Zitat von Falcone im Beitrag #103... dass mir der offene Halsabschluss ohne den gewohnten Harro-Riegel auch nicht recht gefällt....
das lässt sich problemlos ändern (s. 2000 V), ich versteh sowieso nicht, warum die Classic 1000 dermaßen teuer ist, früher war sie sozusagen die Einsteigerkombi.
Gestern mit dem Rad heimgefahren. In einer Kurve rutscht mir mit ca. 30 km/h das Hinterrad weg (Schmiere auf dem ansonsten trockenen Weg übersehen) und ich schlittere so ca. 6 Meter über den Aspahlt. Kleidung: keine Lederkombi sondern Radklamotten. Heißt: zwar ein bisschen thermo aber trotzdem dünne. Nach 6 m Gerutsche war die Jacke lediglich an 2 Stellen eingerissen. Ansonsten trotz des üblich leichten Radklamottengemischs blieben die Sachen heile, obwohl drunter ein paar Schürfwunden auftraten. Hat mich sehr gewundert. ABER - wie sich später rausstellte. nette Prellung an der Hüfte und heftige Prellung auf den Rippen.
Was ich damit sagen will: Die Abriebfestigkeit ist sicher ein wichtiges Kriterium und spricht natürlich für Leder. Aber was meiner Erfahrung nach immer passiert, sind diese Verletzungen durch Aufprall, rumschleudern (= viele Aufprälle) etc., die im günstigsten Falle nur Prellungen nach sich ziehen. Deshalb sehe ich inzw. die Priorität bei den Protektoren. Es ist klar, dass dazu die Abriebfestigkeit wichtig ist, damit sie an Ort und Stelle bleiben. Aber das A und O scheint mir die Qualität der Protektoren zu sein. Ich hab sonst schnell eine äußerlich schön intakt gebliebene Hülle, in der sich um so heftigere Verletzungen befinden.
Spricht natürlich nicht gegen Lederkombi. Nur bevor es an die Überlegung geht, ob ich die Abriebfestigkeit durch Kängeruleder noch toppe, werde ich in Zukunft (nach "Grundsicherung") noch mehr Gedanken an die Protektoren verschwenden. Und wie Mappen hier schon schrieb. Die Brust sollte man nicht aus den Augen verlieren. Hab ich gestern wieder gemerkt.
Im Gegenteil. Das spricht für die Lederkombi. In keiner Textilkombi bleiben die Protektoren so gut am Platz und eben da, wo sie schützen sollen, wie in einer gut sitzenden Lederkombi. Unter den Gesichtspunkten des reinen Schutzes gibt es nun mal nichts besseres als eine Lederkombi. Aber man darf den Schutz halt nicht nur für sich alleine betrachten. Wohlfühlen, warm bleiben, trocken bleiben, beweglich beliben - das sind alles Aspekte, die einen Sturz oder Unfall schon mal von vorne herein verhindern können. Die ideale Motorrad-Kleidung für alle Situationen gibt es halt noch nicht.
Ich bin auch sonst gerade mal wieder am "Scheideweg". Meine treue Vanucci-Jacke, die sich nun über sieben Jahre und auf über 150.000 km wacker geschlagen hat, ist alt und vor allem so unansehnlich geworden, dass ich schon schräg angeschaut werde, wenn ich nach einer Übernachtung frage. Kurz, sie wird jetzt in Rente geschickt (übrigens immer noch wasserdicht!).
Die über Jahre gesammelten Erfahrungen und daraus resultierenden Anforderungen werden nun neu sortiert und mit dem aktuellen Angebot abgeglichen.
Der als Grund für diesen Fred angedachte Kauf einer Lederkombi hat damit aber kaum was zu tun, denn Leder benutze ich für den Schönwettertrip und nicht als Reisekleidung. Der Lederkombi-Kauf läuft also parallel und unter anderen Schwerpunkten.
Dachte ich zumindest.
Denn auf einmal begegnen sich die beiden Welten. Die Jahre haben gezeigt, dass sich auch eine wasserdichte Textilkombi in ihrer Außenhaut voll saugt, damit schwer und vor allem kalt wird. Eine kalte Textilkombi kühlt den Körper enorm aus, auch wenn er darin trocken bleibt. Ein kurzer Schauer, vor allem im Sommer bei genehmen Temperaturen, macht der Textilkombi und dem Menschen nix aus. Der Fahrtwind trocknet den Stoff schnell wieder. Ein längerer Regen ist aber auch im Sommer unangenehm. Wir sind daher dazu übergegangen, zusätzlich leichte Regenklamotten mit uns zu führen. Die halten die Nässe von der Textilkombi ab und bieten zusätzlich einen Windschutz. Man bleibt im Regen wirklich trocken und warm.
Logischerweise stellt sich dann die Frage: Muss es noch eine Textilkombi sein? Wenn man ohnehin bereit ist, eine zweiteilige Regenkombi überzuziehen, kann man doch auch gleich Leder tragen, oder? Zumal hydrophobes Leder einen Schauer auch locker wegstecken soll. SR-Junkie hat z.B. sehr gute Erfahrungen mit einer Regenjacke mit Membran gemacht. Man dünstet also auch bei einer längeren Regenfahrt im Sommer nicht im eigenen Saft und müffelt dann abends auch nicht nach totem Fisch. Wobei Regen eigentlich in unseren Breiten nie wirklich warm ist ...
Also eine hydrophobe Lederkombi mit zusätzlicher zweiteiliger Regenkombi?
