Ja, wenn man sich die Ersatzteile leisten konnte. Ich weiß noch, wie ich damals fast tot umfiel, als ich für den Papiereinsatz des Luftfilters 75 DM zahlen sollte.
Mein - besser gesagt - unser erstes Auto hatte auch 50 DM gekostet. Zusammen mit meinem Freund von einem Kollegen abgekauft - für jeden nur 25 DM. Damit sind wir jede freie Minute im Hinterhof einer aufgelassenen Hutfabrik rumgesaust, so viel die 25 PS des Fiat 770 S hergaben. Als der Fahrersitz schließlich durchs Bodenblech durchbrach, war fertig lustig. Kurz zuvor hatte uns unser Kunstlehrer ohnehin mit der Polizei gedroht, weil er im Nachbarhaus bei dem Lärm angeblich nicht arbeiten konnte. Er war eines Tages mit zornrotem Kopf auf der Bildfläche erschienen und ist rumgehüpft wie das HB-Männchen.
Ja, wir konnten uns sogar noch auf damals frisch geteerten Feldwegen (Gebietsreform mit Planwegen Anfang der 70er) austoben. Erwischen lassen sollte man sich nicht, aber das hat geklappt. Das erste Auto zu diesem Zweck war ein Glas 1700, sogar geschenkt, aber auch ziemlich fertig.
Wir haben Anfang/Mitte der 70iger mit einem NSU Fiat Neckar 1100, den ein Freund von seinem Opa bekommen hat, auch unsere ersten Fahrversuche über Feldwege gemacht...Der NSU stand in einer Feldscheune und wir konnten ohne eine normale Straße zu benutzen relativ sicher üben...
VW 1200, durchgerostet, beim Opapa im Schupfen versteckt, war aber teuer. 2.000 Ös.
Aber man lernte Heckschleuder.
„Wenn eine Gesellschaft gegenüber offen intoleranten Menschen tolerant ist, geht das nicht gut für diese Gesellschaft aus.“ Sir Karl Popper, „Die offene Gesellschaft und ihre Feinde“
Den 140-er Volvo hatte ich nie, unser erster Elch war ein 240-er, der mir mal umständehalber günstig zugelaufen war. Den hatte ich seinerzeit meiner Frau zu Weihnachten geschenkt, und das war ihr (die immer Probleme mit ihrer Wirbelsäule hatte) erstes Auto mit einem höhenverstellbaren Fahrersitz, der auch die Lendenwirbelstütze hatte, und zudem elektrisch beheizbar war - danach wollte sie nie wieder etwas anderes fahren als einen Volvo . War dann auch so: nach dem 240-er folgte die zahlenmäßige Verdopplung der Typenbezeichnung auf einen 480-er, der eigentlich ein DAF war, und danach kam ein - nein, nicht 960-er - , sondern ein 940-er. Der 960-er kam aber danach , und aktuell nutze ich einen V70.
Ich war immer recht zufrieden mit den Elchen, sie kommen meinem Carakter recht nahe, und man/ich kann sie sehr gut selbst warten und reparieren.
Ich hab' mir aber gern das zeitgenössische Video über mein allererstes Auto, den DKW-Junior de Luxe, angeschaut. War ein Geschenk von meiner Schwester, das Auto war ein wirtschaftlicher Totalschaden, nachdem ein unachtsamer Eisverkäufer seinen Tempo in den Vorderkotflügel des DKW gedrückt hatte . Den habe ich dann noch drei Jahre gefahren , und viel gelernt dabei ...