Zitat weil: so eine Werkstatt verzeiht aufräumen auch nur bedingt.
dabbel-U Grüße Hans-Peter
Das ist wahr !
Ich habe beim Umbau des Kellers auf Mädchenzimmer mein Brotmesser verlegt. Das brauche ich, um die Isoliersteinwolle zuzuschneiden. Das Messer ist einfach weg ! Vor dem Aufräumen lag es auf dem Fußboden sozusagen immer im Weg - jetzt nicht mehr . . . aber wo ?
Wenn ich es nicht wiederfinde, kann ich nicht nur die Isolierung nicht fertig stellen, sondern muß auch noch verhungern
ich hab' immer noch nicht verstanden, warum bei einem fehlenden Shim die Ventilkeile verlustig gehen?
Nach dem Bild mit den vier roten Pfeilen, die auf Marken vom Kipphebel am Ventilfederteller hinweisen, sieht das für mich auch so aus, als wenn der Shim nicht an seinem Platz war - aber muß deshalb zwangsläufig das System Ventil, Ventilfederteller und Ventilkeile die Weiterarbeit durch Scheidung voneinander verweigern, bzw. durch Flucht vom Arbeitsplatz Suizid begehen ?
Zitat ...bei der Magnetprüfung des Gruschts habe ich übrigens nebenbei festgestellt, dass die Ventile nicht magnetisch sind...
Hoffentlich ist Dein Magnet auch noch magnetisch, also wirklich einer ... !
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Ich beantworte erst mal die letzte, einfache Frage. Ne, die Ventile sind offensichtlich aus einem nicht magnetischen Stahl gefertigt. Wusste ich auch noch nicht.
Zur ersten Frage:
Ich kann mir gut vorstellen, wie jetzt die fetten Federkeile vor Augen hast, wie sie im dir geläufigen Automobilbau vorkommen. Aber schau dir mal auf dem Foto unten die Winzlinge an, die in der W verbaut wreden.
Ulf hatte hier mal geschrieben, dass der Kipphebel seitlich hängen bleiben kann und dann auf den Federteller drückt, was wiederum den Keilen ermöglicht, rauszuhupfen. Das ist, finde ich, gut nachzuvollziehen. Wenn jetzt der Shim vergessen wurde, besteht natürlich auch die Möglichkeit, das der Kipphebel noch an der Seite hing und die Keile raus konnten. Ich schrieb aber auch, dass ich entsprechende Spuren als Indiz dafür auf dem Federteller nicht finden konnte.
Aber auch wenn der Kipphebel nicht zur Seite geschoben blieb, können die Schwingungen durch die Feder sicher verursachen, dass das Ventil schon am Anschlag ist, die Feder aber noch nachschwingt. Durch das Fehlen des Shims können die Keile aus der Nut hupfen. Klein genug, um sich am Kipphebel vorbeizuschummeln, sind sie auf jeden Fall - was auch die entsprechenden Spuren am Teller erklären würde. (Siehe Foto)
Du kennst doch sicher auch noch die Brutalmethode des Ventilausbaus mangels speziellen Werkzeugs? Ein Rohr auf den Federteller aufsetzen und mit dem Hammer draufschlagen: die Keile hupfen raus!
Ich kann mir schon vorstellen, dass das ganz gut möglich ist. Das man vagabundierende Keile im Motor findet, ist ja auch nicht so gänzlich ungewöhnlich - wenn auch nicht bei der W.
Zitat von pelegrino im Beitrag #244ich hab' immer noch nicht verstanden, warum bei einem fehlenden Shim die Ventilkeile verlustig gehen?
Wenn der Kipphebel nicht, wie es richtig wäre, über den Shim kraftschlüssig auf den Ventilschaft drückt, sondern, wie's nach Falcones Foto aussieht, auf den Federteller, dann wird dieser von den Keilchen weggedrückt. Das kann eine Zeit lang gut gehen, aber früher oder später lockert sich die Verkeilung, und dann kann eines der Keilchen heraushopsen. Denk doch mal dran, wie Ventile ein- und ausgebaut werden.
