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d-back20 Offline




Beiträge: 2.191

01.02.2013 10:24
#196 RE: beten lassen .... Antworten

Als Christ finde ich diesen Threat (schreibt sich das so ?) wahrscheinlich noch 'ne ganze Ecke interessanter als die meisten, welche sich nicht als Christen bezeichnen. Zu den vielen Äußerungen hier, hätte ich mir die Finger wund schreiben können, aber ganz ehrlich gesagt fand ich, daß viele Aussagen zu beliebig klangen, als daß ich mich ernsthaft darauf einlassen wollte. Als Christ darauf zu reagieren nicht ganz so einfach, weil man ja per se in den Verdacht gerät man wolle belehren oder bekehren. Mag sein, daß viele Nichtchristen negative Erfahrungen gemacht haben, aber diese abwehrende Haltung erscheint mir oftmals zu reflexartig und unreflektiert. Vor allem weil das Thema Glauben an Gott immer wieder damit vermischt wird, was manche Menschen sich für Ungeheuerlichkeiten im Namen Gottes herausnehmen und dann fällt es anscheinend in Diskussionen wie dieser hier zu schwer, daß Eine von dem Anderen zu trennen.

Es gibt unzählige Auto- und Motorradfahrer die sich auf der Straße wie der widerwärtigste Egomane verhalten, sind deswegen Autos und Motorräder per se schlecht ? Ne, das Motorrad, damit will ich nichts zu tun haben, mich hat mal jemand, der diese Maschine fährt ganz rücksichtslos geschnitten. Häää ? Ich finde halt die grundsätzlich zweifelnde Ablehnung gegenüber Gott oder dem christlichen Glauben befremdend, wenn ständig erwähnt wird, was für gläubige Vollpfosten es auf der Welt gibt oder gab.

Der Glaube an sich, hat nichts mit Kirche oder Institutionen zu tun, sondern es geht um ein Leben in dem man Gott und Jesus Christus einbezieht. Und ich finde es immer wieder unheimlich anmaßend und ignorant, wenn dann von Nichtgläubigen ganz gönnerhaft dem Glauben seine Daseinsberechtigung zugesprochen wird, weil der ja schwachen Menschen Halt gibt. Entschuldigung, aber diese Einstellung halte ich, Entschuldigung, für dämlich. Ich habe vor 5 Jahren den Schritt gewagt mich auf Gott einzulassen, was die beste Entscheidung meines Lebens war. Und zuvor, als ich nicht glauben konnte oder wollte habe ich einiges an Dreck gefressen. Ich will damit sagen, Jesus oder Gott ist nicht eine Krücke für irgendwas.

Einige Posts zuvor wurde ein Wissenschaftler zitiert, da ging es um die Aussage, das auf dem Boden des Bechers der Erkenntnis Gott wartet. Daraufhin gab es etliche Bemerkungen in die Richtung, daß es dann wohl besser sei, den Becher nicht zu leeren. Was ist denn hier eigentlich das Problem, die Kirche, missbrauchter Glaube oder am Ende tatsächlich Gott !? Eure Bemerkungen suggerieren ja nicht bloß, daß Ihr nicht glauben könnt oder wollt, sondern daß Ihr tatsächlich eine Abneigung gegenüber Gott (und ich meine jetzt nicht die Institution Kirche !) besitzt. Warum eigentlich ? Mir kommen dann manchmal die Argumente, welche sich um die ignorante Kirche oder engstirnige Gläubige drehen, dann manchmal vor, wie vorgeschobene Alibigründe. Dann sol doch jemand sagen, er möchte mit Gott nichts am Hut haben, mich würde dann allerdings auch mal, rein aus Neugierde, die Begründung interessieren.

Was den zitierten Wissenschaftler betrifft. Ich habe schon von einigen Wissenschaftlern gelesen, die zuvor ungläubig waren und im Laufe langjähriger wissenschaftlicher Arbeit so tief in Ihre Untersuchungsmaterie eingetaucht sind, daß Sie für die Ergebnisse nur noch ungläubiges Staunen übrig hatten und nicht mehr daran glauben konnten, daß dies alles ein zufälliges Ergebnis jahrtausender naturwissenschaftlicher Würfelspiele ist. Das soll kein totschlagähnliches Argument sein, wie auch ? Ich will nur sagen was für Sinneswandel selbst bei Menschen stattgefunden haben, die ihr halbes leben lang sich auf die pure Wissenschaft berufen haben.

