Bei den Motoren, um die es hier geht, sitzen die Sekundärklappen eben nicht dicht vorm Einlaßventil, sondern weit davon entfernt. Und der Sprit wird aufs Ventil gesprüht und nicht schon vorher in den Ansaugkanal wie beim Vergaser. Daher glaube ich nicht an die Verwirbelung durch die Sekundärklappen. Ich kann mir schon eher vorstellen, daß durch den größeren Unterdruck die Vergasung besser läuft. Dem stehen dann aber die Drosselverluste gegenüber. Bei den Ansauglängen habe ich sehr deutliche Effekte gemessen. Da konnten 20mm mehr schon viel ausmachen. Auch im unteren Drehzahldrittel. Der Effekt war umso größer, je stärker die Überschneidung der Nocken war. Allerdings immer bei Vollast, ohne eine störende Klappe im Weg. (Teillast habe ich nicht gemessen). Ab einer gewissen Länge lief der Motor nur noch unten gut und hat in der Mitte und vor allem oben deutlich verloren. Es gibt aber sowas wie die eierlegende Wollmilchlänge. Die läuft fast überall sehr gut. Im letzten Drehzahldrittel kann man sie etwas verkürzen, um ein paar PS mehr Spitzenleistung zu finden.
Schtimmt. Aus dem Grunde gibt es im modernen Automotorbau ja auch variable Längen des Ansaugtrktes. Gibts zb bei Audi. Die erhöhen damit die Effizienz bei niedrigen/hohen Drehzahlen, indem die Länge des Ansaugtraktes variiert wird.
Zitat Die variablen Saugrohrlängen gibt ’s aber ebenso nachweislich wie die Tatsache nachgewiesen werden kann, dass sie auch was bringen. Und zwar ist der Effekt recht gewaltig.
Gruß Serpel
Moin,
jetzt gehen diese quantitativen Abschätzungen wieder los
Also gut, es bringt was, gewaltig oder nicht. Ich hatt früher auch mal n Auto, was per Klappe die Ansaugrohrlängen geteilt hat (6-Zylinder Opel). Las sich alles sehr gut, und wenn die Klappe bei hohen Drehzahlen durch Defekt schloß, dann verlor das Ding auch Leistung - ein bekannter Fehler damals beim Opel.
Wenn aber die Klappe bei niedrigen Drehzahlen geöffnet blieb (weil Wännä dran gespielt hat), dann war praktisch kein Unterschied zu erkennen. Die meisten Leute aus dem Omega-Forum hatten damals den Tipp gegeben, diese blöde Klappe einfach in Offenstellung zu fixieren.
@Serpel, daß die Ansaugrohrlängen etwas bringen, ist ja unstrittig. Es geht doch bei meiner Einlassung darum, ob die Eigenfrequenzen eine Rolle spielen, also Resonanzschwingungen auftreten. Und das tun sie nicht. Resonanz ist doch dann, wenn die Schallgeschwindigkeit geteilt durch die Länge usw. usw. Rechne doch mal die Frequenzen, Schallgeschwindigkeit haste selbst, Längen kannste schätzen.
Viele Leute meinen, sobald ein Aufladungseffekt im Saugrohrbereich oder Auspuff entsteht, das sei gleich Resonansschwingung. Das muß doch gar nicht. Auch ohne Resonanz entsteht ein Aufladeeffekt durch die Gassäule (deren Länge wegen der Massenbeschleunigung selbstverständlich eine Rolle spielt). Das ganze wird aber bei jedem Ansaugtakt wieder neu aufgebaut und dazwischen ist erstmal wieder mindestens eine Umdrehung Ruhe im Saugrohr.
Zitat von WännäViele Leute meinen, sobald ein Aufladungseffekt im Saugrohrbereich oder Auspuff entsteht, das sei gleich Resonansschwingung. Das muß doch gar nicht.
Dieser Aufladungseffekt tritt aber nachweislich nur dann auf, wenn die Saugrohrlänge auf die Drehzahl abgestimmt ist.
Das heißt zum einen, dass es eben doch ein Resonanzeffekt ist, und zum anderen, dass dieser Effekt nur dann über einen breiteren Drehzahlbereich zum Tragen kommt, wenn die Saugrohrlänge variabel ist, wie beispielsweise bei BMW S 1000 RR, Yamaha R1 und R6 und MV Agusta.
nun mal Praxis Eine getunte TRX mit unterschiedlichen Ansauglängen Die unterste Kurve mit 220mm, dann weiter nach oben 240, 260 und 280. Interessante Resonanzphänomene und es tut sich deutlich was
Grüße Ulf
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Jetzt lacht mich nicht aus, aber genau so was habe ich damals mit dem Falcone-Gespann ausprobiert: Papprohre auf den Vergaser gesteckt und mit unterschiedlicher Länge der Papprohre immer wieder mit Vollgas dieselbe Steigung hochgefahren und geschaut, wann ich zurückschalten musste. Das hat sogar funktioniert. Das damals ermittelte Rohr (dann in Alu) trägt die alte Falcone heute noch.
ich finde solche Kurven sehr interessant, auch wenn mich als Tuner erstmal nur das Ergebnis interessiert. Besonders die beiden oberen Kurven lassen Muster erkennen, die deutlich gegeneinander verschoben sind. Und das bei nur 2cm Differenz in der Ansauglänge. Was passiert da? Ich mein so physikalisch. Und am liebsten so, daß ich das evtl auch verstehe.