Zur Zeit fahre ich ja noch ohne Hund, deshalb liegen zwei Sack Katzenstreu im Boot ... klappt immer besser, das Boot kommt zwar immer noch hoch manchmal, aber es juckt mich mittlerweile nicht mehr (na gut, vorgestern war das doch etwas haarig in der Rechtskurve am Berg, als ich aus Schusseligkeit etwas weit nach links gekommen war, und mir dann plötzlich das Auto entgegen kam ... ).
"Die Frau ist das einzige Geschenk, das sich selbst verpackt" Jean-Paul Belmondo
das sind aber genau die gefährlichen Situationen, wenn man anfängt sich sicherer zu fühlen. In diesem Moment macht man dann häufig alles falsch und fährt womöglich in den Gegenverkehr. Ich hab ca 10.000 km gebraucht um mich wirklich sicher zu fühlen und bin kürzlich doch vorm Gegenverkehr nach links auf den Bürgesteig gesegelt, nachdem ich mich beim Abbiegen verschätzt habe und mit dem Beiwagenrad auf den Bordstein gekommen bin.
ich finde wichtig, dass man sich dessen bewusst ist und sich nicht überschätzt. So lange ich gemerkt habe, dass die Prozesse in der Anfangszeit noch nicht automatisiert waren sondern immer noch den Umweg übers Bewusstsein nahmen, habe ich immer genug Reserven gelassen für Eventualtitäten. Immer dann wenn die Situation übersichtlich und eindeutig war, habe ich versucht, die Grenzen weiter hinaus zu schieben. Ich habe abgesehen von den Fahranfängertagen noch nie so lange gebraucht, bis ich mit meinem Können zufrieden war wie beim Gespannfahren. Umstellung von links- auf Rechtsschaltung, umgekehrtes Schaltschema ist dagegen vergelichsweise puppig. Deshalb die lange Übungszeit von 10.000 km. So habe ich es auch schon in einschlägiger Literatur gelesen. Aber am Ende steht jede Menge Fahrspaß.
Ja, Du bestätigst ja durchaus alle Aussagen von erfahrenen Gespannfahrern, die ich so gehört habe.
Konnte ich zuerst nix mit dem Satz
Zitat ...das sind aber genau die gefährlichen Situationen, wenn man anfängt sich sicherer zu fühlen...
konkret anfangen, hab' ich das mittlerweile wohl kapiert, um was es geht (hoffe ich). Kann nur besser werden, wenn der Hnd mitfährt - dann hab' ich mehr Verantwortungsbewußtsein, für dieses mitfahrende Wesen im Boot .
"Die Frau ist das einzige Geschenk, das sich selbst verpackt" Jean-Paul Belmondo
Zitat von pelegrinodann hab' ich mehr Verantwortungsbewußtsein, für dieses mitfahrende Wesen im Boot .
genau, das sind schließlich am Ende die Beifahrer mit dem allergrößten Vertrauen. Das verpflichtet. In meinem oben beschriebenen Fall wären es allerdings Fußgänger gewesen, die ich umgemäht hätte. Da ich aber immer erst möglichst spät zum Einkaufen fahre, waren die wohl zum Glück schon zu Hause. Hat mein Ego jedenfalls schön zurechtgerückt, die Sache.
Ich kann morinistis Erfahrungen nur bestätigen, ich habe ja erst so 4000km mit dem Gespann auf dem Buckel und bin daher vom erfahrenen Gespannfahrer noch Lichtjahre entfernt. Ich mache es auch so, in Kurven die einsehbar sind und wo rechts und links genug Auslaufzone ist, teste ich meine Grenzen, das erdet auch wieder wenn man's dann so richtig versemmelt und auf der Gegenfahrbahn rumeiert und sich vorstellt wie das wäre wenn gerade jemand entgegenkommt. Außerdem habe ich festgestellt, daß ich immer so ca. 30km brauche bis ich mich wieder an's Gespann "gewöhnt" habe. Trotz alledem macht's einfach saumäßig Spaß. Mit dem Hund fahre ich übrigens um einiges langsamer und vorsichtiger als alleine.
Zitat von MaggiMit dem Hund fahre ich übrigens um einiges langsamer und vorsichtiger als alleine.
Da bin ich hart. Die muss da durch und macht das auch. Ich fühle mich immer am sichersten, wenn´s flüssig, zügig vorwärts geht. Das überträgt sich wohl auch auf den Hund. Ich bau ihr vorne im MZ-Lastenboot ein schönes Nest aus Decken da hat sie Halt genug und will auch nach absoluten Wildsautouren kaum wieder raus. Im Winter ist das Boot komplett abgedeckt. Im Sommer rolle ich die hintere Hälfte der Plane auf. Dann guckt sie beim Anhalten mal raus. Wenn ich fahre, krabbelt sie wieder nach vorne in ihre Höhle und rollt sich zusammen.
gewöhnen ist das Stichwort. Was mich an Hunden fasziniert ist ihre Anpassungsfähigkeit. Ich habe allerdings bei meiner im Welpenalter angefangen, was die Sache natürlich vereinfacht.
Tja, so ein Gespan ist und bleibt ein heimtückisches Gerät. Selbst nach über 40 Jahren Gespann-Erfahrung kann ein falscher Fehler noch zu solch einem Ergebnis führen: