der junge mann auf der zulassungsstelle sagte mir, alle motorräder mit abe ermöglichen bis 28 cm schilderbreite. das sei sozusagen bestandteil der betriebserlaubnis. die länge dieses threads macht mir deutlich, dass das thema jedenfalls keine bagatelle darstellt. nur mal so der vollständigkeit halber (habe heute den umschlag mit dem hinweis auf die kfz-steuer geöffnet): wir zahlen nicht nur dafür, dass wir kuchenbleche an unsere mopeds montieren dürfen, die vollstrecker von vorschriften (als solche sind sie ja nach uwe's plädoyer zu bezeichnen) hinter dem schreibtisch (oder tresen) werden ebenfalls von unseren steuern bezahlt. das erinnert mich an die produkt - und servicequalität der telekom. dafür, dass man das gefühl hat, der letzte arsch zu sein, darf man auch noch abdrücken. kundenbindung wird jedenfalls anders erzeugt. und der selbe mechanismus gilt auch in bezug auf die beziehung zwischen bürger und staat. wenn ich die staatlichen organe als teile eines systems erlebe, das im wesentlichen mit sich selbst (also der erschaffung und umsetzung von bestimmungen, verordnungen etc.) beschäftigt ist, und sich nicht um die interessen derjenigen schert, die als steuerzahler die finanziellen mittel erbringen, nimmt meine bereitschaft, steuern zu entrichten, rapide ab!
In Antwort auf:und sich nicht um die interessen derjenigen schert, die als steuerzahler die finanziellen mittel erbringen, nimmt meine bereitschaft, steuern zu entrichten, rapide ab!
Und zu dieser Erkenntnis braucht's erst den Nummernschild-Frust?
Der liebe Manitou möge geben, dass Du nie aus einem anderen Grund einen Anflug von Staats-, Politik- und EU-Verdrossenheit bekommst.
PS.: Aber Du hast schon Recht, denn wenn der Fisch nicht nur mehr vom Kopf her stinkt, sondern auch schon vom Arsch her, - dann sind alle Beteiligten des grausen Spiels etwas spät dran.
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da gibt's durchaus noch weitere anlässe, sich zu ärgern. aber die erfahrung auf der zulassungsstelle hat so etwas ganz unmittelbares. viele andere beziehungen zwischen staat und bürger sind doch eher standardmässiger bzw. anonymerer natur.
Wenn du die Zeit und Gelegenheit noch hast dich darüber so aufzuregen,dann gehts dir doch eigentlich noch ganz gut. Ich kenne da Leute,die haben ganz andere Probleme.
Ob mein Kennzeichen jetzt 24 oder 25cm breit ist,geht mir eigentlich am Popo vorbei. Mich stört z.B.viel mehr das eine Tankfüllung inzwischen jedes mal eine größere Lücke in meinen Geldbeutel reißt
Aber jeder wie er will.
Gruß Norbert
Wenn Gott gewollt hätte, das Motorräder sauber sind,hätte er Spüli in den Regen getan.
Martin, dein Ärger in allen Ehren, wie ich schon anführte, in BY sollen Staatsdiener CSU-Mitglieder sein, so hab ich es mal läuten gehört. Und wenn ich das alles von euch so höre, scheint es wohl so zu sein. In der Tat sind die Verwaltungsleute die Vollstrecker, und es gibt bei denen, wie in allen Berufsgruppen, fähige Leute und unfähige, flexible und bornierte. Und letztere scheinen sich bei euch zu komprimieren. Wärste damals bei uns gewesen, würdest du mit Sicherheit anders reden.Die Zulasungsstelle Groß-Gerau war zwischen 1983 und 1987 bei den professionellen Zulassungsdiensten, die ja den direkten Vergleich tagtäglich hatten, die beliebteste unter denen in Rhein-Main.
Einen Denkfehler machst du aber dabei, das du im Bezug auf ne Verwaltung von "Kundenbindung" sprichst. Eine Verwaltung nimmt hoheitliche Maßnahmen war und du bist da auf Gedeih und Verderb drauf angewiesen, ob du willst oder nicht. Kannst höxtens umziehen, sonst eigentlich nix, jedenfalls nicht ohne Risiko.