Ich empfinde jedenfalls auf Grund der vorgebrachten Argumente, viele Nichtchristen als genau so intolerant, wie viele von Ihnen das gläubigen Menschen vorwerfen. Noch als letzte Anmerkung: selten habe ich in meinem Leben für etwas so viele Anfeindungen empfunden, wie für meinen Glauben. Das wundert mich schon sehr, denn ich bin nicht gerade der Typ die andere Menschen mit diesen Thema bedrängt. Viele Menschen haben diesbezüglich scheinbar ein nicht zu leugnendes Problem.

woolf Offline




Beiträge: 12.107

01.02.2013 10:55
#197 RE: beten lassen .... Antworten

Die Antwort darauf ist einfach. Wozu?

Grüße,
W-olfgang

Pure Vernunft darf niemals siegen!

d-back20 Offline




Beiträge: 2.191

01.02.2013 11:08
#198 RE: beten lassen .... Antworten

Kann ich nur für mich persönlich beantworten. Mein Leben mit Gott ist um ein vielfaches einfacher, sorgenfreier als vorher, mein Leben fühlt sich einfach viel schwereloser an. Vorher hätte ich mir dies niemals vorstellen können.

W-iedehopf Offline




Beiträge: 8.118

01.02.2013 11:16
#199 RE: beten lassen .... Antworten

Hallo d-back20,

das freut mich für dich das du einen Weg gefunden hast.
Niemals würd ich mich darüber lustig machen oder versuchen dich davon abzubringen.
Ich kanns mir für mich nicht vorstellen.

Ulf Offline




Beiträge: 13.065

01.02.2013 11:16
#200 RE: beten lassen .... Antworten

"Und zuvor, als ich nicht glauben konnte oder wollte habe ich einiges an Dreck gefressen. Ich will damit sagen, Jesus oder Gott ist nicht eine Krücke für irgendwas."

Der Zusammenhang erschließt sich mir jetzt nicht.

Grüße
Ulf

Pit aus Detmold Offline




Beiträge: 4.740

01.02.2013 11:18
#201 RE: beten lassen .... Antworten

Pele, ich dachte da eher an Mercedes Benz und die Elchinquisition.
Und Enterich: es gibt nur eine Brauerei und ich bin ihr Prophet. Treffen wir uns in Lippe um Deine Seele zu retten.

..................................................
Pit (Gewinner im genetischen Roulette - meine Eltern wollten eigentlich eine Waschmaschine)

pelegrino Offline




Beiträge: 51.661

01.02.2013 11:24
#202 RE: beten lassen .... Antworten

Mein Atheismus rührt primär daher, weil ich in eine nichtgläubige Familie geboren wurde. Wenn man als nichtgläubiges Kind in der evangelischen Schule dann von der Mehrzahl der anderen als bedauernswerter, fehlgeleiteter, oder manchmal auch bösartig trotziger Nichtgläubiger angesehen und behandelt wird, dann kann man sich entweder danach sehnen, so wie die anderen zu werden, oder sich fragen, was die eigentlich von mir wollen, und warum die meinen, mehr zu wissen als ich. Irgendwie hat sich Gott oder Allah oder sonsteiner von denen mir noch nicht offenbart, und ich sehe keine Veranlassung, danach zu forschen, denn:

ich glaube schlicht und einfach nicht, daß es einen Gott gibt.

Was nicht bedeutet, daß es einige schöne Seiten in Religionen gibt, die ich mir für mich aneignen und übernehmen kann - die Sache mit der Nächstenliebe finde ich im Christentum z.B. richtig gut! Nächstenliebe bedeutet für mich, daß ich andere Menschen so annehme, wie sie sind, und sie so behandle, wie ich selbst auch behandelt werden möchte. In dieser Sichtweise schließt sich irgendwann irgendwo der Kreis meines Lebens, und da bin ich dann ganz zufrieden mit.

"Zweifel ist der Weisheit Anfang."
René Descartes

Falcone Offline




Beiträge: 113.821

01.02.2013 11:25
#203 RE: beten lassen .... Antworten

Zitat
Ich habe vor 5 Jahren den Schritt gewagt mich auf Gott einzulassen, was die beste Entscheidung meines Lebens war. Und zuvor, als ich nicht glauben konnte oder wollte habe ich einiges an Dreck gefressen. Ich will damit sagen, Jesus oder Gott ist nicht eine Krücke für irgendwas.



