In Antwort auf:Los, Ihr Fachmänner und Fachfrauen - klärt mich auf :-)
Moin Heiko,
mal ein ernstgemeintes Wort von mir dazu:
Merk Dir nicht zuviel!
Die Leuts knallen sich die Sachen in den Kopf und meinen, es wär Technik. Da wird zwischen Gut und Böse unterschieden und der Versuch einer Bewertung unternommen. Gäb es gut und schlecht, dann gäbs auch nur ein Motorrad. Gottseidank nicht . . . .
Bisher hat mir z.B. noch niemand schlüssig erklären können, warum Langhuber mehr Drehmoment haben sollen. An der Kurbelgeometrie liegt es jedenfalls nicht.
Und auch der Sternmotor ist nicht tot, wie ich neulich in einer Studie gelesen habe. Man phantasiert, ihn waagerecht liegend in einen Kleinwagen einzubauen
Technik ist Männerspielzeug und zum Fahren würd ne Tretkurbel völlig reichen. Also misch mit, merk Dir höchstens ein paar wohlklingende, und nicht zu oft benutzte Vokabeln, kehre die Vorteile dieser Features hervor und beweise, daß Du Individualist bist! Zum gesellschaftlichen Überleben in der Kneipe reicht das allemale.
Oder steige ab in die Tiefen der Naturwissenschaften und stelle Fragen. So kompliziert ist das gar nicht, weil sich in jedem Motor alles wiederholt.
In Antwort auf:Bisher hat mir z.B. noch niemand schlüssig erklären können, warum Langhuber mehr Drehmoment haben sollen. An der Kurbelgeometrie liegt es jedenfalls nicht.
Ich werde mich auch nicht auf das Glatteis begeben, dazu müsste ich auch erst noch mal Papier wälzen. Aber ich denke, es liegt schon am Hebelweg, bedingt durch die Konstruktion der Kurbelwelle. Und nun hoffe ich auf Serpels Unterstützung ...
Aber um auf Heikos ursprüngliche Fragestellung zurückzukommen: Es waren, wie schon mal geschrieben, einfach zu viele und zu umfassende Fragen. Bei konkretem Bedarf werden wir hier sicher jede einzelne Frage nach bestem Wissen und Gewissen beantworten. Und das nicht nur zu Motorrädern. Ob du willst oder nicht Grüße Falcone
Zitat von Wännä Bisher hat mir z.B. noch niemand schlüssig erklären können, warum Langhuber mehr Drehmoment haben sollen. An der Kurbelgeometrie liegt es jedenfalls nicht.
Das sollten wir endlich mal klären. Bin ich nämlich auch schon gefragt worden und hatte ad hoc keine schlüssige Erklärung parat. Liegt es vielleicht einfach am "langen Hub"? Also der Zeit, in der die bewegten Massen in eine Längsrichtung unterwegs sind. Ein Kurzhuber braucht ja für den gleichen Drehmoment eine höhere Drehzahl weil er häufiger am "Umkehrpunkt" ist, wo er die ganze längsrichtungsbewegte Masse in die entgegengesetzte Richtung umleiten muss.
In Antwort auf:Liegt es vielleicht einfach am "langen Hub"?
ich weiß nur das wir mit der W in Punkto Kolbengeschwindigkeit sehr sehr nah am Limit sind !!! 20m/s sind wohl das Maximum bei "normalen" Großserienmotoren und wenn ich richtig gerechnet habe, wären das bei 7000 U/min 19,36m/s und bei 7500 U/min schon 20,75m/s !!!
stimmt das
. . Gruß Hobby
Alle Tage sind gleich lang, sie sind nur unterschiedlich breit
In Antwort auf:Wenn die W 83 Millimeter Kolbenhub hat, schon!
hat sie ! und ich habe übrigens vollsynthetisches Öl... bin aber gerade am überlegen ob ich nicht mein 42er Alukettenblatt wieder nach England schicken soll !!
. . Gruß Hobby
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Zitat von FalconeUnd nun hoffe ich auf Serpels Unterstützung ...
Würde ich gern, kann ich aber leider nicht.
Denn: es ist ein altes Märchen, dass Langhuber mehr Drehmoment (in welchem Drehzahlbereich auch immer) haben.
Physikalisch ganz einfach zu erklären: das, was der Langhuber mehr Hebelarm hat, hat der Kurzhuber mehr Kraft (bedingt durch die größere Fläche des größeren Kolbens bei gleichem Verbrennungsdruck). Und zwar gerade so, dass das Drehmoment als Produkt aus Kraft und Hebelarm konstant bleibt (hab ich zwar noch nicht durchgerechnet, sagt mir aber mein mathematisches "Gefühl").
Der wesentliche Unterschied liegt in der Größe der Ventile: kleine Ventilquerschnitte sind gut für hohe Strömungsgeschwindigkeiten und damit für einen hohen Füllungsgrad bei niedrigen Drehzahlen. Große Ventile erlauben eine bessere Füllung bei hohen Drehzahlen. Der Langhuber ist auf Grund der schmalen Kolben auf kleine Ventile festgelegt, der Kurzhuber ist diesbezüglich flexibel.
Darüber hinaus lässt der Kurzhuber - wie Hobby schreibt - deutlich höhere Drehzahlen zu, was insgesamt ein deutlich höheres Leistungsniveau als beim Langhuber ermöglicht.
Resümee: Der Langhuber ist prinzipiell auf niedrige Drehzahlen festgelegt, der Kurzhuber flexibel. Er kann bei entsprechender Auslegung die gleiche Leistungscharakteristik wie ein Langhuber aufweisen, muss aber nicht ...
In Antwort auf:Bisher hat mir z.B. noch niemand schlüssig erklären können, warum Langhuber mehr Drehmoment haben sollen. An der Kurbelgeometrie liegt es jedenfalls nicht.
so, waennae, du bist schuld, wenn jetzt hier seitenweis uebers drehmoment diskutiert wird. du bist schuld, du ganz allein!!
also, erstmal vergleichbare groessen: gehen wir aus von einem langhuber und einem kurzhuber, die sowohl am ot als auch am ut das gleiche brennraumvolumen haben. ebenso seien die anderen rahmenbedingungen wie gemisch etc. identisch. (das alles bloss, um einwaende wie "ja, aber wenn der langhuber hoeher verdichtet / fetteres gemisch hat usw" aussen vor zu lassen)
vermutung: 1. die kolbenoberflaeche des langhubers ist kleiner, die expansion des gezuendeten gemischs wirkt also mit derselben kraft auf eine kleinere oberflaeche ein - groessere kraft pro qcm. 2. der langhuber legt zwischen ot und ut einen laengeren weg zurueck als der kurzhuber. auf der kurbelwelle heissts "distanz pleuellager zu hauptlager = halber hub". langer hub bedingt also grosse distanz pleuellager-hauptlager und liefert damit laengeren hebel an der kurbelwelle. 3. dann haetten wir jetzt eine verbrennung, die bei gleicher volumenausdehnung einen laengeren hebel zur verfuegung hat und damit bei gleicher umdrehungszahl mehr bumms bringt.
In Antwort auf:vermutung: 1. die kolbenoberflaeche des langhubers ist kleiner, die expansion des gezuendeten gemischs wirkt also mit derselben kraft auf eine kleinere oberflaeche ein - groessere kraft pro qcm. 2. der langhuber legt zwischen ot und ut einen laengeren weg zurueck als der kurzhuber. auf der kurbelwelle heissts "distanz pleuellager zu hauptlager = halber hub". langer hub bedingt also grosse distanz pleuellager-hauptlager und liefert damit laengeren hebel an der kurbelwelle. 3. dann haetten wir jetzt eine verbrennung, die bei gleicher volumenausdehnung einen laengeren hebel zur verfuegung hat und damit bei gleicher umdrehungszahl mehr bumms bringt.
oder wo bin ich etz da irrgelaufen?
Endlich mal ein Erklärungsansatz, die auch einem Tischler einleuchten.
Zitat von manx minx 1. die kolbenoberflaeche des langhubers ist kleiner, die expansion des gezuendeten gemischs wirkt also mit derselben kraft auf eine kleinere oberflaeche ein - groessere kraft pro qcm. ... oder wo bin ich etz da irrgelaufen?
Bei 1. Wie ich oben schon geschrieben habe, bedeutet gleicher Druck auf eine kleinere Fläche eine kleinere Kraft, nicht umgekehrt
habe gerade mal Interessehalber die Daten der Viertakt Honda CRF250 Moto-Cross durchgetippt und die Kolbengeschwindigkeit ausgerechnet bin so ein Ding ja mal probe gefahren und die dreht echt wie Sau !! 11000 U/min ! kommt aber nur auf 19,14m/s Kolbengeschwindigkeit !!! und das ist ja quasi ein Rennmotor !!
. . Gruß Hobby
Alle Tage sind gleich lang, sie sind nur unterschiedlich breit
etz hast mich total verloren. der langhuberkolben legt doch bei gleicher brennraumausdehnung einen weiteren weg zurueck als der kurzhuberkolben. das geht doch bei gleicher drehzahl bloss durch groessere beschleunigung, und die ist doch bloss durch groessere krafteinwirkung auf die oeberflaeche zu machen.