Das gilt übrigens für alle Staatsbereiche, für die Autobahnmeisterei ebenso wie für die Polizei. Oder meinst du, diese würde sich besonders um die "Kundengunst" bemühen. Nein, der Punkt liegt wo anders. Es sind Menschen, und die arbeiten mit Menschen. Es müsste gezielter darauf geachtet werden, das im Publikumsverkehr eher "kommunikative" Menschen eingesetzt werden, und keine Fachidioten. Wenn dir am Schalter einer erklärt hätte, er würde ja gerne, aber er darf nicht, und er dir gezeigt hätte, das er nach ner Lösung oder nem Kompromiss sucht, dann wärst du sicherlich zufrieden gewesen. So hat dir jemand einfach seine "Macht" demonstriert und du musstest es ohne jegliche Möglichkeit so hinnehmen. Ich denke, diese Ohnmacht iss es, und das kann ich sogar verstehen.
Leider ist es aber so, das in der Verwaltung die hoch dotierten Jobs in der Hauptsachbearbeiterebene liegen, wo tagelang Akten gewälzt werden. Also z.B. in den Entscheidungspositionen (Abteilungs- oder Sachgebietsleiter), in Fachbereichen (Lastenausgleich, Bauamt, Personalverwaltung). Die publikumsintensiven Jobs am Schalter (Zulassungsstelle, Führerscheinstelle, Ausländeramt, Asylverfahren, (bedingt) Sozialamt) sind in der Verwaltung eher die "Niedriglohngruppen" (BAT VII oder VI b), also was für Teilzeitkräfte, Berufseinsteiger, Menschen mit Handicap (bei uns gabs bsp. eine taubstumme Frau, die auch Schalter machte), und natürlich solche, die vielleicht bei anspruchsvolleren Jobs ihre Schwierigkeiten hätten. Dadurch wurde manches Mal auch die Zulassungsstelle zum "Strafbatallion" für unliebsam gewordene Mitarbeiter.
Da liegt für mich das Problem, weswegen es häufig auf solchen Stellen Probleme gibt. Du gerätst halt an nen Unfähigen oder noch Unwissenden. Bei uns damals hatten wir nen Super-Teamgeist, wir alle am Schalter waren eine Generation, zwischen 18 und 25, dazu im Background ein paar "alte Hasen" und einen Super-Chef, der immer versuchte, ein gutes Betriebsklima zu halten, aber da auch mit das "Publikum" einschloss. Was möglich war, wurde möglich gemacht, es gab halt manches Mal auch Grenzen.
Bei uns war es z.B. so, das wir von uns aus sämtliche ein- und zweistelligen Kennzeichen (also ein Buchstaben - eine Zahl, ein Buchstabe 2 Zahlen oder 2 Buchstaben eine Zahl) zur Seite legten und diese nur für Motorräder, Amischlitten und sonstige besonderen Fahrzeuge reservierten. Die gabs dann auch ohne Sondergebühr, es sein denn, man musste dann auch noch nach ner bestimmten Kombination suchen. Von daher hatten wir nie ein Problem damit, denn alle bei uns hatten 20er oder höchstens 24er Kennzeichen. Die Kleinkraftradkennzeichen allerdings gabs nur mit schriftlicher Ausnahmegenehmigung vom Regierungspräsidium oder durch Eintrag in den Fahrzeugpapieren oder aufgrund definitiver gesetzlicher Bestimmungen (bspw. Harleys mit EZ vor 1.7.49).
Ich möchte damit nur zeigen, das es auch anders geht, und wenn ich jetzt zur Zulassungsstelle nach Westerburg fahre, muß ich feststellen, das dort nun auch vieles von dem umgesetzt wurde, was wir früher auch praktizierten. Ich bin also nun auf die andere Seite gewechselt, bin auch der Willkür ausgesetzt und kann nur sagen, das ich mit meiner Zulassungsstelle fast rundrum zufrieden bin.
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WWL-EhrenMitGlied Bleibt zu hoffen, dass das absehbare Ende des US-Imperiums nicht mehr all zu viele Kriege, Tote und weiteres unsägliches Leiden wie im Irak nach sich zieht.(clemens ronnefeldt)
was mir noch vorkommt...es gibt solche und solche, es gibt menschen die motorradfahrer mögen, und welche die keine mögen. ich unterstelle mal diese ansicht vielen beamten, die grad aus frust und dollerei, das gesetz voll ausleben, und kein bisschen davon auch abgehen, was im toleranz wäre. es werden nicht alle so sein..aber so ohne grund werden beamte nicht a schlechtes image haben.
