Die originale Lemkerklemmung fällt sehr voluminös aus, da sich darunter der Sicherungskasten befindet. Der Sicherungskasten wandert unter die rechte Seitenverkleidung, die Lenkerklemmung möchte ich gerne so filigran wie möglich gestalten. Die unförmige Apparatur aus Alu-Guss wird zu diesem Zweck zersägt. Nach einem Abend sägen, schleifen und polieren dürft Ihr die Geburt zweier Lenkerklemmen bewundern. Den ersten Probetag in einer Schlosserlehre dürfte ich mit dieser Arbeit hoffentlich überlebt haben.
Die originale Bremsarmatur kann leider nicht mehr weiter verwendet werden, da der Ausgleichbehälter in Verbindung mit einem flachen Lenker zu schräg steht - das akzeptiert der TÜV nicht. Abhilfe schafft Magura - in diesem Fall eine sehr hochwertige Radialbremspumpe. Die UPE fällt sehr üppig aus (ca. € 250,-) ohne Ausgleichbehälter, ich habe ein neuwertiges Exemplar für € 120,- in der Bucht abgeschossen.
Eine Standard-Bremspumpe von Magura hätte es auch getan (€89,- mit Ausgleichbehälter, wie in der MOTORRAD mal für die Güllepumpe empfohlen), die anderen Ausführungen von Magura haben aber durch die Reihe keine ABE und bei einer TÜV-Vorführung nach einem Totalumbau fällt sowas todsicher auf.
vorher:
nachher:
Die Bremsleitungen werden von Spiegler sein (Stahlflex).
Viele Grüße
Roger
P.S. Wenn jemand noch einen Satz Hella-Ochsenaugen im Keller liegen hat, bitte melden!
Die Ochsenaugen von Hella habe ich vor 5 Minuten in der Bucht ergattert - neu für € 46,- von privat. Im Zubehörhandel kosten sie knapp € 100,-, das ist natürlich ein absurder Preis. Die Billigdinger für knapp € 10,- von Louis Co. haben ein "verchromtes" Plastikgehäuse und sollen angeblich überhaupt nix taugen.
@Falcone
Bei dieser herrlichen Bremspumpe fällt mir eigentlich nur ein: Perlen vor die Säue geworfen... Sowas schrauben andere an Ihre Ducati Monster u.s.w. und bei mir baumelt's an 'ner Güllepumpe, die mal mit max. 90 km/h bewegt wírd.
schön, dass du uns auf dem laufenden hältst. mit den abweichungen vom original habe ich bei deinem konkreten moped so meine probs. eine radialpumpe an einer gülle? geht m. e. gar nicht ... aber wir werden sehen, wie es weitergeht.
Verstehe ich nicht, was ist denn da so schlimm dran? Da es hier nicht darum geht, eine CX im Originalzustand der Nachwelt zu erhalten, ist ein Materialmix meiner Meinung nach durchaus legitim. Andernfalls müsste man natürlich etwas zeitgenössisches verbauen.
Das Heck wird in einer der nächsten aufregenden Folgen abgeflext, da macht die Bremspumpe den Kohl auch nicht mehr fett.
jawoll, diese Bremspumpe geht gar nicht! Blasphemie! Hör auf all die Spezialisten hier! Trenne Dich davon! Ich geb Dir meine Adresse. Schick sie mir zu und ich entsorge sie für Dich.....o.K.? HER DAMIT!!!!!!!
tja, warum geht die radialpumpe nicht an der gülle? das erscheint mir irgendwie inkonsistent. ich versuche mal, meinen eindruck in wörter zu fassen. ich verbinde die radialbremspumpe mit sehr sportlichen maschinen der neuzeit. die gülle ist jedoch eine stilikone (oder stilblüte?) der 70er / 80er, deren wert gerade in ihrer visuellen und technischen skurrilität besteht. veränderungen, die auf gewichtsreduktion und verbesserung der sportlichen fahreigenschaften abzielen, verwässern den ursprünglichen charakter der gülle, ohne dass mit vertretbarem aufwand ein neuer charakter erzielbar wäre, der sich positiv vom dann neuen umfeld absetzte. es erscheint mir einfach vergleichsweise hoffnungslos, aus einem 230kg brocken mit 500 ccm einen sportler bauen zu wollen. da gibt es erfolgversprechendere ausgangsbasen aus der zeit. neulich war in einer umbaugazette eine cb450 black bomber zu sehen, die mit einer upside-down-gabel und einigen anderen goodies versehen wurde. auch die hat mir nicht wirklich gut gefallen. das mag auch damit zusammenhängen, dass heutzutage ja im prinzip alles geht. im vergleich zu früher gibt es heute schon an normalen brot-und-butter-motorrädern technische goodies wie upside-down-gabeln, radialbremspumpen, wave-bremsscheiben und sonstigen schnickes, der noch vor zehn jahren als höchst exklusives tuning-zubehör gehandelt wurde. die komponenten sind in der bucht für relativ überschaubare münze zu erwerben. mit dieser verfügbarkeit von neuem oder restauriertem steigt der wert des alten, originalen. und dann kommt mir noch ein gedanke: es hat was von unsportlichkeit oder regelverstoß, wenn man brocken aus der neuzeit an ältere maschinen verbaut. es wirkt so ein bisschen wie doping man verstößt gegen die regeln, indem man teile verbaut, die den damaligen mitbewerbern gar nicht zur verfügung standen. .. all das geht mir durch den kopf, wenn ich umbauten sehe, die einen epocheübergreifenden teilemix darstellen. aber ich weiß auch, dass regelbrüche notwendig sind, um neues zu schaffen. erst der permanente versuch, bestehendes neu zu kombinieren, bringt die custom-szene weiter. also mach mal weiter so, ich bin gespannt
Danke für den ausführlichen Rapport! Dein Standpunkt ist wirklich sehr interessant und gut nachvollziehbar!
Die Bremse lief mir in Ebay gerade so über den Weg, deshalb gehört sie jetzt mir. Tuningmaßnahmen habe ich bei diesem Projekt nie im Sinn gehabt, da ich eh der langsamste und schlechteste Motorradfahrer Deutschlands bin.
Alternativ kamen ca. 30 Jahre alte Bremspumpen unbekannter Herkunft vom Wühltisch in Frage, aber bei der Bremse stehe ich ehrlich gesagt nicht so auf lebensverkürzende Experimente. Da die CX - wie bereits erwähnt - nicht auf Originalität hin restauriert wird und in dieser Richtung sowieso gegen alle Regeln verstößt (falscher Lack, falsche Schrauben, falscher Sitz u.s.w.) mache ich mir über Stilbrüche keine Gedanken.