Mir geht es nicht um das Gehalt eines Arztes, also keine Neiddebatte!!!
Anno 2008 war ich das letzte Mal beim Arzt -also vor der Bandscheiben Operation- und hatte einen Leistenbruch. Bei einem Leistenbruch gibt es auch die Möglichkeit der ambulanten Behandlung, die einen Krankenhausaufenthalt vermeidet und unterm Strich Kosten spart! Das Problem daran war, daß die Krankenkassen den teureren Krankenhausaufenthalt anstandslos übernommen hätten, aber eine günstigere ambulante Behandlung nur auf spezielle Nachfrage und Bestätigung der Kostenübernahme durch die entsprechende Krankenkasse.
Die sahen das Problem bei einem sogenannten "Schirmchen", welches für die ambulante OP gebraucht wurde und etwas Geld kostet.
Nur unterm Strich war diese Behandlung eben weitaus günstiger!
Kosten sparen wollen und dadurch noch mehr Kosten verursachen.
Ein anderes Mal mußte ich einen Schlauch schlucken wegen Magengeschwür und bei dieser Untersuchung wurde mir eine Magenprobe entnommen (Helicobakter Untersuchung). Diese Untersuchung wollte mein Hausarzt! Das Ergebnis bekam der Hausarzt schriftlich mitgeteilt und so saß ich wartend im Behandlungszimmer, der Brief lag bei meiner Krankenakte und so hab ich ihn einfach mal durchgelesen!
Da stand dann etwas von Helicobakter positiv und ich dann den Brief wieder zu den anderen Akten zurückgelegt.
Hausarzt kam hereingehetzt, begrüsste mich auf die Schnell und las über den Brief.
Und es kam wie es kommen musste, denn seine Aussage "Sie haben nichts" habe ich dann leider auseinanderpflücken müssen! Der hat mich bspw. nie mehr gesehen.
Bei der Bandscheiben-OP war ich nach drei Tagen wieder aus dem Krankenhaus, was selbst die dortigen Pflegekräfte nicht glauben konnten! Für diese OP gibt es von den Kassen nur eine festgesetzte Fallpauschale, d.h. sie müssen die Patienten im Eiltempo durchschleusen, denn dadurch verbleibt vielleicht noch ein kleiner Gewinn.
Hier stinkt's doch gewaltig!
Gruß Monti
Noch schlimmer? Was kann denn daran noch schlimmer sein? >Jehova, Jehova, Jehova!<
Möglicherweise liegt es ja daran, daß unsere Altvorderen - insbesondere nach dem Krieg (Wirtschaftswunder) - und später immer mehr auf Crisp - das Gesundheitswesen "versozialstaatlichten" - mit Gewinnern allenthalben: der gemeine Kassenpatient bekam das Rundum-Sorglos-Paket und der Herr Doktor sein standesgemäßes Salär...
Dieses Denken herrscht immer noch in den Köpfen vor: -Arztleistungen haben immer noch umfassend und vor allem kostenlos zu sein, "ich zahl' ja genug Kassenbeiträge!" (wie viel eigentlich?)...
-Arzt werden bedeutet automatisch, wohlhabend zu sein, und zwar unverzüglich bitteschön!
Mittlerweile sind Bund, Länder, Kommunen, gesetzliche Kassen - sprich alles, was das damalige Gesundheissystem funktionieren ließ, am finanziellen Ende - oder ein Stück darüber hinaus - angekommen. Die Leistungen, sei es Gesundheits-, Schul- oder Sozialwesen, solle aber bitte gefälligst weiterhin erbracht werden, wie bisher.
Da könnt' ja jeder kommen! Das wär ja noch schöner! Wo kämen wir den da hin? (Da sind sie wieder, meine drei Argumente!)
Anderswo kostet Leistung doch auch, und zwar mein Geld! Wieso soll für meine Krankheit wer anders aufkommen?
In diesem Zusammenhang passt das Stichwort Eigenverantwortung: biste krank, zahlste deinen Arzt. Haste Schiß, daß das zu teuer wird, musste dich versichern. Kannst du das nicht oder hälst es für verzichtbar, rennst du im Falle halt mit Kassenbrille durch die Landschaft oder mit Zahnersatz, der zwar prothetisch funktionell ist, aber ästhetisch nicht dem Optimum entspricht.
Dann kann ich aber auf solch fadenscheinige Versicherungen (Krankenversicherung) dankend verzichten! Braucht's nicht! Kann man sich dies aussuchen? Nö!
War heute morgen bei der Physiotherapie und berichtete dem Physiotherapeuten über die Begrüssung meiner Hausärztin und die widerwillige Überweisung an ihn. Auweh, da hat er aber losgelegt... Nicht auf die Ärztin geschimpft, sondern auf das Gesundheitssystem! Uiuiui, was da alles aus ihm heraussprudelte.
Leute, das System krankt an allen Ecken!
