Ja, Ziro, Fahrradfahren habe ich auch einfach so ohne Stützräder gelernt. Ich kann mich auch gar nicht dran erinnern, dass es Stützräder schon gab - zumindest hätte bei uns niemand Geld für so was ausgegeben. Ich glaube, das fing erst an, als Kinder schon behüteter und verwöhnter wurden. Mit Stützrädern lernt man ja auch erst mal falsch - man muss also das Fahrradfahren zwei Mal lernen. Da meine Eltern aber am Berg wohnten und es zu Hause kein Fahrrad gab, habe ich Fahrradfahren erst kurz vor meinem 11. Geburtstag gelernt, das aber innerhalb von einem Nachmittag - und dann auch bald auf dem Moped gesessen
Zitat Ein richtig eingestelltes Gespann läuft auch ohne Beiwagenantrieb freihändig gerade aus.
Hier muss ich, zumindest zum Teil, Einspruch erheben. Ein klassisches Gespann kann gar nicht ohne weiters geradeaus laufen, da die Last des Seitenwagens ja asymetrisch an ihm zieht. Durch die Einstellung von Vorspur, Vorlauf und auch ein wenig des Sturzes (heute kaum noch interessant) gleicht man das aus. Das klappt aber nur ein einem bestimmten Geschwindigkeitsbereich. Früher peilte man dazu den Bereich um 60 km/h an, heute den um 80 km/h. In diesem Bereich sollte das Gespann auf ebener Straße dann wirklich geradeaus laufen, im Idealfall auch freihändig, aber zumindest so, dass man keine nennenswerte Kraft über den Lenker einfließen lassen muss. Fährt man schneller, zieht es wieder nach rechts. Bei modernen Gespannen ist die Lenkgeometrie inzwischen so ausgefeilt, die Räder hängen oftmals an Schwingen mit Querlenkern und sind autobereift, so dass diese Einflüsse in den Hintergrund treten. Normal ist es, dass ein klassisches Gespann - wie Norbert richtig beschrieb - bei geringerer Geschwindigkeit einem den Lenker aus der Hand schlagen kann. Es ist im Grunde nichts anderes wie der Shimmy bei der W: man muss den Lenker halt festhalten. Durch den verkürzten Nachlauf setzt nämlich der Teewageneffekt ein: Das Vorderrad möchte eigentlich gerne nach hinten umschlagen. Je nach Nachlauf und Fahrzeuggeometrie stabilisiert sich das ab etwa 30, 40 km/h wieder von selbst.
Ein TÜV-Prüfer wollte mir mal ein Gespann nicht abnehmen, weil es unter ihm wie wild pendelte. Aber sein Kollege kannte sich aus, hatte aber trotzdem etwas Probleme, ihn davon zu überzeugen, dass das so seine Richtigkeit hat.
Gegen dieses Pendeln hat man früher die sogenannte Flatterbremse eingebaut. Die gespanntauglichen Motorräder hatten die in der Regel ab Werk. Es ist ein Drehknebel, der durch den Lenkkopf geführt wird und und diesem sich eine Reibscheibenkupplung befindet, die durch Anziehen des Knebel die Lenkung schwergängig macht. Heute nimmt man dazu einen hydraulischen Lenkungsdämpfer, der erstmals bei der BMW R69S eingeführt wurde (hier allerdings für den Solobetrieb, weil es ein seltener Fall bei BMW war, wo das Fahrwerk der Motorleistung nicht mehr gewachsen war.)
Echte MZ-Gespanne kann man von den MZ mit nachträglich angebautem Seitenwagen oftmals auch dadurch unterschieden, dass sie ein Flatterbremse haben.
Zitat Also ich stell mir Gespannfahren ganz leicht vor ...
Ist es auch, Serpel, ist es auch. Doch tu mir bitte eine Gefallen und versuche es nicht zum ersten Mal auf einer Passstraße mit steilen Abgründen. Das Wännä nicht mehr im Forum weilt, ist schon traurig genug.
Zitat von Falcone Doch tu mir bitte eine Gefallen und versuche es nicht zum ersten Mal auf einer Passstraße mit steilen Abgründen. Das Wännä nicht mehr im Forum weilt, ist schon traurig genug.
