Ich habe Ende der 80er bis in die 90er Jahre meine Mountainbikes selbst aufgebaut und damals (auch für Freunde) viel lackiert. Davon zehre ich heute noch. Profi-Equipment für Lackierarbeiten bekommst Du gebraucht für kleine Maus.
Lackieren ist nicht umsonst ein Ausbildungsberuf, ich stoße recht schnell an meine Grenzen.
Die Felgen werden die Tage in einem Fachbetrieb glasperlgestrahlt. Wahrscheinlich bleiben sie dann so blank in einem matten Aluminium, ich habe eigentlich nicht vor sie lackieren zu lassen.
Das Problem ist, dass die Bremstrommel an der Hinterradfelge nicht demontierbar ist und dies dem "Strahler" sehr missfällt. Ich habe mir deshalb ein Stück Stahlblech zurechtgesägt, auf die Trommel aufgelegt und von der anderen Seite gekontert. Die Radlager sind so auch direkt mitgeschützt.
Hier seht Ihr die Design-Ikone in ihrer ganzen Pracht:
Die Blechscheibe:
Von der anderen Seite gekontert (mit Hilfe einer Gewindestange):
Die Arbeiten an den Felgen machen keinen Spaß, weil sie besonders hässlich sind. Lästermäuler aufgepasst, die Tage präsentiere ich ein absolut stimmig gestyltes Bauteil: den Tachoantrieb. Sowas schönes sucht Ihr an der ganzen W vergeblich!
Kleiner Tip zum Strahlen. Wir strahlen in unserem Betrieb mit extrem groben Körnungen. Wenn ich z.B. eine gehonte Bohrung schützen will die ich nicht mit Deckeln verschließen kann, klebe ich sie mit ein paar Lagen Panzertape ab. Also so ne Art Gewebeband. Der Strahler muss ja nicht wie ein Irrer auf die Stelle draufhalten. Blöd ist hinterher nur, das das Klebeband viel Klebstoff hinterlässt. Kann man aber leicht mit Verdünnung entfernen.
Ich habe vor weiteren Schutzmaßnahmen Abstand genommen, weil ich nicht weiß, was dem Fachpersonal hier gefällt oder nicht. Von Lackierbetrieben weiß ich, dass die nichts so sehr fürchten wie "Vorarbeiten" des Kunden.
Roger, kannst du unauffällig in Erfahrung bringen, mit welcher Perlgröße und welchem Druck die den Lack runterbekommen?
Mit meinen Möglichkeiten hätte ich nämlich keine Chance gegen den Lack.
Übrigens habe ich mich inzwischen an die abschraubbaren Teile des BMW-Motors gewagt und festgestellt, dass das Alu in zwei bis drei Tagen wieder nachkorrodiert ist und die Farbgebung fast genauso wie vorher wird, aber eben ohne die hässlichen Salzflecken. Ich bin also sehr zufrieden, die Optik stimmt.
Ich glaube, das geht sogar noch schneller. Wenn die Teile frisch aus der Kabine kommen, sind sie richtig hell silber. Man kann wirklich fast zusehen, wie das Alu an der Luft nachdunkelt. Aber das ist bei Alu ganz normal, es korrodiert sehr schnell und bildet dadurch seine Schutzschicht aus. Um es glänzend zu bekommen, müsste es halt poliert werden. Aber genau das wollte ich ja nicht, zumindest nicht an den Motorteilen und an den Guzzi-Vergasern, die ich bearbeitet habe. Für mich passt das Ergebnis ganz prima.
Und keine Angst, Konkurrent werde ich nicht, die Arbeit macht nicht wirklich Spaß
Zitat @andy: Ich schick dir gern demnächst einen tank zum übern!
Ok! Schick gleich einen halben Liter Endlack, 0,3L Klarlack, Härter und Typenblatt der Plörre mit. Nur Niederdrucklack bis bis max. 2bar. Alles andere ist aussem Baumarkt und taugt nix! Alles muss miteinander Kompatiebel sein.