andererseits gibts das überrall in jeder berufsparte, nur interessant ist das machtgeile menschen eher solche berufe bevorzugen, wie militär, polizei, beamter.
ich betone nochmals alle sind nicht so!! aber die chance so einen zu treffen, ist auch nicht so klein.
bitte fühlen sich hier diese berufsgruppen bezichtigte nicht betroffen, es gibt auch nette beamte, so wie IHR hier im forum. ------------------------------------------------------
ich wollte Martin schon um etwas differnziertere Betrachtungsweise bitten - ihm aber gleichzeitig nicht auf die Füsse treten, weil ich seinen Frust ja auch verstehe. Du hast das ganz prima erklärt - und so ist es auch! Es sind alles nur Menschen. Vereinzelt gibt es zwar noch unverbesserliche Stinkstiefel, aber im Allgemeinen kommt man gut mit Verwaltungsangestellten klar, wenn man sachlich und freundlich ein begründetes Anliegen vorbringt. Vor allem wenn man mal hinter dem Schreibtisch gesessen hat und weiß, welche Kotzbrocken da so als "Kunden" auftauchen, geht man selbst ganz anders in eine Verwaltung hinein. Das Argument "Ich bezahle Sie von meinen Steuern" ist zwar sicher nicht ganz falsch - macht aber bestimmt keine gute Laune .... Grüße Falcone
Mit 8 kannte ich alle Fragen, mit 18 kannte ich alle Antworten - und dann fing ich an zu denken!
das kann ich auch bestätigen, grad bei der polizei zumindest bei uns, werden die leute immer freundlicher, die alten sind eher die stinker..und die jüngeren wenn man sich normal verhält sind total freundlich.
beamte zB einwohnermeldeamt innsbruck, is des schlimmste was i kenn...do verkehrt viel abschaum aber trotzdem, wenn i normal tue, braucht mi koana richtig fies anschneuzen wenn i was überseh... ------------------------------------------------------
erst mal vorab, ich bin soziologe mit einer vorliebe für die makroperspektive. die inneren zusammenhänge der systemlogik hat uwe ja geschildert und aus der systemlogik heraus erscheinen sie ja auch sinnhaft. und da gebe ich uwe auch recht, das gilt für alle staatlichen organe gleichermassen. die frage, die ich aufgeworfen habe, lautet, was kommt beim nutzer an. für mich als nutzer / staatsbürger / user / kunde (oder wie auch immer man das bezeichnen möchte) geht es unter anderem stark um die qualität der erfahrung mit dem produkt / der dienstleistung / amtshandlung. vereinfacht ausgedrückt: eine gute erfahrung mit dem produkt / der dienstleistung / amtshandlung erzeugt eine positive haltung gegenüber dem absender (egal ob kawasaki, telekom, persil oder eben staat als letztendlicher institution hinter allerlei verwaltungsinstitutionen vom finanzamt über die zulassungstelle, dem arbeitsamt oder der bundespressestelle). nun steht es dem staat frei, sein handeln als hoheitliche aufgabe zu definieren (oder wie auch immer zu titulieren), wenn ich das gefühl habe, mein staat nimmt mich nicht ernst / behandelt mich schlecht, dann sinkt meine loyalität. und das kann unterschiedliche folgen haben: vom allgemeinen politikfrust, über auswanderung oder steuerhinterziehung (um nur einige mögliche beispiele zu nennen). deshalb würde ich (wenn man mich denn als berater engagieren würde) dem staat raten, mehr wert auf die qualität der schnittstelle staat/bürger zu legen (z. b. bürokratieabbau, flachere hierarchien, schulungen zum thema kundenbindung, bessere bezahlung der beamten mit kundenkontakt, ausgeweitete öffnungszeiten etc. etc. etc. etc.). übrigens: ich habe auch schon angenehmere erfahrungen mit zulassungsstellen gemacht und weiß sehr wohl zu differenzieren.
