Für mich ist eine Triumph durchaus eine denkbare Alternative, wenn es nochmal ein neues Retromoped sein soll. Ich bin da aber mittlerweile auch gar nicht mehr unbedingt auf das reine Klassikding fixiert
In Relation zu den anderen stilbildenden Elementen erscheint mir der Motor perfekt gezeichnet. Insgesamt werden auch die Linien der historischen Triumph sehr schön wiedergegeben.
Die letzten Bonnevilles fußen auf den ersten neuen aus 2001, mit denen Triumph begann, auf dem Retromarkt erfolgreich mitzumischen. In der Motorradpresse las ich damals, der Motor wirkt, wie nicht zuende designt. Im Vergleich zur W, dort alle Modelle vor der Euro4 Norm, die ihnen zusätzlichen 'Firlefanz' in und ums Rahmendreieck bescherte, lässt sich das durchaus schreiben, er wirkt in der Tat viel klobiger. Das tun die der neuen Twins von RE auch. Gegen den W-Motor haben es vom Äußeren alle modernen, 'luft'ölgekühlten Paralleltwins schwer, optisch so ansprechend zu wirken, ist ihnen schlicht nicht gegeben.
Hat es Triumph nun geschafft, mit den aktuellen 2-Zylinder Modellen die 'Designversäumnisse' nachzuholen? Eine Einspritzanlage zusammen mit einer Wasserkühlung schaffte Veränderung. Der Knick zu den Auspuffendtöpfen verschwand. Insgesamt finde ich die Motorräder ganz okay, ob nun die kleinen oder großen Bonnies. Netter im Sinne von gefallender als vieles andere, was mir sonst auf dem Motorradmarkt vor Augen tritt. Im direkten Vergleich auf der Straße neben der W, können sie mich nicht überzeugen. Ein Engländer, der in D lebt und sich vorm Brexit noch schnell hat einbürgern lassen nach vielen Jahren seines Aufenhalts hier, fährt in meiner Gegend eine Erstausführung in Rotsilber, seit sie auf den Markt kam. Wenn wir uns begegnen, ist er immer stolz auf sie und ihre Zuverlässigkeit über 90.000km. Sie ist in seinen Augen noch die 'urwüchsigste' aller neuaufgelegten Bonnies. Eine aktuelle würde er nicht mehr kaufen. Ich nur, wenn's die einzige ihrer Art wäre im sonst eher upturnenden Motorradneufahrzeugmarkt. Dann wohl die große Ausführung im Klassiklook. Aber ich bin gut, bestens und überversorgt.
Hier mal ein Bild, das diesen fetten Seitendeckel so richtig schön zur Geltung bringt. Triumph hat versucht, durch diese Plakette den Deckel etwas zu verschlanken, ohne dieses Teil sieht der noch klobiger aus. Es hat schon seinen Grund warum die Triumphs auf Produktfotos fast immer von der rechten Seite fotografiert werden.
Damit wir uns nicht falsch verstehen, die Triumphse sind sicher keine hässlichen Motorräder, mich sprechen sie aber nicht wirklich an.
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Die Photos von der rechten Seite scheinen im Netz in der Überzahl zu sein. Fiel mir gerade auf, als ich Bilder von neueren Bonnies im Netz anschaute. Deine Erklärung leuchtet ein. Bei der W 650 schrieb Motorrad Classic im 1. Test, in dem sie sehr ausführlich durchgekaut wurde, von einer Zartbitterseite, als sie das Bild von der linken W-Seite zeigten. Die rechte gefiel ihnen besser. Verständlich. Der Anblick einer Königswelle lässt sich nicht toppen. Wie würde wohl analog dazu eine Beschreibung der linken Bonneville-Seite lauten? Mit Schokolade hat sie vermutlich nichts mehr gemein. Gemein.
Stimmt. Aber die gebürsteten Edelstahl-V&H dran, den häßlichen Kunstoffschwanz weg und gut is'. Ist halt eigentlich kein "echtes" Retro-Motorrad wie die T120 oder halt die W650/800 oder REs, sondern zitiert das Ganze nur. Deshalb haben sie auch keine Fake-Vergaser und Speichenräder und CNC-gefrästes und gelasertes Alu-Zeugs. Da können die Tüten ruhig ein bischen abstehen. Und verglichen zur W fährt sie halt auch bergauf bergab, und zwar ziemlich bergab. Nur die 30er Zonen meistert die W 650 deutlich souveräner. Weiteres Plus für die W: "true straight twin sound". Ich würde gern wissen, wie sich das bei 1200 ccm anhören würde. Ansonsten, ....welche Luxusprobleme, sind einigen hier die Nachtigallenzungen ausgegangen?.
Viele Grüße, bis vielleicht wieder in ein paar Jahren.