Ja, solche Denkfehler passieren schnell mal. Zum Verständnis der Mitlesenden: Kleineres Ventilspiel bedeutet längere Öffnungszeiten, bessere Füllung (beim Einlass) und weniger Zeit zum Abkühlen des Ventils, da es sich nicht so lange auf dem Ventilsitz befindet. Beim Auslass ist ein größeres Ventilspiel von Vorteil, weil das heiße Ventil sich dann besser abkühlen kann. Die Gase werden ja durch den Kolben ohnehin rausgepresst. Alles natürlich im Rahmen der für die W gültigen Toleranzen. In der Praxis ist es aber völlig ausreichend, das Ventilspiel einfach innerhalb der Toleranzen zu halten. Die sind ohnehin so bemessen, dass auch leichte Abweichung zwischen den Einlassventilen eines Zylinders aufgrund der massiven Lagerung des Kipphebels keinesfalls zu Spuren auf der Nockenwelle führen kann. Nach dem ersten Prüfen und ggf. Einstellen der Ventile bei 12.000 km kann man bei der W die Prüfintervalle erfahrungsgemäß problemlos auf 20.000 und mehr Kilometer erhöhen. Die Ventile haben sich dann bereits "eingearbeitet" und das Spiel verändert sich kaum noch. Zumindest gilt das, wenn man genau weiß, was gemacht wurde oder es am besten selbst gemacht hat.
Nochmal kurz zum Ventilspiel. Mache ich nicht selber wegen der teuren shims. Der Kawasake hat mich beim Einstellen vor 6 Wochen (12000) auf meine Nachfrage nach dem vorgefundenen Spiel erst einmal angeschaut, dann etwas nach Worten gerungen und dann so sinngemäß gemeint, dass das schon sehr heftig zu groß war. Klappern habe ich's nicht hören, fahre mit Stöpseln...
Und ich meine, ob Einbildung oder nicht, danach zog sie besser. Theoretisch... ist ja der Ventilhub jetzt größer geworden, aber bin mir jetzt nicht wirklich sicher ob das meßbar wäre.
Nicht sicher auch weil ich kurz danach noch Kleinigkeiten im Zünd-und Fuel Map zwischen 3000 und 4000 und büschen drüber und drunter angegangen bin. Da ging doch noch etwas
Fahr' mal ohne Ohrenstöpsel, musst ja nicht so durch Gegend pesen wegen der Windgeräusche. Ganz informativ, wie die Kawa gesund klingt und was da alles so was für Geräusche von sich gibt. Die sollte man gut kennen. Klar, mit Schnorchel- und Tüteneinsatzverlust ist das Klangbild gegenüber dem unbelassenen Original leicht verfälscht, aber dennoch. Mit zunehmender Erwärmung wird es immer runder. Ventile höre ich dabei nur im kalten Zustand beim Beschleunigen mit zuviel Gas, was ich eh nicht mache, aber sich manchmal, sehr selten beim Einfädeln auf die Schnellstraße beispielsweise, nicht vermeiden lässt. Sonst sind sie warm unter Last nicht zu hören. Bei 12.000km meinte Kawa, ihr Spiel mittels Shims, teils durch Tausch untereinander, teils durch Verwendung von neuen, korrigieren zu müssen. Das Ganze detalliert dokumentiert auf meinen Wunsch hin. Bei 34.000km habe ich kontrolliert, alle waren im grünen Bereich. Jetzt bei 52.000km denke ich nicht in naher oder entfernterer Zukunft über eine Kontrolle nach. Warum hat Kawa eigentlich nicht, wenn schon verschiebbare Kipphebel, Kipphebel mit Verstellschrauben genommen, sondern Shims. Nicht drehzahlfest genug? Oder sind sie der Königswelle statt Steuerkette/Zahnrad/Stößelstangen oder Riemen geschuldet, diese Art der Kipphebel? Ihren Werkstätten Arbeit verschaffen? Als ich mit dem befreundeten Kfz-Meister zum ersten Mal damals über die 650er sprach, meinte er, Geil, die hat ja Kipphebel und kurz darauf, Sch...,.die hat ja Shims. Er erlag der irrigen Annahme, dass Kipphebel ganz zwangsläufig Einstellschrauben nach sich ziehen. Bei Kawa geht's auch anders. Die alte CB750, sie war gegenüber der W nur ein Zweiventiler pro Zylinder, das mag eine Rolle spielen, hatte so etwas doch auch und konnte höher gedreht werden. Oder warum nicht gleich hydraulische? Sie wären, falls optional, die Ventile meiner Wahl.
Für mein Moppedsche tu ich grad nix - aber für mich! Bin dabei, den W-Sitz unterseitig mit 10 mm Zellgummi aufzupolstern. Die letzte Tour war komfortmäßig, was den Bobbes angeht, eher al dente.
Das Ganze ist ein ziemlicher Aufwand, aber watt mutt datt mutt ...
Feddich! Endlich hat mal alles so geklappt, dass ich eigentlich in den Ich-freu-mich-Fred rüber wechseln müsste. Ich hab sogar das Kunststück fertig gebracht und den alten Lederbezug wieder verwenden können. War allerdings seeeehr knapp ...
...versehentlich die falsche Spraydose "Klarlack" erwischt und den nagelneuen, mattschwarzen Auspuff damit zweifach eingesprüht, damit er nicht so schmutzempfindlich ist... Bis ich dann beim Gegenstück für die rechte Seite anfangen wollte, mal näher auf die Dose schaute und den hundsgewöhnlichen Acryllack erkannte, statt den "Hochtemperatur"- Silicon-Klarlack (immerhin - 500°). Schnell nochmal das Ruder herumgerissen und mit Lösung alles runtergeputzt, bevor das gute Stück montiert wird und der falsche Lack schön einbrennt und Blasen wirft. Nun glänzen die Rohre im gewünschten Seidematt.