Sei mir nicht böse, aber ist das nicht ein Widerspruch in sich? Ich lese daraus, dass du den Glauben als Hilfe (=Krücke) gebraucht hast, um weiter zu kommen.

Grüße
Falcone

Zephyr ( gelöscht )
Beiträge:

01.02.2013 11:25
#204 RE: beten lassen .... Antworten

Zunächst mal ein Einschub:
Es ist erfreulich, wie sachlich dieses Thema hier diskutiert wird, obwohl ja gerade der Glaube oft sehr emotionsgeladen ist.


Für mich auch immer wieder bemerkenswert, wie man, als in einer christlich geprägten Gesellschaft aufgewachsenes Individuum, "fundamentalistische" Aussagen und Behauptungen als gegeben hinnimmt. Wie den folgenden Satz , den ich zunächst einfach überlesen und erst im zweiten Durchgang als (für mich) unzulässige Behauptung herausgefiltert habe :

Zitat von my666 im Beitrag #192
Aber letztendlich gab Gott dem Menschen den freien Willen - bis hin den eigenen Tod zu wählen.


Danach müßte ich Gott danken, frei zwischen Glauben und Nichtglauben wählen zu dürfen, einem Gott, dessen Existenz ich ja gerade bestreite.

Für freies Denken danken, aber muß ich niemandem danken (aber mich viel häufiger gegen fremdbestimmtes Denken wehren).



Nun einmal ein wenig weitergedacht:

Wem nützt Glauben , das haben wir oben bereits in Richtung Amtskirchen angerissen. Diesen unerfreulichen Aspekt möchte ich hier zurückstellen, also weiter:

Schadet der Glauben dem Gläubigen vielleicht sogar?
Ist es denkbar, daß die Anerkennung einer übergeordneten Macht die Eigenverantwortung des Individuums für sein Leben verringert?
Ist der Lebensverlauf nicht "gottgewollt"? Kann also das Individuum sein Leben frei bestimmen?

Unterwirft sich der Gläubige nun aber der Frembestimmung (dem Gotteswillen), fährt er damit automatisch seine aktive Teilnahme und damit auch seine Eigenverantwortung an seiner Lebensgestaltung am Ende zurück (?).

Nur weil er vielleicht an einen übergeordneten, unbewiesenen "Gott" glaubt?!

Unvorstellbar, nicht wahr?

Damit ist Nichtglauben für mich wesentliche Voraussetzung für individuelle Freiheit und Eigenverantwortung.

C4

d-back20 Offline




Beiträge: 2.191

01.02.2013 11:26
#205 RE: beten lassen .... Antworten

In einem tiefer greifendem Sinne denke ich auch das der Mensch generell in vielerlei Hinsicht schwach ist; ja und auch diesbezüglich kann der Glaube ein Fundament sein, der diese Schwäche tragen kann. Aber viele äußern sich auf eine gewisse wohlwollend gütige Weise, daß der Glaube ja doch was Gutes ist, weil viele schwache Menschen darin Halt finden, so als ob der Gläubige Mensch in besonderem Maße hilfsbedürftig sei und den Glauben als Krücke benutzt. Und diese gönnerhafte Einstellung finde ich extrem arrogant.

Ich habe nicht Gott als Krücke gesucht als es mir schlecht ging. Sondern Gott hat mir Christen geschickt, die mir gezeigt haben das Gott mir viel Last abnehmen kann und dies haben sie auf eine Weise getan die äußerst unaufdringlich war. Hätten Sie das auf eine Weise getan, welche ich damals als missionarisch empfunden hätte, dann wäre ich eventuell auch auf Distanz gegangen.

W-iedehopf Offline




Beiträge: 8.118

01.02.2013 11:41
#206 RE: beten lassen .... Antworten

Pele sprach die Nächstenliebe an die wenn sie denn gelebt wird
die Welt besser machen würde.
Nicht zu vergessen ist dabei das man den Nächsten lieben sollte "wie sich selbst"
Das heißt für mich auch gut sich selbst sorgen, sich selbst annehmen.
Damit meine ich nicht rücksichtslosen Egoismus!!!!!

