Danke für Eure Lobhudeleien . Es war im Prinzip keine große Sache, weil ich sowas ja bis vor ca.20 Jahren quasi professionell gemacht habe, und für mich somit eigentlich nur ein Programm abgelaufen ist. Schön war dabei, daß der Mann (ich schätze ihn auf Anfang fünzig etwa) anscheinend überlebt hat, was sicherlich darauf zurück zu führen ist, daß ich zufällig genau zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort war. Die meisten anderen Menschen, die ich mal versucht habe zu reanimieren, haben das leider meist nicht, oder nicht lange überlebt, soweit ich das mitbekommen habe. Das lag vermutlich daran, daß es doch in aller Regel 'ne Weile dauert, bis so ein Patient effektive Hilfe bekommt, und die Zeit verstreicht in den meisten Fällen irreversibel. Der Rettungsdienst braucht nach Alarmierung eben einfach eine gewisse Zeit, bis er vor Ort ist. Gut ist es, wenn jemand mal gelernt hat, was zu tun ist, und das im besten Falle auch noch mal geübt hat . Für mich war das gestern dann mal eine ganz andere Erfahrung, sozusagen von der anderen Seite aus gesehen. Die Angehörigen waren natürlich ziemlich durch den Wind und hilflos, und haben sich selbstverständlich bei mir bedankt, wobei mir das intensive Erlebnis Dank genug war.
Klasse, Pele! Frei nach der BLÖD-Zeitungs Schlagzeile von heute: Du bist mein King.
Zitat von pelegrino im Beitrag #18360daß ich zufällig genau zur rechten Zeit am richtigen Ort war
So was hab ich letztes Jahr auf Malle erlebt. Ich strample bergauf auf meiner (inzwischen) Lieblingsstrecke und sehe vor mir zwei Schafe über eine Mauer springen. Mutter und Sohn vermute ich. Die Große schafft den Sprung, Sohnemann nur fast und bleibt mit dem Kopf in dem Draht hängen, der zusätzlich über die Mauer gespannt ist. Er erwürgt sich regelrecht. Es war grausam anzusehen. Sein ganzer Körper hing ohne Bodenkontakt sozusagen in der Luft. Es war mühsam, den Burschen zu befreien, der war natürlich auch total panisch. Aber ich habs geschafft. Anschließend lag er minutenlang wie tot im Gras. Ich hab gewartet, wollte wissen, ob ich noch rechtzeitig kam. Endlich hat er sich wieder berappelt, und ich hab mich gefreut.
Zitat von pelegrino im Beitrag #18365Die meisten anderen Menschen, die ich mal versucht habe zu reanimieren, haben das leider meist nicht, oder nicht lange überlebt
Das Erlebnis, einen Menschen reanimieren zu müssen, wünscht man niemanden. Brennt sich bis zum Lebensende auf der Festplatte ein. Die Bilder dazu werde ich wohl nie vergessen. Der Mensch hat es damals nicht geschafft. War ganz schön frustierend.
Zitat von pelegrino im Beitrag #18360Schietegol, wie der Norddeutsche so sagt - war 'n guter Tag !
Jo. Vor so was hab ich großen Respekt.
Schad, dass es ned viele von deiner Art gibt.
„Wenn eine Gesellschaft gegenüber offen intoleranten Menschen tolerant ist, geht das nicht gut für diese Gesellschaft aus.“ Sir Karl Popper, „Die offene Gesellschaft und ihre Feinde“
Is' ja gut, ich möchte jetzt nicht beweihräuchet werden. Was ich an der ganzen Sache eigenartig fand war, daß ich eigentlich garnicht zu dem Zeitpunkt an dem Ort sein wollte. Und, was ich noch vergessen habe zu erwähnen ist, daß ich anschließend im Auto das Radio angemacht habe, und es lief "Staying Alive" von den BeeGees - ohne Scheiß !
So,der zeitliche "Anstandsabstrand" ist gewahrt, jetzt dürfen Späße gemacht werden! Möchte dazu nämlich unbedingt noch loswerden, daß eine Reanimation auf dem Friedhof doch wohl die allergrößte Leistung ist.... Grüße
Zitat von Katzenklo im Beitrag #18372 Möchte dazu nämlich unbedingt noch loswerden, daß eine Reanimation auf dem Friedhof doch wohl die allergrößte Leistung ist.... Grüße
Katzenklo
Schenkelklopfer. Wo ich mich doch so gern amüsiere.