Zitat Serpel, du musst eine wahre Sonntags-BMW haben oder du verschweigst uns was ...
Sämtliche Defekte, die seit 2007 (bin seit Nov. 2006 im Forum) aufgetreten sind, hab ich hier "gebeichtet". Und das waren im Wesentlichen nur der Keilriemen (auf der Norwegenfahrt ) und das Radlager hinten (auf der Rückfahrt von den Seealpen). Aber selbst die kleineren Sachen wie ein defektes Birnchen, das gebrochene Kabel im Kabelbaum (auf dessen Entdeckung ich heute noch stolz bin ) oder die abgedrehte Entlüfterschraube im hinteren Bremssattel hab ich berichtet. Sonst gab ’s nur Verschleißteile - vor allem Bremsbeläge hinten, von denen ich schon ungezählte Paare durch hab. Diese Woche steht schon wieder einer an.
Kupplung ist selbstverständlich die erste drin, Getriebe schaltet sich unverändert mittelmäßig (vom Vierten in den Fünften ging ’s immer schon nur mit Nachdruck) mit lautem, peinlichen "Klonk", Ölverbrauch unverändert bei etwa 1 L/5000 km. Und das Ding hat jetzt bereits 154'000 km drauf.
Vor allem aber: Die gesamte Elektronik hat bisher noch nie nicht auch nur die geringste Auffälligkeit gezeigt! Kontrolllampen haben während der Fahrt nur ein einziges Mal aufgeleuchtet, und zwar als der Keilriemen zerbröselt war. Und so sollte das ja auch sein. Die Bremsen hab ich von Anfang an teilweise extrem hergenommen, das ABS und der BKV haben ihre Arbeit stets störungsfrei und äußerst wirkungsvoll verrichtet und dabei nie - auch nur ansatzweise - in ihrer Wirkung nachgelassen.
Meine Meinung: BMW sind von den Herren Ingenieuren perfekt durchkonstruiert, wenn da bisweilen was im Argen liegt, wurde beim Zusammenbau oder bei den Zulieferern geschlampt. Und meine RS ist tatsächlich eine "Sonntagsausgabe".
Ist es vielleicht so, dass viele BMW-Fahrer auch wirklich nur Fahrer sind und mit dem Schrauben nix am Hut haben? Dass die sich auf ihre Werkstätten verlassen und kein Gespür / Gehör für sich anbahnende Defekte haben? Nebenher sei aber auch gesagt, dass es nicht wenige BMWs mit sechsstelligen Kilometerständen gibt, die einfach irgendwann mal kaputt gehen dürfen. Das mit der Elektronik ist übrigens eine logische Kiste. BMW war mit dem ganzen Gedöns ziemlich weit vorne bei. Die anderen haben erstmal geschaut, was da so kaputt geht und erst dann nachgelegt, als die Technik so weit sicher war. Dass BMWs lange Ölsaufer und Kardankiller waren, blebt allerdings unbestritten.
Dorthin zurückzugehen, wo man begonnen hat, ist nicht das Gleiche, wie nie zu gehen.
Zitat Das mit der Elektronik ist übrigens eine logische Kiste.
Was mit der Elektronik?
Da war nix und da ist nix. Das ganze war ein Politikum, wo aus nix ein Elefant gemacht wurde, weil ein gewisser Internet-Terrorist namens hijag ein "komisches" Gefühl beim Bremsen hatte.
Zitat Nebenher sei aber auch gesagt, dass es nicht wenige BMWs mit sechsstelligen Kilometerständen gibt, die einfach irgendwann mal kaputt gehen dürfen.
Äääächt ? Wer hat denen das denn erlaubt ??
BtW, habe vor einer guten Woche einen Bekannten getroffen, den ich zirkungsweise 25 Jahre nicht gesehen hatte. Er fragte mich, ob ich noch die 650er hätte. Ich war erstaunt, woher er es wußte, aber er meinte meine YAMAHA XJ 650 . Damals hatte die Maschine nominell 71 PS, aber es gelang mir nicht, damit seine R90S abzuhängen, obwohl die doch "nur" 68 PS hatte.
Nachdem ich ihn über die W aufgeklärt hatte, sagte er: "kenn ich alles nicht. Ich fahre immer noch die BMW." Das hat mich umgehaun, aber hallo! Demnächst besuche ich ihn mal in Köln und dann gibts Foddos !
Zitat von Wännä"Kenn ich alles nicht. Ich fahre immer noch die BMW." Das hat mich umgehaun, aber hallo!
Ich finde solche "Dauerbeziehungen" auch sehr interessant, zuweilen rührend, vor allem aber beneidens- und bewundernswert ... ich selbst habe das(bisher) nie geschafft, aber ich bin mit der W auf einem guten Weg ... immerhin habe ich die mit 5jahren bisher am längsten und sie darf def. bleiben ...