Bleibt noch die sommerliche Wärme, die einem zumindest in südlichen Ländern ja auch mal zu schaffen macht.
Meine bisherige Textilkombi war beige. Das reflektiert schon mal das Sonnenlicht und heizt sich nicht so stark auf. Außerdem hat sie an der Brust und am Rücken Belüftungsöffnungen. Bis gegen 30° ließ es sich darin ganz gut aushalten. Ganz wesentlich und für mich absolut unverzichtbar ist, dass man die Membran herausnehmen kann. Irgendwo bei über 20° kippt nämlich die Funktion der Membran ins Gegenteil: Der Feuchtigkeitstransport funktioniert nur vom warmen (Körper) ins kalte (draußen). Wird es draußen wärmer als drinnen, dünstet man wiederum im eigenen Saft (deswegen funktionieren wasserdichte Handschuhe auch nicht mit Heizgriffen).
Hydrophobes Leder soll angeblich auch atmen und die Körperdünste nach außen lassen. Gegen das Aufheizen gibt es die TFL-Behandlung, die Sonnenstrahlen so reflektiert, als wäre das Leder weiß. Und Belüftungsöffnungen gibt es bei manchen Touren-Lederkombis auch.
Im Moment suche ich also eine eierlegende Wollmlichsau in Gestalt einer Lederkombi, TFL und hydrophob, mit guter Belüftung. Möglichst Glattleder (kein Nubuk), damit eine Regenkombi gut drüber rutscht und auch wegen der Reinigung und Pflege. Das so eine Kombi Protektoren hat, setze ich voraus.
Bis 100 km/h kann Textil mit Leder problemlos mithalten. Abriebsfestigkeit ist da noch kein Thema, und wenn der Fetzen gut sitzt, ist auch das Verrutschen der Protektoren kein Thema. Bei 250 möchte ich mit Textil allerdings nicht über den Asphalt schraddeln.
Ich glaube inzwischen, die MOTORRAD-Leute machen das schon richtig, wenn sie im Normalfall mit gut sitzender, gut belüfteter Lederkombi unterwegs sind, und für die kälteren Tage zusätzlich eine warme Textiljacke überziehen. Bin mir nur noch nicht schlüssig, ob besser Ein- oder Zweiteiler.
Sehe ich auch so. Deswegen habe ich bei Reisen und den dabei überwiegenden niedrigen Geschwindigkeiten auch kein Problem mit Textil.
Womit ich aber ein Problem hätte, ist, eine komplette Textiljacke zum Überziehen zusätzlich mitzunehmen. Ganz davon abgesehen, dass das doch recht wenig Sinn macht, denn eine Regenjacke tut´s doch.
Auf längeren Reisen hat die Spezialisierung leider Grenzen. Die Klamotten müssen Kompromisse können.
Den Atlantis werde ich mir auf jeden Fall auch mal anschauen. Man hört öfters mal Gutes darüber. Ich befürchte aber, da der kein reflektierendes Leder hat und keine Belüftung, dass man darin im Sommer eingeht. Und Nubuk mag ich auch nicht sehr, sieht immer irgendwie speckig aus.
Zitat Ganz wesentlich und für mich absolut unverzichtbar ist, dass man die Membran herausnehmen kann. Irgendwo bei über 20° kippt nämlich die Funktion der Membran ins Gegenteil: Der Feuchtigkeitstransport funktioniert nur vom warmen (Körper) ins kalte (draußen). Wird es draußen wärmer als drinnen, dünstet man wiederum im eigenen Saft (deswegen funktionieren wasserdichte Handschuhe auch nicht mit Heizgriffen).
Naja ... dann würde ja jeder der mit einer Membranjacke bei über ca. 26° unterwegs ist im eigenen Saft dünsten... diese Erfahrung habe ich nicht gemacht !! was ich aber sagen kann da ich vier unterschiedliche Membranjacken habe ist die Tatsache das es meiner Meinung nach von der "Qualität" der Jacke abhängt !! meine ersten zwei Jacken waren von Dainese einmal mit GoreTex einmal mit ner anderen Membran im eigenen Saft dünsten war da nie ein Thema ! auch nicht bei weit über 30Grad (Pyrenäen 06) die dritte Jacke ist eine von Büse (untere Preisklasse) bei dieser wird es schon ein wenig unangenehm ab ca. 28Grad !! und die letzte "Membranjacke" (100,-) die ich mir geholt habe und ausschließlich für Stadtfahrten mit der Beta nutze ist schon ab ca. 24Grad ein Katastrophe !!! da trifft es voll zu was Martin über den Saft schreibt !! wie gesagt dies sind meine Erfahrungen mit Jacken wo die Membran fest drinnen sind !
. . Gruß Hobby
der mit drei W-Treffen im europäischen Ausland....
Genial, würde ich jederzeit wieder kaufen: - passt wie eine zweite Haut, jede Größe möglich - wegen der durchdachten Belüftung kein "Saft" - Belüftungen vorne z.B. während der Fahrt zu öffnen und zu schließen - mit Sonderzubehör "Regenkragen" Dichtung zum Helm garantiert - ca. 80000 km bei wirklich jedem Wetter - und immer noch dicht - 10 Jahre Garantie
Nachteile: - Sportlicher Schnitt, bei mir als "Bauchträger" ist die Überlappung Jacke/Hose vorne etwas knapp mit einem extra Hosenträger (nur bei längeren Regenfahrten) aber kein echtes Problem - zusätzlichen Belüftungen an der Hose fehlen