Zitat von ziroIch bin jetzt aber schon erstaunt, wie schwierig hier einige das Thema Gespann fahren beschreiben.
Sind das, was ihr beschreibt, alles Eigenheiten von z.B. leichten MZ-Gespannen?
Ich fahre ja nun auch schon viele Jahre KS 750. Die Zündapp ist ja nun mal ganz klar vom ersten Bleistiftstrich an, als schweres Gespann konsturiert. Und so fährt die auch. Bis die überhaupt mal das Beinchen hebt, muß man richtig übertrieben daher brennen. Durch das Differential, ist es eh nur ganz kurz möglich, das Rad oben zu halten, da die Kraft durchs Diff. zum durchdrehenden Rad geleitet wird. In dem Fall zum Beiwagenrad, da dort keine Haftung mehr vorhanden ist. Das heißt, die Kraft zum Krad-Hinterrad bleibt weg, das Motorrad wird langsamer, Beiwagen kommt wieder runter.
Ansonsten liegt das Gespann wie ein flaches Brett am Boden. Der Schwerpunkt der KS ist auch sehr niedrig. Hinten keine Federung, straffe Gabel und straff gefedertes Beiwagenrad. Und wir reden von 420 kg, 26 PS.
Wenn ich mir so eine MZ anschaue, ist sie dagegen ein leichter Floh. Das Krad ist konstruktionsbedingt ja erst einmal ein reines Solo-Motorrad. Da wird dann einfach ein Beiwagen rangeschraubt. Zwar mit evtl. Verstärkungen, aber es ist eben doch nur was "zusammen geschustertes". Leistungsmäßig nicht so weit entfernt. Höherer Schwerpunkt und eine weiche Federung wie ein Matratze. Sie ist leicht und quirlig, aber mit den Fahreigenschaften doch viel näher am Mosquitsch, als eine KS 750.
Ich habe mich damals auf die KS gesetzt, und es ging einfach perfekt zu fahren. Man brauchte die Füsse an der Ampel nicht mehr runter nehmen und es gab keine Schräglage. Fahrdynamische Probleme gab es nie.
Sehr anschaulich und für den Laien gut verständlich beschrieben, ziro.
Ohne je mit einem Gespann gefahren zu sein, würde ich mir das (notfalls mit ein wenig Gewicht im Beiwagen) sofort zutrauen. Man darf einfach nicht mit der Erwartung aufsteigen, ein Motorrad zu fahren. Von der Fahrphysik ist es halt nun mal wie ein Auto mit Lenkstange, lenkt sich also genau umgekehrt wie ein Zweirad. Im Auto hab ich damit aber auch keinerlei Probleme, selbst wenn ich direkt vom Motorrad umsteige.
Ich setz mich drauf und lenke einfach in die Richtung, wo ’s hingehen soll. Wir sind doch früher alle mal Dreirad gefahren (das mit der Tretkurbel vorne). Da gab ’s schließlich auch keine Probleme mit.
Zitat Außerdem wäre ich nie(!) mit Stützrädchen gefahren.
Dann brauchste ja auch nicht Gespann fahren, ist ja auch ein Stützrad dran und kannst weiter theoretisch Gespann fahren, das kannst Du ja sowieso am Besten.
Serpel jetz machste dich aber unbeliebt!!! Im Gegensatz zu dir hab ich genug Selbstbewusstsein um mit Hilfskrücken rumzueiern. Altes Kanzlersprichwort, wichtig ist was hinten rauskommt.Was zu Teufel ist schlimm daran??? Ich hab auch das schwimmen mit Schwimmflügeln gelernt, immerhinkann ich mich einigermaßen über Wasser halten wenns denn sein muss. Diese blöden Mannbarkeitsriten von wegen lernen durch Schmerz und Narben sind ja so bescheuert. Wenn ich mir vorstelle mein allererster Ausflug auf nem Fahrrad, ohne das ich vorher auf Stützrädern ein Gefühl dafür gekriegt hätte, auf einer gut befahrenen Hauptstrasse gewesen wär.... Ja dann wär ich vermutlich gar nicht hier. Wär doch schade, oderr!!!!!!
Zitat von W-iedehopfJa dann wär ich vermutlich gar nicht hier. Wär doch schade, oderr!!!!!!
Ja, sehr.
Wir haben das damals auf einem verlassenen Fabrikgelände geübt.
Irgendwann hieß es, jetzt müssen wir Kleinen das auch lernen. Die Großen hatten es sich gerade beigebracht und fanden, dass es ganz einfach sei. Also wurden wir auf die Räder gesetzt mit dem Hinweis, es einfach laufen zu lassen. Es sei wirklich ganz einfach und nach ein paar Stürzen hätte man den Bogen raus. Und es war wirklich ganz einfach ...
Das waren noch Zeiten, als wir auf der Straße (mitten in der Stadt) Fußball spielten (seufz) ...