Vielleicht kommt dann Wännä wieder ....
Grüße Sukasta
Et es wie et es, et kütt wie et kütt, et bliev nix wie et wor, drinkste eine met ...
... so was von einfach, einfacher geht ’s gar nicht!
Aber nett, dass man sich hier Sorgen um mich macht. Ich mach mir um Wännä ja auch Sorgen, obwohl ich mir eigentlich sicher bin, dass er jeden Abend noch im Forum liest, bevor er seine Meise zu Bett bringt.
Also, ich bin nur einmal mit Dirk the Ducks Estrellagespann aufm Felweg "gefahren" - 100 m hin und wieder zurück. Das Gespann war aber kaputt , weil es immer automatisch nach links, und einmal auch nach rechts in Richtug Graben fuhr. Der Dirk konnte das aber irgendwie kompensieren, und damit trotzdem normal fahren ! Wahrscheinlich lag es daran, daß es auf Dirks Körper eingestellt war - dann kann das nicht für mich stimmen ...
Fahrradfahren lernt man als Kind entweder zuerst mit einem Dreirad, welches wie ein Fahrrad mit Tretkurbel unten, und Kette nach hinten angetrieben wird: nur eben mit zwei Rädern hinten statt einem . Dann hat das Kind schnell 'raus, wie das so funktioniert mit dem Antrieb. Danach (oder als Erstes, wenn man kein richtiges Dreirad hat - die kann man umbauen zum Zweirad) schraubt man beim Zweirad die Pedale ab und fährt Draisine - dauert nicht lange, bis das Kleine den Bogen 'raus hat. Fahrräder mit Stützrädern sind Murckx und gehören verboten ...
PS: in der Fahrschule hat mir mein Fahrlehrer erzählt, daß er mal 'ne Fahrschülerin gehabt hat, die nie Fahrradfahren gelernt hatte: die konnte zwar Motorrad fahren, ist aber mehrmals nach dem Anhalten umgekippt, weil sie es nicht richtig verinnerlicht hatte, das man dann einen Fuß 'runter nehmen muß - Tatsache !
"Ich glaube an das Pferd. Das Automobil ist nur eine vorübergehende Erscheinung." Kaiser Wilhelm II.
Zitat von FalconeMit Stützrädern lernt man ja auch erst mal falsch - man muss also das Fahrradfahren zwei Mal lernen.
Zitat von pelegrinoFahrräder mit Stützrädern sind Murckx und gehören verboten ...
Na sowas! Da hab ich ja aus Versehen mal wieder alles richtig gemacht, als ich von den Kinderfahrrädern meiner Blagen zuallerest das Stützradgeschlonze abgebaut hab. Und danach die Pedalen!
Und zur Fahrwerksdynamik bei Gespannmotorrädern kann ich wenig Praktisches beitragen; mein einziger "Ritt" auf so einem Vehikel war vor 2 Jahren auf einer 650er Ural. Ich empfand das als echte Arbeit, und schneller als 79 km/h hab' ich mich gar nicht getraut...
Aber theoretisch ist ein Gespann mit abgehobenem Seitenwagen doch wieder ein Zweirad, oder? Na, und Zweiradfahren können wir doch alle hier! Also wissen wir auch, daß wir, um ein Zweirad nach rechts zu drücken, nicht einfach nur unser Gewicht nach recht verlagern dürfen!
Ok, wurde hier schon mehrfach gesagt, ist bloß ein weiterer theoretischer Erklärungsansatz.
Zitat Da es ja so leicht ist,schreibe ich erst gar nicht, wie lange ich auf dem Hof geübt, bis ich wie eine Schnecke über die Straße bin!
Meine Ausbeute der ersten Fahrt: drei Strassenpföstchen, eine Landung Im Graben und der Schwur nie wieder Gespann zu fahren. 10 Jahre später der zweite Versuch war ein wenig besser, aber nicht wirklich viel. Da hab ich auf einem Aldi-Parkplatz geübt und bin danach mit gefühlten 250, in echt ca 25 stundenkilometer nach hause gekrochen..........
Sorge Dich mehr um Deinen Charakter als um Deinen Ruf, denn Dein Charakter ist das, was Du wirklich bist, während Dein Ruf nur das ist ,was andere von Dir denken....