla kommt noch speziell dazu, dass gar keine Werkstätten mehr gegründet werden und bestehende teilweise abgebaut, weil man auf einen mobilen Reparaturservice gesetzt hat...
das ist ohne Frage richtig. Auch richtig schön verpackt, wie man den Sparzwang positiv verkaufen will. Teslaautohäuser sollten ja auch wegfallen, nur noch Bestellung über Inet. Damit sind sie ja wieder zurückgerudert, zumindest hier in Europa. Werkstätten kosten halt Geld, was Tesla momentan nicht hat. Stattdessen Entlassungen, Service runterfahren, etc. Mir deucht, Tesla hat ein ziemliches Finanzproblem.
Zitat von Falcone im Beitrag #1681 ... Man wird sich noch ganz schön umstellen müssen.
da gebe ich dir uneingeschränkt recht. Die Kostenlawine, die da mit der Elektrifizierung auf uns zukommt ist in Relation zu den Flüchtlingskosten ein echter Tsunami. Ich wundere mich, dass C4 noch nix dazu geschrieben hat.
ZitatAuch richtig schön verpackt, wie man den Sparzwang positiv verkaufen will.
Das kann man so sehen, aber vielleicht ist auch das Vorhalten und Finanzieren von Werkstätten, aufgrund der Langlebigkeit heutiger Fahrzeuge nicht mehr zeitgemäß. Und in Zeiten des Internets ist vielleicht auch das klassische Autohaus überholt. Heute kann man sich zu Hause am Rechner bequem das Auto von allen Seite in 3D ansehen und zusammenstellen. Im Prinzip reicht ein Parkplatz auf dem die Fahrzeuge für Probefahrten vorgehalten werden, die Glaspaläste sind doch eigentlich überflüssig, das kann man auf dem heimischern Rechner viel ansprechender präsentiert bekommen und viele Junge Leute messen dem Auto heute nicht mehr die Bedeutung zu, die es für unsere Generation noch hatte und hat.
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Beiträge:
25.03.2019 16:17
#1692 RE: Elektromobilität: Revolution der Automobilindustrie
Zuerst dachte ich, dieser Artikel sei älteren Datums, aber anscheinend ist die Ökobilanz der Batterien immer noch katastrophal. Ein E-Mobil müsse "alt" werden, um "gut" zu sein. Dabei wird zwar nicht verraten, was man unter "alt" genau zu verstehen hat, aber es scheint immer mehr eine reine Augenwischerei, was da über E-Mobile in den Medien verbreitet wird.
Gruß Serpel
"DA SIND WIR LETZTES MAL AUCH GESESSEN MIT BLICK AUF DAS MURMELTIER!"
Im kürzlich verlinkten Bericht von Skinny war das ja bereits widerlegt. Und klar: Je länger ein Auto hält, desto günstiger wird seine Ökobilanz. Gilt natürlich nicht für Verbrenner, denn bei denen wird sie halt nicht günstiger, je mehr fossile Brennstoffe sie in ihrem Leben verbrennen. Auch das wurde in Skinnys Film ersichtlich. Verbrenner können zwar inzwischen auch erstaunliche Laufleistungen von 300.000 km und mehr erreichen - aber das schaffen halt bei weitem nicht alle, weil sie vorher durch allerlei Wehwehchen unrentabel werden. Die E-Autos, die bereits lange genug auf dem Markt sind (vorwiegend Tesla), schaffen das aber locker - und zwar nahezu ohne Reparaturen. Mir scheint es eher, dass viele Medien sich noch ganz schön die Augen wischen müssen!