Na ja, Norbert, es ist nun mal so, dass durch Drehen des Lenkers vier Parameter gleichzeitig verändert werden, und eben leider nicht unabhängig voneinander: Höhe, horizontale Distanz vom Fahrer, horizontale und vertikale Pfeilung der Griffe.
Durch Drehen des Lenkers kann man prinzipiell immer nur eine diese vier Größen optimal auf die Bedürfnisse des Fahrers einstellen. Stimmt die Höhe, ist er vielleicht zu weit weg oder direkt vor des Fahrers Brust, stimmt die horizontale Pfeilung der Lenkerenden, ragen die Enden möglicherweise unmöglich stark nach oben oder unten, hat man endlich eine Position gefunden, dass die Handgelenke optimal entlastet sind, sitzt man eventuell viel zu tief gebeugt oder aufrecht wie die Stange im Wind auf der Maschine, usw.
Es hat schon seinen Grund, warum jedes Motorrad seinen speziellen Lenker mit auf den Weg bekommt. Gute Hersteller (und das sind die meisten heutzutage) statten ihre Maschinen jeweils mit einem Lenker aus, der der Mehrheit der Piloten für den jeweiligen Verwendungszweck sehr gut passt. Passt das mal ausnahmsweise nicht, kann man durch simples Verdrehen allenfalls eine kleine Besserung herbei führen, grundlegende Abhilfe schafft meistens nur ein anderer Lenker.
Neben dem Triumph Scrambler ist auch die Ducati Monster so ein Motorrad, dessen Lenker ab Werk den wenigsten Piloten wirklich passt - egal wie der nun gedreht wird.
Da sagste was, Stephan! Mir war der Einsitzer-Estrella Lenker zu nah. Ich hab eine Menge ausprobiert, ihn sogar umgedreht, aber das war mir dann zu sportlich, vor allem bergab. Jetzt hab ich ihn erneut - in die originale Position gedreht, was mit einiger Arbeit verbunden ist. Aber bei einem Stahllenker bin ich nicht so zimperlich und korrigiere die mich störenden Biegungen etwas. Mit einem Alu-Lenker würde ich so was nicht tun.
Ich werde einen M Lenker nehmen. Damit hat man rund um den Feldwegen am Köterberg und im Schneematsch in der Stadt ganz sicher ein hervorragendes Handling mit einer Winter W. Und wenn ich schon soweit gehe, sollte ich mir vielleicht auch noch Gedanken um zurückverlegte Fußrastenanlage machen.
Oder vielleicht doch Stummel?
Gruß Norbert
------------------------------------------------- Das Leben ist kein Ponnyschlecken
Stimmt überhaupt nicht (ok, er ist etwas näher an Chestrellas Bauch als an meinem), ich habe auch so einen Lenker und das passt ganz prima, weil er recht wenig nach hinten gekröpft ist.
Außerdem kann man wunderbar das Schminktäschchen dran anbringen:
Bei Che ist der Lenker weit zum Fahrer gedreht. Deswegen ist er zwar sau bequem, verleitet aber zu einer passiven Fahrweise und ist deshalb gefährlich. Auch, weil das Kontrollgefühl über die Maschine drunter leidet. Bei deiner, Martin, ist der Lenker offenbar weiter nach vorn gedreht, weswegen die Maschine aktiver zu fahren ist. Aber wie ich bereits zu Beginn sagte, hast du die typische Enduro-Kröpfung mit Lenkerenden, die leicht nach oben ragen statt nach unten. Du wirst jetzt zwar sagen, dass du damit bereits Zigtausende von Kilometern sehr bequem zurück gelegt hast, aber ich halte das der Langstrecken-Ergonomie für abträglich.