Sehr schlaue Fahrwerksleute, jedenfalls wird das behauptet von "racetech.com", sagen, lineare Federn seien oftmals besser. Ich habe ein schlaues Buch von denen, das streckenweise aber nicht ganz einfach ist. Zumal die deutsche Übersetzung wohl Fehler eingebaut hat. Die Bezeichnung "Linear progressive Federn" hat sich mir z.B. nicht erschlossen. Ich bin aber skeptisch, weil diese Fahrwerksspezialisten, so meiner Meinung nach auch Wilbers, sich gerne am Einsatz auf der Rennstrecke orientieren. Und auf gerader Piste und bei hoher Geschwindigkeit sind die Ansprüche nun mal ganz andere als bei unserer Fahrweise auf oft geflickten und/oder welligen Landstraßen. Da finde ich ein anfangs weiches und später härteres Ansprechen der Feder schon ganz angenehm. Aber auch im Gelände, eine Domäne von Racetech, werden wohl lineare Federn eingresetzt (Hobby und Ziro wissen da sicher mehr). Deswegen wohl auch lineare Federn bei den Gentlemans-Cup-W-Stoßdämpfern von YSS.
Ich kann mich als Negativ-Beispiel z.B. noch gut an die Fahrt mit Nobbis Rickman hier auf meiner Hausstrecke erinnern. Da hatte man es bei Wilbers wohl zu gut gemeint. Die tanzte und sprang und verteilte Schläge ins Kreuz. Und da lies sich auch nichts mehr in ein sanfteres Ansprechen korrigieren. Mindestens Federn anderer Tragkraft wären notwendig gewesen, besser jedoch auch noch eine andere Grundabstimmung von Druck- und Zugstufe.
Zitat von FalconeDie Bezeichnung "Linear progressive Federn" hat sich mir z.B. nicht erschlossen.
Vermutlich meinen die damit, daß die Progression beim Einfedern in dem Fall "linear" - also in einer Grafik als Linie dargestellt - zu ... nicht wie üblich "potenziell" - was in einer Grafik eine Kurve erzeugen dürfte?!
Zitat Federn funktionieren in beide Richtungen.
Frag doch hier mal: wierum die progressiven Gabelfedern eingebaut werden müssen ...
Sie haben in dem Buch tatsächlich die Grafik als Linie dargestellt, was ja aber der Darstellung einer progressiven Feder widerspricht und mich deswegen verwirrt hat. Mal sehen, ob ich einen englischen Originaltext dazu finde.
Zitat Frag doch hier mal: wierum die progressiven Gabelfedern eingebaut werden müssen ...
Du meinst, damit sich mal wieder die Spreu vom Weizen trennt?
Aber pass auf, so banal ist das Thema nicht. Zumindest nicht in der Gabel.
Zitat von FalconeSie haben in dem Buch tatsächlich die Grafik als Linie dargestellt, was ja aber der Darstellung einer progressiven Feder widerspricht und mich deswegen verwirrt hat.
Kommt halt drauf an WAS in der Grafik dargestellt wurde ...
... und damit es zu (d)einer Linie passt vermute ich mal: Einfederweg/Progressionsanteil
Zitat Aber pass auf, so banal ist das Thema nicht. Zumindest nicht in der Gabel.
Ja, das behaupten DIE immer und käme halt mal auf einen Versuch an - womöglich wird die W dann unfahrbar?! ...
Übrigens: die SevenFifty hat serienmäßig progressive Gabelfedern die laut Werkstatthandbuch mit den engen Wicklungen nach unten rein gehören ... was einige Schlauberger im SF-Forum allerdings nicht im geringsten davon abhält die ominöse "Verdrängungstheorie" weiter zu verbreiten ... und die Federn danach andersrum einzubauen
Im Grunde ist es egal. Eine Feder federt in beide Richtungen gleich ein.
Dennoch gibt es manchmal Gründe, es so oder so zu tun. Hinten werden die ungefederten Massen aufgeführt, die man gering halten will. Daher macht es Sinn, die engeren Wicklungen, die auf vergleichbarem Raum schwerer sind, nach oben einzubauen. Ab Werk wird das in aller Regel auch so gemacht, wobei es da auch optische Gründe gibt. Auch ist es oftmals so, das die weiteren Wicklungen im Bereich des Dämpfers verbaut werden, einfach, damit man den besser sauber halten kann und die damit die engeren Wicklungen die Dämpferstange besser vor Schmutz schützen.
Anders, und viel bedeutungsvoller, ist es innerhalb der Gabel. Wird hier bespielsweise eine lineare Feder gegen eine progressive ausgetauscht, so ist es sinnvoll, die engen Wicklungen noch oben zu packen, denn sie verdrängen ja viel mehr Öl, der Ölstand steigt. Die Federung würde also durch das sich verringernde Luftpolster zusätzlich verhärten. Die Hersteller der progressiven Gabelfedern geben daher sowohl die Einbaulage als auch die Ölmenge an, denn auch der Wicklungsdurchmesser und eine ggf. andere Wicklungszahl haben ja Einfluss auf den Ölstand in der Gabel.
Zitat von Falcone im Beitrag #123Sehr schlaue Fahrwerksleute, jedenfalls wird das behauptet von "racetech.com", sagen, lineare Federn seien oftmals besser....
ist doch auch klar, bei einem genau definierten, sehr begrenztem Einsatzbereich, z.B. topfebene Rennstrecke und Einpersonenbetrieb, bzw. Motocross mit definiertem Streckenprofil (bekommt halt jede Strecke eine andere Feder), dazu noch die Umlenkerei, die aus jeder lineren Feder sozusagen eine progressive oder degressive zaubert, je nach Gusto.
Für den Normalo wie Unsereiner ist progressiv im Vorteil (auf die W bezogen!), es soll sogar Fahrer geben, die hin und wieder ein paar Kilo Zusatzlast (in welcher Form auch immer ) mitschleppen , und da hilft eine schnelle Verstellerei ganz ungemein (im letzten Jahr bei Rainer und Norbert erlebt).
Und zu Wilbers: ja, ich finde die Scheisse, sowohl das Geschäftsgebaren als auch die Abstimmung. Gründe für meine Aussage habe ich auch, genügend.
Zitat von FalconeSie haben in dem Buch tatsächlich die Grafik als Linie dargestellt, was ja aber der Darstellung einer progressiven Feder widerspricht und mich deswegen verwirrt hat.
Kommt halt drauf an WAS in der Grafik dargestellt wurde ...
... und damit es zu (d)einer Linie passt vermute ich mal: Einfederweg/Progressionsanteil
Genau so isses, piko (wobei mir nicht ganz klar ist, was du mit "Progressionsanteil" meinst). Vermutlich wurde nicht die Kraft, sondern die Federrate in Abhängigkeit von der Auslenkung abgetragen.
Die Federrate ist nur in Ausnahmefällen konstant. Im Allgemeinen ist das die Ableitung der Kraftfunktion nach der Auslenkung. Nimmt die Kraft proportional zur Auslenkung zu, handelt es sich um eine ideale Hookesche Feder, und die Ableitung ist konstant. Nimmt die Kraft hingegen überproportional mit der Auslenkung zu, handelt es sich um eine progressiv gewickelte Feder, und die Ableitung ist (im einfachsten Falle) eine Proportionalität.