Gruß Monti
Noch schlimmer? Was kann denn daran noch schlimmer sein? >Jehova, Jehova, Jehova!<
Zitat Maggi, wo habe ich bitte irgendetwas über einen Kamm geschert
Dann lies doch bitte mal was ich geschrieben habe, Deine Zahlen differenzieren nicht, wie es bei Statistiken halt so üblich ist. Norbert Blüm hat mal ein schönes Beispiel gebracht, wenn ich zwei Bratwürste esse und Du keine, dann haben wir statistisch gesehn jeder eine Bratwurst gegessen, nur bin ich satt und Du hast noch Hunger. Auf Standesvertretungen würde ich sowieso nichts geben, die jammern eh immer rum, ich sehe halt einfach in meinem Umfeld, das Fachärzte mit relativ wenig Arbeitsaufwand recht ordentlich verdiene, während der Allgemeinmediziner arbeitet bis zum umfallen und sich dann auch noch bei jedem zuviel verschriebenen Medikament vor der Krankenkasse verantworten und mit Regressen rechnen muß.
Zitat Leute, das System krankt an allen Ecken!
Eben, das ist das Problem, im Gesundheitswesen liegt so viel im Argen, aber die Gesundheitsreformen doktern nur an den Symptomen rum, echte Änderungen gab's bisher nie. Mag an den Lobbyisten liegen, aber vielfach ist die Politik da auch nicht ganz unschuldig, da viel zu sehr mit Pharmaindustrie und Krankenkassen verwoben.
ach Maggi, es ist ja schön, dass du irgendwelche Ärzte kennst, und daraus dir dann mal die Wirklichkeit konstruierst aber extra für dich hier mal die Statistik, die ja so falsch ist, zu den Einkommen von Haus- und Fachärzten - nach den Zahlen der Kassenärztlichen Bundesvereinigung für 2009
Hausarzt im Durchschnitt 206.000 Euro Facharzt im Durchschnitt 203.000 Euro
aber ich bin mal guter Hoffnung, dass du mir gleich auch mal wieder erzählen wirst, dass die Zahlen keine Beduetung haben, weil du kennst jemanden
Zitat Eben, das ist das Problem, im Gesundheitswesen liegt so viel im Argen, aber die Gesundheitsreformen doktern nur an den Symptomen rum, echte Änderungen gab's bisher nie. Mag an den Lobbyisten liegen, aber vielfach ist die Politik da auch nicht ganz unschuldig, da viel zu sehr mit Pharmaindustrie und Krankenkassen verwoben.
Tschööö
Maggi
Genau!
Es ist, wie mit der Energiepolitik. Wer will denn sparen ?? Will doch gar keiner! Das ganze ist doch längst Lifestyle und integraler Bestandteil unserer Gesellschaft geworden.
Ich brauch nur durchs Dorf zu gehen und die Lauscher aufzustellen. Die alten Leuts an den Ecken reden nicht mehr über ihre eigene Befindlichkeit, sondern über den Service in der Apotheke, im Krankenhaus, bei der ambulanten Pflege. Teils klingt es, als redeten sie über ihren letzten Mallorca-Urlaub, teils wird mit Blutdruckwerten angegeben, wie damals mit PS beim BMW oder Alfa.
Tja. mach was dran. Wir leben in einer Gesellschaft, die ihren Luxus verwaltet. Jeden Tag aufstehen und für das täglich Brot arbeiten, war einmal. Heute muß man aufpassen, daß man nicht zu dick wird.
Elric schrieb: In diesem Zusammenhang passt das Stichwort Eigenverantwortung: biste krank, zahlste deinen Arzt. Haste Schiß, daß das zu teuer wird, musste dich versichern. Kannst du das nicht oder hälst es für verzichtbar, rennst du im Falle halt mit Kassenbrille durch die Landschaft oder mit Zahnersatz, der zwar prothetisch funktionell ist, aber ästhetisch nicht dem Optimum entspricht.
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glaubst Du das wirklich was Du da von Dir gibst oder haste nur den Ironie-Smiley vergessen????
Von einer SOLIDARGEMEINSCHAFT haste wohl noch nie was gehört oder? Ich zahle jeden Monat den DOPPELTEN Krankenkassenbeitrag (wegen Einmalzahlungen, im Vertrieb auch BONI genannt) und mecker trotzdem nicht rum, dass verleicht jemand kränker ist als ich und daher mehr aufgewendet werden muss an Mitteln. Das was Du da oben schreibst, beschreibt unzweifelhaft das UNSOZIALE Krankensystem der Vereinigten Staaten von Amerika. Da gibts sogar Policen, die bei Krankheit nur bis zu einem gewissen Betrag Leistungen übernehmen. Haste Krebs, Pech gehabt, selber zahlen oder sterben.
Übrigens, "Kassenbrillen" gibts schon längst nicht mehr, die Kassen zahlen nicht mehr für Blindschleichen.
Zitat von MaggiNorbert Blüm hat mal ein schönes Beispiel gebracht, wenn ich zwei Bratwürste esse und Du keine, dann haben wir statistisch gesehn jeder eine Bratwurst gegessen, nur bin ich satt und Du hast noch Hunger.