Dieter
Edit: Falcone hat bereits erschöpfend Auskunft gegeben
Falls der Kipphebel auf den Ventilfederteller drückt - klar, das verstehe ich. Das mit den Schwingungen wäre mir durchaus auch plausibel - ansonsten war ich doch etwas verwundert:
wenn das Spiel, wie von Ulf erklärt, ohne Shim etwa 0,6 mm betrüge, hätte ich nicht gedacht, daß das bereits ausreicht, um die Keile los zu bekommen !
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die zeitliche Nähe zwischen Inspektion und Motorschaden läßt natürlich vermuten, daß hier ein Zusammenhang besteht. Wirklich sicher ist das aber nicht.
Wenn die Werkstatt einen Shim vergessen hätte, müßte man schon fast taub sein, um das Geklapper nicht zu hören, und das Ventil hätte sich nach ein paar Umdrehungen verabschiedet. Damit wärst du mit Sicherheit nichtmal vom Hof gekommen. Ein extrem enges Spiel könnte schon eher zu dem Schaden geführt haben. Wie schon oben jemand geschrieben hat: Das Ventil überhitzt irgendwann und bleibt in der Führung stecken. Dann kloppt die Nockenwelle erst den Shim raus und sofort danach die Keile. Der von der Werkstatt vermutete Tellerabriß wegen eines Material- oder Herstellungsfehlers: Der Ventilschaft bleibt intakt und es gäbe keinen Grund, warum Keile und Shim sich verabschieden sollten. Das wäre dann mit 0 Spiel einfach weitergelaufen - es sei denn, der abgerissene Teller hätte es geschafft, den Ventilschaft zu treffen und so zu verbiegen, daß er steckenbleibt. Nicht unmöglich. Der Mechaniker hat beim Einstellen den Motor ohne Shim oder mit danebenliegendem Kipphebel durchgedreht und einer der zwei Keile ist rausgesprungen: Der verbleibende Keil hält das Ventil noch. Allerdings nicht lange und ganz sicher nicht bei höheren Drehzahlen. Dann verabschiedet sich auch der verbleibende Keil und das Ventil fällt in den Brenraum. Auch der Shim hat keinen Halt mehr. Der Kipphebel haut noch kurz auf dem Federteller rum, bevor der Motor stehenbeliebt. Könnte auch passen.
Und es gibt bestimmt noch ein paar Möglichkeiten. Interessant wäre es gewesen, den Motor direkt nach dem Schaden auseinanderzunehmen.
Und doch noch ein kleiner Nachsatz, ich war eben noch mal am Zylinderkopf, um ihn auszuschlachten:
Zum einen für die ewig Ungläubigen SLS-Jünger: Auch hier wieder waren beide keinesfalls verschmutzten Ventile relativ fest verklebt. Von selbst konnten die jedenfalls nicht mehr öffnen. Zum Öffnen musst ich schon ziemlichen Druck aufbringen und dann lösten sie sich mit einen deutlichen Knack. Danach gingen sie wieder federleicht. Mittlerweile sage ich, dass vermutlich ziemlich alle SLS bei den Ws außer Betrieb sind, wenn sie nicht regelmäßig gewartet wurden. Und davon lasse ich mich auch so leicht nicht mehr abbringen.
Während ich in der Werkstatt war, erreichte mich eine Mail von Bruno, in der er darauf hinwies, dass bei laufendem Motor ein starker Ölrückfluss über die Königswelle stattfindet und ich dort doch bitte noch mal nach teilen ausschau halten möge.
Und tatsächlich, ich hatte eben das Kronrad der Königswelle mitsamt seinem Lagergehäuse rausgeschraubt und zwischen Kronrad und Lager hatte sich ein Ventilkeil versteckt.
Erstaunlich, da der Keil ja von linken Zylinder stammt und vorbei am dicken Rücklaufrohr bis hin nach ganz rechts zur KöWe gewandert sein muss.
Aber es ist schon ein alter, erfahrener Fuchs, unser Bruno!
Also ein Keil zumindest ist aufgetaucht.
Der Keil lag auf dem Königswellenlager und passt tatsächlich zwischen Zahnrad und Gehäuse durch
Zündkerze mit etwas unsauberem Zündfunken Sie war übrigens nicht mit Helicoil eingesetzt, wie vermutet wurde.
Notfallset für Fernreisende: Ventilbausatz
Uuuups, das gehört gar nicht hier her ... Ich muss dann mal wieder in die Werkstatt ...