Warum jetzt ein gläubiger Mensch seine Eigenverantwortung runterschraubt erschließt sich für mich nicht.
Das wär ja Fatalismus von wegen kann ja eh nix machen ist doch gottgewollt.
So was kannst du nicht jeden Gläubigen unterstellen

Pit aus Detmold Offline




Beiträge: 4.740

01.02.2013 11:43
#207 RE: beten lassen .... Antworten

Sascha, dann komme ich als Atheist Dir mit

Gott...bist Du.

Ich brauche keinen weißbärtigen Wunderfuzzi im Himmel. Aber ich habe einige Monate in einer Klinik verbracht, in der die Schwestern Pinguinuniform trugen, und hier in meiner Ecke gibt es Diakonissen, die noch mit 90 Nächstenliebe ausüben und niemals in Rente gehen werden.
Hut ab.

..................................................
Pit (Gewinner im genetischen Roulette - meine Eltern wollten eigentlich eine Waschmaschine)

d-back20 Offline




Beiträge: 2.191

01.02.2013 11:43
#208 RE: beten lassen .... Antworten

Zitat von Falcone im Beitrag #203

Zitat
Ich habe vor 5 Jahren den Schritt gewagt mich auf Gott einzulassen, was die beste Entscheidung meines Lebens war. Und zuvor, als ich nicht glauben konnte oder wollte habe ich einiges an Dreck gefressen. Ich will damit sagen, Jesus oder Gott ist nicht eine Krücke für irgendwas.


Sei mir nicht böse, aber ist das nicht ein Widerspruch in sich? Ich lese daraus, dass du den Glauben als Hilfe (=Krücke) gebraucht hast, um weiter zu kommen.



Ich möchte mal den Vergleich mit der Familie herbeiführen. Vielleicht ist es nachvollziehbar wenn ich z.B. die Äußerung machen würde: ich habe ja keine Familie und ich will das nicht, ich wüßte nicht wozu ich das brauche. Aber all die Menschen denen es nicht gut geht und die einen Halt brauchen, für die ist Familie was gutes.

Klar ist das nicht grundlegend verkehrt in seiner Aussage. Greift aber meiner Meinung nach ein wenig zu kurz. Diese Aussage klingt ein wenig danach, als würde man Familie auf ein Hilfskonstrukt für schwache Menschen reduzieren. Natürlich gibt Familie einem Menschen Halt. Aber das alles erklärt doch nicht die Lebensform in einer Familie, damit wird man dem doch nicht gerecht. Und so ist es mit meinem glauben. Ja, natürlich gibt mir der Glaube Halt, aber deswegen alleine habe ich mich doch nicht zum Glauben entschieden. Ich habe einfach irgendwann gemerkt, daß ich dieses Thema nicht weiterhin schön und einfach ignorieren kann bzw. war nach intensiver Auseinandersetzung damit immer mehr davon überzeugt, daß ich Gott nicht verleugnen kann. Und ab dem Moment stellt man keine Kosten-Nutzen-Rechnung mehr auf.

d-back20 Offline




Beiträge: 2.191

01.02.2013 11:47
#209 RE: beten lassen .... Antworten

Zitat von Pit aus Detmold im Beitrag #207
Sascha, dann komme ich als Atheist Dir mit

Gott...bist Du.

Ich brauche keinen weißbärtigen Wunderfuzzi im Himmel. Aber ich habe einige Monate in einer Klinik verbracht, in der die Schwestern Pinguinuniform trugen, und hier in meiner Ecke gibt es Diakonissen, die noch mit 90 Nächstenliebe ausüben und niemals in Rente gehen werden.
Hut ab.



Dein Spruch ist gewissermaßen sogar zutreffend, denn Gott möchte, wenn Du es als Christ zulässt, durch Dich wirken.
Die von Dir genannten Pinguine handeln in der Überzeugung, Gott durch sie wirken zu lassen.

Maggi Offline




Beiträge: 48.778

01.02.2013 12:05
#210 RE: beten lassen .... Antworten

Zitat
Threat (schreibt sich das so ?)


Nein.

--
Ein Boot wird kommen
hco rewwe hcslök ,skcus wmb
Wer das liest ist doof!
Wer das nicht lesen kann, braucht eine Brille oder kennt [STRG+] nicht!

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