wo Du grad' noch im Lande/im Forum bist, bei der Gelegenheit zum Thema Schubstangen - Autos mit Dampfantrieb gab es ja wohl einige, aber gab es eigentlich auch einspurige Straßenlokomotiven?
Oh ja,
es gab ein ziemlich berühmtes Dampfmotorrad, was sogar die Benzinkisten der damaligen Zeit abgehängt hat. Irgendein Ami hat das gebaut und gefahren. Cooper oder Rooper oder so ähnlich. Er soll wohl auf dem Ding zu Tode gekommen sein, wobei ich in Erinnerung habe, daß es geheißen hatte, er habe einen Herzinfarkt bekommen und sei dadurch gestürzt. (Nix genaues weiß ich nicht )
Dampfmaschinen hatten vor hundert Jahren Arbeitsdrücke, von denen Benzinmotoren nur träumen konnten. Deshalb waren die liestungsmäßig gar nicht im Nachteil.
Das ist freilich heute alles etwas anders geworden.
pelegrino, der mal auf einem Dampfschlepper im Maschinenraum mitfahren durfte, und der ganz begeistert war - unter anderem über das lediglich leise Zischen und Pfeifen der laufenden Maschine !
"Die Frau ist das einzige Geschenk, das sich selbst verpackt" Jean-Paul Belmondo
ich bin sprachlos . . . hab mir eingebildet auf dem Flugzeugsektor so ziemlich jeden Antrieb zu kennen, aber den Dampfdoppeldecker seh ich heut zum ersten Mal
Wie funktioniert das eigentlich bei 'nem Flugzeug, haben die da unten im Rumpf einen kleinen Heizer sitzen? Im Ernst, wie ist wohl die Reichweite mit so einem Ding?
man könnte den Boiler ja sehen auf dem Filmchen, aber Du hast Recht, die Flugdauer wird wohl nicht groß gewesen sein. Ich denk mal, daß es nur für Platzrunden und landen am gleichen Flugplatz reicht.
Was ich viel interessanter fand, war das Konzept eines selbst anlaufenden Motors, der auch rückwärts laufen konnte und das Flugzeug sogar ein paar Meter rückwärts schieben.
In den 30er Jahren waren die Motoren in Sachen Laufkultur nicht so ausgereift. Es mußten erstmal alle Leute zurück treten und dann ging einer todesmutig vor (sozusagen der Held der Show) und drehte den Propeller an. Wenn das gleich klappte, war ja auch alles gut, wenn aber nicht, gingen die Probleme los. "Zündung an!" "Zündung ist an!" "Zündung aus!" "Zündung ist aus!" usw. vorwärts drehen, rückwärts drehen um die Zylinder vom Sud zu befreien. Neuer Versuch . . . und wenn es hektisch wurde, passierte es eben doch mal, daß der Motor loswummerte, obwohl der Andreher noch gar nicht damit gerechnet hat. Es kam immer wieder zu schweren Verletzungen und auch Todesfällen.
Die Bremsen der Flugzeuge waren nicht optimal, manche Maschinen hatten gar keine Bremsen. Wenn dann der Motor losbrüllte und nicht sofort wieder abgestellt wurde, konnte das Flugzeug totbringend in die Menschenmenge rollen. Alles schon passiert und schlimmer In Bonn-Hangelar ist in den 20er Jahren ein Doppeldecker mit laufendem Propeller in ein Benzinfaßlager reingerollt Der Pilot ist nur noch rausgesprungen und um sein Leben gerannt. Mehrere Fässer waren aufgeschlagen und umgekippt, aber durch Zufall hat sich nichts entzündet, sonst hätte es Flammeninferno gegeben.
Kurz und gut, dieser Dampfmotor ließ sich starten und stoppen, wie ein Elektromotor beim Flugmodell - war schon genial das
steht ein bißchen. Die folgenden links habe ich auch gleich studiert und die Texte runtergeladen. Es stehen viele Details drin, sogar die Bohrung/Hub-Daten .
Über die Reichweite steht dort nichts definitives. Es gibt wohl die Aussage, daß man mit 10 Gallonen Wasser (also 45 Litern) etwa 400 Meilen weit kommen konnte, aber es gibt keine Angabe, ob das Flugzeug auch soviel Wasser mitnehmen konnte.
Also keine Ahnung, aber es schien doch für mehr, als nur Platzrunden zu reichen. Vielleicht entdeckt ja wieder jemand das Prinzip und verkauft es als neu ! Wäre ne geile Sache
Wie sieht das eigentlich "rechtlich" und TÜV'ig aus? Muss man das Tuning eintragen lassen? Oder fällt das alles unter "Gentlemans Delikt"? Ich frage nur, wenn man mit einer getunten Maschine (und nichts ist eingetragen) einen Unfall macht, könnte die Versicherung Regress nehmen. Zumindest in der Schweiz.