In Antwort auf:deshalb würde ich (wenn man mich denn als berater engagieren würde) dem staat raten, mehr wert auf die qualität der schnittstelle staat/bürger zu legen
weil hier immer der staat rausgezogen wird, mal eine verstaendnisfrage von einem, der mit dem ganzen gedoens schon lang nix mehr zu tun hat: sind die deutschen zulassungsstellen unter staatlicher obhut? ich hab denkt, die sind in staedtischer hand. oder bezeichnet >der staat< hier in der diskussion ganz allgemein jede art von obrigkeit?
noja, und zum kundendienst an der schnittstelle buerger/staat, des is zwar nett angedacht, hat aber einen fallstrick drin. wenn ich meinen roehrenempfaenger zum grundig zum kundendienst bring und mir der kundendienstler bloed kommt, dann kriegt der grundig einen geharnischten brief und der telefunken einen kunden mehr. aber ein autokennzeichen oder eine amtsaerztliche entlausung oder ein eintrag ins grundbuch is halt kein roehrenempfaenger, und wenn mir der service auf der entsprechenden amtsstelle net passt, kann ich die behoerde halt net so schnell wechseln wie vom telefunken zum grundig. da kann die erfahrung beim amt so mies sein wie sie mag, beim naechsten mal bleibt halt doch bloss wieder der gang zum selben schalterbeamten, egal wie der drauf ist. und solang der die dienstvorschriften einhaelt, kannst dem auch nicht per beschwerde an die wade brunzen. kannst bloss beschwerdebriefe wegen amtssturheit etc losschicken und hoffen, dass die beim zustaendigen vorgesetzten auf ein offenes ohr fallen, aber druckmittel hast halt keine. "mir langts, bei Ihnen kauf ich keinen radio mehr", des wirkt, aber "mir langts, bei ihnen lass ich kein moppett mehr zu" halt weniger. und dem staat is halt auch klar, dass dem thema steuerhinterziehung viel eher durch drakonisches abstrafen als durch vorzuegliche behandlung auf den aemtern beizukommen ist. aufrechtes moralempfinden mag zwar ein guter zuchtmeister sein, aber der staat in allen seinen formen ist halt ein sozialgebilde zum nutzen aller und damit der Hardy'schen >tragic of the commons< unterworfen: soweit gemeinsamer nutze von der moralischen verantwortlichkeit der individuen abhaengt, lohnt es sich fuer das individuum kurzfristig gedacht immer, die gemeinschaft zu bescheissen.
Aus meiner persöhnlichen Erfahrung muß ich sagen das sich in den letzten Jahren in Punkto Kundenfreundlichkeit bei Behörden doch sehr viel getan hat. Ich bin fast wöchentlich hier im Rathaus bei den verschiedensten Ämtern und habe diesen beschriebenen Beamtentyp hier noch nirgentwo angetroffen. Vorraussetzung ist natürlich das man mit Freundlichkeit und Höflichkeit auf die Leute zugeht.
Wenn man jetzt jemanden der nichts mit Motorrädern zu tun hat,unsere Geschichte hier erzählen würde. Wen würde der wohl für den Querulanten halten?
Ich will damit hier niemandem zu nahe treten,aber man sollte immer versuchen,die Dinge auch mal aus einer anderen Perspektive zu sehen.
Gesetze und Verordnungen braucht die Gesellschaft nun mal.Das die nicht immer für jeden passen ist auch klar.
Gruß Norbert,der auch mit ne´m Pitzablech unterwegs is´
Wenn Gott gewollt hätte, das Motorräder sauber sind,hätte er Spüli in den Regen getan.
Heiligs Blechle, hamm sich jetzt alle schützend vor die empfindsamen, zerbrechlichen Staatsdiener geworfen? Oder wenigstens bis ins kleinste auseinanderklamüsert, daß die gar nix dazu können, das sie den Job machen?
Der Martin hat halt sein Frust ghabt, und hat ned die Pumpgun rausgholt, sondern hats aufgschriem. Is doch in Ordnung. Und wenn der Typ hinner der Thek'n enner von der profilneurotischen Sortn is, dann dörf mer sich a drüber aufrech, odder ned?
Geht's alle mal naus und streichelt die KöWe-Abdeckung, dann wird's scho widder wern...
"Ich habe den Verdacht, daß sich das wahre Leben weit unter meinem Niveau abspielt." (Cora von Ablass-Krause)
<<Vorraussetzung ist natürlich das man mit Freundlichkeit und Höflichkeit auf die Leute zugeht>>
Ich denke, das ist der entscheidende Punkt. In den letzten Jahren habe ich an die 30 Fahrzeuge zugelassen und das an insgesamt sieben verschiedenen Zulassungsstellen. Es gab nie Probleme. Lediglich in Niedersachsen nehmen sie die Sache sehr genau. Da wurde sogar kontrolliert, ob mein Kennzeichen richtig montiert wurde. Aber auch da hilft ein Lächeln mehr, als der Verweis darauf, welche Rechte ich doch habe.
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