Ach Maggi! Das ist einer für die Zitaten-Schatzkiste!
(Auf den Rest des Freds hab ich keine Lust, aber alleine dafür hat es sich gelohnt, hier zu lesen!)
Zitat ach Maggi, es ist ja schön, dass du irgendwelche Ärzte kennst, und daraus dir dann mal die Wirklichkeit konstruierst
Was natürlich verwerflicher ist als sich die Wirklichkeit aus irgendwelchen Statistiken zu konstruieren... Diese Einkommenszahlen sehen auf den ersten Blick super aus, aber wenn man Steuern, Krankenversicherung und Altersversorgung abzieht, ist's halt nicht mehr so viel und ein Teil des Einkommens ist eben auch in der Praxis gebunden. Und wie ich bereits sagte, Durchschnittswerte sagen erstmal gar nix aus, da ist halt der gut verdienende Schönheitschirurg genauso drin wie der Landarzt. Aber Hauptsache Du kannst Dir Deine Wirklichkeit mittels der Statistik so zurechtbiegen, wie Deine Vorurteile es gerne hätten.
alles klar Maggi, wir lassen es einfach, wir waren ja schon häufiger bei den Punkt, Fakten sind da nicht so dein Ding, wenn sie dir nicht passen, einigen wir uns doch einfach darauf, dass die Erde eine Scheibe ist, weil dass haben einige erzählt, die ich so kenne und was zahlen da noch belastbare Zahlen
Tja, in USA hat es bis vor kurzem gar keine gesetzliche KV gegeben und die Solidargemeinschaft der hiesigen Beitragszahler ist so langsam am Ende...wir nähern uns also an [Ironiesmiley just for Enti]
Vielleicht mag ja mal jemand ausrechnen, welchen Krankenkassenbeitrag du zahlen müsstest, wenn alle gesetzlich versichert wären und auf der anderen Seite jede Krankenbehandlung davon abgedeckt sein würde - und das bei der demografischen Entwicklung der BRD einerseits und dem medizinischen Fortschritt andererseits.
Da kämst du mit dem DOPPELTEN - von was auch immer - nicht mehr hin, wage ich zu behaupten.
Und zu
Zitat von Duck DunnÜbrigens, "Kassenbrillen" gibts schon längst nicht mehr, die Kassen zahlen nicht mehr für Blindschleichen.
Herzilein, geh doch - von mir aus zu Vielmann - und frag' mal nach 'ner "Kassenbrille"
"Die stehen da hinten!"
Und denn darft du dir alleine irgend eine Scheußlichkeit außem Regal ziehen und mit vollverspiegelten Glasbausteinen bestücken lassen. Das ist eine KASSENBRILLE! Kostenpunkt: 30 EUR oder so. Zahl' ich zur Not aus der Portokasse, wenn ohne Krankenkassenerstattungsfähigkeit!
Kommt auch immer darauf an, von welcher Seite aus man auf diese Zahl schaut. Das Durchschnittseinkommen aller versicherungspflichtigen Arbeitnehmer in D liegt 2011 bei ca. 30.000 im Jahr. Und das ist auch brutto...
Aber in diesem Fall schwenke ich gerne mal wieder auf das Eröffnungsthema, das - so zumindest habe ich das verstanden - primär qualitativ gemeint war und nicht finanziell.
Da decken sich meine Erfahrungen mit denen Montis schon zum Teil. Gehst Du mit Kopfschmerzen zum Zahnarzt, schaut der ob da Karies drin ist oder vielleicht macht er noch ein Bild vom Kiefer, um festzustellen, das da nix Auffälliges ist. Gehste damit zum HNO untersucht der die Ohren... und wirst Du damit beim Orthopäden vorstellig... Hautarzt, Allgemeiner... da kennt eben jeder nur seine Disziplin. Das nehm ich mal als Fakt, weil die ja auch nix anderes gelernt haben. Soweit ist das alles menschlich und das muss man akzeptieren oder damit umzugehen wissen. Also selber denken und von einem anderen Arzt eine Meinung einholen, Bekannte fragen usw. Heutzutage natürlich auch mal hier fragen. Das macht schon manchmal etwas schlauer. So gerüstet nimmt man den nächsten Schritt in Angriff. Vielleicht fängt da eben schon die Eigenverantwortung an und die Erwartungshaltung, dass ein anderer das für einen regelt, greift eben nicht hundertprozentig, wenn schon die Wahl des Arztes die falsche war. Ich finde es nur logisch, dass es Ärzte gibt, die einem gefallen und andere findet man blöd. Dass es auch einen gesellschaftspolitisches Punkt gibt, der verbesserungswürdig ist, ist für mich ebenfalls 100%ig klar. Nur sollte man diese beiden Fragewelten (privat und politisch), wenn sie denn zielbringend sein sollen nicht miteinander vermischen.