Bin echt schon neugierig auf die Bilder und den Typen!
Die Gruppe, die da dieser Tage zusammensaß, war nicht sehr groß und einige kannte ich auch so schon. Die meisten sind wirklich Vielfahrer, zumindest aus der Sicht des Durchschnittsfahrers betrachtet, also so etwa 15.000 bis 20.000 km im Jahr. Keiner war einer, den ich als Schrauber bezeichnen würde, alles waren regelmäßige Werkstattbesucher zwecks Inspektionen. Einer war dabei, dessen GS 1200 schon 170.000 km runter hatte (!). Geschimpft hat übrigens auf die Motorräder keiner, eher über die Werkstätten, die oft nicht in der Lage sind, den Fehler (Elektronik) in angemessener Zeit zu finden. Eine Geschichte ist mir besonders im Gedächnis geblieben: Älterer Fahrer (über 70), fährt recht gut mit seiner K1200S und macht 3 größere Touren im Jahr. Im Sommer eine Alpen- Und Italientour. In Tirol ging das Gas verzögert zurück, wen man es weg nahm, was natürlich in Alpenpässen nicht nur keinen Spaß macht, sondern auch für Adrenalinausstöße sorgt Zwei Tiroler BMW-Werkstätten wiesen ihn ab, weil sie das Equipment nicht hätten und in Meran wurde ihm dann geholfen durch, wie er sagte, verlegen von ein paar Drähten. Das wohl auch einigermaßen geholfen, aber wieder zu hause, wollte er es richtig gemacht haben. Die K ist diese Woche das dritte mal in seiner Werkstatt und bislang ist die Fehlerbehebung nicht gelungen. Alle würden wieder BMW kaufen - was sonst?
Alos wie ich sagte: Eher in die Werkstatt Bringer als Selberschrauber. Und wie gesagt, von der Optik mal abgesehen, sind die aktuellen BMWs schon gute Maschinen. Hightech eben und wenn man drauf steht sicher die richtige Wahl. Und dass auch ausfallgeplagte Leute wieder eine BMW kaufen würden ist eigentlich klar. Wenn man ein Motorrad mag, dann sieht man schon mal über Unzulänglichkeiten hinweg. Sollte dem W-Fahrer an sich nicht ganz fremd sein.
Dass Serpel kein Elektronikproblem hat ist schön. Nicht jede BMW kriegt eins, genauso wie nicht jede BMW Öl säuft. Das ist bei hochkomplexen Systemen halt manchmal so. Ich vermute auch nicht, dass die Elektronik soooo anfällig ist. Der Fehler dürfte unr schwer zu lokalisieren sein, insbesondere wenn sich die Werkstatt nicht so 100%ig auskennt. Manchmal ist ein vermeintlicher Elektronikfehler auch nur ein mechanisches Problem, dass einem Sensor unlogische Meßwerte liefert. Zum Beispiel habe ich an meiner Korea-Schüssel eine neue Lambda-Sonde, weil das Lämpchen geleuchtet hat und beim Nachmessen in der Werkstatt tatsächlich komische Werte von der Sonde kamen. War aber eigentlich das Flexrohr, die Fuhre hat beim Gaswegnehmen schlicht Fremdluft gezogen. Irgendwann war das kaputte Rohr dann auch deutlich hörbar ...
Dorthin zurückzugehen, wo man begonnen hat, ist nicht das Gleiche, wie nie zu gehen.
Zitat Eher in die Werkstatt Bringer als Selberschrauber.
Auf jeden Fall. Allerdings denke ich, dass selbst ambitionierte Selberschrauber bei modernen BMWs (und nicht nur bei denen) sehr schnell an ihre Grenzen kommen.
Eigentlich hatte ich das nur geschrieben, weil ich immer davon ausgegangen war, dass es halt sehr, sehr viele BMW-Kunden ohne Probleme gibt und nur wenige mit - und diese wenigen werden von BMW-Neidern dann gerne als "Referenz" herangezogen. In der besagten Runde sah es aber so aus, als ob Probleme eher die Regel sind. Was mich dann doch sehr erstaunt hat, zähl(t)en doch die BMWs in meinem Fuhrpark zu den zuverlässigsten Moppeds. Allerdings ist die jahrliche Kilometerleistung damit auch nichts zum Prahlen
Aber weil man selbst noch dran schrauben kann, schätze ich die W650 mit ihrer Durchschaubarkeit und (und nun kriege ich wieder die Kurve zum Thema) auch die W800, weil man mit normalen Hausmitteln die gesamte Elektronik durchtesten kann und keinen Computer braucht